• Hà Nội Tag 1: Führung durch die Altstadt

    19 April, Vietnam ⋅ ⛅ 29 °C

    Ich habe an einer Free Walking Tour mit Melody teilgenommen – ein echtes Highlight! Wir waren nur zu zweit, was der Führung eine besonders persönliche und entspannte Atmosphäre verlieh. Gestartet sind wir am kleinen, aber faszinierenden Tempel Đền Bà Kiệu.

    Melody erklärte uns, dass Tempel in Vietnam traditionell drei Türen haben – eine ungerade Zahl, die als Glückszahl gilt. Besonders spannend fanden wir die Einblicke in die religiösen Bräuche: Räucherstäbchen werden angezündet, um eine Verbindung zu den Ahnen herzustellen – allerdings darf das nur ein Sohn machen, nicht eine Tochter. Deshalb ist es in vielen Familien wichtig, einen Sohn zu haben. Die Opfergaben, die man mitbringt, darf man wieder mitnehmen, sobald das Räucherstäbchen abgebrannt ist. Das wird als Zeichen des Dankes der Ahnen gesehen. An jedem ersten und fünfzehnten Tag des Mondkalenders ist es wichtig, ihnen zu danken.

    Obwohl etwa 80 % der Vietnamesen keiner Religion im klassischen Sinn angehören, glauben sie an viele verschiedene spirituelle Kräfte – wie etwa den Gott des Landes oder den Gott des Sees. Besonders kurios: Am 23. Dezember opfern sie Karpfen für den Küchengott, indem sie die Fische in Seen freilassen – ein sehr symbolischer Akt.

    Auch kulturell gab es viele überraschende Einblicke. So wurde früher in Zeiten des Mangels sogar Hundefleisch gegessen – heute ist das zwar noch vereinzelt der Fall, aber es gilt als unglücksbringend, wenn man es zu Beginn eines neuen Mondmonats isst.

    Melody brachte uns auch immer wieder zum Lachen. In Vietnam gibt es kein Alterslimit für Alkohol – Kinder dürfen also theoretisch trinken. Aber für die Vietnamesen ist Bier einfach „Saft“ und Wein nennen sie charmant „Happy Water“. Und wer auf Märkten einkauft, findet dort jede Menge „Replika“-Mode aus China – denn „Fake“ klingt einfach zu negativ.

    Wusstest du übrigens, dass Hanoi so viel wie „Der Drache fährt in den Himmel“ bedeutet? Laut der Legende landet er danach wieder in der Halong-Bucht – eine wunderschöne Vorstellung.

    Was wir besonders toll fanden: Melody hielt die Tour spannend, indem sie uns immer wieder Fragen stellte – wer richtig antwortete, wurde mit süßen Nüssen belohnt. Sie sprühte vor Wissen und Leidenschaft, beantwortete geduldig jede Frage und gab uns wertvolle Tipps für unsere Weiterreise. Da sie auch professionell als Reiseleiterin arbeitet und sich nicht nur in Vietnam, sondern auch in Thailand, Laos und Kambodscha bestens auskennt, war sie eine unglaubliche Hilfe.

    Zum Abschluss kehrten wir gemeinsam in ein lokales Restaurant ein, wo wir bei einem Glas Eistee und einer Schale Sonnenblumenkerne die Tour ausklingen ließen – ein perfekter, entspannter Abschluss eines erlebnisreichen Tages.

    Abgesehen von der Foodtour in Saigon war diese Tour mit Melody definitiv die Beste.
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