Ein Tag zum (fast) streichen

Guten Morgen es ist kurz vor 10:00. Ich bin aufgewacht am Campingplatz due Rocche weil die Sonne zu heiß ist.
Jetzt muss ich wieder zusammenpacken und die Insel verlassen weil sonst mein Ticket für die Fähre verfällt.

Irgendwie mag ich aber nicht so recht heute. Mir geht alles schwer zur Hand und die Temperatur steigt und steigt.
Endlich alles abgebaut, nun nur mehr vestauen. Und die Transe wird heute auch mal wieder mir Öl versorgt. 250 ml für 1500 km kommen mir sehr wenig vor, aber sie ist voll.
So bin fertig, jetzt noch schnell unter die Dusche und dann ab nach Messina. Heute steht nur fahren am Programm, leider, aber ich muss. Mich trennen jetzt noch ca. 1850 km von Knittelfeld. Irgendwie kommt's mir vor als wäre alles vorbei und ich fahr "nur" mehr nach Hause. Blödsinn ich werd noch genug erleben bis ich zu Hause bin.
Ich fahre und mir ist trotz meines nicht Motorrad tauglichen Outfit extrem heiß.
Hilft nix ich muss, dieser Gedanke kommt mir heute oft. Nach einer Zeit fahr ich bei einem Weinberg vorbei. Ich bleibe stehen und mach ein Photo. Die sind ja schon reif, und schon probiere ich davon. Die Weintrauben schmecken herrlich. Macht man nicht, aber mir wars in dem Augenblick total egal.

Einige Kilometer weitet brennt ein ganzer Abschnitt. Kein Wunder bei dieser Dürre.

Die Fahrerei geht mir ziemlich auf den Sack. Und dazu kommt der extreme Winde, dass ich schon bei Tempo 60 mühe habe die Transe auf Kurs zu halten.
Und dazu kommt noch dazu dass die sizilianischen Italiener mit praktisch keinem Abstand mit Tempo 150 an mir vorbeifahren. Extrem lustig sag ich euch.
Aber ich bin nicht blöd. Jedesmal wenn einer überholen will, fahr ich eher mehr auf die linke Spur. Somit ist der der überholt gezwungen auch ganz links zu fahren. Ist er ungefähr auf meiner Höhe fahr ich ganz nach rechts. Ist zwar anstrengend aber wirksam.
Die Strecke zieht sich extrem. Noch immer 3h. Ich schau auf Google Maps mal nach und siehe da Google sagt knapp ne Stunde!!!!
Ok, verstanden, die Autobahn ist auf den letzten 100 km mautpflichtig. Und somit führt mich es Navi der Küstenstrasse entlang. Aber nicht mit mir, ich zahl gerne ein paar Euronen und gewinne so mindestens mal 2h an Zeit.
Durch die gewonnene Zeit entschliessen ich mich nochmal auf den Etna zu fahren und mir die super Kurven und Landschaft reinzuziehen. Ich zahle 3.50 Euro Maut und bin um ca. 20:00 in der Warteschlange zur Fähre.

Ich hab eine kurze Unterhaltung mit LKW Fahrern woher ich komme udgl...
Auf der Fähre kommt ein sehr komisches Gefühl in mir hoch und ich hab keinen Plan wo ich heut schlafe. Angekommen in Villa San Giovanni durchforste ich mal das Internet um nachzusehen wie meine Route jetzt weitergeht. Ich bin schon extrem müde.
Ok ich fahre in die nächste Stadt Namens Scilla. Jedoch ist hier noch voll viel los für diese Uhrzeit. Hmmm ok weiter nach Favazzina. Ich biege ab und nehm die falsche Abzweigung. Nein ich befinde mich auf einer Schotterstrasse. Egal mal schauen und ich bin an einem extrem geilen kleinen Strand anekommen wo sogar ein Süßwasserbach ins Meer mündet. Weltklasse somit kann ich duschen auch noch. Ich füll die Solardusche und geb 1.5 Liter kochendes Wasser hinzu. Einfach herrlich nach diesem anstrengenden Tag warm zu duschen.
Ich koch mir Nudeln die herrlich schmecken, denn ich hab heute noch kaum was gegessen.
Den Meer lauschend und den Vollmond fixiert schlaf ich dann sofort mal ein...Read more