• Day 19

    Elvis hat das Gebäude verlassen

    February 12 in Thailand ⋅ ☀️ 27 °C

    Der letzte Gruß aus Chiang Rai war ein freundlicher Saugroboter. Immerhin. Ich hab kapituliert und bin gestern wieder Richtung Süden geflogen, weil ich den Gedanken, meine letzten paar Urlaubstage an einem Ort zu verbringen, von dem ich eigentlich nur wieder weg will, ein paar Mal von links nach rechts gekegelt und dann beschlossen habe, dass ich das nicht brauche. Ich konnte in Chiang Rai tagsüber nur unter Stress vor die Tür gehen, weil der Lärm, die Abgase und der Smog zusammen mit der Hitze nach drei Minuten für Fluchtreflexe gesorgt haben. Entspannt im Hotel am Pool bleiben ging aber auch nicht, weil es da permanent brummt und piept. Genauso wie in meinem Zimmer, das mich vor allem in der ersten Nacht an den Rand der Verzweiflung gebracht hat. Kühlschränke, Klimaanlagen - alles okay, nicht schön, aber kenn ich und kann ich ertragen. Eine neue Dimension auf meiner nach oben offenen Lärmskala war ein Brummton, der scheinbar von der Poolanlage kam und das Bett als Resonanzkörper hatte: Kopf gerade zur Decke: Ging einigermaßen. Aufs Ohr: Lauter. Also laut. Schlafen ziemlich schwierig, Nerven ziemlich am Ende. Nach dem Hike am nächsten Tag war ich müde genug, um trotzdem zu schlafen, aber so ein Programm wollte ich jetzt echt nicht bis Freitag durchziehen.

    Also fand ich mich eine Flugstunde entfernt in einem Public Minivan wieder, der mich von Bangkok zu irgendeinem eher semi-schönen Strand bringen sollte, der genau einen Pluspunkt hatte: Er war nicht so weit weg. Für Koh Chang oder Koh Kut reichte die Zeit (und das Geld) nicht mehr. Da muss ich dann wohl das nächste Mal hin..
    Mit mir im Van: Ein kellerasselähnliches Vieh, das mir freudig winkend in den Schoß fiel, als ich den Sicherheitsgurt umlegen wollte (hat wohl lange keiner mehr benutzt), ein Fahrer, von dem ich mir bis zuletzt nicht sicher war, ob er mich da raus lässt, wo ich hin wollte (war spannend) und ein Typ, der seine olle Tasche zum Anlass nahm, mir breitbeinig das letzte bißchen Platz zu nehmen. „Excuse me…“ Reaktion: Deutet auf die Tasche. Klar, Dude, die kann auch auf keinen Fall im Gang stehen, schließlich muss die Flugbegleiterin noch mit dem Wagen da durch. Manspreading 2.0.

    Irgendwann bin ich dann in Bang Saen gelandet: Eine halbe Million Menschen am Strand, irrer Stau drumrum, und eine Parkplatzsituation wie in Pempelfort nach Feierabend weil Magha Puja (buddhistischer Feiertag), kein Bier (kann’s nicht mehr sehen, aber wär gestern schon echt nett gewesen) weil Magha Puja und ein schottischer Rentner, der mir vier Mal ungefragt erklärt hat, wo es zum Strand geht (einfach geradeaus, war jetzt nicht so schwierig). Aber: Luft, Meer und Pommes. : ) Alles besser als ein weiterer dreitägiger Selbstversuch zu den Auswirkungen von Passivrauchen unter Schlafentzug.
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