• Reykjavik

    November 13 in Iceland ⋅ ☁️ 1 °C

    Einerseits haben wir uns innerlich etwas gesträubt, nach Reykjavik reinzufahren. Haben sogar am letzten Kreisverkehr vor der Stadt kurz überlegt, einfach links Richtung Akureyri abzubiegen. Andererseits freute ich mich doch ein wenig auf Europas kleinste Hauptstadt. Ich hatte das Gefühl, sie wäre letztes Mal zu kurz gekommen.

    Wir kommen im Dunkeln auf dem Campingplatz in der Stadt an. Wie bisher auf allen Plätzen läuft das Checkin automatisch, per Code öffnet sich die Schranke. Es ist der mit Abstand teuerste Platz der Reise und hat mit den Problemchen zu kämpfen wie vermutlich alle Campingplatze in der Nähe großer und angesagter Städte. Na ja, wir wollen hier ja nur pennen.

    Vor dem schlafen soll es aber noch mal „in die Stadt“ gehen. Zum Kochen haben wir keine Lust und in der Nähe finden wir nichts ansprechendes. Mit dem Bus ist es nur eine Viertelstunde bis ins Zentrum und während ich noch mit der App kämpfe, um Bustickets zu erwerben, lese ich, dass man auch hier einfach mit der Kreditkarte bezahlen kann. Am Ende des Tages wird dann das günstigste Ticket abgerechnet.

    Während bisher unser Problem eher war, dass Restaurants überhaupt geöffnet hatten, standen wir plötzlich vor Warteschlangen. Das Lokal, das ich ausgesucht hatte, war offensichtlich gut. Also weiter. Wir wurden irgendwann fündig und haben lecker gegessen, ich zum Beispiel ein Fish Stew. Anschließend ging es auf einen Absacker in den Tap Room einer lokalen Brauerei. Die isländische Craftbier Szene gefällt mir.

    Am nächsten Tag wollten wir mit dem Bus wieder reinfahren, haben uns dann aber doch entschieden, das Abenteuer einzugehen und mit unserem Dicken einen Parkplatz zu suchen. Das ging erstaunlich einfach, auch wenn wir sagen wir mal unorthodox geparkt haben.

    In der Stadt lachten mich süße Leckereien in einem Café an. Warum also nicht ein zweites Frühstück bestehend aus zwei Zimtschnecken und einem Milchkaffee? Ihr merkt schon, beim zweiten Frühstück mussten es natürlich auch zwei Schnecken sein. Logisch, oder?

    Nach einem ausgiebigen Spaziergang ging es dann zurück zum Wagen. Reykjavik bereitet sich gerade auf die Weihnachtszeit vor, überall wird geschmückt. Die ersten Isländer haben sogar schon geschmückte Bäume in der Wohnung. Hach ja, jetzt habe ich Appetit auf einen Glühwein.

    Das ist es, was ich in Reykjavik gesucht habe. Die quirlige Mischung aus Kneipen, Cafés, Streetart, Sprachengewirr und nordischem Flair.

    Aber jetzt kann es auch gerne wieder raus aus dem Golden Circle gehen und gerne auch wieder ruhiger werden.
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