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  • Day 17

    Manchmal muss man einfach Lumb haben.

    August 12, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 19 °C

    Die Nacht war glücklicherweise sehr ruhig und somit sind wir gut erholt auferstanden. Der Blick über den völlig ruhigen See war schon mal kein schlechter Beginn. Leider war Montag und somit waren auch langsam immer mehr tüchtige Norweger mit dem Auto unterwegs und somit auch an uns vorbei. Wir frühstückten also fix und machten los. Wir haben uns heute kein wirkliches Ziel gesetzt und sind einfach mal los gefahren. Das Wetter präsentierte sich und somit die Lofoten von seiner aller besten Seite. Nach dem wir Svolvær verlassen hatten, zeigte sich Kurve um Kurve, die Schönheit der Lofoten immer mehr. Spontan bogen wir nach Henningsvaer ab. Allein auf der Strecke dahin hätte ich die 128GB SD-Card vollknipsen können. Bloß gut habe ich es nicht 😉. Der Ort selber ist echt schön, aber seine Lage ist der absolute Wahnsinn!! Wir sind kurz bevor wir zum Auto sind, nochmal einen kleinen Seitenweg zum Fußballplatz abgebogen - beste Entscheidung. Nicht nur das die Lage des Platzes exquisit war, der Ausblick welcher sich von da auftat war bilderbuchreif. Uns fehlten für einige Sekunden echt die Worte. Wir hielten eine Weile inne und brannten diese Bilder fest auf unsere innere Festplatte. Die Holzgestelle die man hier ständig auf den Inseln sieht, werden keine Häuser, sondern hier wird der Stockfisch aufgehangen und getrocknet. Beschwingt ging es weiter auf die Insel Gimsøy wo wir eine Runde Fahrrad fahren wollten. Zwischendurch musste ich mich immer wieder disziplinieren nicht ständig anzuhalten und Fotos zu machen. Da es mittlerweile schon 14Uhr war, entschieden wir uns auf Gimsøy gleich einen Campingplatz anzufahren und von dort zu starten. Eine bessere Entscheidung hätten wir nicht treffen können. Es sollte der bis dato schönste Platz unserer Reise werden. Die Lage war direkt an einem weißen Sandstrand, umgeben von Bergen. Dazu hatten wir blauen Himmel und 18°C - 20°C im Schatten. Für einen Moment vergaß man, dass man sich auf den Lofoten, 200km nördlich des Polarkreises und sich nicht in der Karibik befand. Sobald man aber den Fuß ins Wasser steckte, wusste man wieder wo man war. Wenn ich mich recht entsinne, zeigte das Lendenthermometer des Finnen (welcher nackt aus dem Wasser kam) max. 1,5 - 2cm an 😉. Dennoch hatte Kalli mächtig Spaß am Strand rumzuwatscheln und im Sand zu spielen. Danach sprangen wir auf die Drahtesel und ab ging es über die Insel. Entlang der Küste kamen wir u.a. am nördlichsten Golfplatz der Welt vorbei. Bei dem Wetter und diesem Ausblick, da sah sogar Golf mal kurzzeitig interessant aus 😊. Weiter ging es entlang der Küste, Kalli hielt den Schlaf der Gerechten und wir gönnten uns in der Nachmittagssonne ein Eis. Nachdem wir wieder zurück waren, wollten wir diesen wünderschönen Tag, bei einem selbst gekochten Abendessen ausklingen lassen. Auf einmal lief Claudia (wie sich später rausstellte) mit einer ordentlichen Portion Fischfilets an uns vorbei. Ich sprach sie freundlich an, wo sie denn den leckeren Fisch gekauft hat. Den hätte sie gefangen - ich schmunzelte. Sie erwiderte, den hat sie gefangen. Sollte ich ihr glauben 😬🤔?! Auf einmal kam ihr Mann Ralf hinzu und bestätigte dies. Sie waren heute beide Angeln und haben neben Seelachs auch einen 5,5kg schweren Lumb geangelt. Hab ich noch nie gehört, soll aber laut Ralf absolut genial lecker schmecken. Das Filet was sie da liegen hatte, hätte von der Größe auch nen Stück von der Rinderlende sein können.
    Aber das Geilste kommt noch, da wir uns so nett unterhielten und sie eh nicht wissen wohin mit dem ganzen Lumbfilet, bekamen wir ein fettes Filetstück ab, welches Claudia aus dem Camper holte, säuberte und entgrätete. Wir wussten gar nicht was wir sagen sollen. Also das Ding schön in Medallions geschnitten, meliert und ab in die heiße Pfanne. Der Geschmack, ober hammer geil. Das Fleisch schneeweiß und ähnlich wie Hummer. Einen würdigeren Abschluss hätte der heutige Tag nicht nehmen können. Später genossen wir noch die Sonne über dem Meer, direkt vor uns und saßen bis nach 00:00Uhr noch mit Claudia und Ralle draußen und tranken das ein oder andere Gläschen. Danach legten wir uns nieder, nur die Sonne, die wollte auch jetzt noch nicht ins Bett.
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