• #04 Kathedrale von Sienna

    9月14日, イタリア ⋅ ☁️ 23 °C

    Dom von Siena ⛪️

    Bevor es weiter an den Golf von Sorrent geht, haben wir noch einmal in Siena Halt gemacht. Eigentlich wollten wir zur Messe in den Dom – die Glocken läuteten schon, als wir durch die engen Gassen mit den Flaggen der Stadtviertel liefen. Eine grüne Flagge mit einer Gans ist uns besonders aufgefallen. Später haben wir erfahren: sie gehört zur Contrada Oca, einem der traditionsreichen Stadtteile, die bis heute das Stadtleben prägen und beim Palio-Rennen gegeneinander antreten. Das Palio di Siena ist ein traditionsreiches Pferderennen, das zweimal im Jahr (2. Juli und 16. August) auf der Piazza del Campo stattfindet. Jede der 17 Contrade (Stadtviertel) tritt dabei mit einem eigenen Pferd und Reiter an – ohne Sattel, in historischen Farben und mit großem Stolz. Für die Sieneser ist der Palio weit mehr als ein Rennen: es ist ein Ausdruck jahrhundertealter Rivalitäten, Gemeinschaftsgefühl und Identität. Das ganze Stadtleben dreht sich in diesen Tagen um Vorbereitung, Prozessionen und Feierlichkeiten.

    Am Dom angekommen stellten wir fest, dass die Messe nicht dort, sondern in einer kleineren Kirche gegenüber stattfand. Wobei kleiner auch untertrieben ist, aber von außen sah sie eher aus wie eine Schranne.

    Der Dom von Siena wurde im 13. Jahrhundert erbaut und sollte einst größer werden als der Petersdom in Rom. Heute gilt er als eines der eindrucksvollsten Bauwerke der Gotik. Besonders sind die Böden: riesige Intarsienbilder aus Marmor, die über Jahrhunderte entstanden sind. Normalerweise sind sie abgedeckt, wir hatten Glück und konnten sie sehen. Sie sind sozusagen als Bilderbuch in Stein entstanden, um den Gläubigen Lehrszenen zu zeigen, die ihnen etwas über die Kirchen, den Glauben und die Geschichte der Stadt zeigt. Jede Szene erzählt eine Geschichte - Manche Szenen wirken fast wie Zeichnungen in Stein, andere wie kleine Theaterstücke. Total beeindruckend, wie detailreich und vor allem dreidimensional die Bodenbilder in mehrfarbigem Marmor gestaltet sind. Absolut sehenswert!

    Direkt daneben in einem Seitenschiff liegt die Piccolomini-Bibliothek, gestiftet von einem späteren Papst aus Siena. Die Fresken zeigen Stationen aus seinem Leben, darunter sogar eine Gesandtschaft nach Schottland im 15. Jahrhundert oder eine Reise in die Türkei. Umgeben von diesen Bildern und den illuminierten Handschriften fühlt man sich mitten in die Welt der Renaissance hineinversetzt.

    Weiter geht’s Richtung Süden ❤️
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