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  • Day 60

    Ungemütlich

    September 27, 2023 in Italy ⋅ ☀️ 27 °C

    Sechs Uhr morgens. Wir werden sanft geweckt, da das Schiff zunehmend in den Wellen zu Rollen beginnt. Das Tief, welches uns schon die letzen Tagen aufgrund des Südwindes an der Weiterfahrt gehindert hat, macht uns das Leben noch immer schwer. Es zieht etwas weiter nördlich als gedacht an Süditalien vorbei, so dass dessen Einfluss noch immer stark ist und nun Wellen aus Osten in unserer Ankerbucht daher kommen. Schnell ist klar, dass wir die Bucht aufgrund der aufkommenden Legerwallsituation (wenn das Schiff in Richtung Land getrieben werden kann) umgehend verlassen. Weiter draussen haben die Wellen bereits auf etwas über 1.5 m zugenommen. Glücklicherweise wollen wir Richtung Süden, so dass Kaffee kochen mit den Wellen gerade noch gut funktioniert 😋. Unglücklicherweise sind bereits von Weiten mehrere Squalls (Regenzelle mit heftigem Anstieg der Windstärke) hinter uns zu erkennen. Schnell ist klar, dass wir das Rennen verlieren werden. Obwohl wir die Segel bereits maximal gerefft haben (Gross unten, kleiner Spickel im Vorsegel) sitzen wir angeschnallt im Cockpit und sind beeindruckt von den Naturereignissen. Innerhalb von Sekunden ist die Wand hinter uns, der Wind legt Inua auf die Seite und wir laufen vor dem Wind ab, und lassen uns duschen. Bereits nach 15 Minuten ist der Spuck vorbei und wir laufen die nächste Ankerbucht an. Das Tief ist hartnäckig und zieht nur langsam weiter. So bekommen wir die Auswirkungen von dem kilometerweit entfernten Gewitter auch in der folgenden Nacht zu spüren. Grosse Wellen bringen Inua zum Rollen, so dass wir uns in den Kojen festhalten müssen, um nicht aus den Betten zu fallen. An Schlaf ist nicht zu denken.

    Das SeglerlInnenleben kann wunderschön, aber auch sehr anstrengend sein 😜.
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