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  • Day 19

    Kiss no frog

    March 5 in Costa Rica ⋅ ☁️ 23 °C

    " The ultimate luxury in life remains nature."
    Robert Rabensteiner

    Nach der spannenden Abreise aus Tortuguero erreichen wir mit etwas Verspätung unser Ziel für die nächsten 2 Nächte, die Yatama Lodge.
    Der Weg führt uns dabei über sehr steile und löchrig-schlammige Wege weit in den Regenwald hinein.
    Ohne 4x4 hätte man hier keine Chance, selbst unser eigentlich ganz geländegriffiger Jimny scheint da bald an seine Grenzen zu kommen.

    Daher treffen wir uns auf halber Strecke mit Pedro, dem sehr netten Chef der Lodge. Er meint zwar mit Blick auf unser Wägelchen, dass wir als eine der wenigen den Rest bestimmt auch noch geschafft hätten, als wir danach aber in seinem deutlich höheren Pick-Up ein paar beeindruckend tiefe Wegkrater und einen Fluss queren, sind wir froh, es nicht ausgetestet zu haben.

    Gut durchgeschüttelt kommen wir so an der Yatama Lodge an. Für die Zielgerade unserer Reise haben wir uns etwas ganz Besonderes ausgesucht: Kein Internet, kein Warmwasser, wenig Komfort in einfachen Holzhütten, dafür rundherum nichts als Natur und Dschungelgeräusche.

    Pedro hat hier vor 23 Jahren Land gekauft, ursprünglich zum Schutz des Regenwalds und für Projekte mit Biologen und Naturschutzorganisationen. Vor ein paar Jahren wurden dann zusätzlich einige Hütten zu touristischen Zwecken errichtet, um die Finanzierung auf breitere Füße zu stellen. Besucher sind also eher Mittel zum Zweck, Hauptziel der Yatama Lodge ist und bleibt der Naturschutz. Eine tolle Sache und ich freue mich, dass wir mit unserem Besuch indirekt unterstützen können.

    "Guys, please be aware, that there's no luxury" erklärt uns Pedro beim Check-In schon fast entschuldigend.
    Braucht er überhaupt nicht, denn ich bin sofort hin und weg vom ganzen Konzept und der gemütlichen und gepflegten Anlage.

    Der Aufenthalt inkludiert Halbpension und pro Übernachtung ist auch eine Tour inbegriffen. Deshalb ist heute noch ein Night Walk geplant, morgen bekommen wir dann eine Führung über einen der vielen Wandertrails der Lodge.
    Wir beziehen also unsere Holzhütte, testen schon mal die Hängematte aus und beobachten die Vögel, die hier überall herum hüpfen (Costa Rica beherbergt übrigens mehr Vogelarten als die USA und Kanada zusammen - that's a lot!).

    Dann geht es zum Abendessen. Alle Lodgebesucher sitzen an einem Tisch und erhalten einen fest zugewiesenen Platz. Wir erwarten wie angekündigt auch kulinarisch "no luxury", werden dann aber von einem mordsmäßigen 3-Gänge-Dinner überrascht. Wow. Wer hätte gedacht, dass ich die beste Brokkolicremesuppe meines Lebens irgendwo im Wald in Costa Rica finde...?
    Sehr gut gesättigt bildet sich am Tisch jedenfalls schnell eine kleine, sympathische Gemeinschaft - es sind eh fast nur Deutsche dabei.

    Nach dem Essen finden wir uns dann zum Night Walk ein und pünktlich zum Start fängt es an zu regnen. Was diesmal etwas Gutes ist, denn prompt startet ein lautes Konzert in den kleinen Teichen um uns herum.
    Bei dem Wetter sehen und hören wir besonders viele Frösche, die scheinbar gerade allesamt gut gelaunt eine Dusche genießen - Gesangseinlage inklusive.

    Mit Gummistiefeln, Regenschirmen und Taschenlampen ausgerüstet geht es danach für 1,5 Stunden über sehr matschige Trails, wo wir weitere Frösche, Aale (!), Schlangen, riesige Ameisen, schlafende Vögel und noch mehr... Frösche in allen Größen und Farben treffen.

    Ein tolles Erlebnis und zum Abschied dürfen wir einen der (nicht giftigen) Lurchis auch mal auf den Finger nehmen. Sehr niedlich, diese winzigen Saugnapf-Füße. Diese klammern sich auch richtig fest, anstatt einfach weg zu hüpfen - der Frosch weiß wohl ganz genau, dass er geschmacklich eh nicht mit der Brokkolisuppe mithalten kann.
    Na wie dem auch sei, bald entlasse ich ihn wieder in den Teich, wobei ich mir einen Abschiedsknutscher aber verkneife - hab ja meinen Prinz schon gefunden, hehe. 😉

    Und damit geht es mit einem fröhlichen "Quak" zum Schlafen unter unser Moskitonetz.
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