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  • Day 131

    Anuradhapura

    January 15, 2023 in Sri Lanka ⋅ ⛅ 26 °C

    Hier gibt es einiges an religiöser Geschichte zu sehen.
    Angefangen haben wir mit dem Sri Maha Bodhi, dem wertvollsten und heiligsten Reliquium des Buddhismus. Hierbei handelt es sich um einen Feigenbaum, der 288 v.Chr. gepflanzt wurde. Dabei handelt es sich um einen Zweigableger des heiligen Feigenbaumes in Nordindien, unter dem Buddha nach sehr langer Meditation und dem Zurücklassen von all seinen Habseligkeiten die Erleuchtung (Buddha = der Erleutetet) fand. Danach stellte er die fünf wichtigsten Lebensregeln auf um gutes Karma für die Wiedergeburt zu sammeln und ein friedliches Leben zu führen:
    1.Andere Wesen nicht töten, dazu zählen Menschen, Tiere und Pflanzen - mit den Pflanzen und Tieren zum Verzehr hat jeder zu entscheiden, was seine persönliche Grenze ist.
    2.Nichts nehmen was einem nicht gehört bzw nur das nehmen, was einem angeboten wird., sowie miteinander zu teilen.
    3. Sexualität ist menschlich, jedoch darf sie nicht missbraucht werden.
    4.Die Wahrheit sprechen und diese nicht manipulieren. Jedoch bedenken, dass jede Wahrheit bis zu einem gewissen Grad subjektiv ist.
    5. Berauschende Mittel nicht missbrauchen und wissen, wann es für einen persönlich genug ist.
    Im Laufe der Jahre hat man Mauern und weiter Bodhi Bäume um das Heligtum gepflanzt und erbaut, als Schutz vor Stürmen, sowei Stützen für die Äste. Seit 2014 darf man laut einem Verbot der Regierung im Umkreis von 500m nicht mehr bauen.
    Bewacht und instandgehalten wird die Anlage nach wie vor von den Nachkommen, der 9 Menschen die damals mit Buddha nach Sri Lanka aus Indien kamen. Jede Familie hat alle 18 Tage 48 Stunden "Dienst" - sauber machen, Gaben verräumen und auf den Baum aufpassen.
    Da heute Sonntag ist, waren besonders viele Menschen mit ihren Ritualen beschäftigt und alle hatten weiße Kleidung an. Die ist ein Zeichen der Reinheit, denn man soll am Eingang beim Übertreten des Mondsteines nicht nur seine Füße säubern, sondern auch seinen Geist von Fragen aus dem alltäglichen Leben für die Zeit im Tempel befreien. Diese Zeit am Tag nur dem Gebet und sich selbst widmen.
    Die Menschen hier bitten bei sehr vielen Situationen im Leben um Hilfe oder Beistand, sei es bei bevorstehenden Prüfungen, Krankheiten (eine in einen weißen Stofffetzen gewickelte Münze wird an einem Schrein befestigt), der Geburt und dem Schwanger werden, dem Heranwachsen von Kindern oder dem Eheleben. Ähnlich wie in unseren Religionen, jedoch gibt es hier verschiedene Rituale für jedes Anliegen und es wird gefühlt noch viel mehr auf den Segen vertraut und auch darauf gebaut.

    Gleich daneben befinden sich die Überreste von einem alten Gebetstempel mit 1600 Säulen, die ein neunstöckiges Holzgebäude gesetzt haben sollen - der heutige Nachbau soll zeigen, wie ein Stock ausgesehen haben könnte.
    Die ca 2000 Mönche mussten aus mit Essen versorgt werden, wofür es gleich daneben den "Speisesaal" gab, wo in einer ca 10m langen und 1m hohen sowie ca 80cm breiten Granitwanne der gekochte Reis mit heißem Wasser am Boden warmgehalten wurde und daneben in zwei weiteren Wannen das Gemüsecurry zur freien Entnahme stand. Wer wann und wo diese Massen an Essen gekocht hat, weiß ich nicht und konnte uns auch keiner sagen.
    Das Gewand der Bäume würde früher aus der Farbe der Rinde des Jackfruitbaumes gefärbt. Heute natürlich nicht mehr, die Jackfruit ist aber nach wie vor in den Speisen zu finden und gilt als sehr gesund und kann riesig werden.
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