Satellite
Show on map
  • Day 13

    Tikal

    December 6, 2022 in Guatemala ⋅ ☀️ 24 °C

    Tikal: eine der größten Mayastädte, die bisher gefunden wurde. Über 100.000 Menschen sollen mal hier gelebt haben. Fast 600km2 misst die Fläche. Bis nach dem Untergang der Hochkultur der Dschungel sich alles wieder geholt hat. Fast täglich werden überall neue Ruinen gefunden und wie das Leben seinerzeit war, ist noch nicht vollends erkundet. Man weiß, dass die Menschen damals mathematisch und astronomisch was drauf hatten und dass es Menschenopfer gab. Es ist auf jeden Fall super interessant, was darüber bekannt ist und an was die Maya geglaubt haben.
    Und heute sehen wir Pyramiden und Gebäude als Zeugen ihrer Zeit.

    Um 5:30h stehen wir etwas müde an der Straße und pünktlich kommt Juan mit seinem Bus daher lädt uns und ein paar andere Leute, die dort arbeiten, ein.
    Tickets haben wir ja schon und so können wir nach der Kasse schnell weiterfahren (lange Schlange gab es aber eh nicht). Man fährt dann noch ein gutes Stück bis zu den Ruinen, die man sich dann über breite, lange Wege durch das satte Grün des Dschungels erschließen kann. Der Morgentau macht die Wege recht rutschig und schwups liege ich nach den ersten 200m schon im Schlamm. Aber alles gut, nichts tut weh. Nur die langen Klamotten sind lehmig, die ich eh später ausziehe, denn auf den kühlen Morgen folgt bald die schwüle Hitze.

    Wir steigen über Holzgerüste auf die Pyramiden und die Aussicht von oben ist atemberaubend. Man sieht ein paar weitere Pyramidenspitzen aus dem Blätterdach des Dschungels ragen und ansonsten ist es grün soweit das Auge reicht. Der Name des Landes passt. Übersetzt heißt Guatemala nämlich "Land der Bäume".

    Wir sehen so niedliche Tiere, die aussehen wie eine Mischung aus Nasen- und Waschbär, die Coatimundi oder auch Pizote (=Weißrüsselnasenbär) heißen. Voll drollig. Dann gibt es tolle Pfauen, die ihre Federn in schillernden Farben ausbreiten und dabei glänzen als wären sie mit Metallfarbe besprüht.
    Und Affen sehen wir auch. Aber die brüllen sich eher früh morgens wach oder später ins Bett. So als wollten sie rufen: AUFSTEHEN! oder AB INS BETT! auf brüllaffisch.
    Wie die Sonnenstrahlen durch die Blätter dringen ist teilweise magisch.
    Tikal ist ein ganz besonderer Ort und die 5h, die wir dort verbringen gehen viel zu schnell um...

    Nachdem wir wieder in el Remate angekommen sind, gehen wir ins Casa de David, ein Restaurant mit Hotel und was wir da sehen ist auch ein wenig magisch. Dort gibt es einen gro§en Garten, in dem ein riesiger Ceibo in einem Kreis aus Gras steht. Gleichzeitig ist der Kreis wie ein Kompass und zeigt die Himmelsrichtungen an, mit den Farben, die die Mayas damit assoziieren.
    Ein wunderbarer Mayagarten ist das.
    Die Story geht so:
    Die erste Göttin, Ixchel, nahm 4 Maiskörner in verschiedenen Farben, segnete diese und befeuchtete sie mit Speichel, damit sie wachsen können. Dann spuckte sie ein Maiskorn nach dem anderen in jeweils eine Himmelsrichtung aus. Rot gen Osten (symbolisiert den Sonnenaufgang), schwarz gen Westen (sterbende Sonne / Dunkelheit), gelb gen Süden (wie Gold) und weiß gen Norden (gleißendes Licht).
    Um Ihnen Leben zu geben wässerte sie die Körner mit Blut und so entstanden die Menschen mit ihren 4 Hautfarben.
    In der Mitte ist der Ceibo, der König der Bäume, der Mensch und Tier ihr Fleisch gibt, mit seiner Krone und Ästen den Kosmos trägt, mit seinen Wurzeln in die Unterwelt dringt und mit seinem Stamm diese 3 Ebenen energetisch verbindet.
    Der Mensch wurde also aus Mais erschaffen. Das war aber nicht der erste Versuch. Als erstes wurde er aus Lehm geformt, aber wmals es regnete zerlief er. Dann aus Holz, aber dadurch war er zu steif. Mais war die Lösung und deshalb gibt es Mais in den latein-amerikanischen Ländern so viel und mit so vielen Namen. Mais ist hier die Basis des Lebens...
    Dazu gibt es natürlich noch viel mehr zu erzählen, aber belassen wir das mal dabei.

    Wir setzen uns auf die Terrasse neben dem Garten, die den See überschaut. Ganz schön weit weg vom Restaurant. Aber auch dafür gibt es eine Lösung:
    Den Tukan-Express. Eine Seilbahn 🚡 mittels derer Essen und Getränke in einer Kiste, die sich mit Musik und blinkenden Lichtern ankündigt, rübergeschickt wird. Grandios 🤩
    Read more