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  • Day 72

    Nairobi, Vorhof zur Hölle

    April 30, 2018 in Kenya ⋅ ⛅ 21 °C

    Schlafende Kinder in Häuserecken, Obdachlose mit faulenden Gliedmaßen, Bettler mit entstellenden Wucherungen im Gesicht, Menschen die sich auf allen Vieren fortbewegen und mit Hilfe ihrer Hände einen Fuß vor den anderen setzen. Ausgemergelte Mütter mit Säuglingen im Arm und um Essen bettelnde Jugendliche.

    Nairobi. Für viele eine aufstrebende Stadt in einer der vielversprechendsten Volkswirtschaften Afrikas. Für andere der Vorhof zur Hölle. Der wirtschaftliche Aufschwung kommt leider (noch) nicht allen zu Gute. Während wir in Maputo beeindruckt waren von der Sicherheit und den wenigen abgehängten Menschen in einem der ärmsten Länder der Welt, sind die Gegensätze zwischen Arm und Reich und die extreme Armut in Kenyas Hauptstadt kaum auszuhalten.

    Die Verkehrsinfrastruktur ist mit dem Wachstum der Stadt völlig überfordert. Kolonnen von Autos und Bussen schieben sich quälend durch die Stadt und die Menschenmassen auf den Gehwegen sind beeindruckend. Die Busfahrer haben derweil aus der Not eine Tugend gemacht und ihre Vehikel zu Raumfähren und anderen Street-Art-Kunstwerken umgebaut. Innen wie außen sorgen große Flatscreens für die Unterhaltung der Fahrgäste.

    Der wirtschaftliche Aufschwung des Landes zeigt sich vor allem in modernen Bauwerken, Geschäftsvierteln sowie einem stark ausgeprägten Einzelhandel neuester Unterhaltungselektronik. Beeindruckendes Know How und handwerkliches Können beweisen die zahlreichen Handy-Reparatur-Shops. Gleichwohl hat der Aufschwung auch viele Teile der Stadt noch nicht erreicht was sich neben der oben geschilderten Armut in einer teilweise sehr schlechten Infrastruktur äußert.

    Ein Tag in dieser Stadt hat für uns auf jeden Fall gereicht. Vielleicht auch dank des unterirdischen (Stunden-)Hotels in welchem wir versucht haben zu nächtigen.
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