Laos

December 2016
A 11-day adventure by Justin Read more
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  • 749kilometers
  • Day 1

    Luang Prabang

    December 1, 2016 in Laos ⋅ ☀️ 20 °C

    Unseren 4-tägigen Aufenthalt verbrachten wir in einem netten Hostel für gerade mal 5€ die Nacht. Jeden morgen konnte man sich zwischen Rührei,Spiegelei und Omelett entscheiden, ohne auch nur ein Cent dafür zahlen zu müssen. Somit hatten wir in Luang Prabang unseres erstes richtiges Frühstück nach einer gefühlten Ewigkeit. Noch viel besser als das Frühstück war für mich persönlich das morgenliche Zusammensitzen mit den anderen Reisenden, so ist man schnell in Kontakt mit gekommen. Wir verabredeten uns gleich für den zweiten Abend mit beinahe gesamten Hostel in eine Bar zu gehen. Wie es endet wenn 5 Deutsche, 2 Schweizer, 1 Österreicherin, 2 Engländer und 1 Kanadier, sich verabreden um was trinken zu gehen kann man sich fast denken. Wir waren eine echt witzige Truppe, jeder hat was zu erzählen gehabt, dieselben Erfahrungen gemacht und neue Trinkspiele eingebracht. Um halb 12 schließen die Bars und die Menge trifft sich in einer Bowlinghalle, das scheint wohl eine Art Ritual zu sein. In der Bowlinghalle war das Bowlen an sich aber nur Nebensache, stattdessen ging die Party weiter. Trotz einer langer Nacht standen wir überraschenderweise früh auf, denn es stand das Highlight in Luang Prabang an. Mit gemieteten Roller ging es über holprige Straßen zu den 30km entfernten Kuang Si Waterfalls. Dort angekommen merkten wir jedoch schnell dass wir nicht die einzigen waren, die den Tag dort verbringen wollten. Im Internet haben wir jedoch von einem "geheimen" Weg zu einem für Touristen nicht geöffneten Teil des Wasserfalls gehört. Man solle einfach nach dem "No Entry" Schild ausschau halten und dann dem Trampelpfad folgen. Der Wasserfall an sich besteht in Wirklichkeit auf unzähligen kleineren und größeren Wasserfällen, sowie zahlreichen kleinen Becken die zum Baden im türkis blauen Wasser einladen. Als wir das besagte Schild gefunden haben, wurden wir jedoch skeptisch ob wir wirklich nach dem geheimen Spot suchen wollen, denn der Trampelpfad wurde durch Stacheldraht einen umgestürzten Baum und zahlreichen Holzstäben blockiert. Somit zögerten wir uns und entschieden erstmal weiter zur Quelle und einer sich dort befinden Höhle zu laufen. Nach und nach entfernten wir uns immer weiter von den Touristenmengen und folgten einem kleinen Weg durch den laotischen Dschungel. Nach der 30 minütigen Wanderung waren wir zuerst Enttäuscht, wir fanden lediglich eine leere Bar und einen kleinen Bach vor. Etwas deprimiert überlegten wir ob wir tatsächlich noch zur Höhle weitergehen sollten oder wieder direkt zum Wasserfall zurück.

    Zum Glück entschieden wir uns für die Höhle und wurden doch noch für den schweißtreibenden Marsch belohnt.

    Die Höhle wirkte total vergessen, die wenigsten laufen wahrscheinlich soweit um eine Höhle zu sehen. Vor der Höhle standen ein paar runtergekommene Standruinen und ein großes Schild "Buy Ticket here". Tatsächlich waren wir jedoch die einzigen Leute dort und wir konnten uns das Ticket sparen. Der Eingang der Höhle war mit einer Kobra aus Stein geschmückt, die wohl den Inhalt der Höhle bewachen soll? Oder standen wir vor dem Eingang der "Kobrahöhle" und im inneren wimmelt es von Schlangen? Wir wurden skeptischer ob wir uns wirklich in die dunkle und abgelegene Höhle wagen sollten.

    War sie vielleicht wegen der Schlangen geschlossen worden?

    Nach einer kleinen Diskussion bei einer Zigarette, siegte dann doch die Neugier und bewaffnet mit Stöcken konnte das Abenteuer beginnen. Nach anfänglicher Unsicherheiten gewöhnten wir uns daran das so ziemlich jeder Schatten in der Höhle wie eine Schlange aussieht. Die Höhle war wunderschön und unheimlich zu gleich, immer wieder sind wir an mal kleineren mal größeren Buddhaskulpturen mit kleinen Opfergaben vorbeigekommen. Immer tiefer im Inneren der Höhle fragten wir uns wie lange sie noch weiter gehen wird und ob wir nicht mal lieber umdrehen sollten. Nach gut 20 Minuten entschieden wir uns dann umzudrehen um endlich wieder frische Luft schnappen zu können. Auf halbem Weg sind uns dann 4 völlig entspannte Mädels entgegen gekommen.

    PEINLICH?!!

    3 Jungs bewaffnet mit Stöcken trauen sich kaum in eine Höhle und die sind völlig gelassen?

    Naja lieber eine peinliche Erfahrung wie eine mit einer Kobra.

    Zurück an Wasserfall standen wir dann wieder an vor dem "No Entry" Schild. Diesmal entschieden wir uns aber daran vorbei zu gehen. Wahrscheinlich lag es an unserem geknickten Ego und wollten uns beweisen dass wir keine Angsthasen sind. Also krochen wir durch ein kleines Loch in der Absperrung und folgten dem immer steiler werdendem Weg. Nach einer weiteren Absperrung und einer kleinen Kletteraktion, waren wir sprachlos von der Schönheit des geheimen Spots am Wasserfall. Die Touristenroute verläuft seitlich von unten zur Spitze des Hauptwasserfalls, so konnte man ihn nur von Unten oder von Oben begutachten. Aber wir waren mittendrin auf einem kleinen Tableau, sofort sprangen wir in das kleine Becken und kühlten uns ab.

    Wir fühlten uns wie Mogli, die Könige des Dschungels!

    Unvergesslicher Moment der einem zeigt dass man sich doch öfters überwinden sollte, sich ins Ungewissene zu stürzen um am Ende vielleicht dafür belohnt zu werden....
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  • Day 5

    Vang Vieng

    December 5, 2016 in Laos ⋅ ⛅ 26 °C

    Nach 3 Nächten in Luang Prabang ging es mit einem Minivan weiter nach Vang Vieng. Die holprige Gebirgsstraße führte über einen Pass und für einen Moment fühlte man sich im Himalaya, seitlich ging es hunderte Meter in die Tiefe und die Straße teilte man sich mit bunten und überladenen LKWs. Leider war es unmöglich Bilder von dem atemberaubenden Ausblick zu machen, da die Straße immer schlechter wurde. Angekommen suchten wir unser Hostel was sich in Laos schwierig gestaltet, weil Restaurants und Bars alle die gleichen gelben Schilder mit der Werbung des einheimischen Biers nutzen. Begleitet wurden wir von einem Schweizer den wir zuvor in Luang Prabang kenen gelernt haben. Vang Vieng an sich ist eine kleine nicht wirkliche schöne Stadt, der einzige Charme der Stadt sind die schönen Kalkfelsen von denen sie umgeben ist. Berühmt wurde Vang Vieng als Partystadt für Backpacker, nachdem der Präsident 2012 alle Bars entlang des Flussufers abreissen ließ, ist es aber deutlich ruhiger geworden und man findet nur noch vereinzelte Bars und Nachtclubs. Trotzdem kann man sich in sogenannten "Space Bars" alle möglichen Drogen von Opium bis Pilzen bestellen.

    WAS WIR NATÜRLICH NICHT GEMACHT HABEN!

    Leider zählt Laos zu den etwas teueren asiatischen Länder, besonders Klettertouren und Trekkingtouren sind extrem teuer also verzichteten wir auf eine geplante Tour und wollten die Umgebung auf eigene Faust mit Rollern erkunden. Nachdem wir am ersten Tag aber gleich 4 Leute mit teilweise echt bösen Verletzungen kennen gelernt haben, verzichteten wir auch aufs Roller fahren. Stattdessen ging es Tuben, dabei schnappt man sich einen LKW-Reifen und lässt sich den Fluss von Bar zu Bar heruntertreiben, heute gibt es nur noch 3 Bars auf der Strecke und jede Gruppe wird von einem Guide begleitet. Was wohl daran liegt dass früher das Tubenmehrere Todesopfer im Monat forderte. Gelassen ließen wir uns den Fluss runter treiben und genossen das schöne Wetter. Die zwei weitere Tage verbrachten wir beide im unserem gemütlichen Hostel. Auch weil mein anfänglicher Kater sich zu andauernden Magenprobleme verwandelte.

    Nächster Stopp ist Pakse im Süden jedoch nur für eine Nacht und dann geht es weiter zum Mekong Delta an der kampodschanischen(?)/kampodischen(?) Grenze.
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  • Day 11

    4000 Islands

    December 11, 2016 in Cambodia ⋅ ⛅ 29 °C

    4000 Inseln in einem Land ohne Küste? Ja das gibt's, möglich macht das der für mich schönste Fluss der Welt welcher sich an der Grenze zu Kampodscha bis zu 18Kilometer in die Breite spreizt. Je nach Wasserstand des Mekongs entstehen dadurch unzählige Inseln, viele davon sind tatsächlich nur kleine Büsche die aus dem Wasser ragen. Lediglich 3 Inseln sind bewohnt, wir haben uns für die kleinste aber besonders bei Backpacker beliebte Insel Don Det entschieden. Erst seit 2 Jahren gibt es dort Strom und Fließend Wasser. Auf der 4 Kilometer lange Insel gibt es keine asphaltierten Straßen und Autos. Vom Pier aus führen zwei kleine Wege entlang der beiden Ufer an denen sich die Einheimischen angesiedelt haben, zwischen drin gibt es einige Restaraunts und Bars. Für 4€ die Nacht kann man sich einen kleinen Bungalow direkt am Fluss mieten. Ich musste mir ein Lachen verkneifen als ich nach 20 minütigen Warten mein Bungalow betreten habe, ich wusste nicht was die Frau solange da drin gemacht hat aber geputzt hat sie bestimmt nicht. Die Bambuswände waren löchrig und bewohnt von zahlreichen Spinnen die in Ruhe ihre Netze verbreiteten. Die Toilette hatte keine Spülung, der Duschkopf gab die Wassermenge eines Wasserhahn von sich. Waschbecken und Spiegel wurden erst gar nicht eingebaut. Viele Leute wären direkt wieder abgehauen aber irgendwie machte genau das den Charme der Insel aus. Alles minimalistisch aber ausreichend zum Leben. Unter meinem Moskitonetz fühlte ich mich zudem sicher von meinen tierischen Mitbewohner. Einen Wecker brauchte ich auch nicht den der durch Stelzen entstanden Platz zwischen Boden und Bungalow nutze eine Gruppe von Hühnern als Unterschlupf. Ab 6 Uhr morgens machte sich das Oberhaupt der Hühnerfamilie laut bemerkbar und versaute mir meinen wohlverdienten Schlaf.

    Die meiste Zeit verbrachten wir in der Hängematte oder auf der Terasse des Restaraunts welches sich direkt an die Bungalowkette anreiht. Dort wurden wir für faire Preise von "MamaMon" kulinarisch verwöhnt. Viele Sehenswürdigkeiten gab es auf der Insel nicht, für ein 1€ mieteten wir uns mehrmals Fahrräder und radelten über holprige Pfade über die Insel dabei kreuzten Wasserbüffel, Hühner und viele andere Tiere unsere Wege. Mit einer alten Brücke ist Don Det mit der Nachbar Insel Don Rhon verbunden, dort kann man den wasserreichsten Wasserfall Asien bestaunen. Ansonsten gab es auch dort nicht viel zu Sehen. Aber das brauchte man auch nicht. Für mich war der Einblick in das tatsächliche Leben der extrem freundlichen Laoten, völlig ausreichend. Egal welches Alter jeder hat einen freundlich mit " Sabbadi" gegrüßt. Ich weiß nicht ob viele Touristen sich nicht die Mühe machen soweit in den Süden zu fahren oder es allgemein wenig los ist zurzeit in Laos. Aber unsere Vermieter boten uns sogar eine kostenlose Nacht an wenn wir noch länger bleiben, da wir die einzigen Leute dort waren am Ende. Es gab zwar einige Bars auf Don Det aber die meisten waren komplett leer, jeden Abend trafen sich die Backpacker in einer anderen Bar zu Karaoke oder Trinkspielen auf der Straße. Gegen 23 Uhr war dann Zapfenstreich und alle versammelten sich am Strand für ein Lagerfeuer.

    Die Ruhe und die Harmonie auf der Insel hielt uns für 6 Nächte in ihrem Bann, bis sie der völlig touristischen und überlaufenen Stadt Siem Reap in Kampodscha weichen musste.
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