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  • Day 9

    Von Moskau nach Susdal

    July 21, 2019 in Russia ⋅ ⛅ 15 °C

    Tag 9

    Vom Hotelkomplex Izmailowo, das 1980 das Olympische Dorf gewesen war, starten wir unsere Stadtrundfahrt mit den Motorrädern. Sie gestaltet sich am heutigen Sonntag unproblematisch. Für Moskauer Verhältnisse gibt es wenig Verkehr. Die Autofahrer sind freundlich und lassen uns als Gruppe überall durch. Wir erreichen den Roten Platz und es entwickelt sich das alte Spiel - bevor die Wachmannschaft wirklich mitbekommt, was los ist, haben wir uns schon aufgestellt und machen die ersten Fotos. Dann wird der Sicherheitsoffizier aktiv, zeigt mir seinen Ausweis und wir müssen verschwinden. Weiter geht es durch die Stadt zu den Sperlingsbergen bei der Lomonossow-Universität. Dort sind wir die Attraktion. Nachdem die Polizei in der Vergangenheit hart durchgegriffen hat, ist dieser Platz nicht mehr der große Treffpunkt der Moskauer Motorradfahrer. Um so mehr werden wir deshalb von allen bestaunt.
    Anschließend verlassen wir Moskau. Auf der Gegenspur entwickeln sich schon Staus in Richtung Stadt. Die ersten Ausflügler und Rückkehrer von den Datschen kommen bereits zurück. Immerhin gilt ein Umkreis von 250 km um Moskau als Naherholungsgebiet. Die größte Staugefahr ist von 16.00 Uhr bis 24.00 Uhr. Trotz der Baustellen und des zügigen Verkehrs kommen wir als Gruppe überall problemlos durch. Der Verkehr ist ausgesprochen zivilisiert. An einer Tankstelle möchte die Mitarbeiterin an der Kasse nicht, dass wir - wie sonst immer - an zwei Säulen nacheinander durchtanken. Wir sollen alle nacheinander im Vorwege bezahlen und einzeln tanken. Das machen wir nicht und verabschieden uns analog zur Flens-Reklame mit Do swidanje, do swidanje, do swidanje. Fünf Kilometer weiter ist das an der nächsten Tankstelle wieder kein Problem.
    In Wladimir dürfen wir nicht in das Stadtzentrum hinein. Es ist für Motorradfahrer und LKW gesperrt. So können einige der alten Klöster nicht sehen, aber in Susdal ist das anders. Susdal ist für mich eine der schönsten, weil auch übersichtlichsten Städte des „Goldenen Rings“.
    Als „Goldenen Ring“ Russlands bezeichnet man die altrussischen Städte, die um Moskau in einem Umkreis von 50 bis 500 km liegen. Die Routen, die durch diese ältesten russischen Städte führen, verlaufen durch fünf Gebiete Russlands - Moskau, Jaroslawl, Kostroma, Iwanowo und Wladimir - und spiegeln die Geschichte von Russlands Entstehung in eindrucksvollen Geschichts- und Kulturdenkmälern wider.
    Nicht umsonst zählt der Goldene Ring zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und beliebtesten Reisezielen Russlands. Die Siedlungen des heutigen „Goldenen Rings“ entstanden zwischen dem 11. und 17. Jahrhundert und sind zum Teil älter als Moskau. Sie waren Schauplätze bedeutender Ereignisse in Russlands Geschichte. Im Laufe der Jahre verdrängten die aus weißem Stein gebauten Tempel und Kathedralen, Festungen und mit hohen Mauern umgebenen Klöster die Holzbauten.
    Unser Hotel liegt am Rande der Stadt in einem Sportkomplex. Zu Fuß gehen wir durch den Ort und sehen einige der Klöster und das Handelszentrum. Früher fand der Handel hier nur wegen der vielen Pilger statt, heute wegen der Touristen. Susdal ist schon beeindruckend. Ich bin gerne hier. Für den Rückweg zu unserer Unterkunft nehmen einige Teilnehmer dann eine Kutsche.
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