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  • Day 129–134

    Santa Ana

    January 25 in El Salvador ⋅ ☀️ 33 °C

    Santa Ana hat ihren ganz eigenen Charme, in Folge trauriger Ereignisse...

    Zunächst mal der Bürgerkrieg von 1980 bis 1992, der viele Gebäude zerstört hat. So wie die alte Kunstschule, in der ich eine Stunde lang erschüttert und erstaunt rumgelaufen bin.

    Dann die sehr gewalttätigen Banden, die erst vor wenigen Jahren durch harte und natürlich auch Unschuldige treffende Maßnahmen unter Kontrolle gebracht wurden.

    Ich habe an einer Free Walking Tour teilgenommen, bei der uns Nelson von seiner Kindheit und Jugend im gefährlichsten Viertel erzählt hat. Dass er dutzende Male dem Tod von der Schippe gesprungen ist, etliche Freunde verloren hat, weil sie entweder getötet wurden oder den Banden beitreten mussten oder wollten, dass er die Banden um Erlaubnis bitten musste, wenn er seine Nachbarschaft verlassen wollte, dass es oft zu gefährlich war in die Schule zu gehen.

    Der jetzige Präsident greift hart durch. Die Banden sind im Moment nicht mehr existent. Dafür hat Nelson aber wieder Freunde verloren, die unschuldig verhaftet wurden und von denen seitdem jede Spur fehlt.

    Zudem ist auch diese Regierung korrupt. Vor drei Jahren kündigten sie an, das Gelände der zentralen Markthalle anderweitig, gewinnbringender bebauen zu wollen. Die dortigen Händler weigerten sich zu gehen. Zwei Wochen später wurde der Markt durch ein Feuer zerstört - Ursache unbekannt. Das gleiche passierte innerhalb weniger Wochen in drei weiteren Städten...

    Dadurch findet man in Santa Ana viele beeindruckende verlassene Gebäude und viele Fotomotive. Aber natürlich sind auch die fünf Gebäude, die in Schuß gehalten werden, ganz hübsch. Wie die einzige gotische Kirche Zentralamerikas.

    Und die Wanderung auf den Vulkan mit seinem brodelnden, grummelnden See nicht zu vergessen.
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