• christoph jungwirth
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Garsten - Valun

Der Versuch vor meinem 60. Geburtstag ans Mittelmeer zu gehen Læs mere
  • Start på rejsen
    31. august 2024
  • Entlang der Enns

    3. september 2024, Østrig ⋅ ⛅ 24 °C

    Heute ein gemütlicher Tag, keine Höhenmeter und 20 km entlang der Enns, von Admont über Selzthal nach Lassing. Lassing erinnert ja jeder wegen dem Grubenglück, aber zu Selzthal muss ich was sagen: der legendäre Eisenbahnknoten und die (ehemals) stolze rote Hochburg (heute schwarze Mehrheit im Gemeinderat, keine FPler, aber eine sozialdemokratische Bürgermeisterin) ist heute eine völlig abgerockte Ansiedlung. Ich hätte viele Wirtshäuser pachten können, hab aber kein einziges offenes gefunden. Ansonsten die Trostlosigkeit am Dienstagnachmittag. Aber auch ein Beweis, dass in abgehängten Gegenden nicht automatisch alle zu FPÖ laufen.

    Nächtens residiere ich am Badesee Lassing, von dem ich hoffe, dass er nicht ein Überbleibsel des Grubenunglücks ist.
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  • Nach Donnersbachwald

    4. september 2024, Østrig ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute einen kleinen Schwindeltag eingelegt. Bald in der Früh mit dem Autobus den Weg rund um Liezen ausgelassen und nach Irdning gefahren, dort im Café gefrühstückt und dann 500 Höhenmeter nach Donnersbachwald - der morgige Einstieg auf das Glattjoch, höchster Punkt meiner Reise.
    Geschwindelt auch deswegen, weil ich mich nachmittags um zwei Video-Meetings kümmern muss, andere schwärmen von wORkation, ich versuche es mit wALkation.
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  • Lazy Sunday

    8. september 2024, Østrig ⋅ ☁️ 23 °C

    Nun, nach einer Nacht und Morgenritualen in der Klausur des Klosters, eine Welt mit vier sehr gescheiten und wohlwollenden Mönchen. Aber eine Welt, die nicht meine ist, die mir völlig fremd ist die mir am Absterben scheint und die ganz offensichtlich nicht meine werden wird. Ich hab dann den Sonntag im Kaffeehaus von Sankt Lambert begonnen. Und wieder einmal ein bisschen geschwindelt, ein paar Höhenmeter am Weg nach Kärnten eingespart mit der Seilbahn. Schließlich doch 20 km nach Grades, wo ich die erste von fünf Stationen in Kärnten mit einem Bier beim Erntedankfest der Feuerwehr begonnen habe. Zum Abendessen hat mir die freundliche Sandwirtin Kärntner Kasnudeln versprochen. Ich werde ihr nicht erzählen, dass ich zu Kärnten normalerweise Nordslowenien sage.
    Und wALKation steht auch noch am Programm heute - ein Abstimmungsgespräch zu Rechtsanwälten, aber ich mag diese Mischung aus Freizeit, körperlicher Anstrengung und Arbeit.
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  • Nach Regen kommt Sonnenschein oder nicht

    9. september 2024, Østrig ⋅ ☁️ 16 °C

    Wenn ich etwas nicht mag auf meiner Weitwanderung, dann ist es Regen. So wird das Wetterradar zu meinem liebsten Tool. Und wenn das nicht ausreicht, dann halt der Schirm.
    Heute in Grades bis zum frühen Nachmittag das Regenende abgewartet und dann über zwei Höhen nach Gurk. Dort wo andere mit dem sogenannten Pilgerweg aufhören, ist es für mich erst die Hälfte. Wird schon werden …Læs mere

  • Herumgurken in Mittelkärnten

    10. september 2024, Østrig ⋅ ☀️ 21 °C

    Von Gurk nach Sankt Georgen am Längsee. Das dritte Mal von vier Nächten in einem Kloster schlafen, das ist doch hart für einen Ungläubigen wie mich.
    Aber alles gut erträglich mit dieser Morgen Motivation: am Ortsrand von Gurk überholt mich ein Auto, schiebt zurück, das Fenster wird heruntergekurbelt und eine Frauenstimme sagt: „Das muss ich dir sagen du Wanderer du schaust toll aus.“ …sie war mindestens 80+ ….
    However, jetzt ein Bier in der Sonne und über die Klostergärten schauen, dann noch eine Videokonferenz und am Abend Slow Kitchen Kulinarik, es sollte mir schlechter gehen.
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  • Eine kulinarische Überraschung im Herbst

    11. september 2024, Østrig ⋅ ☁️ 21 °C

    Den Vormittag im Klostergarten vertändelt und per Telefon an einem meiner Projekte weitergearbeitet. Dann an der Burg Hochosterwitz vorbei durchs herbstliche Kärnten nach Maria Saal. Dort angekommen, frage ich hungrig beim Sandwirt nach, ob ich abends kommen könne. Mundfaule Antwort, wenn ich denn unbedingt wolle. Abends stellt ich mich auf lauwarme Würstel oder so was ein und war dann völlig perplex vom besten Abendessen meiner Reise: Ochsenherztomaten mit Burata und zur Hauptspeise Kürbisnudeln auf perfekt am Punkt gegartem Gemüse. Der Espresso und das Herbst Bier (Hirter) ebenso erstklassig.
    Im Süden über den Karawanken droht das angekündigte Katastrophenwetter für morgen, mal schauen, würde ich sagen, wie es da mit dem Wandern weitergeht.
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  • Es gibt kein schlechtes Wettter …

    12. september 2024, Østrig ⋅ 🌧 10 °C

    … nur schlechte Kleidung. So ein ausgemachter Blödsinn.
    Schirm und Regengewand nützen dann gar nichts mehr, wenn es wie aus Kübeln schüttet.

    Noch trockenen Fußes und an falsche Wetterprognosen glaubend von Maria Saal Richtung Klagenfurt - im rasch einsetzenden und immer stärker werdenden Regen. Irgendwann dann auf den rettenden Stadtbus umgesattelt und ins Quartier nach Ferlach (gleich südlich jener Landeshauptstadt, die - wie Josef Winkler nicht müde zu betonen wird - noch immer keine öffentliche Bibliothek hat).

    Mal schauen ob ich hier morgen irgendwie über den Loiblpass gehen kann.
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  • Aus die Maus …

    13. september 2024, Østrig ⋅ 🌧 7 °C

    … zumindest vorläufig. Der zweite Tag starker Regen, eine Wetterprognose, die nicht wirklich prickelnd ist und auf der nächsten Wegetappe teilweise Schnee. Offensichtlich komme ich über Österreich nicht hinaus. So viel zur Globalisierung.

    Ich breche hier mal ab.
    Dank Klimaticket zurück nach Steyr und wenn es das Wetter erlaubt setze ich in ein paar Tagen fort, oder sonst im Frühling.

    285 km per pedes und 7600 Höhenmeter, mehr wollte nicht sein.
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  • Nach Slowenien

    18. september 2024, Slovenien ⋅ 🌙 14 °C

    Nach unwetterbedingter längerer Zuganreise ab dem frühen Nachmittag von Ferlach auf den alten Loibl Pass.
    Von hier geht’s praktisch nur mehr bergab zum Meer.
    Der Weg führte mich über die alte Passstraße dann Richtung Süden, vorbei am Denkmal für das KZ Mauthausen Außenlager

    Nach über 1000 Höhenmeter hinunter ins Tal: Nächtigung in Trzic.
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  • In die Hauptstadt der slowenischen Alpen

    19. september 2024, Slovenien ⋅ ⛅ 21 °C

    Heute eine gemütliche Wanderung durch die Tiefebene Richtung Laibach.
    Mehrmals Tafeln, die an Häusern angebracht sind und erinnern, dass hier Menschen lebten, die sich den Partisanen im Kampf gegen das Nazi Regime angeschlossen haben.

    Wären wir aber noch in der Monarchie, würden wir sagen, eine Reise durch die Krain mit Nächtigung in Krainburg, heute Kranj. Die Hauptstadt der slowenischen Alpen wie sie sich selber nennen.
    Zum Abendessen wurde mir ein Lokal mit Sarajevomenü und -bier empfohlen, da schlage ich zu. Der Sarajevski Grill heisst „Das ist Walter“?!?!

    Das Restaurant "Das Ist Valter" trägt den Namen des Kultfilms aus dem ehemaligen Jugoslawien von 1972 mit dem Titel "Walter verteidigt Sarajevo". Dieser Film erlangte im gesamten Balkan Popularität und begeisterte das Publikum mit seinen intensiven Actionszenen und der beeindruckenden Darstellung des Widerstands gegen die Besatzer während des Zweiten Weltkriegs.
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  • Ljubljana

    20. september 2024, Slovenien ⋅ ⛅ 21 °C

    Ein etwas zacher Weg über viel Asphalt, immer dem Savetal entlang, in die slowenische Hauptstadt. Als der Verkehr dann sehr viel wurde, mit dem Stadtbus das letzte Stück ins Zentrum.
    Zur Entschädigung eine Ferienwohnung, eigentlich ein kleines Loft, im architektonisch schönsten und auch höchsten Hochhaus Ljubljanas - mit Rooftop Restaurant fürs Abendessen.Læs mere

  • Laibacher Sumpf … oder: an der Südbahn

    21. september 2024, Slovenien ⋅ ☀️ 18 °C

    Zuerst landestypisches Frühstück (geröstetes Brot mit viel Eiern und Trüffel) im Le Petit Cafe Ljubljana, eine Empfehlung meines Freundes Thomas Lammer, den ich eigentlich hier treffen wollte. Leider versäumten wir uns um ein paar Tage.
    Dann 20 km durch die Laibacher Sümpfe bis nach Borovnica. Hier stand der mit 561m längste Viadukt der Südbahn von Wien nach Triest. Heute kann man nur den Rest, eine einzige Säule, begutachten.
    Diese zentrale Eisenbahnverbindung wurde im zweiten Weltkrieg schrittweise gesprengt und dann schließlich ganz zerstört und nie wieder aufgebaut, sondern eine Umgehungstrasse geschaffen. Zuerst sprengten den Viadukt die königlich jugoslawischen Truppen um die faschistische Armee am Vormarsch zu hindern, dann wurden die von Italienern besetzte Eisenbahnlinie mehrmals von Partisanen angegriffen und als die deutschen Besatzer hier waren, gaben alliierte Bombenangriffe dem Eisenbahnübergang den Rest.
    Viadukt bedeutet, dass Berge in der Nähe sind. Die Idee am Loiblpass, dass es bis zum Mittelmeer bergab ginge, stellt sich somit als Irrtum heraus. Zum Tagesabschluss gut 500 Höhenmeter hinauf in den so genannten grünen Kaarst. Diesmal das hoffentlich wirklich letzte Mittelgebirge vor dem Mittelmeer.
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  • Partisaninnen und Partisanen

    22. september 2024, Slovenien ⋅ ☀️ 16 °C

    Bereits im frühen Morgen nach Cerknica und hier das Frühstück, welches in der Ferienwohnung abging, nachgeholt.
    Auf dem Weg durch Slowenien sehe ich fast auf Schritt und Tritt Denkmäler, die es in Österreich nur ganz selten im Salzkammergut oder Teilen Kärntens gibt: Erinnerungstafeln oder Monumente, die dem Partisanenkampf gegen Nazideutschland gedenken.
    Die Texte lassen sich auf den Fotos gut mit Google Translator übersetzen .
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  • Staunen mit Immanuel Kant

    22. september 2024, Slovenien ⋅ ☁️ 19 °C

    Auf meiner Nachmittagstour von Cerknica nach Postojna konnte ich den dortigen See von oben bestaunen. Das ist ein periodisches Gewässer - zu manchen Zeiten mit 38 km² der größte See Slowenien, manchmal fast ganz verschwunden, in manchen Jahreszeiten als Weide genutzt, in anderen ein guter Fischgrund. Wenn der Wechsel schnell geht, werden die Fische sogar auf den Wiesen eingesammelt. Möglich machen das die sogenannten Schlucklöcher, die aus dem Karst die Gegend fluten.
    Schon Immanuel Kant war begeistert über dieses periodische Gewässer: „Der Zirknitzer See im Herzogthum Krain ist ein merkwürdiges Beispiel hiervon. Er hat in seinem Boden einige Löcher, durch welche er aber nicht eher abfließt als um Jacobi, da er sich denn mit allen Fischen plötzlich verläuft und, nachdem er 3 Monate lang seinen Boden als einen guten Weide- und Ackerplatz trocken gelassen, gegen den Novembermonat sich plötzlich wieder einfindet.“
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  • Blue Monday

    23. september 2024, Kroatien ⋅ ⛅ 19 °C

    In Vockes „Reise-Taschenbuch für junge Handwerker und Künstler“ aus den 1890 Jahren wird den Wanderburschen empfohlen, manchmal für unattraktive Strecken auf die Eisenbahn auszuweichen. Das gönnte ich mir heute auch – fünf Stationen mit der Regionalbahn, um dem Hatscher auf der Fernstraße zu entkommen.
    Dann 16 km über die Grenze ins kroatische Rupa. Hungrig und mit Schreck festgestellt, dass weder Gasthaus noch Kaffeehaus noch Geschäft montags offen sind. Aber der Vermieter sprang in die Presche und servierte mir Brot, Käse und selbst gemachten Rotwein. Ein wirklich angenehmer Beginn in Kroatien.

    Historische Randbemerkung. Am Weg immer wieder ein Graffitis mit dem Schlagwort JAPODI gesehen, ChatGPT klärt mich auf: „Das Wort **Japodi** bezieht sich historisch auf einen antiken illyrischen Stamm, der in der Region lebte, die heute zu Kroatien gehört. Die Japoden (auch Japodi genannt) siedelten im Gebiet der Bergregion zwischen dem Adriatischen Meer und den Dinarischen Alpen. Ihr Territorium erstreckte sich ungefähr vom heutigen Nordwesten Bosniens bis zum Westen Kroatiens. Die Japoden lebten in der Zeit vor der römischen Expansion in der Region und waren als kriegerischer und unabhängiger Stamm bekannt. Sie entwickelten eine eigene Kultur und Sprache, die teilweise von keltischen, illyrischen und möglicherweise auch thrakischen Einflüssen geprägt war.“
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