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  • Day 12

    Service und Ode an Freddie

    July 8, 2023 in Ireland ⋅ ☁️ 15 °C

    Es war wieder soweit - wir mussten uns um den Service kümmern. Klingt dramatischer als es ist. Die Trockentrenntoilette (flüssig und fest), das Abwasser (immerhin knapp 20 Liter nach acht Tagen), der bzw. die Mülleimer, etwas Altglas mussten entsorgt werden und wir brauchten auch wieder Frischwasser (hier können wir mittlerweile 70 Liter mitnehmen).
    Anders als in Schottland oder Schweden gestaltet sich das alles als etwas schwieriger - es gibt selten Punkte, an denen alles auf einmal erledigt werden kann. Häufig ist das Wasser hier gechlort, so dass wir vom deutschem Leitungswasser Verwöhnten auf der Suche meistens bis auf den letzten Drücker warten, bis wir was gutes gefunden haben. Hier würde natürlich ein Wasserfilter helfen - aber irgendwie haben wir es beide nicht geschafft die Beschaffung eines Solchen in die Tat umzusetzen (genauso wie die Anschaffung einer vernünftigen Dachantenne für ein besseres Internetsignal).

    Wir hatten allerdings Glück, denn während wir zum nächsten Stellplatz unterwegs waren, konnten wir alles für nur 5 € erledigen. Es ist manchmal erstaunlich, wie das Wissen um die Notwendigkeit der Entsorgung uns gelegentlich (wenn auch selten) unterschwellig etwas Stress bereitet. In der Regel zeigt sich unsere "Unruhe" durch kurze Blicke entlang der Straße, um herauszufinden, ob sich irgendwo ein Servicepunkt befindet. Also eigentlich halb so wild. Wenn wir dann jedoch wieder voller Vorfreude bereit für die kommenden 7-10 Tage Abenteuer in der Wildnis sind, merken wir doch, dass wir gleich viel entspannter sind.

    Es ist einfach etwas Besonderes, wenn wir uns von den alltäglichen Sorgen und Verpflichtungen lösen können und stattdessen in eine Welt voller Freiheit und (meist) unberührter Natur eintauchen. Das Gefühl, in die Umgebung einzutauchen, die uns umgibt, und die Möglichkeit, unsere eigenen Routen zu planen und geheime, abgelegene Orte zu entdecken, erfüllt uns auf eine ganz bestimmte Art.

    Freddie ist für uns mehr als nur ein Transportmittel. Er ist unser mobiles Zuhause, unsere Höhle und ein sicherer Hafen, der uns ermöglicht, abgelegene Orte zu erkunden. Es ist erstaunlich, wie sich das Gefühl von Freiheit und Abenteuerlust mit dem Komfort und der Sicherheit unseres rollenden Heims verbindet.
    Während wir uns auf den nächsten Abschnitt unserer Reise vorbereiten, können wir es kaum erwarten, neue Landschaften zu erkunden, atemberaubende Ausblicke zu genießen und uns ein eigenes Bild von diesem zauberhaften Land zu machen. Und wenn wir dann wieder unseren Stellplatz erreichen, inmitten der Natur und umgeben von Ruhe, Meeresrauschen , Möwengekreische und Frieden, wissen wir, dass wir den richtigen Weg gewählt haben. Das Leben on the road mit Freddie als unserem treuen Begleiter erfüllt uns mit Dankbarkeit und lässt uns jeden Moment in vollen Zügen genießen.

    Am Abend haben wir dann einen nicht ganz so abgelegenen Stellplatz mit dennoch fantastischer Aussicht gefunden. Ein kleiner Pier am Anfang der Halbinsel Beara mit Blick auf eine kleine Insel und eine wundervollen Sicht auf die Halbinsel Sheep's Head, die wir zuvor entlang gefahren sind.
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