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  • Day 95

    Feierabend und Pellkartoffeln

    September 2, 2023 in Slovakia ⋅ ☁️ 19 °C

    Die Nacht war kalt, zu kalt, um gut schlafen zu können. Als ich gegen 8:00 Uhr startete, war der Himmel grau und das Thermometer an der ersten Wanderhütte zeigte 8⁰C. Da hatte ich bereits einen Pullover und mein Schaltuch übergezogen. Immerhin war der Weg nicht nur mit reichlich Höhenmetern gespickt, sondern auch mit genügend Quellen. An der ersten Quelle konnte ich dann auch sehen, auf welche Weise die Waldwege in ihren abenteuerlichen Zustand versetzt werden. Ein paar Kilometer später erkannte ich, dass mir ein logistischen Fehler unterlaufen war. Am Donnerstag in Presov, habe ich mir gedacht, dass es reicht, meine Vorräte aufzufüllen, wenn ich am Freitag weiter laufe. Dummerweise hatte ich nicht bedacht, dass am Freitag schon wieder ein landesweiter Feiertag war und alle Geschäfte geschlossen hatten. Heute nun, lag absolut nichts in Reichweite, wo ich hätte Lebensmittel kaufen können, und Morgen ist Sonntag, da haben nur ganz wenige der großen Supermärkte geöffnet, aber davon befindet sich keiner in meiner Nähe, oder ich müsste zurück nach Presov. Also habe ich schon damit gerechnet, dass bis Montag erstmal Schmalhans der Küchenmeister ist. Und dann liegt da plötzlich mitten im Wald ein Berg wunderbarer Kartoffeln. Kein Abfall, nur klein. Ich vermute, dass da ein Jäger die Wildschweine anfüttert. Ich sammelte ein Paar schöne Exemplare ein und freute mich auf ein leckeres Abendessen. Ich denke es gibt Pellkartoffeln mit Schmelzkäse. Mehr gibt die Speisekammer nicht her, aber für mich wird es heute Abend ein Festessen. Ein 2 stündiges Gewitter mit Starkregen setzte innerhalb weniger Minuten Waldwege und Wiesen unter Wasser. Ich wanderte Dank meines Regenschirmes recht entspannt weiter, nur meine Füße steckten den halben Tag wieder in durchnässten Schuhen. Dass ich zum Ende des Tages dann noch einen Platz für mein Zelt auf einer Wunderschönen Bergwiese gefunden habe und jetzt sogar noch ein paar letzte Sonnenstrahlen abbekomme, entschädigt dann wieder. Ich geh jetzt mal in die Küch.Read more