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  • Day 41

    ..today war gestern noch morgen..

    March 29, 2023 in South Africa ⋅ ☁️ 22 °C

    Im Hafen von Durban
    6:23 Uhr
    Ich habe im Hinterstübchen, dass Thomas in Gesprächen über unsere bevorstehende Tour, die er in Capetown führte, zu hören bekam, dass Durban „runtergekommen“ ist.
    Von unserem Liegeplatz aus betrachtet, wir waren froh, dass wir einen Platz am Steg erhielten, ganz nah am MarinaGebäude, jedoch auch ganz nah an einer belebten Straße und den Zuggleisen die in den Hafen führen, stimmt das. Beim Anlegen vor 2 Nächten, war ich einfach nur froh, angekommen zu sein und wollte auch meinen Reisebericht über den vergangenen Tag und die vergangene Nacht, ohne zu viele Emotionen und Gedanken, loswerden.
    Auch als wir vorgestern fußläufig zu Abend gegessen haben, nahm ich diesen Eindruck, „runtergekommen“, ebenso wahr. Vor vielen vielen Jahren wird alles mal sehr sehr schön gewesen sein, denke ich, ohne den Gedanken auszumalen. 2010 wurde erstmalig auf einem afrikanischen Kontinent die FussballWM in Südafrika ausgetragen. Auch das futuristische Stadion in Durban wurde für die FußballWM gebaut. Ich habe das Bedürfnis, darüber zu lesen, es ergibt sich für mich kein positives nachhaltiges GesamtKonstrukt…..
    Gestern, der Tag begann für mich mit stillen morgendlichen Tränen in meinen Augen, die Energie.., entschied ich mich bewusst dafür, alle losziehen zu lassen für ein wenig Zeit allein auf dem Boot. Ich genoss es duschen zu gehen ohne Eile, meine Ordnung herzustellen, mir einen Kaffee und einen Tee zu kochen und mich in die Sonne zu setzen, die schien extra für mich, und mit zuHause zu telefonieren. Ich genoss die Stimmen, die gefühlten Umarmungen so unfassbar, dass mein Herz wieder vollgestopft mit Liebe war. Dankeschön ❤️
    Am Abend wollten wir in ein mexikanisches BarRestaurant, welches uns vom TaxiDriver empfohlen wurde. Ich fuhr mit. Und kam gar nicht klar. Die Fahrt dort hin, ließ mich wiederholt an 70-er Jahre Filme denken, gedreht in schmuddligen und dunklen Gassen. Nur ein paar Querstraßen weiter, gab es wunderschön anzusehende aneinander gereihte Bar‘s und Restaurant‘s. Beim Mexikaner waren wir die einzigen NichtAfrikaner und nichts erinnerte an Armut und die Obdachlosen von den Nebenstraßen. Das ist mir ehrlich gesagt to much, damit kann ich nicht umgehen. Wir orderten noch einen Burger für unseren TaxiDriver, er hatte sich Beef gewünscht, und ich ließ unser Essen, wir hatten einfach zu viel bestellt, einpacken. Auf der Rücktour hielten wir kurz an einer Kreuzung an, verschenken unser Essen und hundert Meter weiter sahen wir, wie von einem kleinen Transporter Wasser an die Obdachlosen ausgegeben wurde. ..mit Polizeischutz und grellem Blaulicht..
    In der Marina angekommen, saß ein Mann auf dem Boden, vor ihm die geleerte Mülltonne, und aß die Reste aus den weggeworfenen take-away Boxen…. Collin und ich erstarrten.

    Im Gegensatz dazu erzählten die anderen Männer vom dem abgeschotteten Viertel, umgeben von „Weißen“, im Licht und Luxus….

    Ich bin sofort ins Bett gegangen und Schatzi, bitte verzeih, dass ich deine Nachricht gestern Abend nicht mehr gelesen habe, ich wollte nur noch umhüllt von meinem Schlafsack einschlafen. Mein Wecker klingelte heute morgen um 6, ich genieße die Zeit allein mit meinem Kaffee am Morgen so unfassbar, und hatte beim lesen deiner Nachricht sofort wieder Tränen in meinen Augen. So fühlt sich Heimweh an. ❤️

    Es hat mir jetzt gut getan, das alles rauszuhauen, so habe ich eine Chance, es zu verarbeiten, aber, meine Emotionen auch nicht zu vergessen.

    Es ist jetzt 9:20 Uhr, ich muss duschen gehen damit ich fertig bin. Meine Aufgabe heute ein paar wenige Dinge im Supermarkt zu shoppen. Wir werden heute gegen 14 Uhr ablegen und nach Richards Bay fahren, eine Tagestour und der letzte besuchte Hafen in Südafrika.

    Ich bitte von Kommentaren Abstand zu nehmen, die Gefahr besteht, dass ich nicht aufhöre zu weinen. ❤️

    Ich freue mich unfassbar auf das Meer.
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