Home Sweet Home

Tja, die Rückreise von Straßburg nach Jena und somit nach Hause kommt dann doch relativ spontan.
Am Vormittag schlendere ich noch ein letztes Mal alleine über den Weihnachtsmarkt, weil er mir so gut gefallen hat, während Paul mit Carlo im Auto bleibt und am Laptop arbeitet. Ich versuche mich relativ kurz zu fassen, laufe zurück zum Auto und wir besprechen die Lage. Ursprünglich ist noch eine Nacht in Straßburg und mindestens ein Aufenthalt in Deutschland geplant aber die meisten Campingplätze sind mittlerweile geschlossen oder mehr als trist, Unterkünfte extrem teuer und draußen wird es immer kälter. Wir beschließen also durchzufahren, insofern das möglich ist und so kommt es, dass wir nach etlichen Podcasts, Getränken und Snacks kurz vor 22 Uhr in Jena sind und die Lady vor unserer Einfahrt parken. Unsere liebste Nachbarin Anna empfängt uns wie immer super herzlich und überreicht uns unseren Wohnungsschlüssel. Der Hund bellt erst mal das Haus wieder wach vor lauter Aufregung (etwa so wie am Flughafen in Portugal 😅) und wir erkunden jeden unserer Räume freudig als hätten wir gerade eine uns noch völlig fremde Ferienwohnung betreten. Was für ein verrücktes Gefühl!

Vor Aufregung wieder hier zu sein kann ich später nicht einschlafen, obwohl ich wirklich müde bin… zu viele Gedanken in meinem Kopf. Auf der einen Seite bin ich sehr traurig, dass unser großes Abenteuer „schon“ vorbei ist, denn es endet ja dann auch wirklich endgültig hier und jetzt, denke ich. Auf der anderen Seite empfinde ich pure Dankbarkeit für all das, was wir in den letzten Monaten gemeinsam erleben durften und all die Erfahrungen, die uns keiner mehr nehmen kann und auch Freude auf das, was hier auf uns wartet. Unsere Familien, unsere Freunde und unser gemütliches und warmes Zuhause - inklusive Spülmaschine und Pax-Schrank (nur teilweise ein Scherz…😂).

In den nächsten Tagen erreichen mich viele Nachrichten von Menschen, die mir schreiben, wie froh sie sind, dass wir wieder da sind und dass sie sich auf uns freuen. Bei jeder Einzelnen werden meine Augen ein bisschen feucht und ich merke wie emotional ich momentan bin. Diese warmen Worte helfen unfassbar sehr wieder anzukommen. Es folgen erste Treffen, kleine Aufmerksamkeiten und Besuche mit Gesprächen und Umarmungen. Also ja, ich empfinde neben der Traurigkeit vor allem zutiefst Dankbarkeit, Geborgenheit & Liebe. Ein noch mal stärkeres Bewusstsein um diese nicht selbstverständlichen Gefühle ist also auch ein Mitbringsel der langen Reise. Klingt cheesy, ist aber so. In diesem Sinne - Home Sweet Home. ♥️Read more