• Kranen und Schleusen vor Dillingen

    4. Mai in Deutschland ⋅ ☁️ 15 °C

    Erste Nacht auf der Solaris imYachthafen Merzig, sehr schön ruhig, kaum Urlauber unterwegs zu dieser Jahreszeit. Und Sonne am Morgen! Jetzt kümmern wir uns um ein Problem: Das Sumlog, die Geschwindigkeitsanzeige, funktioniert noch nicht. GPS ist im Boot nicht verbaut, was nun? Das Boot muß aus dem Wasser!

    Der Merziger Yachthafen hat glücklicherweise einen Bootskran, und unsere Solaris hing dann kurze Zeit später in den Seilen, vorsichtig geliftet durch Herrn Prinz vom Bootsservice Prinz. Die vielen Muscheln am Rumpf haben den kleinen Propeller des Sumlog völlig überdeckt - “Heute gibt es Muschelsuppe!” meint Bernhard. Mit dem Hochdruckreiniger hat Georg dann den Propeller wieder freigelegt. Danke Georg und Herr Prinz, dass ihr geholfen habt, trotz Sonntag!

    Nun kann es endlich losgehen, wir fahren nach Dillingen. Zu Berg, also gegen die Strömung, die aber sehr gering ist wegen der Schleusen. Raus auf die Saar durch die recht enge, bewachsene Hafeneinfahrt, man sieht nichts. Deshalb vorsichtshalber laut hupen, damit andere Boote gewarnt sind. Obwohl, die großen bremsen sowieso nicht…

    Unterwegs begegnen uns ein Frachter und ein Schubverband, über 100m lang. Aber sie fahren langsam und lassen genug Platz für die knapp 11m lange Solaris.

    Ansonsten ruhige Fahrt, Reiher, Gänse mit kleinen Küken und Enten unterwegs am Ufer, die Sonne scheint, so dass wir das Verdeck offen haben. Herrlich!

    Bei Kilometer 56 kommen wir an die Schleuse Rehlingen. Mein erster Funkspruch ‘in freier Wildbahn’ kommt beim Schleusenwärter an (es funktioniert tatsächlich gut!) und wir fahren ohne Wartezeit in die mittlere Kammer. Problemlos schleusen wir 8m hoch und fahren vor einem Frachter aus, der in der großen Nachbarkammer wartet.

    Den Yachthafen Dillingen erreichen wir um 15:30 Uhr. Zwei Gastliegeplätze gibt es gleich hinter der Einfahrt rechts. Wir sind die einzigen Gäste, Vorsaison eben. Ein sehr entspanntes Hafenmeister-Ehepaar hilft beim Anlegen; sehr gechillter Checkin im Freien mit Blick auf die Saar, Autobahngeräusche - ein Abschnitt der A8 verläuft parallel zur Saar - mischen sich mit Vogelgezwitscher.

    Dillingen kennt man woher? Genau, die Dillinger Hütte! Über 5000 Leute sind in dem Unternehmen der Stahlbranche beschäftigt, Dillingen selbst hat ca. 20000 Einwohner. Heute Nachmittag haben wir die Stadt umwandert, vom Yachthafen durch ein Vogelschutzgebiet, um einen See und durch die Innenstadt, vorbei an diversen Skulpturen aus Eisen von Richard Serra u.a. - Industrieambiente mitten in der Stadt.

    Zum guten Schluss: Woran erkennt man, dass man im Saarland Boot fährt? An den allgegenwärtigen Schwenkgrills!

    Saar bergwärts von Merzig bis Dillingen: 12 Fluss-km (km 44-56), 1 Schleuse, Dauer 2,5 Std., Wetter: sonnig und wolkig im Wechsel, kein Tropfen Regen, abends kühl.
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