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- Day 1
- Saturday, May 3, 2025
- ⛅ 22 °C
- Altitude: 165 m
GermanyMerzig49°26’37” N 6°37’46” E
Wir starten: Merzig an der Saar

Geschafft! Der anstrengendste Teil der Tour ist immer das Einräumen des Bootes mit allem, was wir in den nächsten drei Monaten so brauchen. Vorher haben wir natürlich mit Benni und Georg eine ausführliche Bootsübergabe gemacht inklusive kurzer Probefahrt und Flachlegen der Persenning im Regen (…) und Durchzählen der Kaffeelöffel… aber dazu morgen mehr. Beim Rewe in Merzig haben wir den Großeinkauf erledigt, Wasser für 2 Wochen inklusive. Das Bier im Bistro Klex heute Abend haben wir uns also redlich verdient 😉. “Flieten” gab es da, das ist Moselfränkisch für frittierte Hähnchenflügel. Nichts für uns, aber Pinsa und Flammkuchen waren sehr lecker.
Fluss-km 0 - Schleusen 0 - Wetter sonnig, später Regen und Gewitter, um die 20 Grad, schöner Sonnenuntergang!Read more
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- Day 2
- Sunday, May 4, 2025 at 3:30 PM
- ☁️ 15 °C
- Altitude: 161 m
GermanyDillingen/Saar49°21’13” N 6°42’9” E
Kranen und Schleusen vor Dillingen

Erste Nacht auf der Solaris im Yachthafen Merzig, sehr schön ruhig. Und Sonne am Morgen! Aber: Das Sumlog, die Geschwindigkeitsanzeige, funktioniert noch nicht. GPS ist im Boot nicht verbaut, was nun? Das Boot muß aus dem Wasser! Der Merziger Yachthafen hat glücklicherweise einen Bootskran, und die Solaris hing kurze Zeit später in den Seilen, vorsichtig geliftet von Herrn Prinz vom Bootsservice. Die vielen Muscheln am Rumpf haben den kleinen Propeller des Sumlog völlig überdeckt - “Heute gibt es Muschelsuppe!” meint Bernhard. Mit dem Hochdruckreiniger hat Georg den Propeller wieder freigelegt. Danke Georg und Herr Prinz, dass ihr geholfen habt - am Sonntag!
Nun kann es endlich losgehen bergwärts nach Dillingen. Raus auf die Saar durch die recht enge Hafeneinfahrt, man sieht nicht viel. Deshalb vorsichtshalber laut hupen, Obwohl, die Frachter bremsen sowieso nicht…
Unterwegs begegnen uns ein Frachter und ein Schubverband, über 100 m lang. Sie fahren langsam und lassen genug Platz für die knapp 11 m lange Solaris. Wir haben eine ruhige Fahrt, wenig Strömung wg. Der Saarschleusen. Reiher, Gänse mit kleinen Küken und Enten am Ufer, die Sonne scheint, so dass wir das Verdeck offen haben können. Herrlich! Bei Saar-km 56 kommen wir a die Schleuse Rehlingen. Mein erster Funkspruch ‘in freier Wildbahn’ kommt beim Schleusenwärter an, es funktioniert tatsächlich gut!Problemlos schleusen wir 8 m hoch und fahren vor einem Frachter aus, der in der großen Nachbarkammer wartet.
Im Yachthafen Dillingen, den wir um 15:30 Uhr erreichen, gibt es Gastliegeplätze gleich hinter der Einfahrt. Wir sind die einzigen Gäste, Vorsaison. Ein sehr entspanntes Hafenmeister-Ehepaar hilft beim Anlegen; gechillter Checkin im Freien mit Blick auf die Saar. Verkehrslärm - ein Abschnitt der A8 verläuft parallel zur Saar - mischt sich mit Vogelgezwitscher.
Dillingen kennt man woher? Genau, die Dillinger Hütte! Über 5000 Leute sind in dem Stahl-Unternehmen beschäftigt, Dillingen selbst hat ~20000 Einwohner. Heute Nachmittag haben wir die Stadt umwandert, vom Yachthafen durch ein Vogelschutzgebiet mit See und durch die Innenstadt, vorbei an diversen Skulpturen aus Eisen von Richard Serra u.a. - Industrieambiente.
Zum guten Schluss: Woran erkennt man, dass man im Saarland ist? An den allgegenwärtigen Schwenkgrills!
Heute: Saar bergwärts von Merzig bis Dillingen, 12 Fluss-km (44-56), Schleuse 1, Dauer 2,5 Std., Wetter: sonnig und wolkig im Wechsel, kein Tropfen Regen, abends kühl.Read more

TravelerDas ist ja richtig spannend und aufregend so eine Bootstour, und das gleich beim Start - möge ab jetzt die Technik halten 👍

Thomas Wassnerja, der Start war etwas holprig, aber das Team von Yachtcharter Holiday Tours und Bootsservice Prinz war sehr hilfsbereit! Auch Euch viel Glück mit Eurer komplexen (Auto-)Reisetechnik! 🤞

TravelerTolles Boot habt Ihr da🤩 Wie war es die ersten Tage? Immer genug Wasser unterm Kiel? Liebe Grüße Jürgen 😘

Katharina unterwegsDanke Dir! Der Wasserpegel ist prima, in der Saar haben wir um die 4m unter dem Kiel. Liebe Grüße in den Norden!
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- Day 3
- Monday, May 5, 2025 at 12:00 AM
- ☁️ 9 °C
- Altitude: 186 m
GermanySaarlouis49°19’2” N 6°44’56” E
Dillingen - Saarlouis und zurück

Beim Frühstück heute an Bord der Solaris haben wir versucht herauszufinden, ob ein rechts drehender Propeller das Boot bei Rückwärtsfahrt nach rechts oder nach links versetzt… und hat die Solaris überhaupt einen rechtsdrehenden Propeller?! Das probieren wir morgen mal aus, denn wir liegen längs am Gästesteg und müssen erstmal rückwärts, möglichst ohne die Strahlruder zu benutzen… aber das ist morgen.
Heute sind wir Rad gefahren. 14 km nach Saarlouis an der Saar entlang (und ja, auch an der A8 😅). Wir haben an unsere Mountainbike-Freude gedacht, denn das ist ja eher ein Spaziergang… Aber zu unserer Ehrenrettung: wir haben die Strecke mit den Klapprädern bewältigt , die uns der Vercharterer netterweise mitgegeben hat! Keine Gangschaltung, 16 Zoll Räder, super in der Ebene, Punkt.
Muss man Saarlouis gesehen haben? Nicht wirklich… aber wenn man schon mal da ist, hat die kleine deutsche Stadt mit ihren französischen Wurzeln, der Altstadt und den Kasematten voller Gastronomie und besonders mit den eindrucksvollem Resten des französischen Festungswalls von 1680 ihren eigenen Charme.
Apropos französisch, schon mal vom Babà Becher gehört? Baba au rhum ist ein Hefekuchen, mit Rum getränkt, ein beliebtes Dessert ist in Frankreich. Und in Saarlouis gab es also den Babà Becher in der Eisdiele. Für Rum-Fans!
Heute Abend kochen wir wieder an Bord. Es gibt gebratenen Reis, dazu Salat und dazu ein Glas Mannberg vom Corvers Kauter. Für Riesling Fans!Read more
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- Day 4
- Tuesday, May 6, 2025 at 3:00 PM
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 166 m
GermanyVölklingen49°14’44” N 6°50’27” E
Völklingen bei Saar-km 75

Frühstück an Deck im Dillinger Hafen, in der Morgensonne! Die Marina ist ruhig, die Fische springen, die Autobahn rauscht.
Wir rufen Georg an. Zwei von zwei Bootshaken an Bord lassen sich zwar ausziehen, aber nicht feststellen. Kein Problem, Georg bringt uns umgehend einen neuen Bootshaken vorbei - Danke, Georg!
Thomas und ich wechseln uns ab, vorgestern nach Dillingen ist Thomas gefahren, heute bin ich am Steuer. Die heutige Saarstrecke geht nach Völklingen, 19 km zu Berg, Brückenhöhen sind ok, keine Engstellen, eine Geschwindigkeitsbegrenzung, also unproblematisch. Inzwischen ist der Himmel wolkenverhangen, es ist kühl und windig geworden. Einige Frachter sind am Vormittag an der Marina vorbeigefahren und haben erst Wellen, dann Sog erzeugt, den sogenannten Schwell. Dann wollen wir mal ablegen…
Was jetzt kommt, ist vielleicht nur für Novizen interessant und für alte Skipper-Hasen eher langweilig, also ggf. gern überspringen, Thema Rad-Effekt :)
*** Wir liegen steuerbordseitig längs am Steg mit dem Heck 90 Grad zur Hafenausfahrt. Geplantes Ablegemanöver, ohne die Strahlruder zu benutzen: 1. rückwärts fahren, um am Bug mehr Platz zu haben. Dann 2. vorwärts über Backbord um 270 Grad drehen, dann 3. vorwärts raus aus dem Hafenbecken, so der Plan…
Nun zum Rad-Effekt: Ein rechtsdrehender Propeller versetzt das Boot im RÜCKwärtsgang nach Backbord (Eselsbrücke: rechter HandRÜCKEN hat den Daumen links); Ruder nach Steuerbord gleicht das aus, so dass man gerade rückwäts fährt. Also, #1 CHECK, das hat geklappt!
Aber der 2. Schritt, das Vorwärtsdrehen nach Backbord war keine gute Idee…Warum? Auf der Steuerbordseite ist der Steg, und das Boot dreht bei so einem Manöver mit dem Heck nach Steuerbord…richtig, das war knapp! Also weiter zurückfahren, am Ende des Steges in die Hafeneinfahrt und dann haben wir vorwärts nach Steuerbord gedreht - und raus aus der Marina :) ***
Um 13 Uhr fahren wir ab. Vorbei geht es am Industriehafen Dillingen und dann am Stadtanleger Saarlouis, der kürzlich renoviert wurde. Beide Ufer grün, Reiher fliegen an uns vorbei ab und zu am Ufer ein Stahlwerk:) Aber kein einziger Frachter mehr und erst recht kein Sportboot, ganz ruhige Fahrt.
Bei Saar-km 66 kommen wir an die Schleuse Lisdorf. Wir sind ganz allein auf weiter Flur. Der Schleusenwärter ist über Kanal 22 zu erreichen. Nur für uns leert er das Schleusenbecken, damit wir ins Oberwasser schleusen können. In Frankreich kostet das etwas (Vignette), Deutschland macht das umsonst.
190m lang ist die Schleuse, davon brauchen wir nur knapp 11m. Sie hat nur 3,80m Hub und Schwimmpoller, Weil wir weit hinten bleiben können, d.h. weit weg von dem einlaufenden brodelnden Wasser, liegt die Solaris relativ ruhig während der Schleusung. Die Bewölkung klart auf, kalter Wind, aber endlich wieder Sonne, so kann es bleiben.
Das Saarpolygon bei Saar-km 63 kommt in Sicht, eine Erinnerung an den 2012 beendeten Steinkohlebergbau im Saarrevier. Es ist fast 30m hoch und hat aus allen Blickrichtungen eine andere Form. Fun fact: Das Saarpolygon war 2022 in mehreren deutschen Bundesländern Gegenstand des Matheabiturs.
Riesige Industriebauwerke kommen in Sicht, teilweise sind sie in Betrieb, andere sind “lost places”. Um 15:00 Uhr in Völklingen angekommen legen wir unkompliziert längsseits am linken Ufer an. Es gibt ca. sechs Liegeplätze hintereinander am Sportbootsteg mit Wasser und Strom. Alle frei, nur ganz hinten liegt ein Einsatzboot der Freiwilligen Feuerwehr Völklingen, die den Steg - telefonisch - betreut. Die Feuerwehr hat den Code für die Gittertür, die den Landzugang absperrt.
Wir beenden den Tag mit einem kleinen Stadtrundgang. Die Völklinger Hütte dominiert, ist sogar Weltkulturerbe. Interessante Blickachsen und Skulpturen im Zentrum, aber sonst… Industriestadt eben. Es heisst, man solle mehr als 3 Std einplanen für den Besuch der stillgelegten Industrieanlage Völklinger Hütte - ob das stimmt sehen wir morgen.
Heute kochen wir Spargel!
Strecke Dillingen-Völklingen, Saar-km 56-75, Entfernung 19km Schleuse 1 (Lisdorf), Dauer: 3 Std., Wetter: sonnig, kühlRead more
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- Day 5
- Wednesday, May 7, 2025 at 12:00 AM
- 🌙 9 °C
- Altitude: 173 m
GermanyVölklingen49°14’50” N 6°50’45” E
Hüttenflöhe ?!

Gestern Abend flackert es direkt vor unserem Schlafzimmer-Bullauge: Oh je, die Stegbeleuchtung vom Sportboot Anleger Völklingen hat einen Wackelkontakt. Bei so einer Lichtorgel kann man nicht wirklich schlafen! Zwei schwarze Müllsäcke und Tape haben das gefixt, Thomas hat die Lampe einfach eingewickelt. 😘
Heute Morgen wurde die Lampe aber wieder ausgewickelt. Zwei Männer spazierten auf dem Steg herum. Sie haben prompt und unaufgefordert die Birnen gewechselt. Könnte sein, dass ein Mann etwas auf Saarländisch gesagt hat, es war leider nicht zu verstehen. Und dann waren sie auch schon wieder weg 😂
Also liegen wir hier mal ohne Liegegebühr, auch nett. Wasser und Strom kommen gegen 1-Euro-Münzen aus den Säulen am Steg, Duschen können wir auf dem Boot. Das Boot ist ruhig, kein Schwell obwohl wir im Fahrwasser liegen (denn es kommt kein einziges Boot hier vorbei). Den Ölfilm und das dreckige Ufer übersehen wir mal… Dafür haben wir abends aktuelle Musik von den Jugendlichen aus Völklingen und Wehrden, die sich auf den Treppenstufen am Ufer gegenüber treffen. Was sollen sie hier auch anderes machen.
Heute haben wir die Völklinger Hütte besichtigt. 1965 arbeiteten dort 17000 Menschen! Auf dem riesigen Areal mit mehreren Hochöfen wurde bis 1986 Roheisen produziert. Ein ehemaliger Lehrer hat unsere Gruppe mehrere Stunden herumgeführt, auch bis ganz nach oben auf die Hochöfen. Viel Interessantes zu den Produktionsprozessen hat er erklärt und oft kritisch kommentiert, sehr unterhaltsam und beeindruckend!
Das benachbarte Stahlwerk (Saarstahl Völklingen mit ~5000 Arbeitsplätzen) ist noch in Betrieb und bekommt den Rohstahl jetzt aus Dillingen. Gerade verzichten die Arbeiter auf einen Teil ihres Lohns, um das Völklinger Werk zu erhalten.
Die Funken, die beim Abstich des flüssigen Roheisen herumfliegen und für Verbrennungen bei den Arbeitern sorgten, nennt man übrigens tatsächlich “Hüttenflöhe”. Schutzkleidung, Brillen etc. gibt es erst seit den 70ern. Man scheint hier in Völklingen Kummer gewohnt zu sein.
Aber heute feiern wir! Baby Kaja ist da, Familienzuwachs in Damsdorf! Wir gratulieren den stolzen Eltern, Großeltern und dem großen Bruder!
Morgen geht’s weiter nach Saarbrücken.Read more

TravelerDie Bilder sind toll. Ist echt beeindruckend. Eine weitere ruhige Nacht ohne Disco euch. 😎

Katharina unterwegsDanke! Jetzt haben wir übrigens eine nicht flackernde Lampe vor dem Bullauge… Aufgepasst beim Anlegen, sag ich da nur 😅

TravelerLustig - vor vielen Jahren haben wir mal für die Dillinger Hütte gearbeitet (Testmanagement) - gibt es die immer noch 👍

Katharina unterwegsQuicklebendig! Zwar geht es der Autoindustrie angeblich nicht so gut, aber die Rüstungsindustrie hat ja Aufwind - meinte unser Guide heute zu dem Thema.
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- Day 6
- Thursday, May 8, 2025 at 5:30 PM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 193 m
GermanySaarbrücken49°13’20” N 7°1’12” E
Schleusensperrung vor Saarbrücken

15 km weiter auf der Saar zur Landeshauptstadt Saarbrücken, das sollten wir schnell schaffen. Die Bewölkung verzieht sich, die Sonne kommt raus, es ist sehr windig, aber nach wie vor kein Schiffsverkehr, passt.
Wir machen ruhige Fahrt. Bei Saar-km 77 hinter der Karolinger Brücke in Völklingen sehen wir auf der linken Seite einen DM und einen Aldi, davor den Anleger des örtlichen Kanuvereins. Da könnte man zum Einkaufen anlegen, aber noch haben wir ja ausreichend Vorräte.
Das Kraftwerk Fenne, eines der größten deutschen Fernwärme-Verbundsysteme. überragt rechterhand das Ufer bei km 79. Aus Grubengas und Steinkohle wird da Strom und Fernwärme produziert.
Drei Kilometer weiter kommt die Schleuse Saarbrücken in Sicht, Hub 5,95m, 190m lang, Schwimmpoller. Sie wird aus Rehlingen fernbedient. Wir schalten auf Kanal 78 und hören… dass nichts geht! Erst 2 rote Lichter nebeneinander, dann unten ein rotes, oben ein rotes Licht. Die Anzeige heißt klar: Schleuse gesperrt. Wir machen also links an der riesigen Eisenwand fest. Jetzt heißt es geduldig abwarten.
Thomas klettert die Eisenleiter hoch und läuft zur Schleuse vor. Da versuchen zwei Leute herauszufinden, was kaputt ist, per telefonischer Standleitung mit Rehlingen verbunden. Die Elektronik samt Kamera ist ausgefallen und ohne Kamera keine Schleusung, zu gefährlich.
Nach 3,5 Stunden Wartezeit, bekommen wir endlich einen Funkspruch: Wenn wir möchten, können wir ohne Kamera schleusen, es wird jemand geschickt, der vor Ort überwacht. Endlich, um 16:30 Uhr geht es also weiter!
Nach kurzer Fahrt erreichen wir endlich Saarbrücken. Wir fahren mitten durch die Stadt bis zum Osthafen, Dort hat der MBSC Saarbrücken Gastliegeplätze. Wir sind wieder die einzigen Gäste und können uns für die Solaris eine von 8 Doppelboxen aussuchen.
Der Hafenmeister und seine Freunde (hier Capitainerie genannt, Frankreich ist nah) warten schon bei einem Karlsberg-Bier. Wir hatten uns ja angekündigt, wenn auch viel früher. Unser Boot mit 10,70m Länge und 2 Personen kostet für eine Nacht 17,20 Euro, Wasser und Strom gibt es gegen Münzen am Steg, Duschen und Waschmaschine gibt es auch, wenn sie auch etwas in die Jahre gekommen sind. Alles sauber und ordentlich.
Das kann man von den Stegen nicht behaupten. Viele Enten gibt es hier! Die Stege sehen entsprechend aus, überall Tretminen… Ich höre lautes Schnattern, irgendwie ganz nah, aber wo? Wir klatschen in die Hände, Thomas schlägt innen auf die Persenning, da fliegen sie weg… das Entenpaar war auf unserem Dach gelandet!
Also haben wir das Boot nochmal umgeparkt, und zwar an den Steg, der am saubersten war, nahe am Ufer 😅
Strecke Völklingen-Saarbrücken, Saar-km 75-90, Entfernung 15 km, Schleuse 1 (Saarbrücken), Wetter: wolkig, manchmal sonnig, aber kühl; heute Nacht geht die Temperatur runter auf 2 Grad. Gut dass wir eine Heizung haben.Read more

TravelerHier schreibt ein Fan Eurer Reiseberichte 🤩. Jeden Tag fahre ich in Gedanken ein Stückchen mit Euch mit… sehr spannend was ihr alles auf dem Weg so seht und erlebt und Euer sehr fachmännische eingesetztes Bootsvokabular beeindruckt mich sowieso 😉. Gute Fahrt und guten Weg weiterhin
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- Day 7
- Friday, May 9, 2025 at 6:26 PM
- ☀️ 17 °C
- Altitude: 202 m
GermanyKleinblittersdorf49°6’51” N 7°3’59” E
Wer kennt die Saarlodris?

Saarlodris? Noch nie gehört. Sie sind uns heute Morgen in Saarbrücken begegnet, als Ampelmännchen. Mehr über die Saarlodris weiß wahrscheinlich jeder Saarländer (oder Google).
Also auf in die Hauptstadt des Saarlandes, wieder mit unseren Klapprädern. Vom Osthafen aus fahren wir 10 Minuten in die Innenstadt. Wir kommen am Stadthafen vorbei, sehr schöne Liegeplätze im Grünen, aber leider direkt an der Stadtautobahn, Autostadt Saarbrücken, schade.
Wir schauen uns die Stadt an, bei strahlendem Sonnenschein verlieren die Bausünden ihren Schrecken. Die Stadt war nach dem 2. WK ziemlich zerbombt. Da gab es Platz für die Ergo- und die Hanse-Merkur-Hochhäuser. Aber auch einige alte Bauwerke schmücken Saarbrücken: die Alte Brücke von 1549 (!), das Rathaus, die Ludwigskirche, die St. Johanner Altstadt, das Brauhaus zum Stiefel (danke, Nicole für den Tipp!),.. alles in allem kann Saarbrücken sich sehen lassen.
Im Saarbrücker Schlosshof fand heute eine Open Air Messe statt: Pflegetage Saar 2025. Alle Anbieter rund um das Thema hatten ihre Stände aufgebaut, auch die Konsulate von Mexiko und Peru (woher kommen die Pflegekräfte für Deutschland?). Gute Stimmung, viel Publikum. Meine Schwester hätte das sicher sehr interessiert!
Am frühen Nachmittag haben wir beschlossen, dass es Zeit ist weiterzufahren. Schnell noch Frischwasser bunkern. Hier geht das mit einer Zapfpistole wie an der Tankstelle. Das Wasser spritzt also nicht mehr aus dem Schlauch, wenn der Tank voll ist. Tolle Idee!
Und los. Vier Schleusen liegen vor uns: Schleuse Güdingen, Ecluse 30 bei Großblittersdorf, Ecluse 29 bei Kleinbittersdorf und Ecluse 28 bei Sarreguemines (Saargemünd). Richtig, wir nähern und Lothringen, die französische Grenze verläuft mitten in der Saar.
Güdingen fordern wir via Funk an, das geht prompt. Die folgenden französischen Schleusen sind automatisiert. Eine Kamera erfasst die Solaris vor Ecluse 30 und das Schleusentor geht automatisch auf. In der Schleuse eine Stimme aus dem Off: „Holen Sie nach dem Schleusen ihre Fernbedienung ab.“ Als wir oben sind, die Kammer also mit Wasser vollgelaufen ist, geht Thomas von Bord, bedient den Touchscreen neben dem Schleusenwärterhäuschen und eine Art Postfach öffnet sich. Das Ding darin ist hellblau mit bunten Knöpfen, sieht aus wie ein Spielzeug. Aber es funktioniert, wir können die folgenden Schleusen damit anfordern, die Tore öffnen sich! Den Schleusenvorgang startet man, indem man in der Schleuse die blaue (nicht die rote!) Stange hochdrückt.
Es wird knapp, noch drei Schleusen bis zu unserem heutigen Ziel. Aber Schleusenwärter brauchen ihren Feierabend. Letztes Jahr um 18:30 Uhr, dieses Jahr etwas früher. Ihr ahnt es, Schleuse 28 ist ausgeschaltet, heute keine Schleusung mehr.
Glücklicherweise ist der kleine Yachtclub Hanweiler direkt vor der Schleuse. Nettes junges Paar hilft beim Anlegen. Sie haben wohl nur um die 50 Gastlieger jährlich, wahrscheinlich sind wir die ersten dieses Jahr. Ländlich ruhig ist es hier, sogar einen Eisvogel haben wir unterwegs gesehen.
Heute: Saarbrücken-Hanweiler, Saar-km 90 - Lothr.-Saar-km 65, Entfernung 15 km, Schleusen 4, Dauer 2 Std., Wetter sonnig, aber heute Nacht evtl.. Bodenfrost.☃️Read more
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- Day 8
- Saturday, May 10, 2025 at 12:00 PM
- ☀️ 17 °C
- Altitude: 181 m
FranceSaargemünd49°6’39” N 7°4’20” E
Sarreguemines in Lothringen

Heute sind wir im Yachthafen Hanweiler aufgewacht. Die Sonne scheint, es ist herrlich ruhig. Obwohl…,man hört leise Stimmen an Land. Es ist Samstag. Die Clubmitglieder versammeln sich auf ihrer Terrasse zum Frühschoppen! Zu den Duschen müssen wir direkt da vorbei.. Guten Morgen allerseits 😂
Hier endet die befahrbare Saar und es beginnt der Saarkanal. Der Fluss fließt parallel zum Kanal. Der Kanal ist schmal, so dass die Pénichen (traditionelle Frachtkähne) eben so hindurchpassen. Aber die meisten sind außer Betrieb. Bei Hanweiler liegen mehrere rostige Pénichen am Ufer.
Hanweiler liegt an der Mündung der Blies. Und wir liegen in der Strömung am Steg. Das hilft uns, gut wegzukommen. Im Yachthafen liegt kein einziges Boot, viel Platz für unser Ablegemanöver. Mit der hellblauen Fernbedienung rufen wir die Schleuse 28, die in Sichtweite ist und die wir gestern verpasst haben. Jetzt geht es weiter nach Saargemünd (heißt so wg. der Bliesmündung).
Sarreguemines, wie der Ort auf französisch heißt, hat zwei Anleger: einen unbewachten Stadtanleger (Port de Plaisance) am rechten Ufer und den Club Nautique l‘Eau Reine mit der Capitainerie Pennischen Pauline am linken Ufer am alten Casino, da ist der Hafenbereich nur mit einem Code zugänglich.
Sarreguemines liegt in der französischen Region Grand Est (= Lothringen bis 2015), hat etwas über 23.000 Einwohner und ist schon recht alt. Bekannt ist die Stadt für Keramikbrennerei. Einen alten Brennofen von 1790 haben wir angeschaut, Teil des Fayence Stadtrundgangs. Das Fayence Museum ist sicher auch sehenswert, aber das Wetter zu schön!
In Sarreguemine haben wir die französische Flagge am Boot gehisst, aus Respekt vor dem Gastland. Auch die Vignette muss sichtbar angebracht werdenden, Früher hat man sie beim Schleusenwärter gekauft, jetzt geht das online.
Ein kurzer Stadtrundgang, dann zieht es uns wieder auf’s Wasser, unser nächstes Ziel ist Wittring bei Lothr.-km 52.
Strecke Hanweiler/Sarreguemines - Wittring, Saar-km 65-52, Entfernung 13 km, Schleusen 6, Dauer 3 Std., Wetter primaRead more
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- Day 8
- Saturday, May 10, 2025 at 5:30 PM
- ☀️ 19 °C
- Altitude: 194 m
FranceWittringen49°3’17” N 7°8’54” E
Saarkanal bis Wittring

Ab Sarreguemines zählt man lothringische km 75,6 rückwärts bis 0, wo der Kanal in den Rhein-Marne-Kanal mündet. Wir fahren bis km 52 nach Wittring,
Die Brücken auf dem Saarkanal sind laut Karte alle 3,60 m hoch. Das sollte gerade so reichen, um den Mast nicht umlegen zu müssen. Tatsächlich sind die meisten Brücken höher. Oder das Wasser ist niedriger, jedenfalls passt es gut.
Sechs Schleusen durchfahren wir heute, Ecluse 28-23, alle so um 1890 gebaut. Nur ca. 5m breit sind die Einfahrten (die Solaris hat 3,60m Breite), also kein Schlingern erlaubt.
Alles klappt prima, man kriegt Routine. In der Schleuse kostet das Festhalten Kraft, wenn das Wasser hereinströmt. Es gibt einen Festmacher auf halber Höhe, und einen Poller oben, a den man nicht heranreicht. Also Lassowerfen üben (oder den Bootshaken zur Hilfe nehmen ;).
Die Fahrt ist herrlich, die Sonne scheint und es wird immer ländlicher und ruhiger. Zwar schwimmt viel Grünzeug im Wasser, aber es gibt kein Problem. Viele Angler sitzen am Ufer, Die Angelschnuren ragen fast in unseren Fahrweg. Aber meistens ziehen sie sie kurz vorher zurück.
Um 17:15 kommen wir im Wittringer Jachthafen an. 12 Plätze, fast alle belegt, keine Gastplätze markiert.. Wir erspähen einen freien Platz und fahren kurz entschlossen rückwärts rein, Eigentlich hätten wir vorher kurz anfragen sollen,.. Trotzdem netter Empfang von Hubert und Mark, sie helfen beim Anlegen. Was dazu führt, dass wir fast gegen den Anleger dozen. Unser Versehen, hinten war kein Fender… nun, es ist ja nichts passiert, eine Handbreit Abstand reicht ja 😎.
Der Yachtclub ist versammelt, man grillt wie im Saarland, aber es gibt natürlich auch Baguette. Musik wird gespielt, abwechselnd französische und deutsche Titel. Wir sind in Frankreich, aber alle sprechen Deutsch mit saarländischem Akzent. Und französisch auch, ein lebhaftes Gemisch. Um 20:00 Uhr bimmelt die Dorfkirche nebenan. Wir kochen und essen an Deck in der Abendsonne. So kann es weitergehen!
Knapp 800 Einwohner hat Witting, eine Kirche mitten im Ort, einen Bahnhof, ein Restaurant Victoria und eine Kapelle mit atemberaubenden Ausblick auf die Saarwindungen und den Ort. Ansonsten sehr verschlafen. Die Croissants für’s Frühstück haben wir aber bekommen, und zwar aus einem Automaten, 2 fur 1,10€.
Heute Hanweiler/ Sarreguemines - Wittring, Strecke 13 km, Schleusen 6, Dauer 4 Std., Wetter sonnig und warmRead more
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- Day 9
- Sunday, May 11, 2025 at 4:30 PM
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FranceHarskirchen48°56’21” N 7°1’44” E
Ländliches Frankreich

Sonntagsfrühstück in der Sonne und das erste Mal auf dieser Reise kurze Hosen! Wir verabschieden uns vom Sportbootanleger Wittring und fahren nach Bissert bzw. Harskirchen, zwei Dörfer mit ca. 150 bzw. 800 Einwohnern. Der Anleger liegt zwischen den beiden Orten in der Nähe eines Campingplatzes.
19 km Saarkanal bzw. Canal de Houilières de la Sarre (Saarkohlenkanal) liegen vor uns. Kein Autoverkehr, viele Fahrradfahrer am Ufer, Wald, Wiesen, Felder, ländliches Frankreich.
Abwechslung bringen die Schleusen. Ecluse 22 bis 18, alle ca. 40m lang, 5m breit, Hub 3m und nur wenige Möglichkeiten, das Boot zu befestigen. Wir schleusen bergwärts, das Wasser, das in die Schleuse eingelassen wird, schüttelt das Boot ganz schön durch. Inzwischen sichern wir beim Schleusen auch oben am Poller, so dass wir das Seil wechseln können, wenn die untere Befestigung beim Liften tiefer sinkt als Höhe Reling. Der Bootshaken leistet auch gute Dienste. Ich bin damit allerdings sehr vorsichtig, denn ich habe mich damit schon mal über Bord gehebelt. Aber das ist ein paar Jahre her 😉
Die Fahrt ist fast meditativ. Ab und zu ein alter Bunker der Ligne Maginot z.B. an der Ecluse 21. Ab und zu Engstellen im Kanal, die durchfährt man besser sehr langsam. Einmal haben wir gestaunt über eine Engstelle, die wie eine Badewannen-Brücke über die Albe führt, einer der Saarzuflüsse. Immer wieder fliegen Reiher über dem Kanal oder sitzen am Ufer oder sogar auf der Schleusenmauer.
Wir passieren bei km 35 den Ort Saaralbe mit eindrucksvollen Doppel-Kirchtürmen, erstmals erwähnt im 5 Jh., sicher sehr interessant. Die Kanalbrücke von Sarralbe (bei Ecluse 19), 1867 erbaut, ist eine der ersten Stahlbrücken in Frankreich. Den Ort schauen wir vielleicht auf dem Rückweg an.
Am Nachmittag kommen wir am Port de Plaisance de Harskirchen an, gleich hinter Bissert bei km 33. Wasser Strom, Duschen WC, Waschmaschine, Absaugstation, alles da und ‘impeccable’! Und digital: die Capitainerie ist sonntags geschlossen, aber wir haben uns via Terminal und Kreditkarte angemeldet, 22,44€ Kurtaxe, Strom und Zugangscode zu den sanitären Anlagen inklusive.
Bissert ist das Tor zum Elsass (heute Grand Est), so liest man. Endlich wollen wir den Radiosender wechseln, vom Saarländischen SR3 hin zu….. keine Ahnung! Welchen Sender hören denn die Menschen im Elsass?
Heutige Tour: Saarkanal von Wittring bis Bissert/Harskirchen, Saar-km 52-33, Entfernung 19 km, Schleusen 5, Dauer 4 Std., Wetter sonnig und warmRead more
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- Day 10
- Monday, May 12, 2025 at 2:30 PM
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 240 m
FranceMittersheim48°51’54” N 6°56’6” E
Störche in Mittersheim

Es nützt nichts, um das leidige Thema Schwarzwasser kommt man nicht herum. Unser Boot hat zwei Toiletten, was vor allem abends/ nachts sehr praktisch ist. Aber irgendwann ist eben der Schwarzwassertank voll und muss abgepumpt werden. Leider gibt es in keiner Saar-Marina Entsorgungsmöglichkeiten 🙁. Man scheint hier die Fäkalien in die Saar zu entsorgen. Besser nicht schwimmen gehen!
Zu unserer Überraschung und Freude sehen wir im Port de Plaisance Harskirchen/ Bissert eine Schwarzwasser-Pumpsäule gegen Münzeinwurf! Aber als wir uns das näher anschauen, ist sie eine Enttäuschung: Am Schlauch fehlt leider der Aufsatz, der das Vakuum erzeugt. Also wieder nichts. Wir haben noch 50% im Tank frei und verschieben deshalb das Abpumpen auf später.
Unser nächstes Ziel ist Mittersheim. Auf unserer Fahrt durch die lothringischen Wiesen und Felder - richtig, wir sind wieder über die elsässisch- lothringische “Grenze”gefahren - haben wir unsere erste Begegnung mit einem LocaBoat. Die französischen Charterboote erkennt man oft an den vielen Fendern, die rund um das Boot baumeln. Sie schützen das Boot vor Kratzern vom Steg oder der Schleusenwand. Daher werden diese Boote auch “Bums-Boote” genannt….
Wir schleusen vier mal heute, immer alleine in der Schleuse und immer mit viel Strömung, sobald das Wasser eingelassen wird. Inzwischen ziehen wir unsere Arbeitshandschuhe an beim Schleusen, damit die Festmacher nicht die Haut aufreißen. Vor Ecluse 16 hätten wir gern eine Pause gemacht, aber das Restaurant “L’Ecluse 16” ist leider geschlossen, es ist Montag. So kommen wir schnell nach Mittersheim. Die dortige Ecluse 14 zeigt eine Sperrung an, aber nach 15 Minuten ging es schon weiter, alles gut, wir legen in Mittersheim an.
Knapp 600 Einwohner hat Mittersheim, die sich selbst auch “Stangerutscher”nennen. Zu einer Zeit, als die Straßen noch nicht gepflastert waren, erhielten die Einwohner diesen Spitznamen, weil sie die Wege mit Pfählen säumten, um sich in der Stadt besser fortzubewegen. Die Sehenswürdigkeiten des Ortes sind überschaubar, nämlich eine katholische und eine lutherische Kirche. Die vielen Storchennester auf den Lichtmasten im Ort sind die eigentliche Attraktion. Ansonsten nichts los, Schön ist der Mittersheimer See, der Grand Étang de Mittersheim, aber es ist zu kühl zum Schwimmen. Denn kurz nach dem Anlegen frischte der Wind auf und dunkle Gewitterwolken zogen auf. Schnell checkten wir nochmal die Festmacher und legten eine zusätzliche Bug-Spring. Nach einem kurzen Regenschauer war der Spuk aber schon wieder vorbei.
Heutige Strecke: Bissert-Mittersheim, Saarkanal km 33-20 , Entfernung 13 km, Schleusen 4 (Ecluse 17-14), Dauer 3 Std., Wetter sonnig und warm mit ein paar Wolken, am Nachmittag Gewitter und Regenschauer, abends ☀️Read more
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- Day 11
- Tuesday, May 13, 2025 at 4:30 PM
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 269 m
FranceGunderchingen48°42’55” N 6°55’19” E
Ecluse 13 bis 1 bis nach Houillon

Das war harte Arbeit heute! 13 Schleusen hintereinander, mehrere nur 500m voneinander entfernt, eine folgte auf die nächste. Fender rauf und runter, schmale Schleuseneinfahrten, Taue festmachen und straff halten, mal links, mal rechts, neugierige, manchmal auch helfende Zuschauer am Ufer. Wir haben die Solaris heil da durchgebracht - nun, das muss man nicht jeden Tag machen.
In Mittersheim heute früh, gegen 8:30 Uhr kassiert eine freundliche Dame von der Stadt doch noch die Liegegebühren, nur 13€ pauschal für alles, Wasser, Strom, sanitäre Anlagen, sehr günstig. Im Dorfladen, 10 Minuten weg von Anleger, bekommen wir frisches Baguette und leckere Croissants für’s Frühstück.
Dann geht es los, 17 km auf dem Kanal. Vorbei geht es an dem ~4 km langen Étang de Mittersheim. Der Kanal, auf dem wir fahren, verläuft neben dem Stausee. Nice views. Die Landschaft ist überwiegend bewaldet, bis man zum nächsten Stausee kommt, Etang du Stock, dem hiesigen Stocksee (liebe Grüße in den Norden!). Manchmal verläuft der Saarkanal so hoch, dass man auf Baumkronen schaut, witzige Perspektive. Es ist herrliches Wetter und herrlich ruhig.
Am späten Nachmittag kommen wir am Port du Houllion an, und legen erstmal die Beine hoch nach der Arbeit ;) Hier gibt es eine große Schaffarm, und in der Capitainerie wird das Notwendigste verkauft, zum Beispiel Rotwein🍷Eine sehr nette französische Hafenmeisterin nimmt uns pauschal 20 Euro Liegegebühren ab. Dafür ist der Étang de Gondrexange direkt nebenan! Wir sollten schwimmen gehen!
Mittersheim - Port du Houillon, Saarkanal km 20-03 , Entfernung 17 km, Schleusen 13 (Ecluse 13-1), Dauer 5,5 Std., Wetter sonnig, leichter WindRead more
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- Day 12
- Wednesday, May 14, 2025 at 3:30 PM
- ☀️ 23 °C
- Altitude: 265 m
FranceNiederweiler48°43’26” N 7°6’18” E
Kanalwechsel mit Hindernissen

Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir heute das Ende des Saarkanals. 2 km nach Port du Houillon mündet der Saarkanal in den Canal de la Marne au Rhin (Rhein-Marne-Kanal), und wir zählen die Fluss-Kilometer bei RMK-km 228 weiter. Auf nach Straßburg! Eine Gruppe Fahrradfahrer hat sich am Ufer der Einmündung aufgestellt, gibt es etwas zu sehen? Die Einmündung ist denkbar unspektakulär, wenn auch nicht gut einsehbar… da wird mir klar: Sie warten auf die “Begegnung” von unserer Solaris mit dem Charterboot, das mit hoher Geschwindigkeit um die Ecke kommt! Es gilt rechts vor links, und wir fahren ordnungsgemäß aneinander vorbei. Die Radler fahren mit einem vielstimmigen “Bon Vent” winkend weiter.
Der Rhein-Marne-Kanal ähnelt dem Saarkanal. Er ist ca. 10m breit, manchmal schmaler. Die Brücken sind 3,50-3,60 m hoch, da sind die Autoren der Karten und Apps sich nicht einig. Aber Hauptsache wir kommen durch! Ganz vorn am Bug haben wir einen 3,60m- Fahrradwimpel befestigt. Wenn der die Brücke berühren sollte, wäre eine Notbremsung angesagt.
Das Wasser ist nicht allzu klar, kaum Strömung. Zweige, Blätter, u.ä. schwimmen an der Oberfläche und dann sehen wir etwas Braunes, das wie ein Sack oder so aussieht - ein totes Reh 🙁... Insgesamt haben wir heute 5 Kadaver umkurvt, ganz schön eklig. Wir haben der VNF eine Mitteilung geschickt, der Behörde, die für die Wartung der Kanäle in Frankreich zuständig ist. Aber das macht es auch nicht besser. Die armen Tiere. Auf dem Saarkanal haben wir auch schon einen Kadaver gesehen, da hielten wir es für einen Einzelfall… Wir nehmen an, das Wild schafft es nicht a Land wegen der befestigten, steilen Ufer. Ein Jammer!
Zum Schluß noch eine erfreulichere Begegnung. Bei Xouaxange, holen wir eine Péniche ein, die Horizon II. Sie legt dort vor uns an, um Proviant an Bord zu nehmen. Die Horizon II ist ein Hotelschiff für 12 Gäste. Die Luxus-Kanalkreuzfahrt wird wohl von älteren Amerikanern und Kanadiern gebucht, Fokus auf lokaler Gourmet-Küche und französischen Weinen.
Bei km 247 erreichen wir Port d’Altmuhle bei Niderviller, unser Ziel für heute. Idyllische Lage im Grünen, nur zwei Boote a den langen Holzstegen. Kurze Zeit später kommt noch eines hinzu, die Horizon II schiebt sich in das Hafenbecken! Wir beobachten das backbordseitige Anlegemanöver: Erst wird am Bug festgemacht, dann das Steuer eingeschlagen und der Rückwärtsgang bringt das Heck ans Ufer. Hätten wir nicht besser gekonnt 😉
Der Anleger Port d’Altmuhle gehört übrigens zum 1,5 km entfernten Port Niderviller, in dem die Firma Kuhnle ihre Kormorane u.a. verchartert. ist nicht so ruhig. Wir machen einen Spaziergang am Kanal zurück zur Capitainerie. Für 25 Euro pro Nacht schaltet uns der Hafenmeister Wasser und Strom am Steg frei, was will man mehr? Zum Beispiel Duschen und Toiletten, aber die bleiben geschlossen. Unterwegs kaufen wir Baguette im Ort und frischen Ziegenkäse in einem Hofladen. Unser Tapas-Abendessen im Abendlicht kann sich sicher mit dem auf der Horizon II messen!
Heute: Port du Houillon bis Port d’Altmuhle/ Niderviller (Saarkanal-km 2 bis RMK-km 247), Strecke 20 km, Dauer 3,5 Std., Wetter: sonnig, leichter WindRead more
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- Day 13
- Thursday, May 15, 2025 at 4:00 PM
- ⛅ 19 °C
- Altitude: 218 m
FranceLützelburg48°44’11” N 7°15’37” E
Mit dem Boot im Souterrain

10 Uhr, wir legen ab in Niderviller. Heute wird es spannend, wir fahren „unter Tage“. Bei RMK-km 248 geht es in den Berg hinein, fast 3 km durch die nördlichen Vogesen, unterhalb der Erdoberfläche. Zwei Tunnel hintereinander, gebaut 1839-49.
Der erste Tunnel, Souterrain Niderviller, hat insgesamt 9,2 m Höhe, über Wasser ca. 5 m und ca. 8 m Breite. Glücklicherweise sieht man schon bei der Einfahrt das Ende des Tunnels und ist mit 3 km/h zügig durch. Es waren nur 475 m.
Kurz danach kommt schon der zweite Tunnel in Sicht, der Souterrain d’Arzviller. Er ist über 2 Kilometer lang, genau 2305m - für Frankreich Mittelmaß, es gibt längere - für uns WOW! 9,4m hoch (über Wasser ca. 5m), nur 6,2m breit. Die Solaris hat 3,6m Breite, passt. Rechts ist ein Treidelpfad zu sehen mit Schienen. Die Schiffe wurden früher durch den Tunnel gezogen.
Die Ampel ist rot, wir erwarten Gegenverkehr aus dem Tunnel vor uns und machen in der “Detection Zone” fest, damit die elektronische Blockabfertigungsanlage uns ‚im Blick behält‘. Wie lange wohl, bis die Ampel grün anzeigt? Der Tunnel hat einen Nachbartunnel, durch den die Eisenbahn die Vogesen überwindet. Während wir warten, fahren Züge laut hupend an uns vorbei.
Zwei Männer auf einem französischen Charterboot kommen schließlich aus dem Tunnel, geben Vollgas, das macht „schöne“ Wellen auf dem engen Kanal. L‘abruti… Nach 20 Min springt die Ampel also auf Grün und wir fahren in den Berg. Vor uns Dunkel, rechts weiße Lämpchen. Es tropft die ersten 100 Meter von der Decke. Jetzt heisst es, 2 km ruhig geradeaus fahren. Zur rechten und linken Tunnelwand haben wir ca. 1,5 m Platz. Keine unüberlegten Lenkbewegungen. Während der Tunneldurchfahrt sollten sich keine Personen an Deck aufhalten wegen der Abgase… die sind lustig, die Solaris hat ja nur einen Steuerstand auf dem Deck! Man ist schon sehr erfreut, wenn man nach 25 Minuten endlich wieder Tageslicht sieht.
Wir haben die Vogesen-Höhen fast überwunden, jetzt kommt ein Schiffshebewerk. Wir fahren bei Grün in die rechte Box (die linke ist nie realisiert worden) und machen in der Wartezone fest. Der Trog, mit dem wir nach unten befördert werden, ist noch auf dem Weg zu uns nach oben.Eine nette Frau bedient das Hebewerk von einer Fahrerkbine aus. Sie gibt uns eine neue Fernbedienung für die kommenden Schleusen bis Saverne. Wie praktisch! Keine einzige handbediente Schleuse mehr!
Auf der Anlage stehen Touristen und machen Photos. Auch wir sind schwer beeindruckt, erst recht, als wir in den riesigen Trog einfahren und der Schrägaufzug uns und das Boot 44m nach unten liftet. Es dauert nur 5 Minuten, dann sind wir da und fahren aus. Unten warten einige Sportboote und ein Ausflugsschiff auf den Lift nach oben. Das Schiffhebewerk ist eine Attraktion dieser Gegend. Es überbrückt eine alte Schleusentreppe mit 17 Schleusen, heute alle außer Betrieb, schöner Wanderweg. Man spart 6-7 Std. Fahrzeit.
Wir sind jetzt im wildromatischen Zorntal. Bereits in römischer Zeit verlief hier in der Nähe die Straße von Straßburg nach Metz. Es folgen Écluse No. 18-22 mit jeweils 2,5 m Hub und einer Größe von 38,5 x 5,1 m (Norm für Schleusen seit 1879). Wir schleusen talwärts - viiiiel entspannter als zu Berg! Mit der Fernbedienung kann man nicht nur die Schleuse anfordern. Es gibt auch eine Taste, mit der man den Schleusenvorgang starten kann, wie wir von einem älteren Herrn erfahren, der mit uns schleust…. Darauf hätten wir auch mal kommen können! Die blaue Stange ist also eigentlich überflüssig! Das hätte uns vorgestern manchen Stunt erspart 😂
Nach insgesamt vier Stunden legen wir in Lutzelbourg an, eine 600-Einwohner-Gemeinde am Kanal und am Fluss Zorn. Drei Anleger gibt es in dem Ort, wir nehmen den letzten fast am Ortsausgang, Strom, Wasser, saubere sanitäre Anlagen (öffentlich, unbewacht), alles da, sofern man kalt duschen mag, Kosten lediglich für Strom an der Säule (2€ für 2 Std.)
Die Lutzelburg aus dem 11. Jh. oben auf dem Burgberg ist malerisch. Wir sind nicht die einzigen, die an dem kleinen Örtchen in dem engen Tal Halt machen. Es ist mit seinen Sträßchen und meist gepflegten Häusern am Hang recht sehenswert, hat einen Proxi-Laden (Jeudi fermé, welchen Tag haben wir heute? War klar.) und eine Boulangerie (Fournil des Eclusies, empfohlen vom Michelin!), mehrere Cafés, ein Hotel, zwei kleine Kirchen, gemütliches Treiben.
Sagte ich schon, dass wir heute kein einziges totes Reh gesehen haben? Nun gut, 1-2 tote Fische im Kanal, aber der Trend geht in die richtige Richtung.
Heute: Rhein-Marne-Kanal zu Tal von Port d’Altmuhle (Niderviller) bis Lutzelburg, km 247-259, Tunnel 2, Schiffshebewerk 1, Schleusen 5, Stecke 12 km, Dauer: 4 Std., Wetter: sonnig, leichter kalter Wind, nachmittags bewölktRead more

Katharina unterwegsJa früher auf 293 km Güterverkehr zwischen Rhein und Marne, heute nur noch Sportbootverkehr wegen der geringen Breite und der vielen Schleusen. 😎
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- Day 14
- Friday, May 16, 2025 at 3:00 PM
- ☁️ 19 °C
- Altitude: 177 m
FranceZabern48°44’32” N 7°22’2” E
Von Lutzelbourg nach Saverne

Das alte Ehepaar mit dem Grundstück direkt am Rhein-Marne-Kanal sitzt im Garten und beobachtet uns. Wir liegen längsseits ihres Gartens, gleich hinter der kleinen Schleuse, trotzdem recht ruhig, wenig Schiffverkehr. Als die Horizon II aus der Schleuse kommt (schon wieder die?!), schaukelt die Solaris nur leicht; das Hotelschiff fährt ganz langsam an uns vorbei Richtung Saverne. Das ist auch unser Ziel heute. Au revoir, Lutzelbourg!
Wir haben 9 Schleusen vor uns, talwärts kein Problem. Bewaldete Berghänge wechseln sich ab mit den Schleusen. Verglichen mit gestern ist die Fahrt heute eher meditativ 🌳🌳 👀 🌳 Die letzte Schleuse für heute, die Ecluse 30/31 mitten in Saverne - also mit Zuschauern- hat einen Hub von 5,90 m, wohl zwei Schleusen zusammengebaut. Wir sinken ganz sanft ab auf das Level des Saverner Yachthafens.
Das ist mal ein größerer Anleger, der den Namen Hafen schon eher verdient. 20 € Liegegebühren inkl. Wasser und Strom, Duschmarken 1,25 € (nicht zurückgebbar). Der Yachthafen Saverne ist in kommunaler Hand, d.h. der Hafen ist frei zugänglich, die sanitären Anlagen aber mit Code gesichert.
Saverne, Zabern auf Deutsch, ist eine malerische Stadt im Unterelsass mit dem großen Schloss Rohan direkt am Hafen, hübschen Fachwerkhäusern in der Innenstadt und einem Einhorn-Denkmal (?!). In der Umgebung gibt es einige Burgruinen, die man erwandern … könnte.
Bei einem Metzger in der Fußgängerzone haben wir unser Abendessen erstanden: Sauerkraut mit Kartoffelsalat und Kasseler. Schließlich sind wir auf der Sauerkrauttour! Wer den Namen erfunden hat, weiß der Geier.
Heute also: Rhein-Marne-Kanal zu Tal von Lutzelburg nach Saverne, km 259-269, Entfernung 10 km, Schleusen 10( Ecluse 20-31), Dauer 3 Std., Wetter: sonnig, kühler WindRead more
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- Day 15
- Saturday, May 17, 2025 at 5:45 PM
- ⛅ 19 °C
- Altitude: 145 m
FranceWaltenheim an der Zorn48°44’58” N 7°37’51” E
Waltenheim sur Zorn

Frisches Walnussbrot gab es heute zum Frühstück im Hafen von Saverne. Danach haben wir die niedrige Brücke am Ausgang des Hafens besichtigt. Den Zollstock hatten wir dabei. Ob die Solaris wohl da durch passt, ohne dass wir das Ankerlicht oben am Mast schrotten?
Vor Saverne sind die Brücken 3,60m hoch, jetzt kommen die niedrigeren Brücken auf unserer Tour, 3,50m Durchfahrtshöhe oder weniger. Wir entscheiden uns, es zu wagen: Der Mast wird nicht umgelegt und die Persenning bleibt oben. Thomas steht bei der Durchfahrt vorn am Bug. Es sieht seeehr eng aus, ich habe die Hand schon am Rückwärtsgang für den Notstop… knapp…und dann sind wir durch, mit einigen Zentimetern Luft nach oben! Aber es kommen noch einige mehr, manchmal kombiniert mit Engstellen. Um es vorwegzunehmen: alles gut, das Boot hat keinen einzigen Kratzer abbekommen.
Die Fernbedienung für die Schleusen hatten wir ja in Saverne abgegeben. Wie wohl die Schleusen ab hier bedient werden?Ganz einfach: Vor Schleuse 32 hängt ein Seil über dem Wasser. Im Vorbeifahren zieht man daran und die Betriebszentrale Saverne programmiert die folgenden Schleusen so, dass sie bereit sind, wenn wir kommen, sofern wir mit ca. 8km/h fahren. So die Theorie.
Wir erreichen Schleuse 33 und nichts passiert, das Tor bleibt zu. Auf Kanal 18 erreichen wir die Betriebszentrale Saverne nicht, aber per Mobilnummer. Wir sollen bitte das Passagierschiff abwarten, das uns entgegen kommt. Wir würden es nicht passieren können, weil der Kanal zu schmal ist. Macht ja Sinn. Also warten wir und machen vor der Schleuse fest. Nach einer Stunde können wir endlich weiter. Die Durchfahrt der Madeleine war wirklich spektakulär! Wir haben ihren blauen Lack später noch an mehreren Engstellen wiedergefunden.
Noch 11 Schleusen haben wir vor uns. Es läuft jetzt wie am Schnürchen, grüne Welle! Aber eine sehr lange… Einfahren, blaue Stange anheben, Schleusen, fertig. Und wieder von vorn.
Noch zwei mal ziehen wir auf unserem Weg an an einem Band, um uns für die kommenden Schleusen anzumelden, vor Ecluse No 37 und vor 41. Es klappt hervorragend, wir haben keine Wartezeiten.
Nach dieser stundenlangen Fahrt durch die französische Kulturlandschaft und nach 17 Brücken und Engstellen wollen wir in Schwindratzheim (km 289) anlegen. Aber die gesamte Mauer ist belegt mit Dauerliegern und alten Pénichen 😳 Also noch weiter bis Waltenheim sur Zorn vor Schleuse 44. Bei starkem Wind rangieren wir in in eine Nische vorn an der Hafenmauer. Natürlich helfen wir der nach uns ankommenden „Navic 34“ bei ihrem komplizierten Anlegemanöver. Mit 4 Leuten haben wir 45 Minuten lang gekämpft, das Boot am Steg festzumachen.
Waltenheim sur Zorn ist klein, nur ca. 600 Einwohner, hat aber mindestens so schöne Fachwerkhäuser wie Saverne. Und natürlich auch Störche. Wasser und Strom gibt es am Automaten, credit card only. Den Abend lassen wir im dortigen Gasthaus ‚A L’ancre‘ ausklingen bei Flammkuchen und einem Glas Elsässer Wein.
Heute: Rhein-Marne-Kanal talwärts von Saverne nach Waltenheim sur Zorn, Kanal-km 269-291, Entfernung 22 km, Schleusen 12 (Ecluse No. 32-43), Dauer 6 Std., Wetter bewölkt, ab und zu Sonne, recht windigRead more

TravelerDas Schleusen der Madelaine war echt spektakulär 👍Sieht echt nach Arbeit aus, hoffe für euch ist es etwas einfacher 😉

Thomas Wassnerein wenig - wir müssen glücklicherweise nicht nach jeder Schleuse unsere Bootsflanken nachlackieren, die schon, trotz ihrer Millimeterarbeit
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- Day 16
- Sunday, May 18, 2025 at 3:30 PM
- ⛅ 21 °C
- Altitude: 129 m
FranceSuffelweyersheim48°38’3” N 7°45’9” E
Krautiges Schleusenwasser

Trotz Seitenwind geht das Ablegen in Waltenheim sur Zorn aus der Ufer-Nische leichter als gedacht: vorne am Tau gehalten, mit dem Rückwärtsgang schwingt das Heck nach Backbord, wir setzen schräg zurück in den Rhein-Marne-Kanal (RMK). Weiter geht es Richtung Straßburg. Die Schleuse 44 ist in Sichtweite. Mit einem Anruf bei der Betriebszentrale Saverne werden die kommenden Schleusen für uns programmiert. Prima!
Wir holen eine Vri-Jon ein, die „Puna“ mit vier Schweizern. Vri-Jon?! Noch nie gehört, niederländischer Bootsbauer. Das Boot misst 4,20 x 12,50 m und ist etwa so hoch wie wir. Sie fährt vor uns durch die sehr niedrigen Brücken in diesem RMK-Abschnitt, sehr hilfreich! Denn wenn‘s krachen sollte, können wir noch stoppen 😉 Wir sprechen die Schweizer über Funk an, schleusen ab Schleuse 47 (Ecluse d’Eckwersheim) zusammen.
Woran wir so denken: Das mexikanische Segelschulschiff Cuauhtémoc, ein Dreimaster, ist gestern gegen die Booklyn Bridge geknallt, Antrieb war ausgefallen. 2 Tote, 22 Verletzte...
Abwechslung bringt gleich hinter der Ecluse No 48 eine Drehbrücke, die Pont Tournant de Route D226. Die kleine Autostraße dreht sich zur Seite, die Boote fahren durch und sie dreht wieder zurück, gesteuert wie die Schleusen.
Das Grünzeug im Wasser nimmt zu. Die Schleuse 49 (Ecluse de Reichstett) ist völlig verkrautet. Tatsächlich ist ein VNF Mitarbeiter vor Ort, der mit einer langen Stange Kraut aus dem Kanal fischt, wohl eher pro forma. Das Kraut setzt sich beim Einfahren a den Propeller der Solaris, auch die Strahlruder und der Tiefenmesser setzen aus. Der Wind treibt uns nach Backbord an die Schleusenkante. Schnell die Fender auf die richtige Höhe ziehen! Das Schleusen nach unten geht glücklicherweise sehr sanft. Nachdem die Puna vor uns ausgefahren ist, bewegen wir uns vorsichtig aus der Kammer heraus, ohne Strahlruder. Mit dem Bootshaken korrigieren das Boot parallel zu den Schleusenwänden… geschafft. Das Kraut löst sich bei der Weiterfahrt wieder. Wir müssen nicht tauchen, alles gut ;)
Ziel heute ist Souffelweyersheim - elsässisch: Süffelwiersche - kurz vor Straßburg. Der Port de Plaisance ist eine Kaimauer, an der 3-4 Boote Platz haben, Kassiert wird wohl morgen FRÜH. Platanen, von Familien besetzte Picknicktische, dahinter eine Straße, Vorstadtidylle. Eine ganze Menge Fachwerkhäuser im Wechsel mit neuerer Bebauung. Unwirklich kommt uns die buddhistische Pagode des Wat Simoungkhoune vor, ein kleines Kloster am Ortsrand im Grünen am Ufer der Souffel.
Heute: Rhein-Marne-Kanal talwärts von Waltenheim sur Zorn nach Souffelweyersheim, km 291-307, Entfernung 16 km, Schleusen 6 (Ecluse No 44-49), Drehbrücke 1, Dauer 3,5 Std.; sonnig mit Wolken, etwas WindRead more
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- Day 17
- Monday, May 19, 2025 at 2:30 PM
- ⛅ 23 °C
- Altitude: 151 m
GermanyKehl48°34’41” N 7°48’11” E
Wir erreichen den Rhein!

Der Seiltrick, um die Schleusen anzumelden, ist wirklich eine tolle Sache. Ok, heute Morgen müssen wir zurückfahren zum Seil, das einen halben Kilometer vor Souffelweyersheim hängt. Aber dafür gibt es wieder die grüne Welle für die Schleusen 50 bis 52.
Und dann: Straßburg! Ende des Rhein-Marne-Kanals, Ende der engen Kanäle und Brücken! Einfahrt in den Rhein!
Hatte ich schon erwähnt, dass die Brücken auf dem Rhein-Marne-Kanal Richtung Straßburg nicht nur hinter Saverne (RMK-km 269) recht niedrig sind, sondern alle auf der Strecke bis Straßburg (RMK-km 313)? Wir sind mit unseren 3,60m Höhe über dem Wasserspiegel ganz knapp durchgekommen, dem Niedrigwasser sei Dank. Erst in Straßburg, hinter der ‚Halte Fluviale du Wacken‘ können wir aufatmen.
Und plötzlich wird der Kanal bunt: Ein ganzer Schwarm Kinder in Paddelbooten wimmelt über 200 m verteilt auf dem Wasser hin und her! Die Instruktoren lotsen nach und nach alle Paddler an die Ufer und wir können passieren, begleitet von ‚Bonjour‘- und ‚Is this a boat or a yacht?‘- Rufen und Winken der Kids.
Wir passieren die beeindruckenden Gebäude des Europaparlaments, links der Europäische Gerichtshof für Menschrechte und der Eutroparat. In Sichtweite der letzten Schleuse vor dem Rhein, der Schleuse Nord, biegen wir über Steuerbord ab. Wir wollen zur Südschleuse und durchqueren das Bassin des Remparts, und das Bassin René Graf - noch 4 km bis zum Rhein!
Auf Kanal 11 melden wir uns an. Wir sind aufgeregt, in einer so langen und hohe Schleuse (123m lang, 13m breit) waren wir das letzte Mal in den Niederlanden! Wir fahren in die Südschleuse ein und bereiten uns auf eine 6m Schleusung aufwärts vor. Hinter uns ein Ausflugsschiff. Interessant, warum macht es nicht fest? Ganz einfach: weil nicht geschleust wird 😂. Der Rhein hat Niedrigwasser und ist auf gleichem Niveau wie der Kanal. Schleusentor auf und raus.
Jetzt geht es hinter der Südschleuse über Backbord auf den Rhein! So viel Platz hatten wir lange nicht!
Zum Yachthafen Kehl sind es nun noch 2 km. Fahrt durch’s Wasser 7 km/h, tatsächliche Geschwindigkeit über Grund mit der Strömung talwärts 13 km/h! Wenig Schiffverkehr, einige Flusskreuzfahrtschiffe am Ufer und riesige Brücken 😉. Zum Beispiel die Europabrücke, die Strasbourg und Kehl verbindet. Da staut sich derzeit der Verkehr wegen der deutsch-französischen Grenzkontrollen..
Bei Rhein-km 298 bis 294 sind Buhnen im Wasser (und auch weiter talwärts), d.h. nicht zu dicht am Tonnenstrich und mit 15m Abstand zu den Bobern fahren, auf gut Deutsch: Abstand halten vom Ufer und von den Tonnen!
Die Einfahrt in den Yachthafen Kehl wollen wir gegen die Strömung ansteuern. Vorbeifahren, umdrehen, dann möglichst linksseitig einfahren, denn rechts ist es verschlammt. Und schwups, sind wir drin!
Kehl hat einen sehr ruhigen Hafen mit 8-10 Gastplätzen, ist sehr gut ausgestattet, saubere große Badezimmer, nicht öffentlich zugänglich und hat ein Hafenrestaurant auf dem Gelände und eine Boot-Tanksäule. Unkomplizierte Anmeldung: Formular ausfüllen, zusammen mit Geld (22€) in den Umschlag, den in den Briefkasten, fertig.
Wir müssen den Kühlschrank auffüllen, denn morgen bekommen wir Besuch! Einkaufsmöglichkeiten gibt es in Gehweite in der Fußgängerzone in Kehl. Als wir zurückkommen, liegt fas Hausboot „Hament“ neben uns. Ein Mann steht mit nacktem Oberkörper im Motorraum, ein Defekt? .Wir sprechen ihn an und er antwortet in mit breitem Grinsen: „Bei uns in Holland sagt man: Wenn jemand hat ein Boot, hat er Arbeit bis zum Tod.“ Das Pärchen ist schon länger unterwegs, sie waren mit dem ihrem Hausboot bis Lyon und sind jetzt auf dem Rückweg nach Holland.
Das war heute: Rhein-Marne-Kanal zu Tal von Souffelweyersheim bis Kehl , Kanal-km 307 bis Rhein-km 295, Strecke 10 km, Schleusen 4 (Ecluse 50-52 und Écluse Sud in Strasbourg), Dauer 3,5 Std., Wetter sonnig, etwas WindRead more
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- Day 18
- Tuesday, May 20, 2025 at 12:01 AM
- ☁️ 16 °C
- Altitude: 151 m
GermanyKehl48°34’41” N 7°48’11” E
Wäscheleine mit Webleinstek

Der Yachthafen „Nautic Club Kehl“ liegt direkt an der Europabrücke zwischen Kehl und Strasbourg, also direkt an der französischen Grenze. Und da liegen wir mit der Solaris und schauen am Morgen …. auf Regentropfen, die sich auf der Kojen-Decksluke sammeln! Der erste Regen nach 17 Tagen. Und da wir heute nicht fahren, was soll’s. Endlich werden die Pollen in der Luft weggespült, der Allergiker von uns beiden atmet auf.
Wir bleiben heute liegen, im Hafen. Schnell noch Wäsche waschen, bevor unser Besuch kommt! Der erste Waschtag seit 17 Tagen, das sind drei volle Maschinen. Im Waschraum des Nautic Club Kehl stehen eine Waschmaschine und ein Trockner, alles inklusive. Prima, denken wir.
Gegen Mittag begrüßen wir Ursel und Helmut im Yachthafen. Sie bringen gutes Wetter mit und einen sehr leckeren Rhabarberkuchen, den wir uns auf dem Deck schmecken lassen. Auch eine neue Kühlbox haben sie dabei, denn unsere alte ist vor ein paar Tagen durchgeschmort. Vielen Dank!
Die Wäsche im Trockner sollte nach dem Kaffeetrinken fertig sein. Nur leider funktioniert der Trockner nicht, F…! Ursel und Helmut nehmen es mit Humor, als wir die Wäscheleine - mit Fenderknoten - Kreuz und quer über unser Achterdeck spannen und drei Ladungen Wäsche aufhängen 😂
Glücklicherweise sind nicht viele Leute im Hafen, die unsere Wäschestücke begutachten könnten… Solange sie trocknen, machen wir einen Spaziergang auf der Rheinpromenade, dem „Garten der zwei Ufer“ mit der gleichnamigen Fußgängerbrücke auf die französische Seite (Landesgartenschau 2004). Flusskreuzfahrtschiffe und Tank- oder Schüttgutfrachter rasen förmlich den Rhein hinunter, free preview auf die Verkehrsteilnehmer, mit denen wir es in den nächsten Tagen zu tun bekommen.Read more
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- Day 19
- Wednesday, May 21, 2025 at 12:01 AM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 153 m
GermanyKehl48°34’41” N 7°48’10” E
Strasbourg zu Fuẞ

Wir sitzen gegen Abend mit geschlossenem Verdeck auf dem Boot. Kein Sundowner heute, sondern Sturm, Wind, Regen. Wir liegen im Yachthafen Kehl und die Solaris schaukelt mächtig in den Seilen! Ok, Sundowner trotzdem, aber eher zur Beruhigung😉. Eben ist ein Boot der Feuerwehr Kehl mit Blaulicht vorbeigefahren und dann fliegt ein Heli über dem Wasser hin und her… Wir sind ziemlich froh, grad nicht draußen auf dem Rhein zu sein.
Glück gehabt! Den ganzen Tag sind wir zu Fuß unterwegs in Straßburg, bei bestem Wetter. Eine sehr schöne Stadt! Sehr alt, multikulturell, Grenzstadt, Universitätsstadt; die Altstadt ‚Petit France’ mit den vielen Brücken auf der Grande-Île (Weltkulturerbe), und natürlich die Cathédrale Notre-Dame de Strasbourg, das beeindruckende Straßburger Münster, in dem Münster die Astronomische Uhr von 1842, … so viel zu sehen! Wir machen eine Pause in dem vegetarisches Restaurant „Bistrotisch & Chocolat Strasbourg“ in der Rue de la Râpe, sehr lecker, vor allem die Tartes!
Vom Yachthafen Kehl läuft man ca. eine Stunde bis zum Straßburger Münster. Auf der Pont Beatus Rhenanus mit den zwei schönen Bögen führt die Tramlinie und ein Fußgänger-/Fahrradweg über den Rhein. Parallel verläuft die Europabrücke, eine nicht sehr sehenswerte Autobrücke, auf der sich wegen der deutschen Grenzkontollen immer mal der Verkehr staut. Man kommt am Straßburger Yachthafen vorbei und läuft am Rhein-Rhone-Kanal entlang bis zur Ill, auf der man mit den Batorama-Booten nette Stadtrundfahrten machen kann. Das 142 m hohe Straßburger Münster taucht irgendwann am Horizont auf und zeigt die grobe Richtung an.
Insgesamt sind wir 10 km durch die Stadt gelaufen heute! Zurück nach Kehl fahren wir mit der Tram, 30 Minuten mit der Linie D für für 2,10€ p.P., unschlagbar. Beim Aussteigen werden die Ausweise kontrolliert. So sind die Zeiten.
Morgen geht es weiter, den Rhein hinunter … wenn das Wetter es zulässt. Ab Mittag soll es aufklaren, schauen wir mal.Read more
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- Day 20
- Thursday, May 22, 2025 at 3:15 PM
- ☁️ 18 °C
- Altitude: 139 m
FranceOffendorf48°42’47” N 7°56’24” E
Rendezvous mit den Rhein-Riesen

Der Regen hört gegen 12 Uhr endlich auf und wir verlassen den Yachthafen Kehl. Fahrt über Grund 10 km/h, Fahrt durch‘s Wassner 6km/h. Der Rhein ist sehr breit hier, geschätzt 200 m, so dass die Begegnungen mit den Frachtern nur wenige höhere Wellen bringen.
Ein Polizeiboot ignoriert uns und passiert an Steuerbord. Eigentlich schade, wo wir doch alle Papiere für den Rhein dabei haben. Außerdem hätte mich interessiert, wie sie bei Wind und Wellen vermeiden, das Boot zu touchieren, das sie kontrollieren möchten?
Der deutsche Tanker Van Gogh überholt uns. Kurz danach kommt am französischen Ufer die Schleuse Gambsheim in Sicht: 270m lang, 23 m breit, 10m Hub, Schwimmpoller. Ganz schön groß, es gibt zwei Kammern, aber die an Steuerbord ist gesperrt, sagt der Schleusenfunk auf Kanal 20. Und dass zuerst die Berufsschifffahrt in die Backbord-Schleusenkammer einfährt. Logo, wie immer.
Die Ampel zeigt zwei rote Lichter. Wir reihen uns also in die Warteschlange ein, hinter Van Gogh und Ursula Valentin. Nach ca. 30 Minuten kommen endlich zwei Schiffe aus der Schleuse - und der 120m lange Schrottfrachter Descanso aus Roermond hält direkt auf uns zu! Tatsächlich will der da anlegen, wo wir gerade warten!
Also fahren wir mal besser los, hinter der Van Gogh in die Schleuse. Die Ursula Valentin bleibt liegen, warum auch immer... Unsere erste Rheinschleuse! In der Schleusenkammer haben wir viel Platz. Ca. 63 Mio Liter werden rausgelassen und wir sinken gemütlich am Schwimmpoller nach unten, das dauert ca. 10 Minuten. Auch die Ausfahrt macht keine Turbulenzen, denn die Van Gogh beschleunigt langsam.
Wir nähern uns dem Otterndorfer Baggersee. Vater Rhein hat wohl meinen Wunsch gehört, denn ein hochmotorisiertes Schlauchboot mit zwei Gendarmen der französisches Wasserschutzpolizei geht längsseits. Sie bedeuten uns zu stoppen und einer der beiden Herren springt über die Reling zu uns an Bord. Der andere dreht ab und fährt schräg hinter uns her. Sehr freundlich, Begrüßung mit Handschlag, Fahrzeugkontrollle: Ausweis, Führerschein, Funkschein, Internationaler Bootschein, Feuerlöscher für die Küche, einer für den Motorraum, Wasserpumpe, Schwimmwesten, wasserdichte Lampe… wasserdichte Lampe? Haben wir nicht, zumindest keine Ahnung, wo die sein könnte. Nun, ein Protokoll würde nicht erstellt, aber die Lampe sei schon wichtig, denn ein Handy wäre ja nicht wasserdicht…
Und dann haben die netten Gendarmen uns noch in den Offendorfer Baggersee auf der französischen Rheinseite begleitet und beim Anlegen geholfen; sie hätten jetzt Feierabend. Wir winken zum Abschied - unsere neuen Freunde 😊
Der Nautic Port im Offendorfer Baggersee ist einer von vier Marinas hier, schön im Grünen gelegen, mit einer Kiesförderanlage in der Mitte des Sees. Nette Hafenmeisterin, aber 40 € für Wasser, Strom, sanitäre Anlagen, Liegegebühren und ohne WLan, ein stolzer Preis!
Um uns noch etwas bewegen, fahren wir mit den Rädern durch Offendorf zum Wasserkraftwerk und den Fischtreppen an der Gambsheimer Schleuse. 2024 haben 20 Lachse, 55000 Aale und wohl auch andere wandernde Fische die Treppe benutzt. Hört sich gut an - aber sind das viele?
Das war heute: Rhein zu Tal von Kehl/ Straßburg bis Baggersee Offendorf, Rhein-km 294 bis 313, Strecke 20 km, Schleusen 1 (Gambsheim km 309), Dauer 3,5 Std., Wetter: morgens Regen, ab Mittag trocken und bewölktRead more

TravelerSehr interessant so eine Reisebeschreibung einer Bootsreise. Auf jeden Fall entschleunigt und man genießt die Umgebung.

Katharina unterwegsJa, das ist wirklich langsames Reisen, zumindest auf den Kanälen überholen uns die Radfahrer. Auf dem Rhein geht es mit der Strömung schneller.
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- Day 21
- Friday, May 23, 2025 at 4:20 PM
- ⛅ 16 °C
- Altitude: 121 m
FranceBeinheim48°50’47” N 8°6’32” E
I ❤️ Schwimmpoller

Sonne und Wolken wechseln sich ab, als wir vom Baggersee Offendorf gegen 11 Uhr wieder in den Rhein einfahren. Nicht lange, da überholt uns das erste Frachtschiff. Wir halten Ausschau nach hinten, um nicht überrascht zu werden. Und wir halten Abstand vom Ufer wegen der Buhnen. Das Fahren mit den großen Schiffen macht langsam Spaß, denn sie sind nicht aggressiv, sondern halten Abstand und machen wenige Wellen, so wie gutmütige Wale.
Vor der Schleuse Iffezheim ist dann Warten angesagt. Wir fahren an einem fast 200 m langen Schubverband vorbei, der auch wartet, nach vorne zum Sportbootanleger. Von da hat man einen tollen Blick auf das Schleusentor und kann die Ein- und Ausfahrt der Riesen aus nächster Nähe beobachten.
Eine Stunde ist vergangen, ein Schleusenzyklus ist durch. Via UKW Kanal 04 hören wir, dass wir bei der nächsten Talschleusung immer noch nicht mitdürfen. Wir sind eigentlich der Meinung, dass wir reinpassen könnten, aber die Schleusenwärter haben von ihrem Turm aus mit Sicherheit die bessere Sicht auf das Geschehen 😎. Also eine weitere Stunde warten.
Ich schau mir online die Infos zu der Schleuse an. 270 x 24 m, 12,5m Hub. Gebaut wurde sie 1974-77, im Schnitt werden täglich über 80 Frachtschiffe geschleust. Ein Wasserkraftwerk und eine Fischtreppe gibt es, wie in Gambsheim. Wasserkraftwerke werden von Umweltverbänden inzwischen relativ kritisch gesehen, denn die Umweltschäden stehen in keinem Verhältnis zu der erzeugten Energie (www.dafv.de )
Dann ein Anruf von Andi: Sie ist auf dem Weg in die Pfalz und kommt vorbei! Wir freuen uns, dass es klappt mit dem Kurzbesuch. Sie bringt Kuchen und ein paar Einkäufe für uns mit - vielen lieben Dank!
Nach drei (!) Stunden haben wir die Schleuse Iffezheim endlich hinter uns und sind kurz danach an unserem Ziel. Andi winkt vom Gastanleger des Clubschiffs. Der MYC Baden-Baden ist eine idyllisch gelegene Marina kurz vor der 130-jährigen Rheinbrücke Wintersdorf und dem dort beginnenden Buhnenfeld. Zu Tal fährt man durch die alte Eisenbahnbrücke, dreht um und dann gegen die Strömung an Steuerbord in die Hafeneinfahrt. Vorher den grünen Bober, die grün-weiße Stange mit dem Hütchen, mit gutem Abstand an Steuerbord liegen lassen! Sie markiert eine Buhne unter Wasser.
In der relativ kleinen, ehemaligen Kiesgrube Beinheim gibt es zwei weitere Clubs, aber nach Aussage des MYC-Vorstands ist seiner der Netteste :) Die Begrüßung ist wirklich sehr herzlich! Einfache Anmeldung, alles sauber, schön angelegt, Starlink-WLan, 26€ pauschal für unsere Bootslänge. Der Club plant gerade sein Jubiläumsfest am 5.7. mit allem PiPaPo, wir wünschen viel Spaß!
Heute: Rhein zu Tal von Offendorf bis Beinheim (frz. Rheinseite), km 313-336, Strecke 23 km, Schleusen 1 (Iffezheim, km 334), Dauer 4,5 Std., Wetter: sonnig mit Wolken, kühler WindRead more
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- Day 22
- Saturday, May 24, 2025 at 1:45 PM
- ☁️ 17 °C
- Altitude: 106 m
GermanyKarlsruhe49°2’18” N 8°18’31” E
Gegen den Strom

Wir sind auf der französichen Rheinseite. Der Hafenmeister des MYC Baden-Baden bietet an, Baguette zu besorgen, seine Frau würde grad zum Bäcker fahren. Nett! Nach einem ausgiebigen Frühstück an Deck geht es weiter auf dem Rhein.
Gleich hinter der Ausfahrt aus der ‚Marina Beinheim’ lassen wir zwei Frachter vorbei, die gerade aus der Schleuse gekommen sind. Die sind viel schneller als wir. Überholen ist auf diesem Rheinabschnitt bei den vielen Buhnen nicht gut möglich. Wir drehen also um, und gegen die Strömung bleiben wir mit Vollgas und knapp 1800 U/Min auf der Stelle!
Als die Frachter vorgefahren sind, geht es auch für uns weiter mit der Strömung talwärts, 6km/h durchs Wasser, 17km/ h über Grund. Wir sind oberhalb der Iffezheimer Schleuse. Hier beginnt der unregulierte Oberrhein, freie Fahrt ohne Schleusen bis zur Nordsee!
Bei km 361 verlassen wir das deutsch-französische Grenzgebiet. Der Rhein verläuft jetzt an der Pfälzisch-Badischen Grenze in Deutschland. Viele Kieswerke am Ufer. Zwei Autofähren passieren wir und auch an den entgegenkommenden Frachtern kommen wir gut vorbei. Mal haben wir sie an Steuerbord, mal an Backbord, je nachdem, wie die Rheinkurven liegen. Wir sind froh über das gute Fernglas an Bord, denn damit sehen wir rechtzeitig, wie sie fahren wollen, sprich, ob die blaue Tafel am Führerstand der Frachter aufgestellt ist oder eben nicht.
Schließlich erreichen wir die Hafeneinfahrt Maxau. Die ist tricky! Starke Strömung und am Ufer lange Buhnen, dazwischen die Einfahrt… Der Hafenmeister hat den Tipp gegeben, bis zu den drei markanten Bäumen vorzufahren und dann zu drehen. Welche drei Bäume?! Da ist quasi ein ganzer Wald!
Drei schnelle Sportboote lassen wir vorbei in den Hafen, bevor wir drehen, und schwups, sind wir zu weit getrieben. Im Schneckentempo arbeiten wir uns mit unserer 75 PS Maschine gegen die Strömung zurück auf die Höhe der Hafeneinfahrt. Dann traversieren wir langsam zwischen zwei Bober seitlich auf den Hafen zu. Zwischen den Buhnen lässt die Strömung irgendwann etwas nach, und wir sind drin!
Im Maxauer Hafen links um die kleine Insel herum, ganz außen, denn der Hafen hat Untiefen. Aber wieso sind die vielen roten Bojen im Wasser? Und kleine Boote flitzen im Wasser umher… Egal, wir sehen den Gästesteg und umfahren die Bojen. Von Mitgliedern des MBC Karlsruhe erfahren wir später, dass heute das Training der Renn-Schlauchboote sei; die Bojen markieren den Parcours. Auf den haben wir freie Sicht von unserem Liegeplatz.
Der Hafen ist sehr gut und zweckmäßig ausgestattet, nicht so idyllisch, dafür ganz neue Regenduschen und Handbrausen! Münzduschen 50ct, Liegegebühr 2€ pro Bootsmeter, also 22 Euro pro Nacht. Hier liegt das Boot jetzt für ein paar Tage und wir sind mal weg.
Wir sind heute die 26 km in Rekordzeit gefahren, mit Hilfe der Strömung. Thomas freut sich, denn der FC Auggen steht im Südbadischen Pokalfinale. Und wir sind rechtzeitig zur ARD-Übertragung des Fußballspiels im Hafen. Und wie schön, wir haben wieder Gäste auf der Solaris, Claus und Daniela besuchen uns!
Sa 24.5.2025 auf dem Rhein talwärts von Beinheim bis Maxau, Rhein-km 336-362, Strecke 26 km, Schleusen 0 , Dauer 2 1/4 Std., Wetter: sonnig mit Wolken, erst diesig und windig, dann RegenRead more
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- Day 28
- Friday, May 30, 2025 at 3:10 PM
- ⛅ 27 °C
- Altitude: 91 m
GermanyOtterstadt49°21’37” N 8°28’35” E
Elefantenrennen auf dem Rhein

Jeder kennt den Maxauer Pegel, oder nicht? Zu unserer Überraschung ist Maxau kein Ort, sondern nur ein nicht allzu idyllischer Hafen. Immerhin gibt es ein paar Altrhein-Spazierwege, ein Restaurant mit Hofladen und eine S-Bahn Haltestelle.
Bedarfshaltestelle, um genau zu sein, d.h. die Bahnen halten entweder garnicht oder nur, wenn Bedarf gesehen wird. Man muss gut sichtbar stehen, sonst klappt das nicht, wie wir erfahren mussten :) Der nächste Ort ist Maximiliansau am anderen Rheinufer, da könnte man mal wieder Lebensmittel einkaufen. Wenn nicht gerade Himmelfahrt wäre.
Eine Nacht mit viel Trubel, es wird gefeiert im Clubhaus! Die örtlichen Bootsbesitzer geben sich ein Stelldichein, Musik und Tanz bis nach Mitternacht. Später kommt die Musik von unseren Tauen, die quietschen bei jedem vorbeifahrenden Frachter.. Yes, nach unserem Trip in die Schweiz sind wir wieder auf dem Rhein!
Durch die schwierige Maxauer Hafenausfahrt geht es raus an den Buhnen vorbei in die Strömung. Wir fahren rheinabwärts vorbei an Wörth, Germersheim, Philippsburg, Speyer bis Rhein-km 406 bei Otterstadt.
Sehen kann man vom Rhein aus nicht viel von den Orten. Rechts und links ist es grün am Ufer, mal ragt ein Gebäude heraus, wie der Speyrer Dom oder das AKW Philippsburg. Und immer wieder zweigen wunderschöne Altheinarme bzw. -seen ab, die zum Ankern einladen. Viele Leute campen am Rheinufer.
Wir aber haben zu tun mit dem Verkehr auf der Schifffahrtstraße Rhein! Ein Frachtschiff jagt das nächste. Die Tonnen leiten uns mal ans linke, mal ans rechte Ufer, nicht selten verengen sie die Fahrspur. Noch hat uns kein Frachter von hinten eingeholt, obwohl wir ja mit unseren 18 km/h vergleichsweise langsam unterwegs sind. Aber die entgegenkommenden Frachter reichen uns völlig aus. Will der Riese in der Außenkurve oder innen an uns vorbei?! Der scheint auf uns zuzuhalten, wechseln wir die Seite? Das mit den blauen Tafeln funktioniert meistens, aber nicht immer. Zwischen den Frachtern sausen dann noch Freizeit-Gleiter-Boote hin und her und bringen uns ordentlich ins Schaukeln. Langes Wochenende, top Wetter, man ist auf dem Wasser!
Die längste Fahrt unserer Tour heute, 44km rheinabwärts, aber sehr kurzweilig; verglichen mit der Maas kommt man den Rheinschiffen viel näher. Am Nachmittag kommen wir im Angelhofer Altrhein an. Durch eine relativ schmale Zufahrt erreicht man ein ausgedehntes Gewässer mit wenig Strömung und vielen ankernden Booten, die in der Sonne schaukeln.
Wir fahren in der Marina des Yacht-Club Otterstadt im Angelwald e.V. in eine freie Box. Einparken können wir inzwischen gut ;) Anmeldung sehr unkompliziert per Briefkasten. 2€ pro Bootsmeter, Nobel-Duschen 1€. Sehr schöne Anlage und hilfsbereite Clubmitglieder: ein Verlängerungskabel für unser Stromkabel, kein Problem! Der Abendspaziergang außerhalb des Clubgeländes ist allerdings kurz, denn wir finden uns in militärischem Sperrgebiet wieder.
Die Leute hier baden und chillen. Und was machen wir? Genau!
Heute, Fr. 30.5.: Rhein talwärts von Maxau bis zum Angelhofer Altrhein bei Otterstadt, Rhein-km 362 - 406, Strecke 44 km, Schleusen 0 , Dauer 3,5 Std., Wetter: sonnig und sehr warm, BadewetterRead more
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- Day 29
- Saturday, May 31, 2025 at 12:30 PM
- ☀️ 28 °C
- Altitude: 88 m
GermanyLampertheim49°36’40” N 8°26’42” E
Wo der Neckar auf den Rhein trifft

Einen Kuckuck haben wir heute im Altrhein gehört. Man ist dort in ruhigem Gewässer, mehr Natur. Aber auch auf dem Rhein ist es relativ ruhig, entspanntes Reisen. Eine Rheinkilometertafel nach der anderen zieht vorbei. Es ist Wochenende, wenig Frachtverkehr seit der Ausfahrt aus dem Angelhofer Altrhein, aber dafür ein paar mehr Flusskreuzfahrtschiffe.
Die Region mit den vielen Buhnen haben wir hinter uns gelassen. Der Kurs der Frachter, die uns entgegenkommen, ist heute leicht einzuschätzen, die Fahrrinne breit genug. Der Rhein fliesst vor sich hin und wir mit ihm. Hinter einer Rheinkurve bei km 413 taucht die Silhouette der BASF auf, Industrieanlagen auf beiden Seiten des Rheins, kilometerweit. Ludwigshafen links, Mannheim rechts. Doch es ist relativ ruhig, es ist Samstag und es wird nicht überall gearbeitet. Ruhige, eindrucksvolle Kräne, Kraftwerke, Tanks, Leitungen, Industriehallen,… und hinter Mannheim/ Ludwigshafen ist es wieder grün am rechten und linken Ufer. Ob das Mannheimer Strandbad mit seinem Bade-, Hunde- und Fahrradverbot wohl beliebt ist?
Wir passieren die Neckarmündung bei km 428. Es gibt spezielle Schifffahrtzeichen, die die Ein- und Ausfahrt regeln, aber die sind nicht beleuchtet, es ist nichts los. Das nutzen die Freizeitsportler aus. An vielen Stellen im Rhein darf man Wasserski bzw. Wakebord fahren, trotz des Frachtverkehrs.
Am frühen Nachmittag erreichen wir die Einmündung in den Lampertheimer Altrhein bei Rhein-km 440. Wir sind froh, angekommen sein, denn es soll ein schweres Gewitter aufziehen. Sehr schwül ist es, als wir am Schmucken Gästesteg des YSCL Yacht- und Sportbootclub Lampertheim anlegen, am einzigen verfügbaren Gästeplatz und der einzige Club mit beleuchtetem Fahnenmast und blauen Dalben. Wir hatten den Platz ein paar Tage vorher reserviert, wie alle Liegeplätze im Rhein. Die Anmeldung wie gehabt, non-digital: Bargeld in einen Umschlag stecken und diesen in einen Briefkasten (1€ pro Bootsmeter + 2,50€ Pauschale für Wasser und Strom, keine sanitären Anlagen).
Kurz nachdem wir vom Einkaufen in Lampertheim zurück sind, geht es dann los, Regen, Blitze, Donner! Wir haben wegen der Hitze alle Fenster im Boot offen, es regnet auf der Wetterseite waagerecht rein… jetzt schnell! Und ist man auf dem Boot eigentlich sicher bei Gewitter? Zumal wir noch Besuch von Freunden erwarten, Geli und Jürgen kommen heute Abend an Bord.
Die beiden erreichen die Solaris in strömendem Regen mit leckerer Verpflegung für uns, Dankeschön :) Wir verbringen einen sehr gemütlichen Abend auf Deck, während der Regen auf das Verdeck prasselt. Pfälzer Hugo zum Auftakt, lecker Pasta, … und ab und an kontrollieren wir, ob die Festmacher noch halten.
Für morgen Vormittag ist ein weiteres Gewitter vorausgesagt.
Heute, 31.5.: Rhein zu Tal vom Angelhofer Altrhein zum Lampertheimer Altrhein, YSCL Anleger (blaue Dalben), Rhein-km 406 bis 440, dann bis Altrhein-km 3,2, Strecke 37 km, Schleusen 0, Dauer 3 Std., Wetter: sonnig, später schwül, 28 Grad, Gewitter und Starkregen ab 17 UhrRead more
Traveler
Guten Morgen ihr drei, das sieht doch schon richtig nach "Abenteuer " aus. Freue mich sehr über die Bilder und eure Eindrücke. Habt viel Spaß. Liebe Grüße aus der morgendlichen Stadtbahn Claus
Katharina unterwegsGuten Morgen! Erstmal sind wir zu zweit auf dem Boot, waren aber dankbar für die Hilfe beim Einräumen und Einkaufen, etc. Dir einen sehr schönen Tag, liebe Grüße!