• Kanalwechsel mit Hindernissen

    14 maj, Frankrike ⋅ ☀️ 23 °C

    Bei strahlendem Sonnenschein erreichen wir heute das Ende des Saarkanals. 2 km nach Port du Houillon mündet der Saarkanal in den Canal de la Marne au Rhin (Rhein-Marne-Kanal), und wir zählen die Fluss-Kilometer bei RMK-km 228 weiter. Auf nach Straßburg! Eine Gruppe Fahrradfahrer hat sich am Ufer der Einmündung aufgestellt, gibt es etwas zu sehen? Die Einmündung ist denkbar unspektakulär, wenn auch nicht gut einsehbar… da wird mir klar: Sie warten auf die “Begegnung” von unserer Solaris mit dem Charterboot, das mit hoher Geschwindigkeit um die Ecke kommt! Es gilt rechts vor links, und wir fahren ordnungsgemäß aneinander vorbei. Die Radler fahren mit einem vielstimmigen “Bon Vent” winkend weiter.

    Der Rhein-Marne-Kanal ähnelt dem Saarkanal. Er ist ca. 10m breit, manchmal schmaler. Die Brücken sind 3,50-3,60 m hoch, da sind die Autoren der Karten und Apps sich nicht einig. Aber Hauptsache wir kommen durch! Ganz vorn am Bug haben wir einen 3,60m- Fahrradwimpel befestigt. Wenn der die Brücke berühren sollte, wäre eine Notbremsung angesagt.

    Das Wasser ist nicht allzu klar, kaum Strömung. Zweige, Blätter, u.ä. schwimmen an der Oberfläche und dann sehen wir etwas Braunes, das wie ein Sack oder so aussieht - ein totes Reh 🙁... Insgesamt haben wir heute 5 Kadaver umkurvt, ganz schön eklig. Wir haben der VNF eine Mitteilung geschickt, der Behörde, die für die Wartung der Kanäle in Frankreich zuständig ist. Aber das macht es auch nicht besser. Die armen Tiere. Auf dem Saarkanal haben wir auch schon einen Kadaver gesehen, da hielten wir es für einen Einzelfall… Wir nehmen an, das Wild schafft es nicht a Land wegen der befestigten, steilen Ufer. Ein Jammer!

    Zum Schluß noch eine erfreulichere Begegnung. Bei Xouaxange, holen wir eine Péniche ein, die Horizon II. Sie legt dort vor uns an, um Proviant an Bord zu nehmen. Die Horizon II ist ein Hotelschiff für 12 Gäste. Die Luxus-Kanalkreuzfahrt wird wohl von älteren Amerikanern und Kanadiern gebucht, Fokus auf lokaler Gourmet-Küche und französischen Weinen.

    Bei km 247 erreichen wir Port d’Altmuhle bei Niderviller, unser Ziel für heute. Idyllische Lage im Grünen, nur zwei Boote a den langen Holzstegen. Kurze Zeit später kommt noch eines hinzu, die Horizon II schiebt sich in das Hafenbecken! Wir beobachten das backbordseitige Anlegemanöver: Erst wird am Bug festgemacht, dann das Steuer eingeschlagen und der Rückwärtsgang bringt das Heck ans Ufer. Hätten wir nicht besser gekonnt 😉

    Der Anleger Port d’Altmuhle gehört übrigens zum 1,5 km entfernten Port Niderviller, in dem die Firma Kuhnle ihre Kormorane u.a. verchartert. ist nicht so ruhig. Wir machen einen Spaziergang am Kanal zurück zur Capitainerie. Für 25 Euro pro Nacht schaltet uns der Hafenmeister Wasser und Strom am Steg frei, was will man mehr? Zum Beispiel Duschen und Toiletten, aber die bleiben geschlossen. Unterwegs kaufen wir Baguette im Ort und frischen Ziegenkäse in einem Hofladen. Unser Tapas-Abendessen im Abendlicht kann sich sicher mit dem auf der Horizon II messen!

    Heute: Port du Houillon bis Port d’Altmuhle/ Niderviller (Saarkanal-km 2 bis RMK-km 247), Strecke 20 km, Dauer 3,5 Std., Wetter: sonnig, leichter Wind
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