• Gracias & Adiós Lateinamerika!

    November 28, 2023 in Brazil ⋅ ☁️ 29 °C

    Neun Länder, zehn Währungen, drei Weltwunder, drei Zeitzonen, drei Klimazonen und tausend neue Eindrücke und Erlebnisse im Gepäck. Knapp 4 Monate waren wir in Lateinamerika unterwegs und wir sind begeistert von der Vielfalt, die diese Ländergruppe zu bieten hat. Wir haben uns oft gefragt z.B. wenn wir Vulkan in Guatemala, am Machu Picchu, in der Wüste in Peru oder in Patagonien wandern waren: Wie kann es so schöne Flecken auf Mutter Erde geben, wie hat die Welt das gemacht?

    Der 1. Stopp auf unserer Reise war Havana, die Hauptstadt von Kuba 🇨🇺 . Das Land stand eigentlich nicht auf unserer Liste, aber wegen des günstigen Fluges entschieden wir uns schnell dafür. Mit Havana kam auch gleich der erste Kulturschock. Wir waren überwältigt von den ganzen Menschen, dem Klima, der zusammenfallenden Stadt und wie wenig die BewohnerInnen dort zum „Über“leben haben. Wir waren fast erleichtert nach 6 Tagen die Stadt verlassen zu können - es war für den Start unserer Reise recht viel zu verdauen.

    Zu Beginn der Reise war es auch ein ganz komisches Gefühl „fremd zu sein“, niemanden zu kennen und die Sprache nicht wirklich zu sprechen. Jeder konnte von außen sehen, dass wir Touristen bzw. Ausländer sind, aber daran haben wir uns dann langsam gewöhnt. Was auch eine Umstellung war, war das Essen. Plötzlich hat man keinen Kühlschrank mehr, keine Küche & keine Supermärkte wie daheim. Das war echt eine Challenge 3x am Tag zu schauen, was wir günstiges essen bzw. in Denise Fall was sie essen kann als Vegetarierin. Spoiler, es war meist Reis mit Bohnen und Ei 🤪

    Unsere drei liebsten Länder und wo wir uns am wohlsten gefühlt haben in Lateinamerika sind definitiv Guatemala, Peru & Argentinien. Alle drei begeisterten uns mit einer wunderschönen Natur, tollen Orten & Sehenswürdigkeiten, netten Menschen und was als Backpacker natürlich auch wichtig ist, mit günstigen Preisen. Drei Highlights waren für uns einen aktiven Vulkan Lava & Feuer speien zu beobachten, den Machu Pichuu zu besuchen und die Landschaft in Peru & Patagonien. Sonst hat es uns sehr gut in Holbox, Buenos Aires, Panama City und im Torres del Paine Park gefallen und auch die Strände in Panama waren toll. Auch die Dschungel-Erfahrung in Costa Rica bei Berry möchte wir nicht missen. Es war cool zu sehen wie die Leute dort so leben.

    Wo wir uns nicht so wohlgefühlt haben, waren Havana & Rio de Janeiro. Von den beiden Städten hatten wir und einfach mehr erwartet und wurden enttäuscht. Witzig ist aber, dass das unsere ersten & letzten Reisestopps in Lateinamerika waren. Costa Rica & Chile haben wir schnell wieder verlassen, da es uns viel zu teuer war. Wir sagen nur soviel, eine fettige Pizza gibts da ab 20€ 👎🏼

    Das coole ist, wenn man länger reist und ein bisschen aufs Geld achten muss: Man bekommt einen guten Eindruck davon wie die BewohnerInnen vor Ort leben. Wir haben dort gegessen, wo die Locals gegessen haben, bei ihnen daheim oder in ihrer Unterkunft übernachtet und sind mit ihnen auf Touren etc. gegangen. Uns ist vor allem aufgefallen, dass die Leute hier im Gegensatz zu Europa freundlicher und mit mehr zufrieden sind. Sie nehmen alles ein bisschen leichter und mit mehr Spaß. Wir ÖsterreicherInnen jammern über jede Kleinigkeit, dabei geht es uns so gut. Wir sind in jeder Hinsicht privilegiert und dass haben wir in den letzten Monaten jeden Tag gesehen und erlebt. Die Menschen hier haben viel weniger wie wir daheim, leben oft in Armut und sind wenig gebildet. Hier bekommt niemand bezahlten Urlaub oder andere Sozialleistungen und auch die Qualität vom Essen ist viel viel schlechter. Die Leute haben auch keine Ahnung von ausgewogener bzw. nährstoffreicher Ernährung. Darauf wird hier keinen Wert gelegt oder die Menschen können das auch einfach aufgrund des fehlenden Geldes & Bildung nicht priorisieren. Dass Cola hier zum Beispiel günstiger ist als Wasser, sagt schon alles.

    Was uns auch aufgefallen ist, dass es hier ein bisschen chaotischer & vor allem lauter zugeht. Gerade in Mittelamerika hat immer irgendwer hat auf der Straße in ein Mikrofron geschrien, jemand hat gehupt, weil er Gas oder Eis verkauft hat, es wurde lautstark telefoniert oder Videos auf dem Handy in voller Lautstärke geschaut. Es ist auch so lustig, dass hier jeder einfach Sachen auf der Straße verkaufen kann. Auch mit der Pünktlichkeit haben es die Leute hier nicht so. Ist dann vor allem unangenehm, wenn man um 3 Uhr früh auf einen Shuttle oder Guide wartet 🤪🕞 Die Menschen hier lieben Essen und naschen an jedem Ort und bei jeder Gelegenheit. Zum Beispiel haben wir in Peru einen Gottesdienst auf der Straße gesehen und es gab mehr zu essen als Menschen vor Ort.

    Wir haben auch viele Menschen aus der ganzen Welt getroffen, die Monate oder Jahre reisen. Der gegenseitige Austausch ist immer spannend und praktisch, da man oft Orte, Sehenswürdigkeiten oder auch Unterkünfte empfohlen bekommt, die man selbst gar nicht am Schirm hatte. Sehr schockierend war aber dann mitzubekommen, dass ein israelischer Mitreisender in unserem Alter von heute auf morgen in den Krieg ziehen musste. Ein paar Tage bevor wir davon erfuhren, tranken wir noch ein Bier auf einer Dachterrasse, nahmen an einem lustigen Karaokeabend teil & er erzählte uns von seiner geplanten Weltreise, die noch ein Jahr dauern sollte..

    Die letzten 4 Monate waren vor allem eines, aufregend! Wir haben so viele schöne Orte besucht, so viel dazugelernt und sind daran gewachsen. Lateinamerika bietet vor allem Abenteuer pur und das war so schön und befreiend zu erleben.

    Das war unser Fazit zu Lateinamerika. Mal sehn, was Südostasien zu bieten hat.😊
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