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  • Day 56

    GZSZ in 25 Rolinda Crescent

    August 5, 2023 in South Africa ⋅ ☁️ 20 °C

    Was soll ich sagen... Teil 1 meines Abenteuers ist heute vorbei und jetzt sitze ich am Flughafen und warte auf Dominiks Ankunft.

    In den letzten zwei Wochen war ich, wie schon geschrieben, hauptsächlich in der Schule. Ich wollte aber auch die Nachmittagsbetreuung nicht aus den Augen verlieren, weshalb ich teilweise direkt nach der Schule von Idas Valley nach Jamestwon zur After Care ge-ubert.
    Dort habe ich dann ein bisschen Hausaufgaben mit den Kindern gemacht, gespielt und gebastelt.
    Am Montag (07.08.) war dort dann auch mein letzter Tag. 🥺 Ein Teil der Kinder hat mit Kente gespielt dabei kamen meine Ausstecher vom Salzteig auch tatkräftig zum Einsatz. 😍 Außerdem haben wir für meine Mama ein Geburtstagsständchen gesungen und aufgenommen und ich wurde super herzlich verabschiedet. Auch hier musste ich natürlich wieder weinen, obwohl ich mich zusammenreißen wollte. 😄 Leana hatte mich dann nach der Mittagsbetreuung zum Essen eingeladen und wir hatten einen schönen Mädelsabend zum Abschluss. 💞

    Wenn ich nicht nach der Schule in der Mittagsbetreuung war, war ich entweder in Stellenbosch oder in der Mall von Jamestwon (The Square) zum Kaffee trinken. 😄 Einmal habe ich Clint in der Unibib besucht. Er arbeitet dort in der IT dort und hat mich ein bisschen herumgeführt. Im Vergleich zur Zentralbib in Würzburg ist diese Bibliothek ein Traum - so modern, so hell, so gemütlich und so innovativ! Dort wird auch die kleinste Bibel der Welt ausgestellt... Die ist nicht größer als mein Daumennagel... 😂

    Eigentlich wollte ich diesen Eintrag aber vor allem Aunty Rosie und ihrer Familie widmen. In meinem Zuhause auf Zeit gab es viele Ups and Downs - gute Zeiten und schlechte Zeiten. Das lag vor allem an Rosies gesundheitlichen Zustand. Zwischendurch war sie mal eine Woche um Krankenhaus. Danach ging es ihr wieder besser und in der letzten Woche ging es ihr wieder sehr, sehr schlecht.
    In der Zeit, in der es ihr gut ging, vor allem in meiner vorletzten Woche, hat sie mega aufgetischt und nur aufwendige und lekker Sachen gekocht. Mein Lieblingsessen von ihr waren die typisch südafrikanischen Roti. 😍
    Ein weiteres Highlight, vor allem wahrscheinlich für Rosie, war unsere "Routine": Sie hat jeden Tag auf meine Ankunft zu Hause gewartet und dann haben wir gefühlt immer ewig gequatscht. Ich hab viel von ihr erfahren und habe das wirklich sehr genossen.
    Diese "guten" Zeiten haben mir gezeigt, wie die komplette Erfahrung hätte stattfinden können: Gastfreundlichkeit pur, lekker Essen, saubere Kleidung und sauberes Bad, eine stubenreine Daisy und so weiter und so fort.
    Leider waren viele Wochen aber auch sehr herausfordernd für mich mit einer Hausbesitzerin, die Schwierigkeiten damit hat - aufgrund ihrer Gesundheit - sich um alles zu kümmern. Sie selbst hat sich so oft bei mir dafür entschuldigt. Sie hat ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht so behandelt wurde, wie die anderen Volunteers, doch obwohl sie, wie sie immer erzählt hat, nie mit anderen so viel gesprochen hat und mich als ihre eigene Tochter angesehen hat.
    In der letzten Woche ging Rosies Gesundheit rapide bergab. Aber stur, wie gefühlt alle alten Leute sind, weigert sie sich bis aufs letzte ins Krankenhaus zu gehen. Das hat mir tatsächlich den Abschied heute sehr leicht gemacht. Ich kann es nicht ertragen Rosie, die mir echt ans Herz gewachsen ist und mich an meine Oma erinnert, so leiden zu sehen. Sie hat mich die letzten Morgende immer in ihr Zimmer gerufen. Sie war nicht mehr in der Lage, ihre Tabletten aus dem Blister zu nehmen, konnte ihr Glas fast nicht mehr halten, weil sie so sehr gezittert hat. Sie war sehr dankbar, dass ich ihr dann immer geholfen habe. Ich habe ihr dann auch mal Essen ans Bett gebracht, damit sie Energie bekommt.
    Aber ja, es war jetzt Zeit zu gehen. Ich hoffe, die Familie bringt sie endlich auch gegen ihren Willen ins Krankenhaus, damit es ihr endlich wieder besser geht.

    Ich fühle mich trotzdem sehr geehrt, die letzte Deutsche und der letzte Gast im Hause September gewesen zu sein. Mein persönliches GZSZ ist zu Ende. Ich wurde immer unterstützt von Clint, Purdey und vor allem Khaylen.
    Wir zwei waren heute zum Abschied frühs noch schnell einen Kaffee trinken und dann bin ich ins Büro von Usiko geeilt, um mit einem Teil des Teams und einer Handvoll Teenagern zum Flughafen in Kapstadt zu fahren.

    Und jetzt warte ich sehnlichst auf Dominik, damit wir unser Abenteuer beginnen können.

    Ich hatte bis hier her eine wahnsinnig tolle und prägende Zeit. Ich würde es jeder Zeit wieder machen und jedem empfehlen auch über seinen Schatten zu springen - aus der Komfortzone heraus. Ich habe das Gefühl, dass ich von allen Erfahrungen profitieren werde.❣️
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