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  • Day 15

    Schärdingen

    July 28, 2019 in Austria ⋅ ☁️ 22 °C

    Sehr hübsch und gemütlich.
    Schärding (Bairisch: Scháréng) ist eine Stadt in Oberösterreich mit 5220 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019). Bekannt ist Schärding als Barockstadt am Inn, mit ihren zahlreichen barocken Bürgerhäusern und historischen Plätzen.[1] Sie ist Bezirkshauptstadt des Bezirks Schärding und gleichzeitig lokales Zentrum für den umliegenden Bezirk.

    Zur Geschichte:
    Das Gebiet um Schärding war schon seit der Jungsteinzeit besiedelt. Erste Siedlungen sind durch archäologische Funde (Lochäxte oder Flachbeile) entlang der Flussläufe von Antiesen, Inn und Pram in der Jungsteinzeit belegt. Bevor im Jahr 15 v. Chr. die Römer bis an die Donau vorstießen und das Innbaiern und Schärding Teil der römischen Provinz Noricum wurde, besiedelten Kelten das Gebiet. 488 n. Chr. ließ König Odoaker seine Truppen nach Süden abziehen.

    Westgermanische Bajuwaren wanderten etwa 30 Jahre später donauaufwärts und besetzten das Gebiet zwischen Wienerwald und Lech. Die Ortsnamen mit den Endungen auf -ing, -ham und -heim weisen deutlich auf die Landnahme hin. Der Name der Bezirksstadt 'Scardinga' stammt aus der Bezeichnung für die Siedlung eines Scardo mit seiner Sippe.

    Als Passauer Gutshof scardinga wurde Schärding 804 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die geographisch günstige Lage des Burgfelsens in unmittelbarer Nähe des Inn wurde schon früh zur Anlage einer Befestigung genützt.

    Seit dem 10. Jahrhundert entwickelte sich der Ort durch den lukrativen Handel auf dem Inn als Marktzentrum und Sitz der Grafschaft Schärding unter den bayerischen Familien Formbach-Neuburg. Ab 1160 gehörte es zur Herrschaft der Andechs-Meranien und von 1248 bis 1504 der Wittelsbacher.

    Zur Zeit der frühen Kirchenorganisation im Mittelalter gehörte Schärding zur Urpfarre St. Weihflorian. Diese bestand, ebenso wie die Pfarre Münzkirchen, aus Gebieten, die zur Pfarre St. Severin in der Passauer Innstadt gehört hatten.[4] Als eine eigenständige Pfarre wurde St. Weihflorian erstmals 1182 bezeichnet, als sie dem Passauer „Innbruckamt“ inkorporiert wurde,[5] welches dem St. Ägidien-Spital in der Innstadt unterstand.[6] Der Sprengel der Pfarre St. Weihflorian war sehr ausgedehnt: Er lag zwischen dem Wirkungsbereich der Urpfarre St. Severin sowie dem der Urpfarre Münsteuer und umfasste das Gebiet der heutigen Pfarren Brunnenthal, Schärding, St. Florian am Inn, Suben, St. Marienkirchen und Eggerding,[7] dazu außerdem Anteile der heutigen Pfarren Taufkirchen, Lambrechten und Rainbach.[8] Als es im Jahr 1380 zur Verlegung des Sitzes der Pfarre St. Weihflorian nach Schärding kam, wurde die Stadt selbst zum Pfarrort.

    Durch die günstige Lage am Inn entwickelte sich Schärding zu einem großen Handelszentrum, besonders für Salz, Holz, Erze, Wein, Seide, Glas, Getreide, Tuchwaren und Vieh. Ende des 13. Jahrhunderts wurde dem Ort das Marktrecht verliehen. Nach häufigem Besitzerwechsel im 14. Jahrhundert wurde Schärding erstmals am 20. Jänner 1316 (durch die Wittelsbacher) und später am 24. September 1364 (durch Rudolf IV. von Habsburg) nochmals zur Stadt erhoben. 1369 beendete der Frieden von Schärding den Streit zwischen Bayern und Österreich um Tirol, das an Habsburg verpfändete Schärding selbst kam zu Bayern zurück.

    Stadt Schärding nach einem Kupferstich von Michael Wening von (1721)
    Von 1429 bis 1436 wurden die Befestigungsanlagen der Stadt durch Herzog Ludwig den Gebarteten ausgebaut. Unter anderem wurden das äußere Burgtor, der Stadtgraben, Linzer und Passauer Tor sowie das Wassertor im Zuge dieser Baumaßnahmen errichtet. Während des Dreißigjährigen Krieges, insbesondere in den Jahren 1628, 1634, 1645, 1647 und 1651 wüteten Pestepidemien in der Stadt. Als Folge des bayerischen Erbfolgekrieges wurde im Friedensvertrag von Teschen 1779 das bis dahin bayerische Innviertel (Innbaiern) und damit auch Schärding den Habsburgern zugesprochen. Nachdem im Verlauf der Napoleonischen Kriege in denen die Stadt am 26. April 1809 niederbrannte und das Innviertel 1810 mit dem Pariser Frieden wieder zu Bayern zurückgekehrt war, kam die Stadt nach dem Wiener Kongress 1816 wieder in den Habsburger Einflussbereich und lag damit plötzlich am Rande des Staates; die alten Handelsverbindungen wurden durch eine Zollgrenze abgeschnitten. Schon nach der ersten Angliederung an die habsburgischen Länder 1779 war der Salzhandel zum Erliegen gekommen, da Österreich das Salz aus dem Salzkammergut bezog und überdies der Salzhandel ein staatliches Monopol war. Hinzu kam, dass mit Errichtung der Eisenbahnen der Inn seine Bedeutung als Verkehrsweg verlor. Die damit einhergehende wirtschaftliche Stagnation ist der Grund dafür, dass Schärding heute ein nahezu komplett erhaltenes historisches Stadtbild in der typischen Inn-Salzach-Architektur aufweist
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