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  • Day 13

    Golfmuseum Regensburg

    July 26, 2019 in Germany ⋅ ☀️ 15 °C

    In einem denkmalgeschützten Patrizierhaus im Herzen der Altstadt von Regensburg, nur ein Katzensprung entfernt vom berühmten Regensburger Dom, wird Golfgeschichte lebendig.
    Unser Museum befindet sich in den mittelalterlichen Kellergewölben des Antikhaus Insam.
    Über 1200 Raritäten aus 6 Jahrhunderten wurden in den letzten 55 Jahren von Golfhistoriker Peter Insam aus aller Welt zusammengetragen.
    Bewundern Sie u.a. den ältesten Golfschläger & Golfball der Welt aus dem 15. & 16. Jahrhundert.

    Seine Kernthese - Buch folgt nach jahrzehntelangen Forschungen ca. 2020 - der Golf wurde nicht in Schottland erfunden, sondern begründete sich in der "kleinen Eiszeit".

    Die Wiege des Golfsports liegt in Holland.

    Bislang war die Welt für die golfbegeisterten Schotten, die sich als Erfinder dieses Sports wähnen konnten, noch in Ordnung. Doch nun hat Heiner Gillmeister, Anglist und Sporthistoriker der Universität Bonn, im Londoner „International Jounal of the History of Sport“ (Bd. 19) eine These veröffentlicht, die arg am Selbstbewusstsein des traditionsreichen Golflandes kratzt: Neue Indizien belegten, dass die Wiege dieses Sports nicht in den Highlands, sondern in Holland stand.

    Seinen Anspruch als Golf-Mutterland begründet Schottland vor allem mit zwei alten Gesetzestexten: In einer Resolution des Parlaments von Edinburgh vom 6. März 1457 wurden „Fußball und Golf“ verboten. 1491 ging man noch weiter und belegte „Fußball, Golf und alle unprofitablen Sportarten“ mit einem Bann – die Schotten sollten doch lieber Bogen schießen, das sei zudem gut für die Landesverteidigung. „Es ist schon merkwürdig, dass der ruhige Golfsport in beiden Gesetzen in einem Atemzug mit Fußball genannt wurde, bei dem es häufig zu Ausschreitungen und schweren Verletzungen kam“, zeigt sich Gillmeister überrascht. Seine These: Mit dem Wort „Golf“ habe man nicht unser heutiges Golfspiel bezeichnet, sondern eine – ebenfalls sehr gefährliche – Vorform des Hockeyspiels, die mit dem Hirtenstab gespielt wurde.
    Dafür hat der Anglist und Historiker auch Belege gefunden. Als „Kronzeuge“ dient ihm der schottische Adelige Sir Gilbert Hay, der um 1460 ein Werk über König Alexander verfasst hatte. „Darin beschreibt Hay eine Sportart, die mit einem ‚golf staff‘, also einem Golfschläger, gespielt wird, bei der aber ein Ball zwischen zwei Mannschaften hin- und hergetrieben wird“, so der Anglist. „Eine Beschreibung, die wenig mit dem heutigen Golfsport, aber viel mehr mit Hockey zu tun hat.“

    Das Wort „Golf“ hat seinen Ursprung im niederländischen „kolve“ oder „kolf“, das einen Hirtenstab bezeichnete. Zudem haben Miniaturisten und Maler aus den Niederlanden von der Mitte des 15. bis ins frühe 18. Jahrhundert das Golfspiel im Bilde festgehalten. Ein deutliches Indiz, dass das Golfspiel in jener Zeit dort verbreitet war, fand der Bonner Linguist in einem Sprachbuch für Latein aus dem Jahre 1545: Pieter van Afferden, der Verfasser, vermittelt in seinem Lehrwerk die lateinische Sprache am Beispiel von Alltagssituationen. „Ein ganzes Kapitel widmete er dem Thema ‚Golf‘, einer Sportart, bei der die Spieler versuchen, einen Ball mit Hilfe eines Schlägers in ein Loch zu befördern.“

    Van Afferden erwähnt darin fünf Regeln, gegen welche die Spieler nicht verstoßen dürfen – beispielsweise, dass ein Spieler beim Schwung nicht behindert werden darf und seine Gegner daher zurücktreten müssen. Gillmeister: „Der Text rechtfertigt die Annahme, dass Golf bereits lange mit ausgefeilten Regeln auf dem Kontinent gespielt worden war, bevor es schließlich in Schottland auftauchte.“

    Nicht ohne Ironie ist für den Anglisten die Tatsache, dass van Afferdens Buch bereits um 1575 in Köln ins Deutsche übersetzt wurde. „Selbst die Deutschen, die in sportlicher Hinsicht ihren europäischen Nachbarn weit hinterher hinkten, gaben den Schotten in diesem Fall das Nachsehen – jedenfalls mit Blick auf die Golfliteratur: In der schottischen Literatur wird der Sport in ähnlich expliziter Form wie bei van Afferden erst 1636 erwähnt.“ Gillmeister, der auf historisch-linguistischer Grundlage eine Theorie über den Ursprung europäischer Wettkampfspiele mit dem Ball entwickelt hat, zu seinem jüngsten Beitrag: „Meine Golftheorie stößt momentan aber zumindest in Schottland nicht gerade auf Gegenliebe.“

    Als Beginn der Kleinen Eiszeit wird oft die Mitte des 15. Jh. angegeben, ab der regional und zeitlich unterschiedlich gehäuft kühlere Bedingungen auftraten. Eine global kühlere Phase lässt sich erst in einem späteren Zeitraum ausmachen, der vom Ende des 16. Jahrhunderts bis in das letzte Viertel des 17. Jahrhunderts reicht.[1] Auch in diesem Kernzeitraum der Kleinen Eiszeit gab es noch erhebliche Schwankungen: In der Nordhemisphäre waren die Zeiträume von etwa 1570 bis 1630 und 1675 bis 1715 besonders kalt.[2] In der Südhemisphäre lag der Schwerpunkt kurz nach Beginn und in der zweiten Hälfte des 17. Jh.[1] Regional und zeitlich unterschiedlich gewichtet lagen die Temperaturen während der Kleinen Eiszeit im Zeitraum 1400–1800 weltweit um etwa 0,1 K niedriger als während der vorangegangenen Jahrhunderte 1000–1400. Über kürzere Zeiträume von wenigen Jahrzehnten könnten die Temperaturen bis zu 0,8 K, in einigen europäischen Regionen auch 1 bis 2 K niedriger gelegen haben.[3][4]

    Während der Kleinen Eiszeit traten häufig sehr kalte, lang andauernde Winter und niederschlagsreiche, kühle Sommer auf. Mitte des 17. Jahrhunderts und auch bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts drangen in den Alpen zweimal die Gletscher vor und zerstörten Gehöfte und Dörfer. Das Gletscherwachstum während der Kleinen Eiszeit war das stärkste seit der langandauernden Vereisung der letzten Eiszeit.

    Verschiedene historische Berichte und Ereignisse werden mit der Kleinen Eiszeit in Verbindung gebracht und zu ihrer Illustration verwendet:[5][6]

    Auf Grund seiner Vogelbeobachtungen registrierte der am Hof von Heidelberg tätige Jurist und Ornithologe Marcus zum Lamm (1544–1606) um 1580 den sich verstärkenden Umschwung des Klimas und riet seinem Landesherrn, dem Pfalzgraf Johann Kasimir (Pfalz-Simmern), das Anlegen von Nahrungsvorräten für die Bevölkerung.[7]
    Die Kanäle und Grachten in den Niederlanden, in Belgien und in Nordfrankreich waren häufig lange zugefroren. So froren Kanäle der Stadt Haarlem laut 1633 beginnenden Aufzeichnungen im Mittel an 28 Tagen zu.[8][9] Bis zur flächendeckenden Verbreitung von Eisenbahn und später LKW waren Kanäle und Fließgewässer die wichtigsten Verkehrswege.
    In Frankreich führte der Temperaturrückgang zu Hungerwintern – langanhaltenden Tieftemperaturen, die die Aussaat fast unmöglich machten und die Ernten weitgehend ruinierten: 1659/60, 1694/95 und 1708/09.[10] Höhepunkt war die Kälteperiode von 1692 bis 1698, die oft ebenfalls als „Kleine Eiszeit“ bezeichnet wurde.

    Temperatur-Anomalie Winter 1708/1709
    In London fand auf der zugefrorenen Themse mehrmals ein „Frostjahrmarkt“ statt – möglich wurde dies auch durch damals andere Strömungsverhältnisse des Flusses. Auch im Mittelalter fror die Themse mehrfach zu.[11]
    Im Winter 1780 konnte der Hafen von New York auf dem Eis sicher überquert werden. Auf den Großen Seen in Nordamerika blieb das Eis manchmal bis zum Juni.
    Als letzte Markierung der Kleinen Eiszeit wird etwa die Große Hungersnot in Irland 1845–1852 gesehen. Der Anstieg der Mitteltemperaturen ist verzerrt durch das Jahr ohne Sommer (1816) und einige abnorm kühle Jahre danach; Ursache war der Ausbruch des Vulkans Tambora auf der östlich von Java gelegenen Insel Sumbawa im Jahr 1815.

    Ab etwa 1850 wurde es weltweit wärmer; dies gilt als Ende der Kleinen Eiszeit.
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