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  • Day 51

    #18 Salkantay Trek

    June 20, 2022 in Peru ⋅ ⛅ 7 °C

    Der Salkantay Trek forderte viel, gab aber umso mehr zurück. Er war das definitive Highlight unserer bisherigen Reise. 5 Tage, rund 80 Kilometer zu Fuß, von den Anden auf 4.600 Metern bis hinunter in den Regenwald. Mit dem Machu Picchu als letzter Station, mit dem Weg aber als eigentlichem Ziel.

    Denn Machu Picchu war nur das kulturelle i-Tüpfelchen auf einer Strecke, die alles bot: steile Aufstiege zu türkisfarbenen Lagunen, stille und sternenklare Nächte inmitten der spektakulären Landschaft und nicht zuletzt eine Gruppe, die auf den Namen „fast potatoes“ hörte und super harmonierte. Und auch unser Guide machte die fünf Tage zu einem ganz besonderen Erlebnis - mit seinem Wissen und seiner Begeisterung für die Inka-Kultur.

    Weil jeder Tag ein bisschen Text verdient hat, hier der Reihe nach:

    Tag 1: Höhenluft schnuppern
    Wie immer ging es früh morgens in Cusco los. Wie immer sahen wir erstmal in viele müde Gesichter und genossen die morgendliche Ruhe auf der Fahrt zu unserem Ausgangspunkt. Mit dem Erwachen der müden Meute wachten auch die Lebensgeister auf: unserer Taufe als „fast potatoes“ folgte dann der erste steile Anstieg zum Lake Humantay. Dort hatten wir genug Zeit, Fotos zu schießen und die Ruhe zu genießen. Anschließend ging es schon in unser Camp. Die erste Nacht verbrachten wir in sogenannten Sky-Domes mit Blick auf den gewaltigen Berg Salkantay vor und auf die Milchstraße über uns.

    Tag 2: nach rauf kommt irgendwann auch wieder runter
    Es war noch dunkel, als wir mit einem heißen Coca-Tee geweckt wurden. Den brauchten wir auch. Denn der zweite Tag war vermutlich der härteste: 22 Kilometer, zunächst 600 Meter nach oben, dann ganze 1.700 Meter runter in wärmere und waldigere Gefilde. Wir kamen zum Glück gut zurecht - und erreichten nach drei Stunden den höchsten Punkt. Dort angekommen, genossen wir den Blick auf den Salkantay und lauschten den Klängen der Flöte, auf der unser Guide Inkamelodien zum besten gab. Außerdem führten wir gemeinsam mit ihm ein Inkaritual durch. Spirituell gestärkt ging es anschließend konstant bergab: aus kalt wurde warm, aus viel Gestein wurde Wald und aus Gletschern wurden Flüsse. An einem dieser Flüsse lag auch unser zweites Camp. Mit einem Rauschen im Ohr rauschten wir so in den Schlaf.

    Tag 3: endlich warm
    rauf und runter, am Abgrund entlang - eigentlich ein klassischer Tag in Peru. Und so folgten wir kontinuierlich dem Fluss Urubamba, bis wir entspannt an unserem nächsten Camp ankamen. Diesmal übernachteten wir ganz klassisch im Zelt. Zuvor aber fuhren wir noch zu Hot Springs und konnten dort umringt von Bergen Beine und Seele baumeln lassen.

    Tag 4: Sind wir bald da?
    Die letzte große Etappe vorm Machu Picchu. Wieder ging es durch dichten Regenwald, vorbei an Kaffeebäumen, Lianen und ganz viel Grün. Und dann sahen wir ihn - wenn auch in respektvollem Abstand: Machu Picchu, in der Ferne eingerahmt durch die umliegenden Berge. Am Ende führte der Weg schon durchs Tal an Bahngleisen entlang bis zu unserem letzten Quartier in Aguas Calientes - dem touristischen Zentrum für einen Besuch des Machu Picchu. Das einzige was - dort angekommen - noch stand, waren die 22 Kilometer auf der Uhr. Wir hingehen konnten nur noch liegen und uns mental auf den Folgetag vorbereiten.

    Tag 5: 1.900 Stufen
    Das Weltwunder will sich wirklich verdient werden. Aber es half alles nichts, als wir uns um 4:30 Uhr mit Handylicht bewaffnet auf die letzten Höhenmeter machten. Dann war das Ziel erreicht - Machu Picchu: Weltwunder, Touristenmagnet - und das leider völlig zu recht. Das verdient natürlich auch einen eigenen Post.

    Photo Credits verdient außerdem Alessandro, der uns unter anderem den Sternenhimmel so toll einfing.
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