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  • Day 8

    21.3.23, Buddha Day, Tag 3 Vipassana

    March 21, 2023 in Thailand ⋅ ⛅ 34 °C

    Neumond, Buddha Day, Tag 3 Vipassana Meditation

    Heute ist Neumond und so wird wie zu jedem Viertel-, Halb-, Dreiviertel- und Vollmond der Tag des Buddhas mit einer Messe im Tempel begangen.
    Im Rahmen meiner Vipassana Meditation und dem angeschlossenen Wat Sri Phra Chomtong durfte ich heute Teil der 2 stündigen Zeremonie sein. Vorweg sei gesagt: meine Kniee tun weh! Aaaah!
    In der großen Meditationshalle nehmen vorne auf dem Podest neben dem Buddhaschrein und der Wachsfigur des Berühmten Ajarn Thong die in orangen Kutten gekleideten Mönche Platz.
    Auf dem Teppichboden der Halle sitzen die Meditierenden aus aller Welt. Die Meisten von ihnen sind in weiß gekleidete Thais. In den vorderen Reihen sitzen die Männer, dahinter die Frauen je nach Rang und Alter. Die Hierarchie in der Thaikultur habe ich noch nicht ganz verstanden, aber diese wird in vielen Dingen im Alltag sehr streng verfolgt, um so jeweils dem Ranghöheren (z.B. Alter, Bildung, Beruf,..) Respekt zu zollen. Das kleine Grüppchen, was mit mir zusammen meditiert nimmt am Rand Platz. Wir sind ebenso (wie schon die ganzen Aufenthalt hier) alle in weiß gekleidet und haben unser Lieder-Gebetsbuch auch in englischer Sprache dabei. Und so wird gemeinsam sprechgesangsartig das Abendgebet gesprochen, gefolgt von zahlreichen Buddha-Lobpreisungen, den Fürbitten, der Bitte um Vergebung, der Annahme der 8 Buddhisten Gebote und vieles weitere. Der Hauptmönch spricht jeweils vor, die Gruppe singt/spricht die Verse jeweils nach. Die Mönche tun dies ebenso. Darauf folgt ein ca. 45 Minütiger Dhamma-Talk, vergleichbar mit einer Predigt in der Kirche. Da dieser jedoch auf Thai ist, bleibt mir hier nur diese Zwischenzeit in Achtsamkeit und Sitzmeditation zu verweilen und gleichzeitig mich von dem Schmerz in meinen Knieen abzulenken. Bis hierhin knien wir alle bereits gute 2 Stunden oder hocken im Schneidersitz. Beine ausstrecken ist nicht gestattet, da niemals die Füße in Richtung Buddha (oder auch einer anderen Person gegenüber) gestreckt werden dürfe. Dies ist äußerst unhöflich, da die Füße der unterste und damit der dreckigste Teil des Körpers ist.
    Die Atmosphäre in der Halle ist sehr offen und trotzdem sind alle dem Mönch und seiner Predigt sehr zugewandt, gleichzeitig ist es auch ein lustiger Anblick, wenn während der Messe einige Mönche an ihrem Handy etwas tippen, andere Gähnen oder wieder weitere Einschlafen (oder meditieren - Wer weiß..). Gerne hätte ich davon ein Foto festgehalten, doch ich scheine die einzige zu sein,die sich ans Handyverbot hält.. schade eigentlich.
    Vor der Zeremonie hatten wir kleine Blumen gekauft, die nach dem Abschluss gebraucht werden. Draußen ist es nun schon dunkel geworden, der Tempel ist angestrahlt und so funkelte das Gold der Stupa wie immer prächtig.
    Die Mönche und alle Meditierenden drehen nun drei Runden mit ihren Blumen um die Stupa, verbeugen sich dabei vor jeder Buddha Statue und singen dabei ihren Buddha-Vers. Diese Stimmung ist wirklich besonders.
    Zu guter letzt zünden wir unsere 3 Räucherstäbchen und unsere 2 Kerzen an, legen unsere Blumen ab und schicken nocheinmal unsere Wünsche in das Universum.
    Selbst wenn die Knie sich nun wirklich Erholung verdient haben, so hat es sich wirklich gelohnt, diese Zeremonie mitzuerleben. Ich spüre etwas mehr, wie sehr die Thais mit ihrer Religion verbunden sind. Gleichzeitig ist der Buddhismus mehr als eine Religion. Sie ist (für mich und viele andere) eher eine Lebensphilosophie...
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