Goodbye Zanzibar
2024年11月26日, タンザニア ⋅ ☀️ 30 °C
Am letzten Morgen auf Zanzibar schüttet es wie aus Kübeln. Ein erfrischender Wind zieht über Paje. Der Geruch von nassem Sand steigt in die Nase, als ich im Open-Air-Restaurant des Hotels mein Frühstück und meinen Kaffee trinke. Ich hatte eine relativ unruhige Nacht, auch weil ich mir den Bauch so sehr verbrannt habe, dass ich definitiv auf dem Rücken schlafen musste. Obwohl ich gestern nur im Schatten lag und sogar das ein oder andere Mal meine 50er Kids-Sonnencreme aufgetragen habe, hat die äquatornahe Sonne es bis auf meinen dicken Bauch im Schatten geschafft. Auch die frische Kokosnuss und der Blick aus dem Pool hinaus auf den Indischen Ozean haben das nicht verhindern können. Aber dafür nehme ich ein paar Tage mit brennender Haut in Kauf.
Ich trage also alle paar Stunden meine Aloe Vera After-Sun auf.
Nach dem Frühstück musste ich mein Gepäck wieder so packen, dass ich maximal zwei Gepäckstücke habe. Sonst wird’s teuer an der Fähre. Aber irgendwie schaffe ich auch das wieder. Voll bepackt geht es nach dem Checkout in die Vormittagssonne, die hier schon so auf der Haut brennt, dass ich nicht lange in der Sonne stehen bleibe. Ich laufe direkt zur Hauptstraße und halte per Handzeichen den ersten vorbeifahrenden Bus an. Bis nach Stone Town sind es knapp 45 Minuten und 12.000 TSH (ein Taxi kostet für Europäer 50 $). Also schmunzel ich lieber über die 4 € und steige ein. Bequem ist es natürlich nicht, aber die Menschen sprechen mich direkt an und unterhalten sich mit mir. Wo komme ich her, was mache ich hier und ob es mir gefällt. Ob ich wiederkomme und wie das Leben in Europa ist. Dieser kulturelle Austausch ist wirklich schön und mindestens ein oder zwei junge Männer bieten mir immer ihre Handynummer an. Falls ich Probleme habe oder etwas brauche, soll ich mich immer melden. Das kenne ich von den Busfahrten auf dem Festland. Dahinter steckt auch ein wenig die Intention, einen Mehrwert daraus zu ziehen, einen Europäer zu kennen. Morgens und abends bekomme ich von diesen Nummern meist eine kurze WhatsApp, ob alles gut ist und wie meine Reise verläuft. Mit der Zeit ist es anstrengend, aber ich denke, diese Leute machen das in ihrem Umfeld genauso. Zumindest erzählen das die Volunteers, die hier über Monate oder Jahre leben. Es ist die afrikanische Aufgeschlossenheit und Gelassenheit, die man immer wieder merkt.
In Stone Town angekommen, ist die letzte Station des Busses der große Busbahnhof. Also nehme ich noch ein Bajaji bis zum Hafen. Mit der Ausreise klappt alles super. Obwohl Zanzibar zum Staat Tansania gehört, gibt es hier eine eigenständige Inselverwaltung und damit auch ein Zollamt und eine Ausländerbehörde. So wie bei der Einreise muss ich bei der Ausreise auch durch die Passkontrolle, aber alle Daten und Visa habe ich immer bereit. So kann ich ohne weitere Probleme die Fähre in Richtung Daressalam betreten.
Die knapp eine Stunde und 20 Minuten vergehen wie im Flug und schon stehe ich wieder im chaotischen Gepäckbereich des Hafens. Es ist echt eine Herausforderung, den Massen an Menschen zu vermitteln, dass ich keine Hilfe brauche. Jeder, der hier als Träger eingestellt ist, stürzt sich auf die weißen Touristen, um ein üppiges Trinkgeld zu ergattern. Auf dem Hinweg bin ich darauf reingefallen. Was als nette Aufmerksamkeit begann, endete in dem Verlangen nach 20.000 TSH. Dem bin ich standhaft geblieben und habe zumindest 10.000 locker gemacht. Aber der junge Mann ließ nicht ab, bis er gemerkt hat, dass ich nicht diskutiere. Und so passiert es ab jetzt alle paar Meter. Der eine will mich zum Gepäck bringen, der andere will wissen, welcher mein Backpack ist, um ihn mir zu tragen, und wieder ein anderer will für mich ein Taxi besorgen. Ich lehne immer wieder dankend ab. Als ich mein Gepäck aufgesetzt habe und aus dem Terminal laufe, tummeln sich exakt die gleichen Personen. Aber ich habe bereits über die Bolt-App meine Fahrt zum Hotel gebucht und schlängle mich durch die vielen Hände, die meine Tasche nehmen wollen, durch und bedanke mich immer wieder und winke ab. Am Ende ein kurzer Check, ob alle Wertsachen in den Taschen sind.
Jetzt sitze ich wieder in einem Bajaji, auf dem Weg zu meiner letzten Unterkunft für diese Reise: ein Beach Camp in Daressalaam direkt am Meer und eine kleine Banda für mich allein.
Da es mittlerweile 16 Uhr ist, bleibt mir nur noch ein frühes Abendessen und ein gemütlicher Abend am Strand. Morgen muss ich noch ein paar Besorgungen in der Stadt machen und – was viel wichtiger ist – einen Anschlussflug für den 14.12. buchen. Dann erlöse ich euch auch, und ihr seht, wo es hingeht.
Hakuna Matata!もっと詳しく





