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- Dzień 116
- 2 mar 2025, 11:17
- ☁️ 16 °C
- Wysokość: 18 m
WłochyPalazzo Biscari37°30’7” N 15°5’26” E
Palazzo Biscari

Von der wilden Straßenkunstszene ging es direkt weiter zum Palazzo Biscari – ein Tapetenwechsel im wahrsten Sinne des Wortes. Während draußen Graffiti-Kunst auf rauen Wänden prangte, erwartete mich drinnen barocke Pracht in ihrer vollendeten Form.
Ich hatte den Innenhof des Palazzo vor zwei Tagen abends schon gesehen – von außen, versteht sich. Denn wie so oft war der Palazzo zu. Heute aber war es endlich so weit! Voller Vorfreude stieg ich die Treppen zum Eingang hoch, nur um festzustellen: Ich war nicht allein. Ganz Catania schien dieselbe Idee gehabt zu haben. Der Vorraum war bereits so überfüllt, dass ich kurz überlegte wieder zu gehen.
An der Kasse wurde ich von einer freundlichen Dame mit geschultem Blick gemustert. Sie erkannte sofort, dass meine Italienisch-Kenntnisse sich in einem eher überschaubaren Rahmen bewegten. Bevor ich überhaupt „Scusi?“ sagen konnte, bot sie mir an, den Palazzo auf eigene Faust zu erkunden. Jackpot!
Denn während die italienische Führung gefühlt in jedes noch so kleine Pinselhaar eines Gemäldes eintauchte, hatte ich den perfekten Plan: einfach schneller sein! Während die Gruppe noch vor einem Bild stand und der Führer mit bedeutungsschwerer Stimme über „den außergewöhnlichen Duktus des Malers“ dozierte, schlich ich mich bereits in den nächsten Raum und genoss die barocke Pracht in herrlicher Ruhe.
Und was für ein Palast das ist! Der Palazzo Biscari ist das prunkvollste Barockpalais in Catania – sozusagen die luxuriöse Antwort auf „Wie dekoriere ich mein Zuhause opulent, ohne dabei ein Maßband zu benutzen?“. Alles hier ist ein bisschen mehr: mehr Gold, mehr Stuck, mehr Spiegel, mehr Fresken. Besonders die berühmte Spiegelgalerie ist ein echtes Highlight. Hier kann man sich perfekt in Szene setzen – quasi das Selfie-Paradies des 18. Jahrhunderts.
Während ich durch die riesigen, mit Fresken bedeckten Säle wanderte, fragte ich mich unweigerlich, wie das Leben hier wohl früher ausgesehen haben muss. Ich stelle mir vor, wie sich Adelige in aufwendigen Perücken gegenseitig mit höfischen Komplimenten übertrumpften („Mein Herr, Ihr Puder duftet heute besonders erlesen!“ – „Ach, Sie Schmeichler, aber Ihre Seidenstrümpfe erst!“).
Nach einer ausgiebigen Runde durch die Räumlichkeiten hörte ich langsam die Führungsgruppe hinter mir näherkommen – Zeit zu verschwinden! Ich trat meinen Rückzug an, bevor sich der nächste Monolog über „die faszinierende Symbolik der Stuckverzierungen“ über mich ergießen konnte.
Glücklich, mit einer Überdosis Barock im Kopf und ohne eine einzige ermüdende Erklärung über mich ergehen lassen zu müssen, trat ich wieder hinaus in die frische Luft. Manchmal muss man eben einfach zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein! Czytaj więcej
Podróżnik😅👌