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  • Day 25

    Ulaanbaatar (Mongolei 1/3)

    September 11, 2019 in Mongolia ⋅ ⛅ 20 °C

    Ulaanbaatar, die kälteste Hauptstadt der Welt, empfängt uns mit viel Sonnenschein und angenehmen Temperaturen um die 20°C.
    Die Stadt selbst hat nicht sehr viel zu bieten, außer unzähligen koreanischen Restaurants, Karaokebars, viel Verkehr und Smog.
    Die Mongolei, das am dünnsten besiedelte Land weltweit, hat nur ca 3 Millionen Einwohner, ungleichmäßig verteilt auf einer Fläche ungefähr vier Mal so groß wie Deutschland. Gut die Hälfte davon lebt hier, in der viel zu schnell gewachsenen und einzigen wirklichen Stadt.

    So machen uns am zweiten Tag auf zu einer neuntägigen Tour in die Wüste Gobi und die Zentralmongolei. Dabei verbringen wir viel Zeit in unseren russischen Kleinbussen und kommen Offroad nur langsam voran. Aber die Fahrt durch eine der größten Wüstenregionen der Welt lohnt sich.
    Die Landschaft verändert sich stündlich und wechselt zwischen Steppe, Steinwüste, Grasflächen und Bergen hin und her. Vereinzelt sieht man andere Tourbusse oder kleine Nomadenzelte (sogenannte Gers), aber vor allem sieht man eins: Natur so weit das Auge reicht. Unendliche Weite und große Tierherden von Ziegen, Pferden, Yaks und Kamelen, die frei und wild erscheinen, aber trotzdem zu den Nomadenfamilien gehören.
    Es ist unglaublich wie viel einsame und unberührte Landschaft dieses Land zu bieten hat. Die Nächte sind zwar kalt, aber sternenklar, und die Milchstraße zieht sich von Horizont zu Horizont deutlich über den gesamten Nachthimmel.

    Wir kommen hauptsächlich in den Gast-Jurten bei Nomadenfamilien unter, die uns freundschaftlich empfangen und uns zur Begrüßung Schnupftabak und fermentierte Stutenmilch anbieten. Und da unsere Gruppe, die ausschließlich aus Europäern bestand, nicht unhöflich erscheinen möchte, schnupfen wir ordentlich Tabak, essen sehr intensiven Ziegenkäse und trinken wahlweise leckeren Milchtee oder auch fermentierte Milch.

    Wasser ist in der Wüste Mangelware, sodass die sanitären Einrichtungen vornehmlich aus einem Loch im Boden bestehen, immerhin mit einem Holzverschlag drumherum. Babytücher ersetzen das Waschbecken und die Dusche, und auch wenn dieser Zustand von der Gruppe schnell akzeptiert wird, kann sich bis zum Schluss so recht niemand daran gewöhnen.

    Dafür ist die unendliche Natur umwerfend und schön. Wir besteigen bei starkem Wind eine 40km lange und mehr als 300m hohe Sanddüne, die irgendwie nicht richtig dorthin passen möchte. Wir durchwandern schattige Täler, besuchen buddhistische Klöster und eine alte Haupstadt. Wir schwimmen in natürlichen Wasserfällen und reiten einen Tag durch das wunderschöne Orkan-Valley.

    Die Tour ist unglaublich intensiv, wunderschön aber auch anstrengend. Und während wir uns nun noch 3 Tage in Ulaanbaatar erholen, freuen wir uns auf Peking, die chinesische Mauer und die verbotene Stadt.

    PS:
    Wir haben den Footprint Mongolei in 3 Abschnitte unterteilt: Ulaanbaatar, Gobi und Zentralmongolei, da wir pro Punkt nur 10 Fotos hochladen können.
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