IMBROSante SCHLUCHT

...oder für unsere englischsprachigen Leser: IMBROS GORGEous 😉

Ich war schon seeeehr früh wach und bin dann entweder vor dem Van gesessen oder hab wach im Bett gelegen.

Vielleicht war es die Vorfreude auf die geplante Tour? 😂

Nach dem morgendlichen Kaffee und einer Runde Gehirnjogging für IRO sind wir entlang der Küstenstraße bis nach Sfakion gefahren.
Dort befindet sich der Ausgang der Imbros Schlucht direkt neben einer Taverne, deren Besitzer uns für ein recht fürstliches Entgeld nach oben an den Eingang der Schlucht kutschierte.
Immerhin in seinem neuen, extra dafür amgeschaffenen Kleinbus. Scheint recht gut zu laufen, sein kleiner Nebenverdienst. Laut eigener Aussage fährt er in der Hauptsaison minimum 10x nach oben. Das heißt 50€/ einfacher Fahrt, das ganze mal 10 und 7 Tage die Woche macht insgesamt auf jeden Fall 0 Euro Steuern 😂. Naja, sei's drum.

Wir waren während der Rund 20 minütigen Fahr eher angespannt, da IRO ständig den Eindruck erweckte, dem guten Herrn direkt über sein neues Amaturbrett zu reihern. Mein Gefühl sagt mir, dass wir mindestens zwei mal kurz davor standen 😂
Der Herr wäre diskret ausgerastet und wir hätte sicher zu Fuss gehen müssen. Ging aber alles gut und so standen wir oben im Gebirge am Eingang der Schlucht.

Dort hat IRO zum ersten Mal in seinem Leben Schnee gesehen. Nach kurzem Schnüffeln war er hin und weg und ist wie ein Besenkter durch die weiße Pracht gesprungen. Wenn er wüsste, dass wir noch 3 Stunden Wanderung vor uns haben 😉

Ein naturbelassener Pfad führte uns über Felsen und Geröll durch eine atemberaubende Schlucht. Ständig wechselten sich offene Hänge mit engen Klammen ab. Oben über den sich hochragenden Gipfeln zogen Geier ihre Kreise und entferntes Glockenleuten war ein Hinweis auf die vielen Ziegenherden, die hier im der unwirtlichen Landschaft unterwegs waren.

Nach circa 1,5 Stunden waren wir an der Raststation angekommen, die gleichzeitig die Hälfte der Strecke war. Ein paar Holzbänke in der Sonne luden zum Verweilen ein, wir sind allerdings relativ zügig weiter.

Erst gegen Ende wurde IRO müde und wir mussten ihn in den Rucksack packen. Fand er auch ganz interessant und ich hatte ein wenig Training mehr. 😂
Auf dem unteren Teil der Schlucht kamen wir an mehreren Ziegenkadavern vorbei, die einem wieder vor Augen führten, dass es eine harte und karge Lebensweise ist und jeder Fehltritt hart bestraft wird.

Nach insgesamt 3 Stunden erreichten wir den Ausgang der Schlucht und somit unseren Van.
Für die Schlucht gilt das bekannte U. W. E. Prinzip. Am Ausgang reiht sich Werbeschild an Werbeschild, Hütte an Hütte und der Müll wird nicht weniger. Im Sommer muss es hier grausam sein. Da bin ich echt froh, dass wir bis auf zwei weitere Wanderer ganz alleine in der Schlucht waren. 😍

Nach einer kleinen Stärkung und einem Espresso im Van sind wir über den Gebirgspass weiter Richtung Norden. Durch die Askifou Hochebene und vorbei an den verschneiten Gipfeln des Dasos Asfendou Kallikrati Gebirges sind wir wieder am Hafen von Gergioupoli gelandet von wo es morgen weiter nach Rethymno geht.

Nach einem schnellen Abendessen ging es heute früh in den Van, da wir alle etwas müde sind.

Schönen Abend und καληνυχταRead more