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  • Day 9

    Nazca-Linien. Tim in Gefahr Teil 2

    January 5 in Peru ⋅ ☀️ 34 °C

    In der peruanischen Wüste um Nazca existieren etwa 1500 Geoglyphen. Die Landschaftsbilder haben teils eine Ausdehnung von mehreren Kilometern und sind nur aus der Luft sichtbar. Da die Paracas-Kultur (vor 2000-3000 Jahren) als Urheber gilt, sind diese somit mehrere tausend Jahre alt. Die Paracas Kultur ist auch bekannt für Mumifizierung und deformierte Schädel. Der eigentliche Wahnsinn ist jedoch medizinisch, dass die Schädel häufig keine Sutura sagitalis (Pfeilnaht) aufweisen. Diese in den ersten zwei Lebensjahren verknöchernde Naht fehlt und somit kann die Verformung der Schädel nicht von einer Manupilation mittels Binden stammen. Diese Turrizephalie (Turmschädel) widerspricht der bisherigen Erkenntnis unserer Evolution und Genetik stark.

    Aber zurück zu den Linien. Bekannte Figuren sind: Der Kolibri, der Affe oder der Astronaut.

    Die Geoglyphen sind UNESCO Weltkulturerbe.

    Aber die spannendste Frage ist: Wieso werden vor mehreren tausend Jahren riesige Scharrbilder erstellt, die die Zeit überdauern und die nur aus der Luft sichtbar sind. Erich von Däniken behauptete hinsichtlich der Paracas-Kultur einen starken Hinweis auf die sog. Präastronautik. Kann man völlig verrückt finden oder nicht. Eine spannende Vorstellung ist es in jedem Fall.

    Eine kleine Stadt in der peruanischen Wüste. Dort angekommen lief ich den Weg zum Hotel mit zwei Koffern. Keine gute Idee, denn es war dunkel und ich musste meine Koffer die letzten 200m über Schotter schleifen. Schrecklich bei ca. 30kg.

    Ich ging zügig zu Bett, denn am nächsten Morgen hieß es gegen 11 Uhr Check out und um 12 Uhr zum Flugplatz.

    Am Flugplatz erwartete mich eine gutgelaunte spanisch-sprachige Gruppe und zwei nette Piloten. Wir machten Fotos, bekamen eine kurze Einweisung und Kopfhörer. Ready to take off.

    Nach wenigen Minuten war mir klar, dass das eine dumme Idee war. In der Hitze von Nazca mit dieser kleinen Maschine (8 Sitze, einmotorig) war das erwartbar turbulent.

    Wir flogen über die ersten Linien und der Pilot kippte die Maschine einmal 90 Grad nach links und dann erneut wieder rechts. So konnte jeder sein Foto machen. Die Figuren auf unserer Karte zählten die Zahl 12. Oh mein Gott. 12 Figuren bei diesen Turbulenzen… Ich ahnte wie es mir bald gehen würde.

    Den Astronauten habe ich noch gut fotografiert aber bereits bei Affe und Kolibri (Figur Nummer 5 und 6) war ich voller Todesangst und konnte nur noch verusuchen Ohnmacht und Erbrechen zu unterdrücken. Was ich nicht wusste, war dass hinter mir ein Kolumbianer bereits mehrfach bewusstlos geworden war und stark hyperventilierte. Warum? Nun… Unfassbar wackelnde kleine Maschine, Turbulenzen wie irre und dann 90 Grad gekippte Schleifen. Das Ganze eine Stunde.

    Ich rechnete schon nicht mehr mit einer lebenden Ankunft. Dann ging es schnell wir sanken ruckartig, setzten auf und ich war schweißgebadet und zitternd zurück am Boden. Einer der Piloten drückte mir mein Zertifikat in die Hand. Ein T-Shirt mit „überlebt“ wäre angemessen gewesen.

    Es ging mir besser und ich bemerkte den Zustand meines Mitpassagiers. Dieser hyperventilierte noch immer. Ich konnte hier zum Glück schnell Abhilfe schaffen und dachte mir umgehend: Nie wieder Kleinflugzeug und was hab ich mir dabei eigentlich gedacht.

    Randnotiz: 2022 stürzte ein solcher Flieger in die Linien: 7 Tote. 2015 gabs 5 Tote usw. Das Auswärtige Amt rät von diesen Touren ab. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering aber es ist nicht nur gefühlt gefährlich. Mir macht es jedenfalls keinen Spaß Angst zu haben. Ich habe die Linien nun gesehen Nochmal würde ich es nicht machen.
    
Dafür war meine nächste Tour in Nazca Weltklasse und hat unfassbaren Spaß gemacht.
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