• Stop am Hartmannswillerkopf

    May 29, 2019 in France ⋅ 🌧 11 °C

    Der Hartmannswillerkopf war im Ersten Weltkrieg wegen seiner exponierten und strategisch günstigen Lage mit Ausblick in die elsässische und die Oberrhein-Ebene zwischen Deutschen und Franzosen erbittert umkämpft. Der Kampf um den Gipfel begann am 31. Dezember 1914. Die schwersten Kämpfe gab es am 19./20. Januar, 26. März, 25./26. April und 21./22. Dezember 1915. Die Deutschen besetzten die nordöstliche Flanke des Berges, die Franzosen lagen auf der anderen Seite. Die Bergkuppe wechselte in den vier Kriegsjahren viermal den Besitzer. Oft mussten geringe, unter hohen Verlusten erkämpfte Geländegewinne beim nächsten Gegenangriff wieder aufgegeben werden. Auch Flammenwerfer und Giftgaseinsätze brachten keine nachhaltigen Erfolge. Auf französischer Seite wurden Gebirgsjäger eingesetzt, auf deutscher Seite Sturmtruppen geschult. Schneestürme im Winter und sengende Hitze im Sommer erschwerten den Kampf. Etwa ab Mitte 1916 reduzierten beide Seiten ihre Truppen dort; intensivere Kämpfe fanden in nördlicheren Frontabschnitten statt. Ab 1916 kam es im Wesentlichen nur noch zu Artillerieduellen. Beide Seiten beschränkten sich darauf, ihre Linien zu halten.

    In den Schanzenkämpfen am Hartmannswillerkopf starben je nach Schätzung 7500 bis 30.000 französische und deutsche Soldaten; etwa 60.000 wurden verletzt. Die Kämpfe führten für keine Seite zu einem Ergebnis und stehen heute für die Sinnlosigkeit des Krieges. Der Hartmannswillerkopf ist gelegentlich „Berg des Todes“ genannt worden. Französische Zeitungen nannten den Berg nach dem Krieg Vieil Armand („Alter Armand“).
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