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  • Day 44

    Symi, die Perle des Dodekanes

    October 2, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 24 °C

    Felsig, unfruchtbar, verschlafen, aber traumhaft schön - die Nymphe Syme habe der Insel ihren Namen vermacht und der Meeresgott Poseidon schenkte ihr das schönste und lieblichste Gesicht aller Dodekanes-Inseln. Das liest man über die Insel, der wir uns gegen 6.30 Uhr kurz nach Sonnenaufgang nähern, nachdem wir in aller Frühe um kurz vor fünf gestartet sind. Die Fähre „tuckert“ entlang zerklüfteter, felsig-abweisender Berge, nackt und ohne Grün inmitten einer steinernen Abfolge von Inseln, die größtenteils bereits zur Türkei gehören und sich lediglich als Silhouette präsentieren, ein Bild wie aus einem Traum. Wir nähern uns Symi, und können die eingangs erwähnte Beschreibung nur bestätigen. An den Ufern klettern über dem Hafen von Symi voller Fischer- und Segelboote neoklassizistische, pastellfarbene Kapitäns- und Herrenhäuser den Berg hinauf, vom Morgenlicht stimmungsvoll angestrahlt. Wir sind total begeistert, ist dieses Ortsbild und die Architektur doch vollkommen anders und einzigartig. Natürlich zieht es uns magisch in den Ort, wobei die Straße einspurig und abenteuerlich schmal ist, was Norberts Fahrkünste wieder arg herausfordert. Tavernen und Kafénia und ein paar Shops säumen die Promenade. Wir stellen das Womo erst einmal ab, um uns zu orientieren und werden vom Geschäft eines Schwammhändlers eingefangen, mit dem Norbert gleich ins Gespräch kommt und der uns die unterschiedlichen Schwammsorten und ihre Herkunft erklärt. Schließlich hat die Insel Jahrhunderte lang u.a. vom Schwammtauchen gut gelebt, doch seit den Achtzigern ist der (Tages-)Tourismus die Haupteinnahmequelle. Seitdem dürfen auch Autos auf die Insel, die die Maultiere weitgehend verdrängt haben.
    Norbert ist von einem dekorativen, aber ziemlich teuren Elefantenohrschwamm fasziniert, den er noch etwas herunterhandelt. Wir bummeln ein gutes Stück die Promenade entlang, auch um nach einem evtl. Stellplatz Ausschau zu halten, werden aber nicht fündig. So genehmigen wir uns erst einmal ein reichhaltiges englisches Frühstück und stocken in einem der kleinen Supermärkte noch ein paar Vorräte auf. Anschließend wagen wir die Fahrt entlang der schmalen, meist einspurigen Küstenstraße in die nächste Bucht Nimporios, wo die Betonstraße endet, und hoffen dort auf einen Stellplatz. Die Straße wird immer schmaler, mehrere Male müssen wir die Rückspiegel einklappen und uns mit nur wenigen Zentimetern Platz vortasten. Doch wenden geht nicht, also Augen auf 🥴und durch! Etwas entnervt kommen wir in einer idyllisch ruhigen, kleinen Bucht mit nur einer Handvoll Häusern und einem Kloster und Kiesstrand vor einer Strandbar an. Doch dort kann man nur sehr beengt stehen, eigentlich nicht unsere Vorstellung. Also wieder zurück und zur nächsten Bucht mit dem Hafen Pedi, wo mehrere Fischerboote und kleine Motor-und Segelboote liegen. Auch hier säumen wieder die bunten Kapitänshäuser das Ufer. Wir stellen das Womo neben einer kleinen Strandbar ab und begutachten bei einem Spaziergang die Stellmöglichkeiten. Um die Betreiber positiv zu stimmen, lassen wir uns auf ein Bierchen und einen Rosé nieder. Bald kommen wir mit einem sehr netten, englischen Paar ins Gespräch, beide ebenfalls pensionierte Lehrer, die erklärte Brexit-Gegner sind und bereits seit 35 Jahren auf Symi Urlaub machen. Wir beschließen, hier zu bleiben, weil wir so direkt am Wasser mit Bademöglichkeit und sogar Stranddusche stehen, in der Hoffnung, die Einheimischen nicht zu ärgern.
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