Griechenland 2020

August - November 2020
Kykladen und Peleponnes mit dem Wohnmobil Read more
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  • Day 2

    Göttingen, Sandweg 15

    August 21, 2020 in Germany ⋅ ☀️ 27 °C

    Wir starten kurz nach 13 Uhr am 20.8.20. Nach zunächst ruhigem Auftakt stehen wir ab HH-Schnelsen bis nach dem Elbtunnel erst einmal eine Stunde im Stau. Die A7 ist leider immer noch gespickt mit Baustellen, aneinandergereiht wie eine Perlenkette😩. Nach Soltau machen wir „fliegenden“ Fahrerwechsel und haben das Glück, nach mühseligem Stop and Go entlang der mit ca. 30 km längsten Baustelle zwischen Seesen und Echte noch so gerade (15 Minuten) der Totalsperrung zu entgehen. So beschließen wir, wieder in Göttingen am Ruderclub zu nächtigen, da der Womoplatz am Schwimmbad besetzt ist. Zwar hört man abends noch die Straße, doch nachts ist es ruhig. Wir beschließen den Tag mit einem Spaziergang zum See, der einen nett angelegten Rundweg hat.Read more

  • Day 2

    Bayrischzell

    August 21, 2020 in Germany ⋅ 🌙 23 °C

    Trotz des strahlenden Sonnenscheins beschließen wir, auch den heutigen Tag zum „Strecke machen“ zu nutzen, denn es ist, wie wir im Radio hören, der wohl heißeste Tag in Bayern mit 37 Grad. Bei derartigen Temperaturen vergeht einem glatt der Unternehmungsgeist! Die Klimaanlage schafft im Innenraum angenehme Kühle, wohingegen man beim Aussteigen das Gefühl hat, gegen eine lähmende, warme Wand zu laufen. So schenken wir uns die evtl in Franken angedachte Radtour entlang Saale oder Main mit Weinprobe und erfreuen uns stattdessen an der anheimelnden und abwechslungsreichen bayrisch-hügeligen Landschaft. Wir kommen in ein paar Staus, es bleibt aber erträglich. Bei der zunächst vergeblichen Stellplatzsuche rund um den Schlier- und Tegernsee wird uns schnell klar, dass wir heute ungünstig dran sind: Wochenende, Ferien, Corona... wo wir anrufen, ist alles belegt. Schon leicht entnervt finden wir einen Womoplatz in Bayrischzell (15€ pro Nacht mit VE und Strom) einem netten atmosphärischen Dorf südlich vom Wetterstein mit Rundumblick auf die Berge. Im Gasthof Zur Post essen wir zünftig bayrisch mit typischer Blasmusik einer heimischen Kapelle im Hintergrund, den Abend beschließen wir mit einem Spaziergang durch das romantisch beleuchtete Dorf.Read more

  • Day 3

    Gardasee - Monzambano

    August 22, 2020 in Italy ⋅ 🌙 29 °C

    Wir starten früh um kurz vor zehn, ich verzichte auf’s Joggen, obwohl hier ein romantischer Weg am Bach entlang führt. Nach einer eindrucksvollen Fahrt durch die wunderschöne deutsche und österreichisch-tirolerische Alpenwelt vor Kufstein kommen wir auf die Brenner-Autobahn. Dass dies eine krasse Fehleinschätzung war, bekommen wir alsbald zu spüren. Statt des Genusses der uns immer wieder faszinierenden Südtiroler Bergwelt mit den Lüftelmalereien an den Hausfassaden, den stolzen Burgen und den an die Berghänge verstreuten spitztürmigen Kirchleins inmitten der weitläufigen Weinhänge stehen wir stundenlang im Stau. Für die auf 5 Stunden angesetzte Strecke bis zum Gardasee benötigen wir insgesamt geschlagene 8 und das bei 37 Grad. Wieder sind wir für die Klimaanlage dankbar, ohne die wir bei dem chaotischen Stillstand und Stop and Go eingegangen wären wie die Primeln. Irgendwie haben wir mit dieser Masse an Verkehrsaufkommen einfach nicht gerechnet, Wochenende, Ferien in Bayern und Baden-Württemberg und Superwetter sind einfach zu viel. So können wir die schöne Bergwelt, wenn überhaupt, nur sehr halbherzig genießen. Erst gegen 19 Uhr kommen wir am Womoplatz in Monzambano, einem kleinen, historischen Weinort unterhalb einer Burgruine an, wo wir bereits im letzten Jahr waren. Der ca. 15 km südlich vom Gardasee gelegene Platz für ca. 130 Mobile ist auf zwei Ebenen sehr gepflegt um einen kleinen Teich herum angelegt, Enten und Gänse tummeln sich hier, auch ein (sehr) kleines Sanitärgebäude mit Dusche und WC ergänzt das Angebot - 13€ incl. alles für ADAC-Mitglieder ist ein Schnäppchen, wenn diverse Campingplätze direkt am See 60 - 75€ verlangen! Allerdings ist nebenan ein kleiner Rummelplatz mit Karussells, die uns ab 20.30 Uhr mit lauter Mucke beschallen - nicht gerade das, was man sich nach dieser extrem nervigen, ganztägigen Fahrt erträumt. So wappnen wir uns mit Gelassenheit, so weit das bei dem Krach geht und gehen noch eine Runde mit Jogi (wobei uns auffällt, dass hier wieder alle Erwachsenen auch draußen immer Masken tragen), bevor wir den Abend draußen bei milden Temperaturen ausklingen lassen, begleitet vom entspannenden Zirpen der Grillen.Read more

  • Day 5

    Coriano

    August 24, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 26 °C

    Nach der anstrengenden Staufahrt zum Gardasee vorgestern, haben wir gestern einen Erholungstag in Monzambano eingelegt, ohne uns groß vom Stellplatz zu bewegen. Morgens nutze ich die noch etwas kühleren Temperaturen zum Joggen, wobei die vielen, offenbar nur im Garten gehaltenen Hunde irritieren, da sie einen von jetzt auf gleich wütend am Zaun ankläffen. Die Temperaturen von 34 Grad beschränken unsere Aktivitäten auf ein Minimum, so dass wir nicht einmal den sonntäglichen Markt mit lokalen Produkten aufsuchen, den ich bereits beim Joggen in Augenschein nehmen konnte, sondern nur lesend im Schatten relaxen. Gegen Abend zieht ein Gewitter auf, von dem wir allerdings lediglich einen kräftigen Schauer mitbekommen, der die Luft ein wenig abkühlen lässt.
    Morgens jogge ich wieder mit Jogi - fällt doch etwas schwerer bei den Temperaturen. Gegen Mittag machen wir uns auf den Weg Richtung Rimini zur Tenuta Santini, wo wir bereits letztes Jahr gestanden haben. Das Weingut liegt idyllisch etwas landeinwärts inmitten von Weinbergen mit Blick auf San Marino und bietet ca. 10 Stellplätze mit Strom, Ver- und Entsorgung, Dusche, WC und zwei Swimmingpools für 20€. Die Besitzer begrüßen uns wieder sehr freundlich und pflücken uns gleich frische Trauben von den Weinreben am Platz. Nach einem Plausch lassen wir uns gemütlich bei einem Rosé bzw Peroni nieder und genießen den wunderschönen Blick und die tolle abendliche Lichtstimmumg.
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  • Day 6

    Entspannen auf dem Weingut der Santinis

    August 25, 2020 in Italy ⋅ ⛅ 28 °C

    Auch wenn es nachts durch einen kurzen Gewitterschauer merklich kühler geworden ist, haben wir nur bedingt gut geschlafen, da sich Jogi zweimal „gemeldet“ hat, um sein Geschäft zu erledigen. Vom Zecken-/Sandmückenmittel, das wir noch in Kufstein beim Tierarzt besorgt haben, hat er Durchfall bekommen, und es macht ihn merklich müde, was ich auch beim morgendlichen Joggen merke.
    Jogi ist nicht so wirklich motiviert, so manches Mal muss ich ihn hinter mir herziehen - bei dem hügeligen Gelände ungewolltes „Krafttraining“. Doch werde ich durch den wunderschönen Blick auf die abwechslungsreiche Hügellandschaft der Romagna motiviert, rhythmisch
    strukturiert durch Weinberge, Olivenhaine, Kornfelder, Wiesen und Felder und natürlich Pinien, Zypressen und Pappeln, unterbrochen von einzelnen Gehöften und Weingütern und kleinen Ortschaften auf den Bergkuppen. Zur anderen Seite lockt die Adria silberglitzernd in der Ferne.
    Anschließend freue ich mich auf die kühle Erfrischung im Pool, den wir ganz für uns alleine haben - einfach herrlich vor diesem Panorama seine Bahnen zu ziehen.
    Nach dem Frühstück müssen wir noch den wegen COVID für die Einreise nach Griechenland notwendigen QR-Code beantragen. Später zieht es uns wieder an den Pool, absolute Ruhe, nur gelegentlich unterbrochen vom Trecker, der die gerade begonnene Traubenernte einfährt.
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  • Day 7

    Mit der Fähre von Ancona nach Patras

    August 26, 2020 in Italy ⋅ ☀️ 28 °C

    Nachdem Jogi unsere Nachtruhe wegen der Nebenwirkungen des Zeckenmittels wieder zweimal in den frühen Morgenstunden unterbrochen hat, jogge ich mit ihm kurz nach Sonnenaufgang eine Runde. Eine zauberhafte Lichtstimmung umfängt uns - die Landschaft ist in Zartrosa-Orange-Töne getaucht, was die grünen Weinfelder und Olivenhaine besonders hervorzuheben scheint. Alles wirkt wunderbar friedlich, nur in der Ferne hört man das Tuckern des einen oder anderen Treckers bei der Traubenernte. Wieder können wir uns im Pool erfrischen, auch wenn das Wasser nicht wirklich kühl ist. Da sind wir von unserer Gartendusche doch einen anderen Frischekick gewöhnt. Nach Obstfrühstück und Aufklaren verabschieden wir uns bei Allessandra und Sandro Santini, der wieder seit 5 Uhr morgens wegen der Ernte auf den Beinen ist und uns netterweise anbietet, auf der Rückfahrt wieder bei ihnen zu übernachten, obwohl sie dann bereits geschlossen haben. Sie sind wirklich mit Leib und Seele dabei.
    Die Fahrt nach Ancona dauert nur knapp eineinhalb Stunden. Mit einem Tankstopp und Auffrischen von ein paar Lebensmitteln bei Lidl sind wir bestens gerüstet. Während Nobbi im ANEK-Lines Büro unsere reservierten Tickets holt, gehe ich mit Jogi Gassi, dem die Hitze nicht so wirklich behagt. Auch er muss sich erst wieder an diese Temperaturen gewöhnen. Schließlich stehen wir in der Schlange zum Boarden vor dem Fährschiff Olympic Champion und bestaunen einmal mehr, mit welch ausgeklügelter Logistik die Massen von LKW und Wohnmobilen im Bauch der Fähre „verstaut“ werden. Nachdem wir mit Stromkabeln, die von der Decke heruntergezogen werden, versorgt sind, holen wir unser reichlich verspätetes Frühstück nach. Campen an Bord ist wirklich eine feine Sache! Vom Oberdeck aus können wir noch das Ablegen genießen und gönnen uns dann in der Sonne bei angenehmem Wind ein Bierchen. Obwohl man das Gefühl hat, dass eigentlich kaum mehr Fahrzeuge auf die Fähre passen, scheinen sich die Passagiere auf den verschiedenen Decks fast zu verlieren.
    Zwischendurch drehe ich immer mal eine Runde mit Jogi, der ja auch zu seinem Recht kommen muss, was auf dem Schiff nicht ganz so einfach ist...
    Nach dem Sonnenuntergang ziehen wir uns ins Womo zurück, wo uns dann später das leise Schwanken und stete Brummen der Schiffsmotoren in den Schlaf wiegt.
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  • Day 8

    Ankunft im herrlichen Griechenland

    August 27, 2020, Ionian Sea ⋅ ☀️ 27 °C

    Im Halbschlaf registriere ich irgendwann in den frühen Morgenstunden, dass jemand die Camper weckt, die in Igoumenitsa von Bord fahren sollen. Doch erwische ich anschließend offenbar noch eine Tiefschlafphase, so dass ich erst gegen 6.30 Uhr aufwache, als Norbert von seiner frühmorgendlichen Fototour zurückkehrt, bei der er das An- und Ablegen und den Sonnenaufgang dokumentiert hat.
    Frisch geduscht und durchs Frühstück gestärkt gehen wir wieder an Deck, während die Fähre sich nun an der griechischen Küste und kleineren Inseln entlang bewegt. Wir blicken auf einladend glitzerndes, türkisfarbenes Wasser, tiefblauen Himmel und schier endlose Bergketten in unterschiedlichsten Formationen. Gegen 12 Uhr machen wir uns bereit zum Deboarden, was relativ zügig vonstatten geht. Noch eine kurze Kontrolle unseres QR-Codes, dann kann es weitergehen.
    Wir fahren ein Stück die Autobahn Richtung Korinth, wo ziemlich happige Gebühren anfallen (für ca. 40 km etwas über 20€). Angesichts der Wärme von 31 Grad steuern wir in Diakopto, einem verschlafenen kleinen Ort, den Strand an, da es dort einen freien Stellplatz direkt am Wasser gibt. So dauert es nicht lange, bis wir alle, auch Jogi, uns vom glasklaren Wasser locken lassen. Herrlich erfrischend und idyllisch vom gleichmäßigen Plätschern der Wellen und dem Zirpkonzert der Zikaden begleitet.
    Von hier aus wollen wir angesichts der doch sehr hohen Temperaturen entscheiden, ob wir erst noch auf dem Peleponnes bleiben oder gleich von Piräus die nächste Fähre nach Milos nehmen.
    Abends schlendern wir bei immer noch warmen Temperaturen an der Küste entlang zum kleinen Hafen, am Strand mehrere Familien, die offenbar erst nach Feierabend ans Wasser fahren. Wir wählen eine Taverne direkt am Strand und Hafen, die Tische unter ausladenden Olivenbäumen und Tamarisken - leckeres typisch griechisches Essen, bewusst fleischfrei, nur die Portionen sind übermäßig und nicht zu schaffen. Als krönenden Abschluss serviert uns der nette Kellner noch als Gruß vom Haus einen Teller mit eisgekühlten Melonenstückchen und zuckersüßen Trauben. Nur der Spaziergang zurück zum Womo rettet uns davor zu platzen🥴🤪. Bei angenehm milden Temperaturen von immer noch 26 Grad sitzen wir draußen vor dem Womo, 15 Meter vom Wasser entfernt, die Wellen plätschern leise in regelmäßigem Rhythmus, wir blicken auf das Lichterspiel der gegenüberliegenden Küste vom Festland und genießen unseren Schlummertrunk. Was für ein Auftakt!
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  • Day 9

    Korinth

    August 28, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Die Nacht war unruhiger als erwartet: Offenbar wird der recht schmale Strandweg von einigen Leuten als Rennstrecke missverstanden. Außerdem hat Jogi beim ausgiebigen Baden gestern wohl zu viel Salzwasser geschluckt, was bei ihm immer zu Durchfall führt. Prompt hat er zweimal ins Womo gek... So sind wir doppelt froh über die Stranddusche direkt neben uns, so dass ich mitten in der Nacht die Matten auswaschen konnte. Was für eine Freude!🤗
    Dafür werden wir morgens durch die wunderschöne, friedliche Stimmung entschädigt: spiegelglatte Wasseroberfläche, glasklares, tief türkisblaues Wasser, kein Lüftchen, totale Ruhe - was für ein traumhaftes Plätzchen. So starten wir in den Tag bei noch erträglichen Temperaturen mit ausgiebigem Schwimmen, und ich versuche mich zur Freude meines Lehrmeisters mal wieder mit Kraulen.
    Nach dem Frühstück fahren wir an der Küstenstraße entlang weiter Richtung Korinth, die Autobahn bewusst vermeidend, durch nette kleine Ortschaften, nicht nur die Straße, oft sind auch die Häuser nur wenige Meter vom Wasser entfernt, dazwischen immer wieder reich blühender Oleander und Bougainvillea. Gut gefällt uns der kleine Ort Lykoporia, der deutlich sauberer erscheint als die bisherigen - die Vermüllung, die wir ansonsten wahrgenommen haben, ist leider wirklich vorsintflutlich. Überall säumen kleine Tavernen und Bars die Straße, in letzteren sitzen ganz klischeehaft nur Gruppen von alten Männern, worüber ich mich bereits bei meinem ersten Kretabesuch 1980 aufgeregt habe - da scheint sich noch nicht allzu viel verändert zu haben. Bei Temperaturen von ca 32 Grad kann man verstehen, dass die Leute das Wasser aufsuchen, und so sehen wir entlang der Küste weniger Sonnenbadende als kleine Gruppen von Badenden, von denen nur die Köpfe als dunkle Punkte auszumachen sind und die einfach nur zwecks Abkühlung bis zum Kopf im Wasser stehen und sich unterhalten.
    Bevor wir den Campingplatz erreichen, machen wir einen Zwischenstopp beim Lidl und erreichen kurz vor drei den ACSI-Campingplatz Isthmia Beach bei Korinth. Wir dürfen uns den Stellplatz wählen und stehen in erster Reihe mit Blick auf das Wasser. Es gilt bereits die ACSI Nachsaison, so müssen wir nur 20€ incl. alles zahlen.
    Den Nachmittag verbringen wir angesichts der Hitze chillend am Womo und gehen am späten Nachmittag noch einmal eine Runde schwimmen - bei Temperaturen von deutlich über 30 Grad eine herrliche Erfrischung. Auch um 22.30 sitzen wir noch bei absolut angenehm warmen Temperaturen draußen.
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  • Day 10

    Brutzeln in Korinth

    August 29, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 36 °C

    Was für eine Hitze! Nachts schlafen wir bei weit geöffneten Fenstern und mit Ventilator auf höchster Stufe. Das morgendliche Joggen fällt auch etwas schwerer als sonst - gemäß Iwatch geht mein Puls hoch bis 196. Umso mehr genießen wir das anschließende Schwimmen im kristallklaren Wasser, auch wenn es gerne kälter sein könnte. Bei 36 Grad (gemäß WeatherPro) verzichten wir auf die Fahrradtour zum antiken Korinth und legen stattdessen noch einen Bade- und Waschtag ein. Nachmittags überraschen uns unsere Nachbarn (nette Tschechen, die seit 8 Jahren in Athen wohnen) mit einem herrlich erfrischenden Eiscappucino als Dankeschön für eine Sicherung, mit der Norbert ihnen am gestrigen Abend ausgeholfen hatte. Offenbar haben sie die berühmte griechische Gastfreundschaft schon übernommen.
    Später bucht Norbert die Fähre von Piräus nach Milos für den morgigen Tag für 10 Uhr. Dort sollen die Temperaturen um 5-6 Grad niedriger sein!🥵
    Nach einem weiteren Erfrischungsbad fahren wir am frühen Abend zunächst zum tief eingeschnittenen Kanal von Korinth, der von mehreren Brücken überspannt wird und die Halbinsel Peleponnes vom griechischen Festland trennt. Hier können wir einigen Adrenalin-Junkies beim Bungee-jumping zusehen - wirklich beeindruckend und irgendwie schon verführerisch! Von dort geht es weiter zum antiken Korinth und zur Festung Akrokorinth, die weithin sichtbar auf 575 m Höhe auf dem Felsen thront, teils aus antiker, teils aus byzantinischer Zeit stammt und Zeugnis gibt von Größe und Einfluss der antiken Metropole und Hafenstadt. Ein Serpentinenweg führt uns hinauf und gewährt uns einen phantastischen Weitblick über den Golf von Korinth im immer wärmer werdenden Abendlicht. Zuletzt warten natürlich noch die Ausgrabungen des antiken Korinth auf uns: am eindrucksvollsten und herausragendsten der Apollon-Tempel aus spätarchaischer Zeit mit seinen schlichten dorischen Säulen, einer der ältesten erhalten gebliebenen der Antike, der als Vorbild für den berühmten Parthenon-Tempel in Athen diente. Wir schlendern weiter entlang der Ausgrabungen zu den Resten des Oktavia-Tempels, die noch vorhandenen drei Säulen deutlich gedrungener wirkend, von den Proportionen sicher so nicht original, denn die korinthischen Kapitelle lassen normalerweise auf wesentlich schlankere und längere Säulen schließen. Auf dem Rückweg halten wir noch bei der versenkbaren (damit Schiffe passieren können) Kanalbrücke - wieder haben wir Glück, gerade mitzubekommen, wie die Brücke wie von Magierhand aus dem Wasser auftaucht. Als wir am Campingplatz ankommen, hat der Wind aufgefrischt und macht damit die immer noch sehr warmen Temperaturen erträglicher.
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  • Day 11

    Milos, wir kommen

    August 30, 2020 in Greece ⋅ ☀️ 26 °C

    Wir stehen noch vor Sonnenaufgang früh um 6.30 Uhr auf, um rechtzeitig die 10 Uhr-Fähre von Piräus nach Milos (176€) zu bekommen. Unterwegs genießen wir den Blick auf die im bläulichen Morgendunst wie Traumbilder wirkenden Inselgruppen und Bergketten.
    Kurz vor Piräus ein Kuriosum: Wir trauen kaum unseren Augen, als wir auf der mehrspurigen Stadtautobahn plötzlich auf der Standspur einen Flohmarkt passieren, wo die Leute selbst auf der Fahrbahn entlang gehen, in Deutschland ein Ding der Unmöglichkeit. 🥴
    Da die eigentliche Zufahrt zum Terminal verschlossen ist, sind wir etwas ratlos und fragen eine Taxifahrerin, die uns sofort freundlich anbietet, uns zur Fähre Festos Palace der Minoan Lines zu lotsen. Wir hatten schon ein Scheinchen als Dankeschön gezückt, doch sie winkte uns nur und fuhr davon - wieder ein Beispiel der griechischen Freundlichkeit!
    Erstaunlich wenige Autos kommen an Bord, kein Vergleich mit der letzten Fähre von Ancona. So verteilen sich auch auf den sehr gepflegten Decks bzw. Restaurants die Passagiere eher weitläufig, die sehr diszipliniert selbst im Außenbereich Masken tragen. Zwischendurch trinken wir an der Poolbar einen Iced Cappucino bzw. ein Bierchen. Während Norbert mit Jogi lieber den Schatten vorzieht, lege ich mich eine Weile auf eine der vielen Holzbänke am (coronabedingt gesperrten) Pool. Die letzte halbe Stunde bestaunen wir die Inselwelt um Milos herum - wunderschön, meditativ mit wirklich tief ultramarin-tintenblauem Wasser. Oft haben wir uns über die leuchtenden Türkistöne gefreut, aber so ein tiefes Blau habe ich bislang noch nicht gesehen! Auf mehreren Bergkuppen thronen weiße Dörfer, einige sieht man auch in kleinen Buchten, wo die alten Bootshäuser aber oftmals ganz bunt gestrichen worden sind - ein fröhlich-motivierender Anblick!
    Nachdem die Fähre im kleinen Hafen von Adamas angelegt hat, geht das Deboarding sehr schnell. Wir steuern zunächst den in mehreren Apps aufgeführten einzigen Campingplatz der Insel an, doch vor Ort erfahren wir, dass dieser nicht mehr existiert und wohl lukrativeren Appartements in Mobile Homes weichen musste. Schade, wir hätten hier gerne gestoppt, um die Insel, die abgesehen von der weltberühmten Venus für ihre interessanten Felsformationen bekannt ist, sodann mit dem Fahrrad zu erkunden. So landen wir nach einigen ziemlich waghalsigen und vor allem ruckelig-staubigen Fahrmanövern zu mehreren Buchten am Firopotamos Beach, eine von großen Felsbrocken in unterschiedlichsten Formen und Farbtönen von Weiß, Gelb, Rosa bis Rot umgebene Bucht, in der nur einige ehemalige Bootshäuser (jetzt kleine Ferienhäuser) und eine in den typischen Farben weiß-blau gestrichene Kirche angesiedelt sind. Hier findet gerade eine Hochzeit statt - ganz Corona-gemäß draußen vor der Kirche. Wir beschließen angesichts der relativ eingeschränkten Möglichkeiten hier zu bleiben und gönnen uns einen Sundowner mit Blick auf die Bucht mit den mächtigen Felsen.
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