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  • Day 13

    Über die Geduld der Kanadier

    September 8, 2018 in Canada ⋅ 🌧 15 °C

    Jede große Stadt hat diesen einen charmanten Markt mit Liebe zum Detail. Wo der Brokkoli per Hand abgepult und gesäubert wird und man seinem Pulli beim Genäht werden zusehen kann. In Vancouver ist das der Granville Market. Hier gibt es alles von allem von überall. Auch Kinderherzen ist hier eine eigene Halle gewidmet, in der sie sich im Erdgeschoss analog und im Obergeschoss digital austoben können. 

    Granville Market ist ein beliebtes Fleckchen Vancouvers, das man normalerweise nur unter intensivem Körperkontakt mit Einheimischen und Touristen genießen kann. Wir hatten uns den Besuch für einen verregneten Freitagnachmittag aufgespart und damit offenbar einen guten Zeitpunkt getroffen. Abgesehen von hungrigen Möwen war der Andrang überschaubar. Beim Schlendern fiel übrigens auf, dass Vancouver mit ihren 132 Jahren nicht nur eine recht junge Stadt ist (da fühlt sich Dresden schon fast ururururgroßmütterlich an), sondern auch eine sehr junggebliebene. Das spiegelt sich nicht nur in der Architektur, sondern auch den Menschen wieder. Und auch in ihrer Liebe zu Brettspielen. Man stolpert hier häufig über Läden, in denen Menschen dieser Leidenschaft frönen können. Ein schöner Anblick, wenn sich eine Gruppe Teenager in der hinteren Ecke eines Spielzeugladens auf eine Runde Risiko stürzt. 

    Überhaupt gelten Kanadier als die freundlichsten und höflichsten Menschen. Dass sie auch  fluchen, ist eigentlich nur ein Gerücht. Allerdings sind meine Fahrkünste offenbar so dürftig, dass sie sogar Gerüchte wahr werden lassen. Bei einer Testfahrt mit einem auf Craigslist erspähten Auto unserer Begierde (gefühlt ein Panzer, offiziell getarnt als Dodge Grand Caravan), habe ich leider mit der Felge den Bordstein geküsst. Da ist meinem Beifahrer direkt ein kleines "FUCK! JESUS!" entfleucht. Hoppla...
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