• Die Lehre des Hühnerhofs

    Jun 14–16, 2024 in France ⋅ ☁️ 20 °C

    Heute etwas regnerisch, von Gastgeber abgeladen in Nachbarort, dort gute Reise und so weiter. Ich gehe zur Post, 1,5kg leichter. Bei unterdachter Stelle an meinem Brot mit Marmelade gespeist. Der Regen blieb dennoch. Also noch Hannah Arendt gelesen, sehr inspirierende Person! Nur noch Nieselregen. Also gepackt, noch einen starken Comté für das Brot organisiert. Weil Käsebrot ist gut für Regentage.
    Erster setzte mich in Wallachei ab, dort runzelte ich die Stirn. Denn Zeit verging, das einzelne Auto fuhr wie auf der Flucht an mir vorbei, und wieder Stille, Zeit verging und die Stirn wurde runzliger, die Laune hielt ich wacker in der Theorie.
    Dann zum Glück bremste ein Künstler in weißem Transporter der in der Logistik arbeitet...
    Es sei zu Brotlos und so weiter...
    Aber der war freundlich und angenehm, er war nicht verlegen weil fremder im Auto sitzt. Gut unterhalten, und schon war ich da. Heute wollte ich zu altbekannten auf Hühnerhof und spontan vorbeischneien. Anfangs klang das nach einer lustigen Idee. Als es zur Umsetzung kam wurde ich zunehmendst ernster und nervöser. Also erstmal auf Wiese gesetzt und Käsebrot. Denken was kann passieren, freuen sie sich dann nicht?
    Also neuer Mut und vor die Tür. Sohn war da:
    " Bonjour, ob sie sich erinnern, Praktikum vor sechs Jahren... Ach übrigens diese Nacht vielleicht bei euch?"
    "Oui pas de problème... hier dein Zimmer, ich muss zurück an die Arbeit"
    Und schon saß ich in trockenem!
    Nett!
    Als Reisender mit ungewissem Obdach im Regen zu laufen, das ist übel. Wenn es auf den Abend zu geht, frisch wird und regnet, das macht melancholisch. Und dann auf einmal in einer dieser, in diesem Moment sehnlichst begehrten, warmen Stuben zu sitzen, das ist eines der höchsten Gefühle!
    Ich sag's euch, ich war glücklich.

    Hier war ich zwei Tage, habe mich auf dem Hof rumgetrieben und Arendt gelesen. Gute Rast.
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