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- Dag 32
- söndag 1 september 2019
- ☀️ 20 °C
- Höjd över havet: 8 m
RysslandBukhta Prozrachnaya42°46’53” N 132°48’51” E
Russland 6/34

Nationalpark Ruf des Tigers, Nachodka (Находка) – Stadt am Pazifik,
Fahrt in Richtung Chabarowsk (Хабаровск)
Mit dem Morgengrauen erwachten wir. Die Wolken hingen noch in den Bergen fest und tauchten die Umgebung in ein diffuses Licht. Durch die Lüftungsschlitze am Fenster hörten wir das leise Zirpen von Grillen, in der Ferne einen Hahn. Im kleinen Ort schien noch alles zu schlafen. Nach unsere ersten Nacht im Auto fühlten wir uns gut und ausgeschlafen. Die eingebaute klappbare Liegefläche mit den Auflagen aus Schaumstoff und zwei dicken Decken hat sich bewährt. Für noch besseren Liegekomfort hatten wir heute Morgen zwei Iso-Matten zwischen die Siebdruck platte und dem Schaumstoff gelegt und die überstehenden Seiten abgeschnitten. Die Zudecke war in den Morgenstunden zu dünn. Wir fröstelten ein wenig.
Durch die starken Regenfälle in der Region waren die Böden durchtränkt und das Gras nass. Aber unser Standort war sehr gut. Auf der Treppe am Gesundheitspunkt konnten wir unsere Utensilien ausbreiten und ein Frühstück zubereiten. Zwei zusätzlich eingebaute Batterien und ein Inverter lieferten die Energieversorgung für die dreifach-Verlängerungssteckleiste. Der Kaffee war mit dem Wasserkocher schnell zubereitet. Die Freude verhalte jedoch nach kurzer Zeit. Beim Einschalten der Reise-Induktionskochplatte wurde der Inverter zerstört. Betrübt tranken wir den Kaffee aus und bereiteten die Spiegeleier auf dem Gaskocher zu.
Nach dem Frühstück wurde geprüft, ob der Inverter wieder einsatzbereit gemacht werden kann. Dazu musste das Auto umfangreich ausgeladen und die Liegefläche zurück gebaut werden, die im hinteren Bereich nicht klappbar ist. Die Installation befindet sich am rechten Radkasten, hinter der Kofferraumverkleidung. Die beiden Batterien hatten ihren Platz in der Wanne für das Ersatzrad gefunden.
Inzwischen stand die Sonne hoch genug. Die Thermik drückte die tiefhängenden Wolken über die Berge und machte den Blick auf die schöne Natur frei. Der Ort erwachte. Kinderstimmen waren zu hören. Eine Kuh wurde an der Leine zum üppigen Grün gebracht, eine Baumsäge war zu hören, Hunde bellten und der Bach rauschte hinter der Gesundheitsstation. Von dort wurde frisches Wasser für den Abwasch in einem Eimer heran geholt und mit noch heißen Wasser aus dem Wasserkocher gemischt.
Sicherungen, Batterien, Kabel und Inverter geprüft. Letztgenanntes war das Problem und nicht mehr einsatzbereit. Der Fehler konnte nicht gefunden werden. Traurigkeit und Enttäuschung machten sich breit. Die Stromversorgung war in erster Linie für die Kommunikationstechnik, für Licht und die Zubereitung von Heißgetränken gedacht, wenn wir kein Hotel erreichen und im Auto übernachten.
Schweigend wurde das Auto für die Weiterfahrt eingeräumt. Am späten Vormittag waren wir abfahrbereit. Der Plan, zum Nationalpark Ruf des Tigers zu fahren, wurde aufgegeben. Keine Beschilderung, mangelhaftes Kartenmaterial, Zeitverzug von 2,5 Tagen. Schlechte Straßen. Wege auf den zuletzt zurück gelegten 30km zwangen uns zur Fahrgeschwindigkeit im Schritttempo.
Da wir noch immer weit im Osten waren, beschlossen wir an dem sonnigen Sonntag einen kurzen Abstecher zum Pazifik zu machen. Dazu mussten wir die 30km unbefestigte Straße mit zahllosen Löchern und querenden Bächen zurück. Als wir wieder festen Straßenbelag unter den Reifen hatten, führte uns die Route nach Nachodka.
Nachodka ist eine noch recht junge Hafenstadt am Pazifik mit ca. 160.000 Einwohnern. Stadtrechte wurden erst 1950 erteilt. Die Topographie ist vielfältig. Zum Einen Steilküsten, zerklüftete Uferbereiche, Inseln. Zum Anderen das grüne Festland, das zum Pazifik hin Buchten mit Badestränden bereit hält.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Nachodka
Nach einem erfrischenden Bad im salzhaltigen Japanischen Meer setzten wir unsere Fahrt in Richtung Chabarowsk fort. Das Navigationsgerät suchte uns die kürzeste Verbindung raus und zeigte uns den Weg, von dem wir einige Stunden zuvor gekommen waren. Arglos fuhren wir los. Unterwegs kamen uns Zweifel zum Routenvorschlag und der Kenntnis über den schlechten Straßenzustand. Wir beschlossen, wieder zurück nach Wladiwostok zu fahren und den damit verbundenen Umweg in Kauf zu nehmen. Immerhin waren ca. 60% der Strecke eine befestigte Fahrbahn. Die anderen.40% hatten ein Meer an Schlaglöchern oder befanden sich im Bau, hatten Schotter oder waren schon für die Ausbesserung weg gefräst. Die Fahrt erforderte hohe Konzentration, da sich die Straßenbedingungen permanent, ohne Ankündigung mit Schildern, änderte.
Müde und erschöpft hielten wir ca. 250km vor Chabarowsk in einer kleinen Ortschaft, nahe dem Bushof an, richteten wieder unsere Schlafstätte im Auto ein, staunten und bewunderten den klaren Sternenhimmel und schliefen ein.
Das Hotel in Tschita konnte für den Buchungszeitraum nicht erreicht werden und wurde storniert.
Besonderheit des Tages: Baden im Pazifik
Gefahrene Tageskilometer: 815
Wetter: heiter bis sonnig
Temperatur: 27°C tagsüber, in der Nacht 16°CLäs mer