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  • Day 51

    Samarinda

    October 25, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 27 °C

    Samarinda ist wahnsinnig heiß, es liegt fast genau am Äquator. Schwitzend machte ich mich also auf die Suche nach einem Hotel und konnte gottseidank mein Gepäck in einer Touristeninformationsstelle abstellen und dort auch via WiFi ein Hotel suchen, mein Visum für Vietnam beantragen und meinen Flug nach Jakarta buchen. Da ich nämlich feststellte dass der Visumantrag drei Tage dauert, beschloss ich noch ein oder zwei Nächte in Jakarta zu verbringen, da ich dort eh einen Transit auf dem Weg nach Hanoi hätte. Ich fand ein sauberes Hotel mit einer unmöglich unfreundlichen alten Besitzerin und war froh einmal wieder eine normale Toilette und Dusche (wenn auch mit kaltem wasser) zu haben. An die üblichen Hocktoiletten mit Wassereimer zum Spülen hatte ich mich ja schon gewohnt, aber die zwei Bretter, auf die man sich stellt und in den Fluss pinkelt - wie es in Muara Muntai der Fall ist -, sind nochmal eine andere Geschichte. Ich machte mich auf den Weg zur Bootsanlegestelle, um auf die andere Seite des Mahakams nach Sebarong überzusetzen. Dort spazierte ich durch die kleinen Gassen und sah mir die Sarong-Webereien an (Samarinda ist bekannt für seine hochwertigen Seiden-Sarongs). Schätze in diesen Stadtteil kommen noch weniger Touristen, überall hieß es aufgeregt "Bule, Bule!!" und jeder wollte mit mir quatschen und mit mir Fotos machen. Als ich in einem Warung einen Tee trank, wurde mir die Belagerung wirklich zu viel, wie die Ameisen kam die ganze Nachbarschaft. Ich wollte einfach nur in Ruhe einen Tee trinken. Aber alle waren wie immer super herzlich und ich musste weder für den Tee noch für mein Essen später in einem anderen Warung zahlen. Auf der einen Seite sind alle so großzügig, auf der anderen Seite muss ich, wenn ich etwas kaufe oder ein Transportmittel nutze, immer feilschen, weil mir in erster Linie immer ein doppelt so hoher Preis wie allen anderen genannt wird. Aber da haben sie nicht mit mir gerechnet ;) Am nächsten Morgen ging es auf den Pasar Pagi, den Morgenmarkt, wo ich wieder von einer Gruppe auf Frühstück eingeladen wurde (Bubur, eine Art Reispudding, den man mit zerupftem Hühchenfleisch und nach Nelken schmeckender Sauce isst), einen Hahn halten durfte, und natürlich mit jedem fleißig Fotos machen. Neben frischem Fisch, lebendigen Hühnern, Obst und Gemüse findet man dort auch Hühnerfüße, Schweineköpfe und Rinderlunge. Ich deckte mich mit frischen Früchten für die vierstündige Fahrt nach Balikpapan zum Flughafen ein, spazierte noch am Hafen entlang und machte mich dann auf den Weg zum Busbahnhof. Übrigens ist mir aufgefallen, dass es sehr viele dicke Leute in Kalimantan gibt, mehr als auf Flores. Generell essen die Indonesier gefühlt den ganzen Tag vor sich hin und trinken Unmengen an pappsüßen Säften und Shakes. Wenn ich Kaffee oder Tee bestelle, muss ich immer dazu sagen "sedikit gula" (wenig Zucker) und selbst dann bekomme ich fast einen Zuckerschock. Ich bin allerdings ein Riesenfan von den verschiedenen süßen Leckereien, die es hier gibt - hauptsächlich aus Kokosnuss/-milch und Reis/-mehl bestehend - in allen Formen und Variationen: gedämpft im Bananenblatt, wie kleine Pfannkuchen gebraten, aufgerollt mit Kokosraspelfüllung, geleeartig und mit Blättern grün gefärbt, als Germknödel-ähnlicher gefüllter Hefekloß, und und und...Read more