• Selbstgemachter Verlobungsring

    29. april 2024, Indonesien ⋅ ☁️ 27 °C

    🇩🇪 Ursprünglich war dieser Eintrag unter dem Titel "Auf geheimer Mission" verfasst, da ich zu jenem Zeitpunkt mein Vorhaben noch nicht enthüllen konnte. Jetzt, da alles geschehen ist, kann ich es offenlegen:

    Heute hat es mich in touristisch weniger erschlossene Gebiete verschlagen, wo ich eine ganztägige geheime Mission in Angriff nahm. Ich fuhr zu einem Silberschmied im Inneren von Sidemen. Schon auf der Hinfahrt wurde ich mit beeindruckender Natur belohnt. Anderswo auf Bali würde man für solche Ausblicke auf Reisterrassen Eintritt zahlen, doch hier konnte ich sie ganz natürlich und ausschließlich für landwirtschaftliche Zwecke bewundern. Das Video, das kurz vor der Schmiede auf einer Brücke entstand, gibt einen Eindruck wie weit ich in das Landesinnere gefahren bin. Dort wollte ich meine Mission erfüllen und einen komplett selbstgemachten Silberring für einen längst überfälligen Heiratsantrag fertigen.

    In Bali gibt es mehrere Orte, an denen man seinen eigenen Schmuck herstellen kann, aber ich wollte diesen Prozess unter Anleitung eines Experten komplett eigenständig durchführen. Zu Beginn wurden mir typische Ringdesigns gezeigt, wie sie dort üblicherweise gefertigt werden. Mit professioneller Mitwirkung ist es möglich, wirklich schöne Ringe zu gestalten, ich entschied mich jedoch für ein sehr simples Design, um sicherzugehen, dass es mir alleine ohne handwerkliche Hilfe gelingt. Es wird ein einfacher Ring, der vorne Raum für Mios Initialen bietet und auf der Innenseite Platz für eine kleine Nachricht lässt.

    Die Arbeit begann damit, dass ich Silber zusammen mit etwas Kupfer in einem feuerfesten Behälter erhitzte, bis es schmolz. Die Flüssigkeit wurde dann in eine rechteckige Form gegossen, um eine Art Mini-Silberbarren zu erhalten. Danach härtete ich das Metall durch gezielte Hammerschläge, bevor es durch eine Walze lief, um wirklich flach zu werden. Zwischen den Schritten wurde es immer wieder erhitzt, um es formbar zu halten. Nach dem Walzen hatte ich ein langes, flaches Stück Metall vor mir, das noch nicht viel hermachte. Dann folgte das Prägen der Initialien und der Nachricht mit Buchstabenstempeln, die an einem Stift befestigt waren. Hier wurde anstelle des klassischen Stempelns mit einem Hammer darauf geschlagen, um die Buchstaben im Metall zu verewigen. Der schwierigste Teil war es, aus dem langen flachen Metallstück einen echten Ring zu formen. Dazu wurde das Metall erneut erwärmt, um es biegbar zu machen, und dann um eine zylinderförmige Form gewickelt. Die Enden, die sich berührten, wurden erneut erhitzt, bis sie miteinander verschmolzen. Der Ring sah zunächst dunkel und wenig ansprechend aus, was mich kurz enttäuschte. Doch dann wurde mir versichert, dass er noch poliert und glänzend geschliffen wird. Das Endergebnis so schön, wie ich es mir erhofft hatte.

    Der Prozess der Herstellung des Ringes hat wirklich Spaß gemacht und ich kann nun nachvollziehen, wie manche Menschen das Herstellen von Schmuck als Hobby haben können.

    🇺🇸 Originally, this entry was titled "On a Secret Mission" as I couldn't disclose my purpose at the time. Now that it has taken place, I can reveal the details:

    Today, I ventured into less touristy areas for a full-day secret mission. I traveled to a silversmith deep in the hinterlands of Sidemen. The journey itself rewarded me with stunning natural vistas. In other parts of Bali, one might pay to see such views of rice terraces, but here they could be admired in their natural state, used solely for agricultural purposes. The video taken just before reaching the smithy illustrates how deep into the countryside I went to undertake my mission: crafting a completely homemade silver ring for a long-overdue proposal.

    In Bali, there are several places where one can craft their own jewelry, but I wanted to independently go through the process under the guidance of an expert. Initially, I was shown typical ring designs made there. With professional assistance, one can indeed create beautiful rings; however, I chose a very simple design to ensure that I could successfully complete it on my own. The ring was designed to be simple, with space at the front to engrave Mio's initials and a small message inside.

    The process began with heating silver and a bit of copper in a fireproof container until it melted. The liquid was then poured into a rectangular mold to form a sort of mini silver ingot. After that, the metal was toughened by being hammered from all sides before it was rolled out to flatten it thoroughly. The metal was repeatedly heated throughout the process to keep it malleable. After rolling, I was left with a long, flat piece of metal that didn't look impressive. Next, the initials and message were embossed using letter stamps attached to a pen, which were hammered to imprint them into the metal. The most challenging part was shaping the long flat metal into a real ring. This involved heating the metal again to make it pliable and then wrapping it around a cylindrical form. The ends that met were then heated until they fused together. Initially, the ring looked quite dark and unappealing, which was disappointing. However, I was assured that it would be polished and buffed to a shine. The final product was as beautiful as I had hoped.

    The experience of making the ring was truly enjoyable, and I can understand why some people take up jewelry making as a hobby.
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