• …we are in Instanbul

    13 Jun 2024, Turki ⋅ ⛅ 25 °C

    Donnerstag,13.06.2024

    Wir haben das Wildcampen auf der Grasanhöhe bis Mittwoch,den 12. dort ausgedehnt. In der Früh Yoga, noch früher um 5:20 Sonnenaufggänge anschauen, und immer direkt ab und an den Blick aufs Meer, auf die Möwen, insbesondere auf die eine Möwe, welche sich mit dem Delfin traf. Sie schaukelte auf den Wellen, und er schwamm um sie herum, aber ganz nah, vielleicht berührten ihre Füße sogar seinen Rücken. Immer und immer wieder tauchte er mit seiner Flosse neben ihr auf, sein Rücken glänzte naß in der Sonne.
    Ein so schönes Schauspiel. Ich konnte mich gar nicht satt sehen. Seit Sonntag hab ich Ihnen jeden Tag zuschauen dürfen.
    Aber am Mittwoch nach dem Yoga meinte Alex dann, die beißenden Fliegen wären jetzt genug und jetzt sollte es also weitergehen.
    Mit leiser Wehmut nahm ich also Abschied von den beiden. Wir packten alles zusammen, bauten unser Sonnensegel ab und schon waren wir unterwegs.
    Ja, ich hab sie an diesem Morgen nochmals gesehen. Sie spielten wieder ihr Spiel und zauberten mir ein Lächeln ins Gesicht, jedes Mal, wenn ich seinen Rücken aus dem Wasser kommen sah.
    Alex wollte die Stellplätze erkunden. Der erste in einem Dorf an der Spitze einer Landzunge, fiel sofort aus. Zuviele Häuser und Menschen rundherum, und zuviel Beton. Und dann wurde es spannend! Eine noch in Bau befindliche Straße führte an die Küste. Dort sollte an einer Klippe ein toller Stellplatz sein.
    Die Baustelle entpuppte sich als schwierig zu fahren, so entschieden wir umzudrehen. Und da wir beide aufgeregt diskutierten, und Alex unseren Kohbi vorsichtig versuchte zu wenden, rutschte der eine Hinterreifen in eine 50 cm tiefe Rinne am Straßenrand. Der andere Reifen befand sich noch auf der Straße, der diagonale Vorderreifen jedoch hing in der Luft. OMG!!! Alex versuchte es, keine Chance. Die Reifen drehten sich durch.
    Da kamen Bulgaren mit einem Jeep vorbei. 3 bullige starke Männer sprangen heraus und boten sofort ihre Hilfe an. Auch ein LKW-Fahrer kam dazu. Zu viert versuchten sie zuerst anzuschieben. Aber 3,5 Tonnen sind sehr schwer! Keine Chance.
    Dann brachte der LKW-Fahrer ein Abschleppseil, dieses montierte er gekonnt an unser Auto, denn wir konnten im ganzen Auto das Abschleppseil nicht finden. Ich glaub wir habens zu Hause vergessen.
    Dann stellten sie sich zu dritt in die offene Schiebetüre, die Seite, wo der Reifen in der Luft hing. Und während Alex Gas gab, der Jeep zog, wippten die Männer in der Schiebetüre. Und schwupps, standen wir wieder auf der Straße. Wir bedankten uns überschwenglich, und ich hatte nach dem Coolsein bei der Aktion plötzlich Tränen in den Augen. Sie hatten uns souverän geholfen, und so schnell waren wir aus der Misere wieder heraußen, und die Männer in ihrem Jeep schon davongefahren. Wir beide stiegen noch immer leicht geschockt ins Auto. Wir versuchten dann noch erst am Ende dieser Straße diesen Stellplatz, welcher uns beiden aber nicht zusagte, und so drehten wir auf einem staubtrockenen,harten Acker um und fuhren die Baustellenstraße zurück, wie wir gekommen waren.
    Im nächsten Dorf gings zum Lidl einkaufen, und ich gönnte mir ein kleines Eis am Stiel auf den Schreck. Meine Kopfschmerzen waren seit der Aktion ärger geworden, und so warf ich noch eine Tablette ein.
    Nun waren wir fürs Weiterfahren gerüstet. Wir fanden dann doch einen netten Platz, durchfuhren auf einem Weg ein abgeerntetes Feld und standen auf einer Klippe oberhalb des Meeres auf einem ebenen Grasplatz.
    Hier blieben wir, und Alex checkte uns noch eine Globale E-Sim für 124 Länder dieser Erde - GEIL! So können wir per WhatsApp mit unserer Familie in Kontakt bleiben.
    Am nächsten Morgen machten wir noch Yoga, und dann ging es auf den eher schlechten Straßen Richtung Türkei. Wir wollten heute Donnerstag eventuell noch Istanbul erreichen. Wir wechselten uns beim Fahren ab, tolles Fahrtechniktrainig, den Löchern ausweichen, und den Gegenverkehr im Auge behalten.
    Bei einer Quelle machten wir halt, füllten unseren Wassertank mit frischem Quellwasser, und weihten unsere Dusche im Kohbi ein. Ich konnte endlich Haare waschen, ohne ans Wassersparen zu denken. Herrlich war das .Weiter gings die Schlaglochstraße entlang. Plötzlich mitten auf der Straße ein kleiner Haufen, nein, es war eine Schildkröte. Die wurde von mir gerettet und am anderen Straßenrand in die Wiese gesetzt.! Frühstück um 12 im Schatten eines großen Baumes am Straßenrand. Dann weiter zur Grenze, 4x wurden wir kontrolliert. Beim 2. Kontrollpunkt war sogar eine österreichische Polizistin am Grenzposten. Alex grüßt den männlichen Beamten in seinem besten türkisch. Er machte uns aber darauf aufmerksam, daß er Bulgare sei, und hier noch bulgarisch gesprochen wurde. So ein Fettnäpfchen! Dann waren wir auch schon beim nächsten Posten. Wir brauchten noch eine Autoversicherung für € 120 für 10 Tage Türkei.
    Das Carnet de Passage brauchten wir nicht. Dann noch ein letzter Schlagbaum und wir waren in der Türkei! Ich zum ersten Mal in meinem Leben! Wir blieben nur noch um 18h auf einer Autoraststation stehen, um Abendessen zu kochen, und weil wir so begeistert von den tollen, sehr gut ausgebauten Straßen und der Autobahn waren, bretterten wir mit erlaubten 130 weiter Richtung Istanbul. Dort stehen wir jetzt an einem kostenfreien Parkplatz irgendwo an einer Meerespromenade, rund um uns strömt der Verkehr durch die Millionen-Metropole. Morgen gehts dann Sightseeing. Alex checkt uns grad noch die Metrokarte. Eine tolle Stadt wartet auf uns, und wir freuen uns sehr, sie zu entdecken.
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