• Verdammt, so ein Pech!

    19 novembre 2024, Chine ⋅ ☀️ 15 °C

    Dienstag, 19.11. 2024

    Wir wachen spät auf, Frühstücken noch in aller Ruhe, während ich den Abwasch erledige, holt Alex die Wäsche und wir können auch noch unser Klo entleeren.
    Dann fahren wir hinein nach Lijang. Unsere 1. Station ist der Walmart. Ich will hier endlich Kakaopulver einkaufen, denn das geht rasant zur Neige, seit ich für Alex zerstampfte Bananen mit Schoko mische.
    Ich geh allein einkaufen, den Alex bastelt wieder an seinen Platinen.
    Leider bekomme ich kein Kakaopulver, dafür Ovomaltine-Schokocreme. Die kann ich ja auch unter die Bananen mischen. Schauen wir mal ob er das mag.
    Ich zahle also an der Kassa mit Wiget (bargeldlos mit dem Handy) und mach mich mit der schweren vollgefüllten Ikeatasche auf den Weg zurück zum Auto.
    Das Einkaufszentrum hat so viele Ausgänge, das ich mal ziemlich verwirrt mich orientieren muss. Und um unseren großen weißen Kohbi zu erblicken, mache ich einen Schritt auf die Straße.
    Genau dort wo ich hintrat, befand sich ein Loch im Asphalt, ich knickte um und stürzte auf die Straße, Mein Einkauf kullerte aus der Tasche und ich hatte einen solchen Schmerz im Knöchel, daß auch meine Tränen zu kullern anfingen.
    Und ich konnte mich nicht bewegen, konnte nicht aufstehen.
    Und die Chinesen, die in den kleinen Kneipen direkt hinter mir saßen, sahen mich nur groß an. Nicht ein einziger bewegte sich.
    Ich versuchte Alex per WhatsApp zu erreichen, aber er ging nicht ran. Tränenüberströmt und zitternd wegen der eigenartigen Situation sammelte ich die Sachen in die Tasche zurück, wollte aufstehen, konnte nicht.
    So robbte ich zum Gehsteig und setzte mich hin. Mein rechter Knöchel war dick geschwollen. Schei…e dachte ich! Da kam eine junge Chinesin auf einem Roller, sie stieg ab, den Helm hatte sie noch auf, und half mir mich auf einen Boller am Gehsteig zu setzen, und räumte meinen Rucksack und die volle Ikeatasche, welche immer noch auf der Straße lagen, neben mich. Sie sprach etwas englisch und so konnte ich ihr erklären, daß ich meinen Ehemann am Handy nicht erreichen konnte, zeigte ihr aber das Foto, das Alex mir geschickt hatte, wo er einen Parkplatz gefunden hatte.
    Inzwischen hatte ich ganz verzweifelt Joe, unseren Guide angerufen. Er sagte zu mir er sei in 10 Minuten da. Und während auch schon 2 Polizisten um mich standen, machte sich die kleine Chinesin, noch immer mit dem Helm bekleidet, mit einem Foto von mir auf die Suche nach Alex.
    Da war Joe auch schon da. Er hatte inzwischen die Rettung gerufen, weil ich hatte ihm erzählt, daß ich nicht auftreten konnte.
    Alex mit Kohbi und die Rettung trafen gleichzeitig ein. Ich wurde auf die Bahre gelegt, und in den Krankenwagen geschoben, Joe setzte sich auf die Bank neben mich, während Alex hinterher fuhr.
    Im Krankenhaus angekommen, checkte Joe alles beim Schalter, ich setzte mich in den Rollstuhl, und Joe brachte mich zum Röntgen. Dort vor dem Behandlungszimmer stieß auch endlich Alex zu uns. Dann kam ich schon hinein.
    Es wurden 2 verschiedene Stellungen geröntgt.
    Danach hieß es ein wenig warten, bis die Ergebnisse da waren. Joe ging dann zum Arzt, um den Befund abzuholen.
    Alex und ich dachten bis dahin noch, der Fußknöchel wäre verstaucht.
    Nein, Pech, das Wadenbein unten am Sprunggelenk war gebrochen.
    Ok. Das heißt nun ruhigstellen = eingipsen, und 6 Wochen lang nicht belasten=Krücken.
    Während mir im Gipszimmer eine Gipsschiene unter der Wade bis zu den Zehen angepasst wurde, und mit Verband befestigt wurde, ging Alex mit Joe Krücken kaufen.
    So verließ ich das Krankenhaus mit Krücken. Ziemlich ungewöhnliche Fortbewegungsart, auf die ich mich erst einstellen muß.
    Dann fuhren wir mit Joe auf den Stellplatz neben der „Alten Stadt“ die wir eigentlich heute noch hätten durchwandern wollen.
    Mein Knöchel schmerzte ziemlich, und so legte ich mich mal zur Abwechslung ins Bett.
    Mein liebster Ehemann machte noch ein Abendessen für uns, und morgen sehen wir weiter, in wie weit ich mobil bin.
    Na ja, Dinge passieren eben, und da hilft kein Jammern, ich werd das Beste daraus machen, nach einer Woche muss ich nochmals röntgen, damit wir sehen ob es schon zusammenwächst, und dann 4. Woche und dann 6. Woche.
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