- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 243
- Thursday, November 21, 2024 at 11:17 AM
- ☀️ 15 °C
- Altitude: 2,015 m
ChinaSanwenbi25°42’33” N 100°8’58” E
Tempel, Pagoden und Eisbrecher in Dali
November 21, 2024 in China ⋅ ☀️ 15 °C
Donnerstag, 21.11.2024
Nachdem wir gefrühstückt haben, machen wir uns auf den Weg nach Dali.
Wir fahren sogar heute mal einen Berg hoch, an ein paar rostroten Erdrutschen vorbei, die jedoch sehr gut zu passieren sind. Hier wurde schon viel Wegräumarbeit geleistet. Die Gegend hat sich stark verändert. Überall grünt und blüht es, sogar an den grünen steilen Berghängen sind Bananenstauden zu sehen. Auch an einer Apfelplantage, die sich über ein ganzes welliges Tal erstreckt, und an deren Bäumen dicke, große, rote Äpfel zu sehen sind, tuckern wir vorbei. Dali liegt am Erhai See und als wir ankommen, können wir den nahegelegenen Parkplatz zu den 3 Pagoden nehmen.
Noch eine Besonderheit fällt mir an diesem Morgen auf. Hier geht der Parkplatz fast in einen schönen Park über, Die Beete sind höhergelegt und deren Rand bietet Platz zum Sitzen. Und dieser wird gerne von den älteren Chinesen genutzt. Sie strömen hier zusammen, jeder hat einen Vogelkäfig in der Hand, dieser wird dann in den nächstgelegenen Baum gehängt, und nun kann endlich das Herren- Tratscherl stattfinden. Während eben noch der Käfig abgedeckt war mit einer kleinen Hülle, wird dem kleinen Vogel nun der Blick in Himmel und Bäume gewährt.
Anscheinend freut sie das, denn der Park ist erfüllt vom Gesang der gefangenen Vögel.
Wir beide machen uns auf zu den 3 Pagoden und der Tempelanlage. Diese ist in einem weitläufigen Gelände hangaufwärts auch mit kleinen E-Bussen zu erreichen.
Alex checkt uns also einen fahrbaren Untersatz und schon geht es den Hügel hinauf.
Wir beiden werden ganz nach oben gebracht, hier stehen die wunderschönen Tempel mit den goldenen Buddhastatuen.
Wir haben Glück, denn in einem der Touristen-Eingangs-Häuschen befindet sich auch ein Rollstuhl und wir dürfen ihn uns kostenlos ausborgen.
So fährt mich Alex zu den Tempeleingängen, die ich dann mit den Krücken hochhüpfe. Anstrengend, aber es klappt.
Inzwischen haben sich die Wolken verdichtet und sind ziemlich dunkel geworden.
Auch Donner kann man schon vernehmen. Schnell noch eine Runde mit dem Rollstuhl rund um die mittlerweile fast leergefegten Tempelplätze, da fängt es an zu tröpfeln.
Wir geben den Rollstuhl zurück und checken uns ein Platzerl zum Hinunterfahren.
Da fängt es an zu hageln und zu schütten.
Irgendwie haben wir es verpasst, ja, natürlich auch Verständigungsschwierigkeiten und unser E-Bus hält beim falschen Ausgang. Hier steht kein Kohbi, und das rutschige Pflaster zieht den Krücken den Boden unter den Stoppeln weg.
So warte ich unter einer Arkade, denn Alex versucht einen Bus zu finden, der uns zu unserem Ausgang bringt.
Das gelingt ihm nicht, Die Chinesen sind stur, absolut uninteressiert jemandem zu helfen, und Alex ist zunehmend verzweifelt, als er wieder bei mir ankommt.
Auch hat er inzwischen unseren Guide Joe informiert. Dieser hat sich mit dem Campingplatzbesitzer, auf dessen Platz wir heute übernachten, zu uns auf den Weg gemacht.
Alex ist voller Ungeduld schon mal zum Parkplatz zurückgelaufen, um mich hier am anderen Eingang abzuholen.
Joe und Alex treffen fast gleichzeitig ein. Der Jeep wird uns nun den Weg zum Campingplatz vorausfahren.
Und da bahnt sich die nächste Katastrophe an. Wir geraten in einen Stau, wollen eigentlich nur eine Schleife fahren, können aber auf Grund unserer geringen Bodenhöhe den Gehweg zwischen der Hin- und Rückfahrbahn nicht überqueren.
Wir melden Joe, das er nicht mit uns im Stau bleiben muss, wir finden auf den Campingplatz, der ja nicht weit ist.
Die Aktion dauert jedoch 45 Minuten, Die Chinesen fahren nämlich vollkommen rücksichtslos in jedes noch so kleine Loch im Stau hinein. Eine Fahrbahn, die vorher aus Hin- und Rückfahrstreifen bestanden hat, besteht nun aus 4 Fahrzeugreihen, in einer Richtung. Es ist NULL durchkommen möglich. Ein Mann in Zivilkleidung mit Megaphone löst die Auto-Truck-Tuck Tuck- und Motorradstauknöpfe auf.
Es gelingt uns mit unserem riesigen Van in die nun 4-spurige in eine Richtung fahrenden Autokolonne einzudringen. Wir müssen nur 30 m in diese Richtung bewältigen und dann in die U-Schlaufe der vollkommen leeren Gegenfahrbahn einbiegen, denn dort zweigt recht hinunter die Einfahrt zum Campingplatz ab.
Inzwischen bin ich so wütend auf diese rücksichtslosen Chinesen-Autofahrer-Movos, das ich mit den Krücken aussteige, die Fahrer anschreie mit „GO BACK“, ihnen mit meiner Krücke aufs Auto klopfe und sie zum Zurückstossen zwinge.
So schaffe ich es wie ein arktischer Eisbrecher, den Weg für Alex im Kohbi freizumachen.
Endlich. Wir haben es geschafft und biegen in die leere Straße ein. Ich steige ein, und ein stolzer Alex chauffiert mich zum Campingplatz.
Ich will wieder mal nur mehr ins Bett.Read more




















