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  • Day 12

    12. Tag Vatnajökull-Nationalpark

    May 8, 2019 in Iceland ⋅ ⛅ 3 °C

    Augen auf, Rollo rauf und... Sonnenschein!
    Heute ging es zum zweiten Mal in das Skaftafell Wildnisgebiet des Vatnajökull-Nationalparks. Zu seinen imposanten Gletschern gehört der Öræfajökull. Dessen Gipfel Hvannadalshnúkur ist mit 2.110 m die höchste Erhebung Islands.
    Öræfajökull ist seit der Besiedlung zweimal ausgebrochen und wird auch "Einöds-" oder "Wüstengletscher" genannt, da rund um den Gletscher für mehrere Jahrzente alles Leben ausgelöscht wurde.
    Umso beeindruckender ist, dass man hier sog. "Gletschermäuse" findet. Dies sind kleine Mose, die mit Kleinstlebewesen ein eigenes Ökosystem bilden und so zwischen Eis und Lavagestein überleben können. Es gibt nur wenige Gletscher auf der Erde wo dies überhaupt vorkommt.
    Nachdem wir in einen 15 Meter tiefen Eistrichter gucken konnten, durch eine Eishöhle gekrochen, durch Eisspalten und alle Zonen des Gletschers gelaufen sind, haben wir auf dem oberen Plateau das tolle Panomara genossen. Beim Abstieg haben wir Wasser aus dem Berg getrunken, dass einen 200 Jahre langen Weg hinter sich gebracht hat. Es war klar, kalt und schmeckte ein bischen nach Stein.😉

    Am Nachmittag, nachdem wir Helm, Sicherheitsgurt, Eispickel und Spikes abgelegt und uns mit den Essensresten vergangener Tage gestärkt hatten (das Restaurant am Visitor Center war geschlossen 😱), haben wir dann noch einen Trail gemacht, wo wir einen klasse Ausblick auf eine andere Gletscherzunge hatten.

    Der Nationalpark war sehr beeindruckend, aber ist auch ein Ort, wo der Klimawandel unmittelbar sichtbar wird. Denn man konnte deutlich erkennen, welche großen Spuren die Erderwärmung hinterlässt, hier mehrere hunderte Meter lang...
    Deutlich wird einmal mehr, dass auf der Erde alles mit allem zusammenhängt und zwar in mehrfacher Hinsicht: Denn so wie wir zur Erderwärmung beitragen, so hat der Öræfajökull mit seinem zweiten Vulkanausbruch die Französische Revolution begünstigt. Seine Aschewolke zog über Europa, lies die Ernte veröden und der Druck der hungernden Bevölkerung auf die Obrigkeit wurde letztendlich zu groß. Ein sicherlich mahnendes Beispiel in der Beziehung zwischen Mensch und Natur!
    Morgen kümmern wir uns wieder mehr um die Tiere und schauen mal bei den Island-Pferden in Vik vorbei.
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