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  • Day 219

    Zwischen den Fronten

    October 5, 2023 in Germany ⋅ 🌬 16 °C

    Marstal ist ein Ort zum verweilen und Seele baumeln lassen. Man fühlt sich dort, wie in eine andere Zeit versetzt. Aber auch die anspruchsvolle Wetterlage hat dazu geführt, dass wir so lange in Marstal waren. Nachdem wir gesehen haben, dass sich unsere Tage auf Marstal verlängern, haben wir uns auf einen ruhigeren Liegeplatz verholt, der uns vor dem nächsten anrauschenden starken Nordwest Wind mehr Schutz bietet.
    Bei sehr viel Wind und Welle macht uns das Segeln keine große Freude. Es ist körperlich sehr anstrengend und es fordert nonstop 100 prozentige Aufmerksamkeit.
    Das Wetterfenster am darauf folgenden Donnerstag schien uns geeignet zu sein, um uns wieder ein Stück südwärts zu bewegen.
    Obwohl wir immer unterschiedliche Wettermodelle anschauen, mit Strom, Welle und Wind, wissen wir erst wenn wir draußen sind, was da tatsächlich los ist. Oft stimmen die Prognosen mit der Realität überein und genauso oft auch nicht. Jedenfalls sind wir bei Sonnenschein und ausreichend Wind aus Marstal ausgelaufen, haben schon im Hafen das 2. Reff gesetzt und die Fock vorbereitet. Mit achterlichem Wind sind wir dann Raumschots Richtung Fehmarn gesegelt. Bei durchschnittlich 2m Welle und 17-30 Knoten Wind. Als wir dann die Abdeckung von Langeland passiert haben, hatten die Wellen auch mehr Länge und es wurde insgesamt etwas ruhiger. Bei diesen Bedingungen fühle ich mich auf unserer Ahyoka trotzdem sehr sicher. Wir haben definitiv das richtige Schiff gekauft.

    Ein großer Vorteil bei viel Wind ist die Fortbewegungsgeschwindigkeit, denn Gemächlichkeit ist beim Segeln eigentlich eher die Regel. Diesmal sind wir im Schnitt mit 7 Knoten durch die Kieler Bucht gedüst und haben zum ersten mal in der Spitze 10,1 Knoten auf der Logge stehen. Wir wussten gar nicht, dass unsere Ahyoka das kann.
    Nach nur 6 Stunden haben wir in Burgstaaken fest gemacht. Das Anlegen bei dem vielen Wind war anspruchsvoll, aber dank unserem Coaching bei Richard, haben wir doch immer recht gute Antworten parat.
    Ursprünglich wollten wir endlich mal Heiligenhafen anlaufen, aber die nächste Front mit angekündigten 50 Knoten aus Nordwest war schon im Anmarsch und hat so dafür gesorgt, dass wir in Burgstaaken im Stadthafen ins Päckchen mit Lutz und Birgit gegangen sind.
    Lutz und Birgit lagen schon in Marstal vor uns am Steg und das Wiedersehen hat zu einem sehr interessanten und inspirierenden Austausch geführt.
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