Die Ostsee ruft

March - November 2023
In diesem Jahr sind wir ohne festen Liegeplatz unterwegs. Wir verlassen unser Nest in Neustadt und sind gespannt, welche Abenteuer uns auf der Ostsee erwarten. Read more
  • 16footprints
  • 2countries
  • 260days
  • 185photos
  • 0videos
  • 3.0kkilometers
  • Day 133

    Timmendorf

    July 11, 2023 in Germany ⋅ ☁️ 26 °C

    SahnesegelTag nach Timmendorf gebucht

    Traum Wind: 12-18 KN
    Traum Welle: >1m
    Traum Wetter: 🌞🌞🌞

    In Timmendorf angekommen, schönen Liegeplatz gefunden und den Rest des Tages genossen.
    In den frühen Morgenstunden kam dann doch noch ein Gewitter.
    Für heute war eigentlich arbeiten angesagt, aber irgendwie haben wir sehr schlechtes bis gar kein Internet 🛜. Und so sind wir dann mit Rucksack bepackt nach Kirchdorf zum einkaufen gelaufen.
    Da wir immer gerne neue Wege ausprobieren haben wir uns heute etwas unfreiwillig für einen Umweg von 11,3 km entschieden. Der Weg war traumhaft schön an der Steilküste von Poel entlang nur halt auch weg von Kirchdorf, anstatt hin. Im Supermarkt haben wir uns dann mit Getränken und Eis gestärkt und sind die 3.5 Km etwas müde und sehr tapfer zu unserem Boot zurück marschiert. Recht fertig und mit müden Beinen sind wir am Boot angekommen.
    Als Belohnung konnten wir einen phantastisches Schauspiel am Himmel beim Sonnenuntergang erleben.

    Was ich an Timmendorf so mag, sind die kleinen süßen Details, die man entdeckt, wenn man mit offenen Augen über die Insel läuft. Wie beispielsweise, der Briefkasten, der sich wünscht nur mit lieben Briefen gefüllt zu werden, oder die Geschichte vom Boshaften Riesen.
    Read more

  • Day 145

    …auf dem Weg nach Kopenhagen

    July 23, 2023 in Denmark ⋅ 🌧 17 °C

    Auf dem Weg nach Dänemark 🇩🇰 machen wir noch ein paar Tage Stopp in Warnemünde. Zum einen, weil wir da Charlotte treffen und zum anderen, weil uns der Wind 💨 zu stark bläst.
    Von Warnemünde geht‘s dann früh los nach Gedser und am nächsten Tag gleich weiter nach Hesnæs und 2 Tage später weiter nach Klintholm. Die ruhigeren Windfenster bestimmen den Takt. Unser Ziel ist die Greve Marina. Dort verlassen wir unsere Ahyoka für Familienbesuche in Süddeutschland.

    Jedes Land hat bekanntlich seinen besonderen wipe. So empfängt uns Dänemark mit einfachen naturbelassenen Marinas, netten Menschen, tollen Wäldern und außergewöhnlichen Essen, wie beispielsweise in Hesnæs. In Deutschland würde man lange suchen um blanchierte Krabben servieren zu bekommen. Hier am Wasser könnten sie frischer nicht sein. Und die kleinen Hand-Tücher sind zwar abgepackt, aber es sind feuchte Stofftücher. Und dazu auch noch reichlich davon- so staunen wir und fühlen uns gut bewirtet. Dreimal dürft ihr raten, wer die tolle Gemüse Stulle vernascht hat. 😋
    Jedenfalls mag ich Dänemark. Und ich mag die Sprache. Es hört sich so an, als würden sich Kinder wie Erwachse unterhalten, weil die Wörter so melodisch betont werden. Und die Wörter teilweise sehr lustig sind.
    Hier ein paar Beispiele:
    smuk = schön
    Øl = Bier
    rigtig = richtig
    umulig = unmöglich
    tak = danke
    Read more

  • Day 148

    Wind, Welle, Strömung

    July 26, 2023 in Denmark ⋅ ☁️ 16 °C

    Klintholm lässt uns nicht gehen. Zu unserem Ziel, die Greve Marina, sind es „nur noch 43 sm“. Und der Wind bläst und bläst aus südlicher Richtung. Der Südwind ist für uns prinzipiell ein super Wind, da wir ja nach Norden wollen. Doch die Böen, die Welle und die Gegenströmung machen uns keinen Spass.🤔
    Heute Nachmittag soll der Wind nachlassen. Jedoch so, dass er eventuell ganz weg geht. Das will man ja auch nicht- mit dem Segelboot stundenlang motoren.🙄
    So wägen wir die Argumente pro und contra ab, studieren mehrmals täglich die Wetterprognosen und vergleichen die verschiedenen Systeme. GFS, ECMWF, Icon-D2, Meteoblue und Arome. Sind die Systeme deckungsgleich umso wahrscheinlicher, dass es auch so kommt, wie angesagt. Wir haben beide Respekt vor den Böen und die Welle tut 50% von uns auch nicht gut🤢. Je näher wir Kopenhagen kommen haben wir auch noch Strömung, die uns je nach Windrichtung entweder unterstützt oder bremst.

    Letztendlich haben wir uns entschieden am nächsten Morgen um 6 Uhr abzulegen. Angekündigt ist Westwind, der anfangs sogar noch eine für uns eher ungünstige nördliche Komponente hat, aber er soll bis mittags auf West drehen und abnehmen.
    Das gibt uns ein gutes Gefühl.
    In der Nacht frischt der Wind so auf, dass wir schon mit dem Gedanken spielen doch nicht abzulegen. Am Morgen ist es dann aber glücklicherweise recht ruhig und die Wasseroberfläche ist so glatt, als würde es immer so friedlich sein.
    Kaum abgelegt fegen uns schon die ersten Böen um die Ohren, draußen erwartet uns schon eine etwas kabbelige Ostsee. Hoffnungsvoll, dass der Wind ja nicht stärker als 14 Knoten blasen will, heißen wir das groß voll auf und nehmen die Genua dazu.
    Beim umfahren von Møn genießen wir noch den atemberaubenden Blick auf die Kreidefelsen. Für solche Momente ist man überaus dankbar auf dem Wasser zu sein 😍.

    Böen mit über 20 Knoten lassen uns dann doch recht demütig das 1.Reff einbinden und auf die Fock wechseln. Die Böen lassen unsere Ahyoka immer wieder ordentlich Krängen. War es die richtige Entscheidung loszufahren?

    Das Ziel vor Augen- die Greve Marina- motiviert uns und bestätigt uns in unserer Entscheidung.
    Nach einem schönen und anstrengenden Segeltag machen wir nach 9 Stunden in der Marina fest. Ohne Schaden und ohne, dass ein böses Wort gefallen ist. Die Böen haben erst nach dem anlegen nachgelassen😂.
    Wir sind glücklich diese anspruchsvolle Etappe geschafft zu haben.
    Die Greve Marina ist ein wundervoller Naturhafen und wir sind dankbar, dass wir das so gut gemeistert haben.
    Read more

  • Day 160

    Ahyoka alleine in der Marina

    August 7, 2023 in Germany ⋅ ⛅ 14 °C

    Nun haben wir unsere Ahyoka in der Greve Marina gelassen und sind für 2 Wochen für Familienbesuche in den Süden gefahren.
    Ein Boot verlässt man ja nicht nur so, dass man die Luke zu macht und geht.
    Nein.
    Es ist ein bisschen aufwändiger…

    Am liebsten sind wir schon 3-4 Tage, bevor wir das Boot verlassen, auf unserem Liegeplatz. Dann können wir noch ein paar Tage lang die Leinen beobachten und sehen, wie sich das Boot am Liegeplatz mit und ohne Wind verhält und entsprechend nachjustieren. Da werden Leinen gefiert, dicht geholt, weg gemacht und dann doch wieder dran gemacht.
    Fallen und Schoten machen wir entsprechend dicht oder lose, damit sie bei viel Wind nicht schlagen und die Nachbarn nachts in den Wahnsinn treiben.

    Diesmal haben wir noch unser SUB an der Reling befestigt, anstatt es in die Backkiste aufzuräumen. Mal sehen, ob es sich das bewährt.

    Drinnen putzen wir die Nasszellen, die Bodenfächer, räumen das Schiff so auf, als würden wir ablegen. Die Musikbox kommt ins Bodenfach, unsere LED Teelichte verschwinden im Schrank. Die Spüle in der Pantry wird abgedeckt, alle Schubladen verschlossen. Der Tank der Kaffeemaschine entleert. Alle Elektrogeräte ausgesteckt.
    Am Tag der Abreise machen wir noch den UV Schutz an die Fenster. Da ist es dann im Schiff, wie in einer Dunkelkammer.

    Und beim verlassen sind wir immer mega aufgeregt und fragen uns die ersten paar Stunden, ob wir an alles gedacht haben.

    Sind wir in der Wohnung angekommen, bestaunen wir die ersten Tage das riesige Raumangebot. Wir genießen morgens den kurzen Weg zur Toilette und zur Dusche. An einem Tag bekommt man viel mehr erledigt, als auf dem Boot. Was wiederum dazu führt, dass man sich in der Regel auch viel mehr Arbeit vornimmt. Da wir oft recht kurze Zeit im Süden sind, wird alles, was geht in dieser Zeit erledigt. Egal ob Freunde treffen, Arztbesuche, Friseur, o.ä.. Es artet sozusagen in Terminstress aus.

    Meist sitzen wir dann sehr erfüllt und auch etwas müde im Zug zu unserer Ahyoka.
    Es ist lustig, obwohl wir unser Schiff als unser “zu Hause” betrachten, weil wir da so viel Zeit verbringen, bin ich immer so aufgeregt, als würden wir in den Urlaub fahren.
    Read more

  • Day 171

    Wieder an Bord

    August 18, 2023 in Denmark ⋅ ☀️ 21 °C

    Ahyoka hat uns wieder❗️ 😍
    Mitten in der Nacht, um halb eins sind wir in Greve in unserm Zuhause 1 angekommen und waren uns sofort einig, wie schön wir es doch haben.
    Um das Adrenalin von der langen Reise abzubauen haben wir noch bis um 2 Uhr unsere Sachen verräumt, damit wir am nächsten Morgen beim ersten Gang zur Toilette nicht gleich über unsere Taschen stolpern😂. Müde und sehr glücklich sind wir dann eingeschlafen und am nächsten Morgen erst um 10 Uhr aufgewacht.

    Der Tag war gefüllt mit arbeiten, ankommen, einkaufen, kochen und alles hübsch machen für Madi und Dustin, die am Abend zu uns auf die Ahyoka kamen.

    In Greve haben wir zusammen zwei Tage mit ankommen, chillen, spazieren gehen Boatwork und Vorbereitungen für unseren Trip nach Kopenhagen verbracht.

    Um den Trip entspannt für alle beteiligten zu gestalten haben wir die Überfahrt nach Kopenhagen in 2 Etappen geplant, die Erwartungen niedrig gesteckt mit zahlreichen Optionen in der Hinterhand. Am dritten Tag sollten wir Top Bedingungen zum segeln haben.

    Heute Morgen bestaunten wir unsere Top Bedingungen. Bei Nebel, Nieselregen und ohne Wind haben wir um 8 Uhr abgelegt. 🤣 mit Kurs auf die nahegelegene Dragør Marina oder alternativ Kastrup. Im Klartext hieß das erst mal motoren! ☹️

    Zweifel, ob die Entscheidung richtig war noch einen Tag länger zu warten, oder ob man hätte nicht doch besser gestern ablegen sollen 🤔.
    Aber jeder weiß: im Leben gibt es nur zwei Tage an den man nichts ändern kann:
    Gestern und Morgen. Also genießen wir das Heute und machen das Beste daraus.
    Gesagt getan.
    Schließlich kam der ersehnte Wind - zwar aus einer suboptimalen Richtung, dafür mit Sonne. Was will man beim segeln mehr, außer moderaten Wind mit Sonne. Gut gelaunt und dankbar für die unterstützende Strömung sind wir 6, 5 Knoten gelaufen, so dass wir bald beschlossen haben bis Kopenhagen durch zu fahren. 💪
    Die Fahrt war sehr kurzweilig, da die viel befahrene Wasserstraße nach Kopenhagen für jedermann was bietet. Viele entgegen kommende Boote, Flugzeuge, Wasserflugzeuge, die Skyline von Kopenhagen und plötzlich ist man bei seinem Liegeplatz direkt bei der Oper angekommen.
    Nun freuen wir uns zwei Tage lang Kopenhagen mit Madi und Dustin zu erkunden.
    Read more

  • Day 180

    Kopenhagen

    August 27, 2023 in Denmark ⋅ ☁️ 19 °C

    Was für eine wundervolle Stadt!
    Insgesamt waren wir fast 6 Tage in Kopenhagen und haben den positiven Vibe der Stadt aufgesaugt.
    Unser phantastischer Liegeplatz bot uns eine Aussicht auf den Königspalast, die Oper und das königliche Theater. Was soll ich sagen, wir hätten es besser nicht treffen können.
    Okay, wenn ich ehrlich bin, gibt es eine Sache, die der Location absolut nicht gerecht wird. Die Duschen und Toiletten waren schlicht und ergreifend zum gruseln.

    Aber widmen wir uns den schönen Dingen.
    Die ersten 3 Tage waren Madi und Dustin mit an Bord und der Tag fing an mit Yoga am Ofelia Plads und einem leckeren Frühstück mal an Bord mal bei Emmerys und einmal sind wir mit dem Dinghi zum Frühstücken durch die Kanäle gedüst.
    Von der Wachablösung am Schloss, über die königlichen Reitställe, den tollen Läden, die zum bummeln einladen, bis zum besten Sushi, das wir je gegessen haben, bietet die Stadt so viele außergewöhnliche Highlights, dass man die gar nicht alle aufzählen kann.
    Als Madi und Dustin wieder nach Deutschland geflogen sind, waren Jürgen und ich noch Tango tanzen, haben kurz mal ein Konzert auf dem Wasser mitgenommen und mit unseren Bootsnachbarn aus Amsterdam Freundschaft geschlossen.
    Und das kam so:
    Unser Wasser wurde knapp und der nächste Wasserhahn war etwa 90 Meter entfernt. Also waren wir eine Schlauchkupplung kaufen, um unsere Schläuche zu verbinden. So bisschen Wasser in den Tank füllen wird dann von jetzt auf gleich locker zu einer 3 Stunden Aktion. 🤣 Natürlich hat es nicht auf Anhieb geklappt. Silene vom Nachbarschiff hat uns beobachtet und gleich die Gelegenheit genutzt, um auch ihren Wassertank auffüllen zu können…, so kamen wir ins Gespräch. Im nu waren wir zu viert am Basteln um drei Wasserschläuche zu verbinden. Den Erfolg haben wir am Abend mit Wein gefeiert und haben nun jederzeit ein Bett zum schlafen in Amsterdam. Also eine rundum gelungene Aktion.
    Read more

  • Day 187

    Dankbar sein ist eine Übung

    September 3, 2023 in Denmark ⋅ ☁️ 17 °C

    In den letzen Tagen haben wir kleine Schläge gemacht. Unsere Route führte uns von Helsingør über Gilleleje, nach Lynæs in den schönen Isefjord. Jeder Ort auf seine Art und Weise besonders. In Helsingør durften wir den besten Cappuccino Dänemarks kosten, in Gilleleje den besten Fisch, den ich jemals gekostet habe und Lynæs, was soll ich sagen. Lynæs hat einen ganz außergewöhnlichen Charme. Als wir den Hafen angelaufen haben, dachten wir uns beide. Wow. Wie atemberaubend schön ist das denn hier. Hier gibt es einen Surfclub, der gerne jede Altersklasse bewirtet, der diese entspannte Atmosphäre mag. In Lynæs ist man einfach fröhlich.
    Da lernt man besonders nette Dänen kennen, mit denen man einfach mal so einen lustigen Abend verbringt und sich für nächstes Wochenende auf Samsø verabredet. Einfach so! Mal sehen, ob der Wind da auch mitmacht.

    Wenn ich über unser Leben so nachdenke, bin ich der Überzeugung ein rundum privilegiertes Leben zu führen. Es ist nicht nur, die Möglichkeit zu haben mit dem Segelboot zu reisen, sondern, auch die Tatsache, dass wir es tun. Wir leben unseren Traum und auch den vieler anderer Menschen.
    Und trotzdem gibt es Tage, an denen ich schlechte Laune habe, oder keine Lust habe, im Hafen auf unserem Boot zu sein, oder überhaupt da zu sein, wo ich gerade bin. Mein Klabautermann findet einfach alles doof. Mittlerweile bin ich alt genug, um zu wissen, das das einer meiner Charakterzüge ist.
    Schaffe ich es aus diesem “Tunnel” raus, verspüre ich tiefe Dankbarkeit und wünsche jedem Wesen auf der Erde diese Erfahrungen machen zu dürfen.
    Es ist sehr hilfreich Dankbarkeit zu praktizieren, zu üben. Lediglich zu sagen, dass man dankbar ist oder anderen zu erzählen, wie dankbar man ist, reicht nicht aus. Keine Frage es ist ein Anfang, darüber zu sprechen.
    Wenn ich diese Dankbarkeit tief in meinem Herzen spüre, lebe ich sie auch. Sie ist mir dann bewusst und ich spüre sie im ganzen Körper.
    An vielen Tagen gelingt mir das sehr gut. Es gibt aber auch Tage, an denen ich nur mit Jürgens Hilfe aus dem Negativ-Tunnel rauskomme. Dafür bin ich Ihm auf immer und ewig dankbar. Ich bin dankbar, ihn an meiner Seite und jederzeit hinter mir zu wissen. Und an meinen nicht so fröhlichen Tagen, zeigt er mir, wie man lebt und das Leben genießt.
    Read more

  • Day 188

    Ankerwetter

    September 4, 2023 in Denmark ⋅ ☀️ 21 °C

    Bleibt der Wind weg, macht das Segel keinen Sinn und Motoren ist uns zu langweilig.
    Da ist dann Ankern angesagt.
    Für mich persönlich ist Ankern ohnehin eines der schönsten Ereignisse, das ich kenne. Ankern weckt bei mir Urlaubsgefühle. Da hab ich dann Lust mich mit einem Buch aufs Deck zu legen oder Jürgen im Carcassonne zu besiegen. Oder in der Hängematte rumzufläzen oder mit dem Dinghi ein bisschen in der Bucht rumfahren. Alles macht Riesen Spaß.
    Diesmal haben wir 2 Stellen im Isefjord ausgesucht. Die erste Nacht haben wir ganz einsam in der Nähe der Insel Orø mit einem traumhaften Blick auf den Fjord verbracht und die zweite Nacht haben wir bei Rørvig mit ein paar anderen Booten geankert.
    Beides war spitze.
    Tagsüber war es sehr warm, weil windstill und nachts wurde es ziemlich klamm. Es ist halt doch schon September.
    Falls ich es noch nicht erwähnt habe, Ankern ist einfach wundwunderschön 😍⛵️.
    Read more

  • Day 191

    Die Gemüseinsel

    September 7, 2023 in Denmark ⋅ ☀️ 20 °C

    Unser Weg zum kleinen Belt führt uns über Odden nach Langør auf die wundervolle Insel Samsø. In dem verschlafenen Ort Odden haben wir nur einen kurzen Stopp eingelegt. Abends gekommen und am nächsten Morgen wieder früh weiter. Das hat sich dann auch als weise Entscheidung herausgestellt, da in Odden die Segelsaison bereits beendet war. Alle Restaurants hatten schon eine Woche zuvor geschlossen und die Läden waren auch zu. Was für Dänemark schon recht ungewöhnlich ist. Hier kann man nämlich normalerweise von morgens bis abends „alle dage“, also 7 Tage die Woche einkaufen. Da kann man sich schon dran gewöhnen.
    Die Überfahrt hat, glaube ich, alles an Adrenalin gefordert, was unser Körper so zur Verfügung hatte, denn wir sind das erste mal durch ein Riff durchgefahren. Die Durchfahrt ist nur bei guten Wetter zu empfehlen und wir sind sogar durchgesegelt. Es war ungefähr so, wie das erste mal, als wir unter einer Brücke durchgefahren sind. Einfach nicht atmen. Jürgen hat sich auf die Wassertiefe konzentriert und ich aufs steuern.
    Als die Wassertiefe wieder zunahm, haben wir auch wieder geatmet und auf “Dicke Hose” gemacht. War eigentlich recht easy, oder? Ja, total!

    Langør ist verschlafen und liegt in dem traumhaft schönen Stavns Fjord. Es ist ein bisschen ein gegurke um sich durch die untiefen zu schlängeln, aber das lohnt sich mächtig. Wir haben ja am Vormittag schon am Riff geübt. Der runde Stavns Fjord ist fast von Land umschlungen und nur eine sehr schmale Öffnung gen Norden trennt den Fjord vom Meeresgebiet in der Nordbyer Bucht. In dem Fjord sind 9 kleine Inseln eingebettet. Hier ergibt sich ein Naturschutzgebiet von 1525 ha, das vielen selten Vogelarten ideale Rast- und Brutbedingungen bietet und als Schutzzentrum für Seelöwen gilt.
    Und nicht nur Tiere kommen hier auf ihre Kosten; hier haben wir das beste Gemüse in Dänemark bekommen. An einem Gemüsestand, wie wir sie auch aus dem Breisgau kennen haben wir so viel eingekauft, wie wir tragen konnten. Zucchini, Frühlingszwiebeln, Tomaten, Kartoffeln, Bohnen, rote Beete und sogar Blaubeeren. Da haben wir gestaunt. Da die Insel mit einem milden Klima gesegnet ist, wird so viel Gemüse angebaut, dass es in viele Gebiete Dänemarks weiterverkauft wird.
    Die letzte Nacht bei Samsø haben wir geankert und wurden in der Nacht von einem kleinen neugierigen Seehund geweckt, der versucht hat unsere Ankerkette hochzuklettern. Leider waren wir so überrascht, dass wir davon keine Bilder gemacht haben. Süß hat er uns mit seinen Knopfaugen angeschaut, der kleine Seehund und hat vermutlich versucht, die Lage einzuschätzen, als er uns sah. Freund oder Feind❓🤔🦭
    Read more

  • Day 197

    Hallo, du schöner kleiner Belt

    September 13, 2023 in Denmark ⋅ ⛅ 18 °C

    Es heißt: “Der geduldigste Segler hat den besten Wind”. Um sich den Luxus leisten zu können, auf den richtigen Wind zu warten, gehört auch ein großzügiger Zeitplan. Und unser Zeitplan ist deshalb so großzügig, weil wir auch schon ein paar Orte, die wir auf unserer Wunschliste hatten, gestrichen haben. Richard, unser kluger Coach, hat uns vor unserer Abfahrt einen sehr klugen Ratschlag gegeben: “Fahrt nur bei guten Bedingungen raus, dann bleiben euch viele doofe Erfahrungen erspart“. Diesen weisen Ratschlag nehmen wir uns sehr zu Herzen und segeln sehr gut damit. Danke, du weiser Richard.

    Ohnehin kommen noch ausreichend andere Herausforderungen dazu. Geht etwas schief, ist man schnell in einer Kaskade von nicht funktionierenden Abläufen verwickelt.
    Beispielsweise sind wir auf unserm Weg zum kleinen Belt trotz guter Segel-Bedingungen in solch eine Kaskade reingerutscht, als wir unseren Code Zero nicht gleich aufgerollt bekommen haben. Ja, in diesem Jahr haben wir uns einen Code Zero geleistet. Mit diesem Leichtwindsegel soll unsere 13 Tonnen schwere Ahyoka auch bei wenig Wind noch segeln können. Also Code Zero raus und bei 7-9 Knoten Wind, gemütlich auf Steuerbord Bug am Wind gute 5 Knoten Fahrt. Das ist schon eine super Sache. Bisschen Wind in fast 100 qm Segel ist cool, sieht spektakulär aus und macht riesig Spaß. Was dann nicht so viel Spaß gemacht hat, war der Windpark der uns im Weg war. Also holen wir den Code Zero wieder ein, bevor wir zu nahe am Windpark sind. Das Segel hängt irgendwie und lässt sich schwer bis gar nicht einrollen. Unsere Ahyoka ist im Autopiloten unterwegs und luvt durch das große Segel immer mehr an. Vor allem in den Böen, wenn der Wind schlagartig zunimmt. Als wir versucht haben, das Segel noch schneller einzuholen, waren wir zu hoch am Wind und der Code Zero hat uns in eine Wende gedrückt, ist an der Fock hängen geblieben und eingerissen. Währenddessen machen wir kaum Fahrt durchs Wasser, da wir ja nahezu im Wind stehen und treiben langsam auf den Windpark zu. Gedanken rasen uns durch den Kopf, was zu tun ist. Schnell den Motor starten, um wieder manövrierfähig zu sein. Gesagt. Getan. Der Motor geht nicht an. Nächster Versuch. Tief Atmen. Der Motor springt an. Nun Fahrt aufnehmen und den Code Zero vollends aufrollen, egal wie. Das wichtigste ist:
    :uns ist nichts passiert, dem Schiff ist nichts passiert und das Segel, naja, es ist ärgerlich, vor allem, weil es neu ist. Aber es ist reparabel und in den nächsten Saison wieder zum Einsatz bereit.

    Der kleine Belt ist wunderwunderschön und es ist schon sehr beeindruckend unter den Brücken durchzusegeln. Die kleine Belt Brücke “ Lillebæltsbroen” verbindet Jütland mit der Insel Fünen ist 42 m hoch und 1700 m lang. Die Landschaft ist traumhaft und erinnert so bisschen an den Bodensee. Der erste Hafen, den wir anlaufen, ist Middelfart Nyhavn. Im Hafenhandbuch heißt es, dass es Querströmungen beim anlaufen des Hafens geben kann. Der Blick auf den Plotter verrät uns, dass wir 2 Knoten Strömung haben. Wir gehen. davon aus, dass es im Hafen ruhiger ist und steuern darauf zu. Im Hafen werden wir eines besseren belehrt.: Der Hafen ist saueng und wir werden schnell zum Spielball von Strömung, Verwirbelungen und dem Wind. Kein Liegeplatz in Sicht. Nachdem wir unsere Ahyoka nicht so manövrieren können, wie wir es wollen, lassen wir uns schließlich auf ein anderes Schiff treiben. Erst mal festhalten und überlegen. Wir entscheiden uns also für den Stadthafen. Beim ansteuern auf den Stadthafen sehen wir kaum Lücken, aber wir denken, dass wir irgendwo ins Päckchen gehen können. Ich steuere den Hafen rückwärts, gegen die doch recht starke Strömung an und nehme die Fahrt im Hafen aus dem Schiff. Der enge Hafen bietet keinen Platz für Päckchen und die 2 freien Lücken sind rot markiert. Also verlassen wir auch diesen Hafen und entscheiden uns neu für die Middelfart Marina. Die Middelfart Marina erweist sich glücklicherweise als gute Entscheidung. Der Hafen ist traumhaft in die Natur eingebettet, ruhig und ohne Strömung.
    Entspannt angelegt. Angekommen. 😎
    Hallo, du schöner kleiner Belt.
    Read more