• Alpenüberquerung Tag 1

    June 8 in Italy ⋅ ☁️ 21 °C

    Der Tag begann mit einem kostenlosen Hotelfrühstück, das... naja, in Ordnung war. Nicht schlecht, aber eben auch kein Highlight. Ein bisschen bereute ich, nicht doch in eine Pasticceria gegangen zu sein – aber wenn's schon mal umsonst ist, nimmt man es eben mit.

    Der Weg in die Berge begann recht sanft, fast flach – was mich beeindruckte, war der abrupte Wechsel: Anders als auf der Nordseite der Alpen gibt es hier kein langes Hügelland, das einen langsam auf das Gebirge vorbereitet. Die Berge gehen hier einfach direkt los – von 0 auf 100, ohne Vorwarnung. Und genau das macht die Landschaft so beeindruckend.

    Eigentlich war Regen angesagt, doch ich hatte Glück: Während vor und hinter mir Gewitter niedergingen und mir viele klatschnasse Menschen in Regenklamotten entgegenkamen, blieb ich trocken. Wieder einmal Sonnenkind!😇

    Der Radweg folgt einer alten Bahntrasse – das bedeutet: angenehm gleichmäßige Steigung, viele Tunnel und vor allem: keine Autos. Die Landschaft ist der Wahnsinn. Fast übergangslos wechselte alles vom mediterranen Flair in alpine Kulisse. Das Licht, die Pflanzen, die Luft – alles plötzlich ganz anders.

    Einziger Wermutstropfen: Es waren unglaublich viele Menschen unterwegs. Tagestouristen mit rostigen Rädern, riesigen Rucksäcken und Hunden im Fahrradkorb – ein ganz anderes Klientel. Rs ist binal die leichteste Alpenüberquerung das merkt man.... Nach Wochen auf abenteuerlichen Strecken durch Spanien fühlte ich mich fast ein bisschen... fehl am Platz. Vielleicht ist das nur mein innerer Snob, der da spricht – ich hoffe, man verzeiht mir den Gedanken.

    Trotzdem: Die Strecke war sehr schön und angenehm zu fahren. Nur eine sanfte Steigung, sodass ich ohne zu große Anstrengung 100 Kilometer und 1200 Höhenmeter schaffte.

    Unterwegs traf ich ein sehr sympathisches Pärchen, das gerade eine ziemlich epische Tour macht: über Albanien, Griechenland, Bulgarien, Rumänien – und dann weiter Richtung Mongolei. Inspirierend! Wir haben zusammen Pizza gegessen und ein Bier getrunken. Ich hatte Zeit, und es war ein richtig schöner Zwischenstopp.

    Jetzt bin ich im Hotel, habe mir noch einen kleinen Snack geholt und lasse den Tag gemütlich im Zimmer ausklingen. Ich bin dankbar, dass ich trocken geblieben bin, da jetzt der Regen aufs Dach prasselt hat sich auch das Hotel gelohnt.

    Morgen geht’s weiter nach Österreich.

    Kilometerstand: 102/1200 (4095/39570)
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