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- Day 379
- Tuesday, July 9, 2024 at 11:37 AM
- 🌬 29 °C
- Altitude: Sea level
Saint Vincent and the GrenadinesSaline Bay12°38’5” N 61°23’52” W
Mayreau und Union Island- lost paradises

Nach unseren Karibik-pur Erlebnissen in den Tobago Cays sind wir am 17. Juni das kurze Stück zur Insel Mayreau weitergesegelt. Die berühmte Salt-Whistle Bay bereitete uns zunächst keinen so erfreulichen Empfang. Sie war recht voll und es war windig, so dass man sich mit den Booten in der Nacht doch Recht nah kam, zumal ein Teil der Gefährte an Bojen festgemacht war, was unterschiedliche Schwoibewegungen im Vergleich zu den Ankernden bedeutet. Nachts erlitten Paulis Boot und unseres doch leichte Zusammenstöße mit einem Nebenschiff und die Ruhe war dahin. Der junge Skipper vom Motorboot neben uns kam noch im Dunkeln mit seinem Dingi herüber mit der Idee, einen Zweitanker von uns ausbringen zu dürfen. Gesagt, getan, und wir lagen viel gesicherter. Da es aber auch tagsüber laut und unruhig in der Bucht war, brachen wir zeitig auf, um in die benachbarte Bucht umzuankern, wo wir ziemlich alleine waren.
Tage später kehrten wir am Spätnachmittag mit unserem Beiboot glücklicherweise nochmals in die Salt-Whistle Bay zurück, es war recht leer geworden, und wir trafen uns am Strand mit Resi und Werner von der „Bring me the Horizon“ zum Spaziergang und Sundowner. Der Rumpunsch in der kleinen Bar war wirklich große Klasse! Keiner ahnte zu der Zeit, dass das nur 4 Quadratkilometer große Inselchen bald dem Hurricane Beryl zum Opfer fallen sollte.
Von der mittleren Bucht aus machten wir den ersten Landausflug, um den einzigen Ort und die einzige Strasse von Mayreau näher in Augenschein zu nehmen. Da der Ort hübsch am Hang verteilt war, ging es bis hoch zum berühmten Kirchlein ständig bergauf, vorbei an der bekannten bunten Bar des Bob Marley-Liebhabers „Robert Righteous“ und am Restaurant „Island Paradise“.
Die gemauerte Kirche entstand 1930 durch die Initiative eines Benediktinermönches, der, nachdem alle vorherigen Holzkirchen durch Feuer oder Sturm vernichtet worden waren, in Belgien einen vierwöchigen Maurerkurs absolvierte und seine neuen Kenntnisse den Einwohnern vermittelte. Seit fast 100 Jahren hatte sie nun dort gestanden und diente mit den Nebenräumen auch als Grundschule. Wir trafen dort Kinder und die Lehrerin, die gerade Feierabend hatten, sowie eine ältere Dame, die uns Postkarten schenken wollte.
Abends speisten wir zweimal bei James im „Island Paradise“, jeweils mit Freunden. Den liebevoll gedeckten Tisch incl. blauer Stofftischdecke und Porzellan sowie das gute Essen zu fairem Preis werden wir nie vergessen. Am 2. Abend spielten im Nebenraum einige Männer Karten, auch mit Einem von Ihnen sprachen wir.
Nach einer guten Woche machten wir uns dann Richtung Union Island auf, um dort aus dem Land „St. Vincent und die Grenadinen“ auszuklarieren. Wir liessen den Anker in der wunderschönen Chatham Bay fallen, und hatten jetzt nur noch das Problem zu lösen, wie wir zum Hauptort Clifton zum Zoll und der Einwohnerbehörde kommen sollten.
Pauli segelte direkt in die Clifton Bucht, wir fuhren mit Dinghi und örtlichem Kleinbus rüber, Resi & Werner nahmen den gesamten Fußmarsch hinüber auf sich. Das Ausklarieren gestaltete sich freundlich und zügig. Der Ort Clifton war sehr hübsch, lebendig und bunt. Wir nahmen uns noch die Zeit, um an einem Obststand frische Früchte zu kaufen. Auch zurück zum Dinghi gabelten wir einen Kleinbus auf, der uns für 10 EC (etwa 3 Euro) Einsteigen ließ. Uwe hatte den Fahrer einfach freundlich angesprochen. Allmählich haben wir es vermutlich heraus, wie das hier so läuft…
Einen wunderschönen Abend verbrachten wir am Strand der Chatham Bay im Pink Restaurant von Vanessa. Ein Spaziergang am Strand bei Sonnenungergang führte uns noch an mehreren anderen hübschen Lokalen und Bars, sowie einfachen Fischerhütten mit ihren Booten davor vorbei. Einer der Anwohner sammelte und verkaufte große Muscheln, und hatte damit seinen ganzen Vorgarten dekorativ verschönert.
Da sich nun bereits das Herannahen des ersten Hurricanes der Saison ankündigte, welcher bald danach schon auf „Beryl“ getauft wurde, wurden alle Segler zunehmend unruhig, und strebten südlicheren (oder ganz nördlichen) Inseln zu wie Grenada und Trinidad.
Zu diesem Zeitpunkt gab es nur eine grobe Vorhersage des Zugweges des Sturmes, dass er die Karibik treffen würde, war aber schon sicher. Je näher ein Wirbelsturm heraneilt, desto genauer werden die Vorhersagen.
Leider konnten wir deshalb keinen weiteren Tag in dieser wunderschönen Bucht und auf Union Island verbringen, wir waren das vorletzte Boot, das dort aufbrach, die Bucht war plötzlich leer geworden…
Leider muß ich, um an der Realität zu bleiben, einige vorher-nachher Bilder einfügen. Schon das Schreiben des Textes und Heraussuchen der Photos von den wunderschönen Orten fällt schwer, wenn man weiss, dass das Meiste davon zerstört darniederliegt.Read more
TravelerWas kommt alles noch auf uns zu, bedingt durch den Klimawandel. 🙈🌪️🌊🌬️
Doris Jäger😏😖