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- Feb 10, 2025
- 🌬 26 °C
- Altitude: 45 m
Puerto RicoIsla Culebrita18°18’53” N 65°13’44” W
Puerto Rico und Inseln

Wir fuhren noch bei vollem Sonnenschein in die türkisblaue Bucht vor dem Tortuga Beach von Culebrita ein. Es ist eine sehr kleine unbewohnte Insel, die bereits zu Puerto Rico gehört.
Werner & Resi standen schon an Deck ihrer Lagoon 38 und hießen uns freudig winkend willkommen. Zwei schöne Abende verbrachten wir zusammen bei Bier, Wein, kaltem Buffet oder Grillsteaks, in denen uns die Zwei von ihren aktuellen Missgeschicken berichteten: kaputte Ankerwinsch - Neulieferung 4-5 Wochen, und schwächelnde Blei-Akkubank, so dass sogar das Ankerlicht dosiert eingesetzt werden muss. Kochen ist derzeit nur eingeschränkt bei Sonnenschein möglich. Doch Resi & Werner lassen sich ihre positive Grundstimmung nicht vermiesen, das prädestiniert sie für ein Leben auf einem Segelboot (!), und macht sie noch sympathischer…. Wir verabreden uns dementsprechend optimistisch für die Bahamas. Es sind mit die letzten unserer neuen Seglerfreunde, die den ursprünglichen Plan westwärts durch den Panamakanal zu gehen, noch nicht aufgegeben haben.
Eine kleine Wanderung tags darauf führt uns bergan zu der Ruine eines auch jetzt noch malerischen Leuchtturmes aus roten Backsteinmauern.
Resi & Werner holen noch einmal den Anker samt Kette manuell hoch und verlegen sich nach Puerto Rico, ein besserer Standort für sie, auch versorgungstechnisch. Wir versprechen, bald nachzukommen.
Auf der Nachbarinsel Culebra ankern wir dann 2 Tage später direkt hinter einem Riff und fahren mit dem Beiboot zu einem kleinen Anleger. Von dort erwandern wir uns den berühmten Flamenco Beach, um auch die am Strand stehenden wild bemalten amerikanischen Panzerwracks zu erkunden. Auf dem heißen Rückweg werden wir von 2 freundlichen älteren Amerikanerinnen auf ihrem motorisierten offenen Golfcar mitgenommen. Offenbar sind sie hier auf diesem beschaulichen Eiland heimisch geworden ☺️.
Angeregt durch die Erlebnisberichte des Blogs von der „Flora“ machen wir auch noch Halt auf der Insel Vieques. Hier gönnen wir uns im Städtchen Esperanza mal wieder ein kleines Dinner in einem lokalen Restaurant an der alten massiv gemauerten blauen Uferpromenade. Dieses massiv gemauerte Bauwerk, das als Malecón bekannt ist, wurde in den 1940er Jahren während der Zeit der US-Militärpräsenz auf der Insel gebaut. Sie diente ursprünglich dazu, die Küstenlinie zu stabilisieren und die dahinterliegenden Gebäude und Straßen vor Erosion und Sturmfluten zu schützen.
Des weiteren erkunden wir abends und nachts mit unserem Kanu die berühmte Mosquito Bay, die für ihre starke Biolumineszenz weltberühmt ist. Diese wird durch Dinoflagellaten hervorgerufen: Wenn sie bewegt werden leuchten sie auf. Schon die Einfahrt in die besagte Bucht (Motoren verboten) in der späten Dämmerung war magisch durch die Stille und abendlichen Vogelgesang.
Erst waren wir noch allein auf dem total glatten Wasser und bestaunten bald das glitzernde funkelnde Nass um die eintauchenden Paddel, sich bewegende Fische oder spielende Hände. Später tauchten mehrere einheimische Kanus der örtlichen „Biolumineszenz Touren“ auf, die leider von sehr lautstarken durchgehenden „Erläuterungen“ der Führer begleitet wurden. Da nützte auch die klassische Musik, die Uwe aus dem Handy erklingen ließ, nicht mehr viel.
Seltsamerweise kann man/ konnten wir die Leuchtspiele nicht fotografisch festhalten. Erst nachher erfuhren wir durch Nachlesen, dass die Biolumineszenz physikalisch ein sehr schwaches Licht darstellt, zu wenig um von Kameras mit üblicher Einstellung festgehalten zu werden. Bilder, die es davon gibt, sind alle sehr stark „nachbearbeitet“. Vielleicht hätten wir etwas an unserer „Filmempfindlichkeit“ verändern können, hätten wir es vorher gewusst. Einmal mehr zählte hier das persönliche Erleben 😊.
Zwei Tage später setzten wir nach Puerto Rico in den verlassenen Militärhafen, der Ensenada Honda über. Hier trafen wir Werner & Resi wieder, die es hier im weiten ruhigen Ankerfeld geschafft hatten, ihren Anker aus der Hand ad hoc auf einem guten Ankergrund zu platzieren.
Man merkt schon, dass Puerto Rico nach über 400-jähriger spanischer Geschichte jetzt in amerikanischer Hand ist: den Taxidienst UBER gibt es überall, ebenso wie Wallmart, mehrspurige Straßen mit viel Verkehr, alle vorstellbaren Geschäfte und Dienstleistungen incl. KfC….- und gesalzene Preise. Da fühlten wir uns fast zu unserem Amerika-Roadtrip vom letzten Jahr zurückversetzt: Amerikanisches Flair mit großen grünen Strassenwegweisern, nur eben spanisch beschriftet.
Wir mieteten 3 Tage einen SUV (wurde uns geraten wegen der recht hohen Bodenwellen zur Gewchwindigkeitsregulierung). Wir besuchten das Castillo de San Cristóbal (18. Jh, zum Schutz des Landzuganges der Stadt) und das Castillo de Morro (16. Jh. in der Einfahrt der Bucht von San Juan), beide sehr unterschiedlich angelegt und gut erhalten. Typisch für die Forts und Stadtmauerreste hier sind die vielgestaltigen 1-Personen Wachtürmchen, die „Garitas“. Um den „Garita diabolo“ ranken sich mystische Legenden, es sollen wiederholt Soldaten in ihrer Nachtwache spurlos verschwunden sein, „vom Teufel geholt“ erzählte man sich.
Zu Mittag gönnten wir uns einen Besuch in der Bar Deshistoria, die vielgelobten Empanadas schmeckten echt köstlich. Der Fußmarsch war lang, und zurück nutzten wir den UBER Service 🤣.
An einem weiteren Tag fuhren wir erneut in die Hauptstadt San Juan und wanderten entlang der Calle Cerra mit ihren vielen tollen Graffities an den Hauswänden. Neben der Altstadt mit kolonialen Bauten ist dieses Viertel zum „Inn-Viertel“ der Stadt geworden.
Da noch weitere Segelfreunde, Hans & Barbara auf ihrem von Hans selbstgebauten Alu-Schiff „Dream“, in der Bucht angekommen waren, unternahmen wir zu sechst in 2 Mietwagen noch einen Tagesausflug über die Insel. Die „Panoramastrasse“, die aus vielen schwer zu findenden Strassenstücken besteht, war unser eines Ziel. Angenehme Fahrt durch schönen Urwald. Da die Fahrbahn aber eng, kurvig und mit vielen Schlaglöchern versehen war, schafften wir nur etwa ein Drittel der Strecke, ohne die Rumfabrik oder Kaffeeplantage oder die Höhlen an der Küste, die Werner gerne gesehen hätte, zu erreichen. Wir bogen etwas frustriert ab und erholten uns am Zentralplatz in der Stadt Ponce bei Kaffee und Kuchen und ein wenig Live-Musik einer einheimischen Musikband 🤪. Der übrigens hier erfundene salsaähnliche Tanz „Bachata“ ist allenthalben zu hören, aus Autos, Hauseingängen oder in Kneipen. Das gibt der Insel doch noch ein eigenständiges Flair. Eine knappe Woche später hieß es für uns Ankerauf nach Dominikanische Republik.Read more