Weltreise mit unserer Vitila

June 2023 - September 2033
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Ein Abenteuer von Doris & Uwe mit offenem Ende. Read more
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    Puerto Rico und Inseln

    February 10 in Puerto Rico ⋅ 🌬 26 °C

    Wir fuhren noch bei vollem Sonnenschein in die türkisblaue Bucht vor dem Tortuga Beach von Culebrita ein. Es ist eine sehr kleine unbewohnte Insel, die bereits zu Puerto Rico gehört.
    Werner & Resi standen schon an Deck ihrer Lagoon 38 und hießen uns freudig winkend willkommen. Zwei schöne Abende verbrachten wir zusammen bei Bier, Wein, kaltem Buffet oder Grillsteaks, in denen uns die Zwei von ihren aktuellen Missgeschicken berichteten: kaputte Ankerwinsch - Neulieferung 4-5 Wochen, und schwächelnde Blei-Akkubank, so dass sogar das Ankerlicht dosiert eingesetzt werden muss. Kochen ist derzeit nur eingeschränkt bei Sonnenschein möglich. Doch Resi & Werner lassen sich ihre positive Grundstimmung nicht vermiesen, das prädestiniert sie für ein Leben auf einem Segelboot (!), und macht sie noch sympathischer…. Wir verabreden uns dementsprechend optimistisch für die Bahamas. Es sind mit die letzten unserer neuen Seglerfreunde, die den ursprünglichen Plan westwärts durch den Panamakanal zu gehen, noch nicht aufgegeben haben.
    Eine kleine Wanderung tags darauf führt uns bergan zu der Ruine eines auch jetzt noch malerischen Leuchtturmes aus roten Backsteinmauern.
    Resi & Werner holen noch einmal den Anker samt Kette manuell hoch und verlegen sich nach Puerto Rico, ein besserer Standort für sie, auch versorgungstechnisch. Wir versprechen, bald nachzukommen.
    Auf der Nachbarinsel Culebra ankern wir dann 2 Tage später direkt hinter einem Riff und fahren mit dem Beiboot zu einem kleinen Anleger. Von dort erwandern wir uns den berühmten Flamenco Beach, um auch die am Strand stehenden wild bemalten amerikanischen Panzerwracks zu erkunden. Auf dem heißen Rückweg werden wir von 2 freundlichen älteren Amerikanerinnen auf ihrem motorisierten offenen Golfcar mitgenommen. Offenbar sind sie hier auf diesem beschaulichen Eiland heimisch geworden ☺️.
    Angeregt durch die Erlebnisberichte des Blogs von der „Flora“ machen wir auch noch Halt auf der Insel Vieques. Hier gönnen wir uns im Städtchen Esperanza mal wieder ein kleines Dinner in einem lokalen Restaurant an der alten massiv gemauerten blauen Uferpromenade. Dieses massiv gemauerte Bauwerk, das als Malecón bekannt ist, wurde in den 1940er Jahren während der Zeit der US-Militärpräsenz auf der Insel gebaut. Sie diente ursprünglich dazu, die Küstenlinie zu stabilisieren und die dahinterliegenden Gebäude und Straßen vor Erosion und Sturmfluten zu schützen.
    Des weiteren erkunden wir abends und nachts mit unserem Kanu die berühmte Mosquito Bay, die für ihre starke Biolumineszenz weltberühmt ist. Diese wird durch Dinoflagellaten hervorgerufen: Wenn sie bewegt werden leuchten sie auf. Schon die Einfahrt in die besagte Bucht (Motoren verboten) in der späten Dämmerung war magisch durch die Stille und abendlichen Vogelgesang.
    Erst waren wir noch allein auf dem total glatten Wasser und bestaunten bald das glitzernde funkelnde Nass um die eintauchenden Paddel, sich bewegende Fische oder spielende Hände. Später tauchten mehrere einheimische Kanus der örtlichen „Biolumineszenz Touren“ auf, die leider von sehr lautstarken durchgehenden „Erläuterungen“ der Führer begleitet wurden. Da nützte auch die klassische Musik, die Uwe aus dem Handy erklingen ließ, nicht mehr viel.
    Seltsamerweise kann man/ konnten wir die Leuchtspiele nicht fotografisch festhalten. Erst nachher erfuhren wir durch Nachlesen, dass die Biolumineszenz physikalisch ein sehr schwaches Licht darstellt, zu wenig um von Kameras mit üblicher Einstellung festgehalten zu werden. Bilder, die es davon gibt, sind alle sehr stark „nachbearbeitet“. Vielleicht hätten wir etwas an unserer „Filmempfindlichkeit“ verändern können, hätten wir es vorher gewusst. Einmal mehr zählte hier das persönliche Erleben 😊.
    Zwei Tage später setzten wir nach Puerto Rico in den verlassenen Militärhafen, der Ensenada Honda über. Hier trafen wir Werner & Resi wieder, die es hier im weiten ruhigen Ankerfeld geschafft hatten, ihren Anker aus der Hand ad hoc auf einem guten Ankergrund zu platzieren.
    Man merkt schon, dass Puerto Rico nach über 400-jähriger spanischer Geschichte jetzt in amerikanischer Hand ist: den Taxidienst UBER gibt es überall, ebenso wie Wallmart, mehrspurige Straßen mit viel Verkehr, alle vorstellbaren Geschäfte und Dienstleistungen incl. KfC….- und gesalzene Preise. Da fühlten wir uns fast zu unserem Amerika-Roadtrip vom letzten Jahr zurückversetzt: Amerikanisches Flair mit großen grünen Strassenwegweisern, nur eben spanisch beschriftet.
    Wir mieteten 3 Tage einen SUV (wurde uns geraten wegen der recht hohen Bodenwellen zur Gewchwindigkeitsregulierung). Wir besuchten das Castillo de San Cristóbal (18. Jh, zum Schutz des Landzuganges der Stadt) und das Castillo de Morro (16. Jh. in der Einfahrt der Bucht von San Juan), beide sehr unterschiedlich angelegt und gut erhalten. Typisch für die Forts und Stadtmauerreste hier sind die vielgestaltigen 1-Personen Wachtürmchen, die „Garitas“. Um den „Garita diabolo“ ranken sich mystische Legenden, es sollen wiederholt Soldaten in ihrer Nachtwache spurlos verschwunden sein, „vom Teufel geholt“ erzählte man sich.
    Zu Mittag gönnten wir uns einen Besuch in der Bar Deshistoria, die vielgelobten Empanadas schmeckten echt köstlich. Der Fußmarsch war lang, und zurück nutzten wir den UBER Service 🤣.
    An einem weiteren Tag fuhren wir erneut in die Hauptstadt San Juan und wanderten entlang der Calle Cerra mit ihren vielen tollen Graffities an den Hauswänden. Neben der Altstadt mit kolonialen Bauten ist dieses Viertel zum „Inn-Viertel“ der Stadt geworden.
    Da noch weitere Segelfreunde, Hans & Barbara auf ihrem von Hans selbstgebauten Alu-Schiff „Dream“, in der Bucht angekommen waren, unternahmen wir zu sechst in 2 Mietwagen noch einen Tagesausflug über die Insel. Die „Panoramastrasse“, die aus vielen schwer zu findenden Strassenstücken besteht, war unser eines Ziel. Angenehme Fahrt durch schönen Urwald. Da die Fahrbahn aber eng, kurvig und mit vielen Schlaglöchern versehen war, schafften wir nur etwa ein Drittel der Strecke, ohne die Rumfabrik oder Kaffeeplantage oder die Höhlen an der Küste, die Werner gerne gesehen hätte, zu erreichen. Wir bogen etwas frustriert ab und erholten uns am Zentralplatz in der Stadt Ponce bei Kaffee und Kuchen und ein wenig Live-Musik einer einheimischen Musikband 🤪. Der übrigens hier erfundene salsaähnliche Tanz „Bachata“ ist allenthalben zu hören, aus Autos, Hauseingängen oder in Kneipen. Das gibt der Insel doch noch ein eigenständiges Flair. Eine knappe Woche später hieß es für uns Ankerauf nach Dominikanische Republik.
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  • Day 586

    Vorbei an den British zu den US-Virgins

    February 1, North Atlantic Ocean ⋅ 🌬 27 °C

    Da wir die BVIs schon aus der Vorsaison kannten, ließen wir sie rechts liegen und segelten gleich zu den US Virgin Islands weiter.
    Das Einklarieren wurde auf der Insel St. John in der Cruz Bay erledigt. Die amerikanische Beamtin war sehr förmlich und taute erst etwas auf, als sie unserer B2-Visa für die USA ansichtig wurde… Damit waren wir also „drin“ in den Vereinigten Staaten von Amerika.
    Einige Tage vor Anker lagen wir in der Maho Bay und besuchten von dort mit dem Dinghi den Cinnamoon Beach, wo wir mit unseren Freunden Andrea, Pauli, Peter und Iris den gleichnamigen kurzen Trail zu einem verlassenen Haus oben am (kleinen) Berg unternahmen. Am Anfang des Weges lag eine verlassene Zuckerfabrik, und das Überstülpen unseres Regenzeugs beim Herannahen schwarzen Gewölks verhinderte zuverlässig den Regenguss….
    Ausbau und Pflege der Wege, große Restrooms allenthalben sowie die Art und Preise der Imbissangebote kamen mir dann doch schon recht amerikanisch vor. Einheimische Kariben sah man recht wenige. Naja, die Inseln sind nun mal attraktives amerikanisches Reisegebiet: Gleiche Sprache, gleiches Geld, gleiche Gebräuche, nur das Wetter ist sommerlicher. Uns gefiel gerade das alles nicht so gut hier. Uwe beteiligte sich noch an einer zweiten Wanderung zur alten Zuckerfabrik Annaberg.
    Wir zogen bald eine Bucht weiter in die Waterlemon Bay mit unseren 2 befreundeten Booten, dann wandten wir uns gen Westen Richtung St. Thomas. Hier machten wir in der Christmas Bay der vorgelagerten Insel Great St. James einen schönen Zwischenstopp. Der Schwell war relativ gering, das Wasser schön sauber, und es gab ein Highlight: Am schwimmenden Pizza-Boot gönnten wir uns ein uriges Abendessen. Rund um das Boot mit Küche und einer Servicefrau schwimmen aufblasbare Inselchen, auf denen man die belegten Teigstücke serviert bekommt.
    Auf St. Thomas selbst ankerten wir zunächst vor der Hauptstadt Charlotte-Amalie. Hier befindet sich ein großer Pier für Kreuzfahrtschiffe. Entsprechend mutet die Innenstadt an: Juwelier an Juwelier, Modeshop an Modeshop. viel Verkehr, auch LKWs, und viel Gestank. Das rote alte Fort Christian erliefen wir uns zu Fuß. Es stammt aus der dano-norwegischen Kolonialzeit 17. Jahrhundert und ragte ganz früher, auf einer schmalen Halbinsel liegend, nach Süden in die Bucht hinein. So konnte es diese vor Angreifern schützen. Die Innenräume von Fort Christian waren überwiegend dürftig, wenig Texterkäuterungen, insgesamt hat uns das historische Gebäude nicht so begeistert.
    Den Rest des Nachmittages verbrachten wir beim Bier an einer gemütlichen überdachten Bar im Freien, da es langanhaltend regnete.
    Die Bucht vor der Hauptstadt verließen wir über den East Gregerie Channel und hatten das Glück, ein Wasserflugzeug hinter uns landen zu sehen. Der Kanal bleibt für die Schifffahrt offen, und die Piloten müssen offenbar zusehen, wie sie eine „Landebahn“ finden.
    Wir verbrachten noch drei gemütliche Tage in der ruhigen Brewers Bay. Uwe gefiel sie besonders, weil sie direkt neben einer Flugzeuglandebahn gelegen ist. Unzählige Starts und Landungen konnte er so, praktisch vom Terrassentisch aus, verfolgen. Hier fand er auch Muße, sein I-Pad auf eine neue Halterung in Blickrichtung am Steuerstand nach vorne zu montieren.
    Auf St. Thomas trennten sich dann auch vorerst die Wege der drei befreundeten Segelboote. Vlt. treffen wir die SYMI auf den Bahamas wieder.
    Für uns ging es zunächst weiter Richtung Puerto Rico und seinen vorgelagerten Inseln Culebra und Culebrita. Dort sollten wir unseren „alten“ Freunde Resi & Werner wieder begegnen. Wir freuten uns schon.
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  • Day 571

    St. Martin - Freud und Leid

    January 17 in Saint Martin ⋅ 🌬 27 °C

    Aufgrund der relativ starken Prognosen für Wind und Wellen sind wir am 17. Januar gleich durch die Zugbrücke reingefahren in die innere Lagune der Insel St. Martin, die sehr flach und für viele Monohulls deshalb gar nicht geeignet ist. Auf knapp 2 Metern ankern wir auch selten… Unsere Angst vor allzu dreckigem Wasser war unbegründet, man konnte sogar unbedenklich morgens reinspringen und auch den Wassermacher notfalls betätigen.
    Am ersten Tag, nachdem wir durch komplett Online-Einklarieren nirgendwo persönlich beim Zoll erscheinen mussten, nahmen uns Andrea & Pauli, die neben uns ankerten, mit ihrem Leihwagen über die Insel mit. Nach einem Start an der wilden Südküste im holländischen Teil, einem ausführlichen Besuch bei einem Ship-Chandler, wo ich endlich die ersehnten neuen roten runden Fender bekam, besuchten wir mit den beiden den Parotte-Ville Vogelpark. Andrea und Pauli waren so begeistert gewesen, dass sie jetzt ein drittes Mal herkamen. In einer riesigen Flugvoliere leben Dutzende zahmer Sittiche und Papageien. 🦜. Diese wetteifern um die Schälchen mit Körnerfutter, die man am Eingang erhält, und landen auf Armen, Kopf und Schultern. Ein lautstarker Riesenspass! Auch kulinarisch landete dieser Tag weit vorne im Ranking. Wir gingen gerne mit in ein Super Thailändisches Restaurant, das die zwei Österreicher ebenfalls schon kannten.
    Die nächsten Tage hatten auch wir einen Leihwagen gebucht und fuhren zuerst zur DHL Zentrale. Hier bestätigte sich, was wir am Morgen dieses Tages auch aus unserer Sendungsverfolgung entnommen hatten: unsere 3 neuen Bootsakkus, die wir zollfrei über Amazon.fr bestellt hatten, waren nicht auf St. Martin angekommen, sondern irgendwo auf der Strecke unfreiwillig wieder umgekehrt. Wir waren richtig niedergeschmettert. Warum war eine Batterie problemlos noch im Dezember auf St. Martin angekommen, und die anderen drei nicht? Wir werden es nie erfahren und nie verstehen.
    Der nächste Tagesordnungspunkt war der „Businesspoint“ im niederländischen Teil der Insel. Auch hier fehlte ein Paket, genau das mit meinem neuen Macbook, das ich zum Filmeschneiden benötige. Es sollte eine Woche später eintreffen. 😩 Seufz. Noch ne Woche in der Lagune rumhängen?
    Immerhin waren einige andere Bestellungen in den 3 Paketen drin. Die nächste große Enttäuschung erlebte Uwe allerdings beim Auspacken seiner Drohne: das Paket war offenbar, von wem auch immer, geöffnet und die Fernbedienung mit Display lieblos in die dazugehörige ebenfalls ausgepackte Tragetasche gestopft worden. Dadurch war auf der Rückseite einer der dort eingerasteten winzigen Steuerknüppel verlorengegangen. Wir trieben ihn auch die ganzen nächsten Tage nirgendwo auf, soviel sei vorweggenommen. Also- Ausprobieren des neuen Fluggerätes erstmal Fehlanzeige. Wo will man hier was reklamieren? Nachliefern lassen? Vergiss es.
    Das sollte nicht genug der Rückschläge sein. Beim letzten Tauchgang war aufgefallen, dass einer der erst in Martinique für hunderte von Euro revisionierten Atemregler gar nicht mehr ging: er zeigte nicht den Druck der Sauerstoffflasche an. Die nette Frau in einem Tauchshop hier prüfte zwar das Gerät und bestätigte den Revisions-Fehler, Zeit für eine Reparatur konnten sie und auch ein anderer Tauchgeräteanbieter innerhalb einer Woche leider nicht aufbringen. Also trabten wir auch hier unverrichteter Dinge wieder ab. So viel zum „Leid“ auf St. Martin.
    Wo konnte denn nun noch „Freud“ ausgespäht werden?
    Das Proviantieren in den großen Supermärkten Carrefour und „U“ klappte wie gewohnt vorzüglich. Guter Weichkäse, Leberpasteten und frisches Fleisch wanderten in unsere Kühlschränke. Auf Empfehlung Paulis brachten wir dann die Hüllen mehrer unserer Sitz- und Liegepolster zu einer jungen fähigen Schneiderin im Hafenbereich. Die Nähte drohten aufzugehen und Kanten waren vom UV-Licht brüchig geworden. Mathilde hatte für alles die richtige Idee zum Reparieren! Uwe überließ ihr dann, weil sie so gut und flott war, noch einige weitere lang ersehnte Änderungen an Polstern. Am vorletzten Tag fügte sie noch einen genialen Reißverschluss in die vordere Plastikfolie am Steuerstand ein: jetzt kann man das „Fenster“ hochklappen, wenn sonniges windarmes Wetter ist und erhält damit noch bessere Sicht nach vorne. Ein lange gehegter Wunsch Uwes ging damit in Erfüllung.
    Und mit ansprechenden Boutiquen, Croissanterien und Restaurants mit karibisch/ französischer Cuisine konnte man die Tage auch ganz gut herumbekommen…
    Ein weiteres Erfolgserlebnis war, dass es Uwe gelang, die Mastkamera zu reparieren. Dreimal musste ich ihn dafür in die Mastspitze hieven. Und durch die geänderte Internetverbindung mit unserem Starlink ist die Bildwiedergsbe sogar noch besser als zuvor.
    Ach, jetzt hätte ich es fast vergessen: Uwes runder Geburtstag fiel genau in diese 2 Wochen. Durch einen Tipp von Kim, der Freundin meines Sohnes Timon, bereitete ich für Uwe eine Schnitzeljagd quer durchs Boot bis zum Nachbarboot vor, bis er endlich sein Geschenk in Händen hielt: ein neues Steiner Fernglas. Abends feierten wir mit der Crew von der Symi bei einem dreigängigen selbstgekochten Menü
    sowie vorneweg reichlich Painkiller 🍹. Kurz bevor wir weitersegelten kam auch mein Laptop noch an. Gott sei Dank fehlten hier keine Steuerknüppel…😅.
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  • Day 570

    Das Bauchgefühl

    January 16 in Saint Kitts and Nevis ⋅ 🌬 27 °C

    Heute am Donnerstag wollten wir auf St. Kitts ausklarieren. Unser Plan war, am späten Vormittag in der Christoph Harbour Marina unsere Ausreise bekanntzugeben, und danach wieder in unsere Ankerbucht am Frigate Beach zurückzukehren. Es hatte uns hier gut gefallen, und sie war zum morgigen Start der Überfahrt nach St. Martin gut geeignet. Soweit der Plan. Es machte sich aber schon so ein kleines mulmiges Gefühl bei mir breit. Vielleicht wollte ich mir auch nur eine Option offen halten. Wer weiß.
    In der Marina angekommen wurden wir wieder sehr freundlich begrüßt und unsere Dokumente vom Marinabüro begutachtet. Soweit war alles in Ordnung. Auf die Dame von Customs müssten wir leider noch etwas warten, könnten aber vorher gleich zur Immigration. Kurz an die Tür geklopft, es war schon jemand drin, also warten. Nach 20 min. kam eine Frau raus, wir durften aber noch nicht rein. Weiteres Warten. Nach fünf min. klopfte ich wieder. Wir sollten uns noch ein wenig gedulden. Nach weiteren unendlichen Minuten erschien erneut eine Frau und teilte uns freundlich mit, dass sie Probleme mit dem Computer hätten. Sie bat uns um weitere Minuten Geduld. Die Dame, die vor einer halben Stunde herausgekommen war, schlüpfte auch noch einmal durch die Tür hinein. Warten. Am Ende sagte uns Andy von der Rezeption, dass das Computerproblem nicht in den Griff zu bekommen sei, und wir in Basseterre oder Sandy Point ausklarieren müssten.
    Es war leider nicht zu ändern, aber wir hatten wichtige Zeit verloren. Ich hatte ja schon im Vorfeld bei Navily gelesen, dass es in der Marina ab und zu mal Probleme mit dem Computer gibt, deswegen auch mein ungutes Bauchgefühl. Hätten wir eben vorher mal anrufen sollen…
    Die Fahrt nach Sandy Point ging dann ganz fix. Wir hatten prima Wind und kamen mit 7 Ktn. voran. Um 15:00 Uhr fiel der Anker. Schnell das Dinghy fertig gemacht und rüber in den kleinen Hafen gefahren. Um 15:15 Uhr waren wir am Container vom Zoll angelangt. Die Tür war aber leider schon verschlossen. Ein Frau aus dem benachbarten Container teilte uns dann mit, dass die Herren schon nach Hause gegangen seien. Wir waren fassungslos, hatten uns so beeilt, und das sollte ganz umsonst gewesen sein? Doris ließ nicht locker und sagte, dass wir angemeldet waren und außerdem die Öffnungszeiten im Internet bis 16 Uhr angegeben seien. Die Frau nahm den Telefonhörer und sprach eine Weile hinein. Zurück kam sie mit froher Kunde: Die Herren würden in ca. 45 min. noch einmal zurück kommen. Die Wartezeit verkürzten wir uns mit Kaffee und leckerem Apfelkuchen, den ich kurzerhand vom Boot geholt hatte. Fünf Minuten vor vier kam die Erlösung, also kurz vor dem offiziellen Dienstschluss. Ganz freundlich nahmen sich die jungen Männer dann unseres Anliegens an, und eine halbe Stunde später waren wir ausklariert. Zum Abendessen briet uns Doris leckere Pfannkuchen.
    Am nächsten Morgen starteten wir pünktlich um 6:30 Uhr unsere Überfahrt nach St. Martin. Zuerst ging es unter Motor vorbei am Vulkan, der sich auch kurz mal zeigte. Nach Verlassen der Landabdeckung nahm der Wind zu, die Segel wurden gesetzt und der Motor durfte schweigen. Leider nicht sehr lange. Die Wind schwächte sich ab, und ich musste den Motor wieder anwerfen. Und so ging es die ganze Fahrt. Motor an, Motor aus, Ausreffen, Einreffen, ich war ständig am Arbeiten. Die Wellen hielten sich zum Glück in Grenzen, auch wenn die Fahrt alles andere als ruhig war. Letztlich sind wir aber gut rüber und pünktlich angekommen.
    Wir mussten ja noch durch die Ziehbrücke und hinein in die flache Lagune. Bis zur Öffnung hatten wir noch etwas Zeit, und so ließen wir kurz den Anker fallen. Um 17:00 Uhr ging sie dann hoch, und nachdem die Boote aus der Gegenrichtung durch waren konnten wir loslegen. Die Durchfahrtsbreite beträgt nur 10 m, bei unserer Breite von 7,40, bleibt da seitlich also nicht mehr viel Platz. Aber ich manövrierte uns sicher hindurch.
    Bei der Suche nach einem guten Ankerplatz erlebten wir dann noch einen kleinen Schreck: Wir wollten nicht direkt an dem betonnten Fahrwasser ankern, und so fuhren wir noch etwas suchend durch das seichte Wasser. Leider stimmten aber die Angaben von unserer Karte nicht mit den tatsächlichen Tiefen überein. Dort wo eine Tiefe von 3,0 m sein sollte zeigte unser Tiefenmesser nur noch 0,0 an, also kein Handbreit Wasser mehr unter dem Kiel, wie man es uns es allenthalben wünscht. Wir schafften es aber unversehrt ohne Bodenkontakt zurück zur Fahrrinne und ankerten dann in der Nähe unserer Freunde auf der Simy.
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  • Day 563

    St. Kitts ohne Nevis….

    January 9 on the U.S. Virgin Islands ⋅ ☁️ 27 °C

    Eigentlich kamen wir ohne besondere Erwartungen auf St. Kitts in der großen Bucht vor Christophe Harbour an. Sie öffnet sich weit nach Westen und hat damit einen traumhaften Blick auf die Sonnenuntergänge.
    Am nächsten Morgen fuhren wir mit dem Dinghi rein in den kleinen Marinabereich des Salzsees zum stattlichen Hauptgebäude, um einzuklarieren. Alle waren sehr freundlich und halfen auch beim Ausfüllen eines hier wieder ganz speziellen Formulars 🙄. Aber ansonsten war der Marinabereich relativ ausgestorben, kein Shop, keine Kneipe weit und breit.
    Wir ankerten - auch unter Beachtung der Wind- und Schwellentwicklung - gleichentags noch um Richtung Frigate Bay in der Nähe der Shipswreck Bar. Wir packten uns auf unser neues 2-er Kanu und paddelten an Land, geplant waren Cocktail zum Sunset und Abend-Imbiss in ebendiesem Etablissement. Leider war es aber ziemlich überfüllt, und nach dem Cocktail war kein Platz zum Essen zu ergattern. Aber eine nette Live-Band verbreitete Sunset Stimmung.
    Wieder wurde neu geankert am nächsten Tag am Frigate Bay Beach, wo wir unser Auto für 2 Tage aufnahmen. Am Ufer empfingen uns nette Restaurants und Bars, bereits im Ausläufer der Stadt Basseterre.
    Der erste Weg mit dem Leihwagen führte uns dann zum Hafen mit dem Anleger für die Kreutzfahrtschiffe. Vier an der Zahl waren zu bestaunen, und Uwe schwelgte in seinen Erinnerungen solcher Reisen.
    Das Tageshauptziel war aber Romney Manor, eine alte Rumdistillerie-Ruine und die berühmte Batik-Werkstatt in alten Gemäuern weiter oben am Berg, wo wir hinaufwanderten. Neben einer kurzen Demonstration der Färbetechnik waren unzählige vielfarbige sehr kunstvolle eigene Drucke der Werkstatt ausgestellt. Auch ein Shop durfte natürlich nicht fehlen.
    Der zweite motorisierte Tag gehörte einer Rundfahrt um die Insel. Am Turtle Beach war nix los, es war weder Lege- noch Schlüpfzeit. Und es war auch keine einzige Schildkröte am Strand, die sich vielleicht im Termin geirrt hätte (eine „Früh-Eiablage“ sozusagen), schade aber auch.
    Um die Mittagszeit erreichten wir an einer Inselspitze das schöne Restaurant „Arthur‘s“, wo wir uns eine leckere Meeresfrüchtepizza gönnten. Während der gesamten Fahrt boten sich uns immer wieder tolle Ausblicke auf Landschaft und Meer. Überhaupt ist St. Kitts sehr gepflegt, ordentlich und mit offenbar guter Infrastruktur, mit vielen emsigen Baustellen und gutem Straßenzustand. Daumen hoch! Das liegt sicher mit an dem Besuch der Kreuzfahrtschiffe. Der Höhepunkt des Tages war das sehr gut erhaltene Brimstone Hill Fortress, ein Unesco Weltkulturerbe.
    Abendessen gab‘s heute in dem bekannten „Mr X‘s Shiggidy Shack“. Und ein Rum-Punch passte auch noch rein 🍹. Wozu war man in der Karibik?
    Das Ausklarieren am letzten Tag war noch eine kleine Herausforderung. Wir hatten eine Customs-Nebenstelle auf dem Gelände einer Marina angepeilt, nachdem in Christoph Harbour nach 1 h Wartezeit verkündet worden war: „Our Computers do not work today“. Wir hatten uns dann sehr beeilt mit Segeln, Ankern und Anlanden, um vor 16.00 Uhr vor Ort zu sein. Das Büro im Container hatte aber schon zu. Ärgerlich, denn wir wollten Morgen sehr früh die nächste Segeletappe starten. Eine freundliche Frau vom Büro im Nachbarcontainer telefonierte auf unsere Nachfrage ein wenig herum, und tatsächlich kamen eine Stunde später 2 junge Männer in Zivil und Flip-Flops an, die Immigration- und Customs Beamten. In der Zwischenzeit hatte Uwe Kaffee und Kuchen von unserem Boot geholt, womit wir uns gemütlich an einer Holz-Sitzgruppe vor dem blauen Container niedergelassen hatten.
    Die Männer waren zwar nicht gerade begeistert über die Störung ihres Feierabends, aber trotzdem korrekt und halbwegs freundlich. Ihr Ratschlag war, den Online-Teil der Papiere immer rechtzeitig einzureichen mit genauer Ankunftsuhrzeit - dann wäre das Ankommen bekannt und entsprechend (vielleicht 😂 - Anmerkung der Redaktion - ) noch Jemand vor Ort.
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  • Day 563

    Entspannte Fahrt nach St. Kitts

    January 9 in Saint Kitts and Nevis ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute eine etwas unspektakuläre Überfahrt nach St. Kitts. Da für die nächsten Tage sehr viel Schwell angesagt ist, starteten wir heute schon die Überfahrt. Wir hätten es hier auf Montserrat sicher noch etwas länger ausgehalten, aber was hier Schwell bedeutet haben wir die letzten Tage zu spüren bekommen. Selten sind wir an einem Ankerplatz so durchgeschaukelt worden und das Anlegen und Aussteigen am Dinghydock waren auch jedesmal eine Herausforderung.
    Wind war für heute wenig angesagt und das auch nur in den Vormittagsstunden. Aus diesem Grund ging der Anker auch schon um 6:30 Uhr auf, mitten in der Morgendämmerung. Der Gennaker war noch angeschlagen, deswegen scheute ich die Mühe, unser Levante hochzuziehen. Wir hätten vielleicht 4 sm mehr unter Segel gemacht, aber was soll’s. Um 10:00 Uhr schlief der Wind komplett ein, und ich musste den Motor starten. Hätte er länger geweht, hätte ich mich vielleicht wegen des Levante geärgert, es sollte also wohl so sein.
    So wurde es eine "ruhige" Fahrt unter Motor. Ganz ruhig war sie dann doch nicht, denn die Sonne schien heute mächtig, und so konnte ich bei dem stillen Wasser sogar unterwegs unseren Wasservorrat mit dem Wassermacher auffüllen, was um so wichtiger war, da Doris die nächsten Tage ordentlich Wäsche waschen wollte.
    Nachdem wir in Montserrat die längste Segelyacht der Welt gesehen hatten, wartete nun wieder ein Leckerbissen auf uns: Eine moderne Segelyacht mit Rahsegeln. Es handelt sich hier um die „Black Pearl“, die drittgrößte Segelyacht der Welt. Sie besitzt ein Dyna-Rigg. Innerhalb von 7 Minuten können alle Segel gesetzt werden, da brauchen wir länger.
    Nach 41 sm und reichlich neun Stunden fiel in der Ballast Bay unser Anker in kristallklares Wasser. Das Einklarieren hatten wir auf den nächsten Tag verschoben.
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  • Day 562

    Montserrat - die vergessene Insel

    January 8 in Montserrat ⋅ ☀️ 27 °C

    Die Insel Montserrat wird von Seglern wenig angesteuert. Warum das?
    Es gibt einige Gründe dafür: Montserrat liegt etwas abseits der Hauptsegelrouten der Karibik. Sie hat zudem mit Little Bay nur eine einzige gesicherte Bucht zum Ankern, und auch hier herrscht meist ordentlicher Schwell. Ankerbojen werden nicht angeboten. Im Vergleich zu anderen karibischen Inseln gibt es weniger Strände und Wassersportaktivitäten, die Segler meist anziehen. Große Marinas und eine Infrastruktur für Segelboote fehlen ebenfalls, was die Versorgung v.a. für Boote, die kein eigenes Süßwasser herstellen oder nicht genug Solarstrom produzieren, schwierig macht. Der letzte Punkt ist die weiter bestehende Aktivität des Vulkanes Soufrière, die von einem Observatorium am Fuße des Berges, das ständig von 6 Wissenschaftlern besetzt ist, überwacht wird. Die letzte größere Ausbruchserie des Vulkans begann 1995.
    Die Stadt Plymouth, die damals die Hauptstadt Montserrats war, wurde schließlich am 25. Juni 1997 durch einen großen pyroklastischen Strom vollständig zerstört. Die glühend heißen Gase, Asche und Felsbrocken begruben die Stadt unter einer dicken Schicht vulkanischen Materials. Die Stadt war zu diesem Zeitpunkt schon evakuiert.
    Dieser Ausbruch forderte trotzdem noch insgesamt 19 Menschenleben und führte zur dauerhaften Aufgabe von Plymouth. Große Teile der südlichen Insel wurden zur Exclusionszone erklärt und sind bis heute unbewohnbar.
    Gerade diese letzte Besonderheit und die derzeitige relative Unberührtheit vom Tourismus waren aber für uns ein Grund hinzusegeln.
    Nur 3 oder 4 andere Segelboote vor Anker waren bei unserer Ankunft in Little Bay anzutreffen. Umso überraschender war es, wie schon von Uwe beschrieben, das große Segelschiff von Jeff Besos hier zu sehen.
    Wir wollten 3 Tage hier verbringen, dafür kann man schon bei der Ankunft gleichzeitig Ein- und Ausklarieren. Gute Idee! Obwohl der Wind einigermaßen günstig stand, wurden selbst wir mit dem Katamaran ordentlich vom Schwell hin- und her geschaukelt. In der Bucht ist gerade eine neue Hafenanlage im Bau, dafür stehen riesige Fertigbetonteile am Ufer herum, man landet an einer Art Baustelle.
    Ziemlich erschreckt hat mich am ersten Tag die einzige Anlegemöglichkeit für Dinghis, eine kantige Konstruktion aus verrosteten Eisenstangen. Die Wellen zum Ufer hin trieben unser Beiboot immer zügig an dem Eisengerüst vorbei, und ich wusste nicht, wie und woran ich unsere Leine schnell festmachen sollte. Auch das Heraus- und Hineinklettern empfand ich als waghalsig.
    Nach den Zollformalitäten - es war schon späterer Nachmittag - kehrten wir nur noch in eine der 2 guten und freundlichen Strandbars ein, weitere Aktivitäten schafften wir nicht. Das Essen war lecker und nicht teuer, es war insgesamt wenig los. Gerade versank die Sonne am Horizont, leise Musik spielte in der Bar, einfach entspannend.
    Aufgrund einer Empfehlung auf Navily, einer App. um persönliche Rezensionen von Ankerplätze zu lesen, rief ich die Nummer von Cecile Wade an. Wir wollten gerne eine Tour über die Insel, zum Vulkanobservatorium MVO und zur verschütteten Stadt Plymouth unternehmen. Diese liegt in der sogenannten Sperrzone und darf nur mit Führer betreten werden. Cecile war erreichbar, zusätzlich zum Eintrittspreis in das Sperrgebiet von 60 USD wurde noch ein Tourpreis von 140 USD angesetzt. Für 3 1/2 Stunden…. 🤪. Wir überlegten wegen des hohen Preises, riefen noch woanders an, dort war es aber noch teurer. Gut. Wir waren noch 2 Tage hier und ja, wegen des Vulkans waren wir auch gekommen. Wir buchten für übermorgen, hofften, noch 2 Mitpassagiere zu finden…das erfüllte sich jedoch nicht.
    Am nächsten Tag wanderten wir erstmal die Straße hoch zum Landesmuseum (Montserrat ist ja mit seinen 4600
    Einwohnern ein eigenständiges Land, eines der kleinsten der Welt) und in den Ort hinein. Im Museum lernten wir etwas über die ersten Siedler auf dem Eiland vor vielen tausend Jahren, und dass später viele Iren als Siedler dorthin gelangt waren. Man konnte Bilder der ehemals sehr lebensfrohen Hauptstadt vor und nach dem großen Ausbruch sehen. Die Einwohner sind sehr stolz auf ihre Traditionen und ihre jetzige Unabhängigkeit.
    Der Ort Brades selbst, der jetzt Hauptstadt ist, ist eher schmucklos, zusammengewürfelte einfache Häuser, winzige Tante-Emma Lädchen, einige kleine lokale food-stations. Immerhin fanden wir ein Café, das sogar Cheesecake anbot. 🙂. Aber es erstreckt sich eine riesige offizielle Baustelle am Hang für Gebäude, die der Inselhauptstadt offenbar wieder mehr Glanz verleihen sollen. Auf unserer Wanderung kamen wir mindestens an 3 Ministerien und einem großen Kulturzentrum vorbei. Außerdem gibt es einen Dauer-Festplatz mit großer Bühne und vielen Buden im Kreis, wo offenbar z.B. im Dezember, wenn hier Karneval gefeiert wird, der Bär steppt. Das umfangreiche Veranstaltungsprogramm vom Dezember 24 war noch angeschlagen. Ganz schön erstaunlich bei 4600 Einwohnern!
    Dann kam endlich der Tag unserer Fahrt in den Sperrbezirk. Dieser Ausflug ist nur möglich in Zeiten mit niedriger
    Vulkanaktivität. Cecile Wade übergab uns um 10 Uhr an einen älteren Ex-Polizisten, Dennon, der die Zeit des Vulkanausbruches selbst miterlebt und sein Haus in Plymoth verloren hat.
    Wir entschieden uns dafür, zuerst das MVO anzusteuern. Dort gab es einen Film über den Vulkanausbruch, einige Schaubilder und eine freundliche Frau am Tresen, um den Eintritt einzusammeln. Gern sahen wir auch beim Start eines Hubschraubers direkt neben dem Gebäude zu einem Erkundungsflug zu. Leider verbrachten wir ein wenig zu viel Zeit im MVO, die uns dann in Plymouth fehlte. Durch eine Strassensperrung musste unser Fahrer auch noch einen Umweg fahren, und am Ende wurden uns bei der Passage des Einganges in die Zone V von der Diensthabenden nur 45 Minuten zugestanden. Das war wenig! Einen Teil verbrachten wir am zerstörten Hafen. In der verschütteten Stadt selbst kucken von den meisten Gebäuden nur die Etagen 2 und höher aus dem jetzigen Erdboden. Gute Zugangsmöglichkeiten fehlen deswegen. Uwe und ich trennten uns, er für einen Drohnenflug, ich um ins Innere von zerstörten Häusern zu kommen. Seltsamerweise war freier Zugang, obwohl überall Baufälligkeit ins Auge stach und Eisenträger herausragten. Ich gelangte in eine Art ehemaliges Kaufhaus, wo noch verstaubte Schuhe im Regal standen. Etwas gruselig. Der Boden war überzogen von puderartiger Vulkanasche. In ein ehemaliges rundes Resort fand ich auf die Schnelle keinen sicheren Zugang, alles ist voller Schutt und Bewuchs, nichts ist gesichert, ich wollte auch keine Verletzungen riskieren. Da hupte auch schon bald unser Driver, er wollte uns noch zu einer „versunkenen Kirche“ fahren. Dennon erzählte uns, dass viele Besucher/Touristen vorgefundene Überbleibsel der Menschen wie Geschirr, Flaschen und Möbelteile einfach als „Souvenir“ mitgenommen hätten. Jetzt seien die Häuser weitgehend leer. Ein wenig waren wir enttäuscht, weil wir in der Kürze der Zeit nichts ausgiebig hatten erkunden können. Andererseits aber froh, überhaupt hier gewesen zu sein. In die Jetztzeit und ins Leben zurückgekehrt besuchten wir abends nochmal eines der netten, ruhigen Restaurants am Little Bay Beach.
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  • Day 560

    Törn nach Montserrat

    January 6, Caribbean Sea ⋅ 🌬 27 °C

    Unser heutiger Segeltörn führte uns zur Insel Montserrat. Nach dem frühen Frühstück ging es zum Ausklarieren in English Harbour, Antigua. Leider hatten einige andere Segler auch die Idee und so hieß es anstehen und sich in Geduld üben. Ich nutzte die Zeit während Doris geduldig ausharrte und füllte noch zwei Dieselkanister an der Tankstelle. Mit einer halben Stunde Verspätung ging es dann heraus aus der Freeman’s Bay. Der Wind kam wie vorhergesagt genau von hinten. Der Gennaker war noch angeschlagen und für diesen Wind bestens geeignet. Als das Segel gesetzt war, erinnerte mich mein Handy an ein geplantes Telefonat. Bei dem Gespräch schaute ein Auge immer auf die Windanzeige, die ständig höher ging. Zwanzig Ktn. gleichmäßigen Wind von hinten kann unser Gennaker gut ab. Böen bis max. 25. Ktn gehen auch, dann wird das Bergen aber schon schwierig. Als die Böen 26 Ktn. erreichten, musste ich das Gespräch erst einmal beenden. Glücklicherweise haben wir mit dem Bergen unseres zweiten Leichtwindsegels schon einige Erfahrung, so manchen Denkzettel haben wir schon eingeheimst. Als Erstes ließen wir die Genau raus, dadurch kommt der Gennaker in deren Windschatten. Das Einrollen wird dadurch einfacher, weil nicht so viel Druck im Tuch ist. Ich habe leider keinen Endlosfurler, bei mir wird eine Holleine auf eine Trommel aufgewickelt und wenn diese Leine zu Ende ist, ist Schicht im Schacht. Wenn dann noch ein kleines Stückchen Tuch herausguckt, besteht die Gefahr, dass sich das ganze Segel wieder entrollt. Es ging aber alles gut, und wir segelten mit der Genua weiter bis an unser Ziel.
    Pünktlich um 14:30 kamen wir am Kap an, und als wir um die Ecke herumkamen, lag da ein sehr großes Segelschiff, betätigte kurz das Horn und fuhr langsam los. Erst später erfuhren wir, um welche Yacht es sich gehandelt hatte. Es war die die Koru von Jeff Bezos. Ob er wohl an Bord war???
    Ein kleines Problem wartete aber heute doch noch auf uns. Wir wollten heute noch, da es ja noch früh am Nachmittag war, gleich noch einklarieren. Also lenkte ich das Dinghi gleich rüber ans Land, doch was war das? Am Dinghydock war so ein Schwell, dass das Aussteigen ein Balanceakt wurde. Das plumpe Gestell war zudem hoch und bestand inklusive der Lauffläche überwiegend aus rostigen Eisenstäben. Doris meinte, sie schaffe es nicht. Hat sie dann aber doch, aber einfach war es nicht. Das Einchecken ins neue Land an sich ging dann ganz flott und unkompliziert. Zur Belohnung gönnten wir uns einen Sundowner und einen Snack an einer schönen Bar direkt am Strand mit Blick zu unserer Vitila.
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  • Day 554

    Antigua die Zweite ….

    December 31, 2024 in Antigua and Barbuda ⋅ ☀️ 28 °C

    Wunschgemäß erreichten wir ziemlich zeitgleich mit unseren Freunden von der SYMI und der IP gegen 15.00 Uhr Freemans‘s Harbour im Süden von Antigua. Es war eng zum Ankern in dieser Bucht, aber wir hatten es schon enger erlebt hier, also rein das Halteeisen und die Taschen gepackt zum Einklarieren. Denn das Einklarierungsbüro sollte um 16.00 Uhr schließen, und mit gelber Flagge hätten wir heute an Silvester nicht an Land gedurft. Nicht auszudenken…!😬
    Die drei Skipper kamen relativ rasch verrichteter Dinge mit dem Dinghi zurück. Auch hatten wir grünes Licht vom Antigua Yacht Club bezüglich unseres Silvesterdinners bekommen.
    Aufbrezeln ist ja nicht so das Ding des Seglers, aber wir drei Frauen fanden doch etwas Eleganteres, und die Männer trugen hübsche Hemden und die „besseren“ kurzen Hosen…🤭.
    Und ich sage euch, das Dinner mit Sushi und „Surf and Turf“ für Peter war wirklich ein Gedicht!! vielen Dank nochmal an Ulrike & Thomas für den Tipp! Andrea und Pauli genossen ihr „Sushi Love Boat“ und Uwe & ich zusätzlich zum normalen Sushi die knusprig gebratene Version.
    Der Anfangs Cocktail und guter Roséwein sorgten für Feierstimmung. Auf dem Rückweg um 22.00 Uhr zu Nelson‘s Dockyard entdeckte Pauli eine Bar mit guter Reggae Livemusik für uns, um halb 12 drängte Uwe dann zum Aufbruch, um noch eine Flasche Sekt unterwegs zum Anstoßen kaufen zu können. Die Straßen und Gebäude waren noch von Weihnachten festlich beleuchtet, viele ausgelassene Menschen bewegten sich in Richtung des großen Tores, das den inneren Bereich des Nelson Yachthafens abschließt. Vor den Kontrollpolizisten hatte sich eine lange Schlange gebildet. Au weia!
    Mit der Kraft der Überzeugung drängten wir uns an allen vorbei, und Andrea und Pauli erzählten den Beamten aufgeregt von unseren Booten vor Anker, irgendwas erzählten sie, und wir wurden prompt durchgewinkt, „let them go !“ sagte einer der Männer nachsichtig und kopfnickend. Gerade noch rechtzeitig hinein aufs Yachthafengelände, um den Sekt zu öffnen und unsere 3 Plastikbecher, die wir auf Uwes Anraten in der letzten Bar mitgenommen hatten, zum Anstoßen um Mitternacht zu füllen um auf das Neue Jahr 2025 zu trinken. Da startete schon das Feuerwerk direkt hinter den langen Masten der vielen Luxusyachten, die hier in der Marina zuhauf zu Gast sind, und festliche Musik lud zum Tanzen ein. Rundum ein gelungener wenn auch nicht billiger Abend 🫣.
    Nach einem „Entspanntag“ am 1. Januar, jeder auf seinem Boot, stiegen wir am Donnerstagnachmittag den 2.1. zum nahegelegenen Hügel und Restaurant „Shirley‘s Height“ hoch. Donnerstags und sonntags ist hier Livemusik zu hören. Die einheimische Steel band spielte eifrig und gekonnt, lokale Bastel- und Schmuckarbeiten durften nicht fehlen. Der Rumpunsch schmeckte lecker wie bei unserem ersten Besuch im April, gegessen wurden schmackhafte Gerichte vom Grill. Es ist ein großer Menschenauflauf, schön gemischt aus vielen Nationen, recht touristisch- aber doch herzerfrischend. Sind wir Segler nicht letztlich auch Touristen?
    Der Spot zum Sonnenuntergang hier oben ist jedenfalls meiner Meinung nach ein „Must-see“ auf Antigua. Viel länger als geplant hielt uns noch eine sehr gute 6-Mann Reggae Band, die auf die Steelband folgte, dort oben in der Dunkelheit auf den Beinen.
    Am nächsten Tag überwanden Iris & Peter und wir unsere Trägheit und unternahmen eine Rundfahrt mit dem Leihwagen. Die Hauptstadt Saint John‘s ist laut und schmucklos, die Kathedrale war leider geschlossen. Lediglich im Hafenbereich, wo die Kreuzfahrer anlegen und ausschwärmen, gibt es einen nett gestalteten Bereich, den Redcliff-Cay. Hier aßen wir eine Kleinigkeit.
    Die weitere Erkundung führte zu einem eigentlich geschlossenen Gelände, einer alten Zuckerrohrfabrik „Betty’s Hope“ und zu „Devils Bridge“, einer natürlich ausgespülten Felsbrücke über schäumendem und tosendem Wasser. Der letzte Tagesordnungspunkt, eine Landmarke und overlook über die Halfmoonbay und einen Felseinschnitt der Küste, brachte Uwe als unseren Fahrer und unser kleines Auto ohne Vierradantrieb ins Schlingern und Rutschen, die Schlaglöcher wurden immer tiefer und die Dämmerung nahm zu. Also Umkehren und auf anderem Weg nach English Harbour zurück. Ein „Painkiller“ zum Abschluss war nötig zum Entspannen….😌.
    Vor unserem endgültigen Abschied von Antigua verbrachten wir noch eine Nacht in der „Nonsuch-Bay“, um mal aus English-Harbour herauszukommen. Iris verpasste Uwe im Austausch gegen eine von mir selbstgezogene griechische Basilikumpflanze noch einen Kurzhaarschnitt.
    Am übernächsten Morgen, dem 7. Januar 2025, klarierten wir morgens aus - ein längeres Anstehen war diesmal vonnöten - und segelten Richtung Montserrat, einer Vulknaninsel eher abseits vom größeren Touristenstrom.
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  • Day 554

    Mühsames Segeln nach Antigua

    December 31, 2024, Caribbean Sea ⋅ ☀️ 27 °C

    Heute ist mühsames Segeln angesagt.
    Es ist Silvester und wir wollen nach Antigua. Es sind circa 45 sm bis zum Ziel, und da wir schon am frühen Nachmittag ankommen wollen, geht die Fahrt schon um 6:30 Uhr los. Die Wettervorhersagen sind sehr unterschiedlich. Ventusky sagt bis 16 ktn. aus Nord Ost, Windy sieht den Wind eher aus östlichen Richtungen. Ich stelle mich auf schwachen Wind ein und bereite schon am Abend den Gennaker vor.
    Hinaus aus der Bucht geht es unter Motor. Peter ist schon eine halbe Stunde vor uns gestartet. Die Segel setzen wir etwas später. Als wir die Landandeckung von Guadeloupe verlassen, kommt ein lange Atlantikdünung auf uns zugerollt, ca. 2,0 m hoch, von Wind aber noch nichts zu spüren.
    Inzwischen wird das Segeln immer ungemütlicher, zu der Dünung hat sich noch eine eklige kurze Welle gesellt, die unsere Segel sehr stark schlagen lässt. Der Wind „bläst“ mit 6 bis 10 ktn, zu wenig um bei diesen Bedingungen zu segeln, ich muss also den Motor mitlaufen lassen, wir haben ja ein „Date“. Mit einemmal kommt etwas Wind, hoffnungsvoll schalte ich den Motor aus. Die Böe dauert aber nur fünf Minuten, dann kann ich den Motor wieder starten. Ich entschließe mich, den Gennaker zu setzen, aber auch dies bringt nicht den erhofften Erfolg, zumal noch ein Squall auf uns zuzieht, aber der könnte ja etwas Wind mit sich bringen. Der Squall kommt und geht, Wind bringt er keinen. So geht die Fahrt weiter, Wind kommt, Wind geht, Motor an, Motor aus, die Segel schlagen, es nervt. Das hat nichts mit Champagnersegeln zu tun, und das, obwohl ich zu Weihnachten einen großen Schluck Sekt an die Götter der Meere gespendet habe. Vielleicht war der Schluck zu groß, und sie sind noch etwas betrunken?
    Gegen zehn Uhr erhebt sich dann doch etwas beständigerer Wind, und ich setze unser Leichtwindsegel erneut. Bei 13 ktn Wind gleiten wir mit 7,0 ktn dahin, Segeln kann so schön sein, k ö n n t e …. denn auch dieser Wind hält nicht lange. Eine halbe Stunde später muss ich wieder den Motor bemühen.
    Mit einem leichten nächsten Sqaull kommt wieder etwas Wind, und er hält diesmal sogar 45‘, aber leider dreht sich auch der Wind, und ich kann den Kurs nicht mehr halten. Um 11:30 Uhr muss ich daher leider den Gennaker hereinnehmen, da ich mit ihm nur 60° am scheinbaren Wind segeln kann. Weiter geht es mit Genua und Groß, natürlich wieder mit Motorunterstützung.
    Kurz vor Antigua kommt dann doch noch etwas Wind aus der richtigen Richtung auf, und ich kann den Motor für kurze Zeit stilllegen. Es ist aber besondere Vorsicht angesagt, da vor der Küste Antiguas einige Boot recht flott unterwegs sind, es findet gerade die Silvesterregatta statt. Wir kommen aber gut durchs Gewusel an Seglern, und finden tatsächlich in der relativ kleinen Freeman-Bay noch einen Platz. Gerade als wir fertig vor Anker liegen, kommen auch die Simy und die IP in die Bucht gefahren. Zusammen mit Pauli und Peter geht es gleich zum Einklarieren. Wie es zu Silvester weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Bericht.
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