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- Mar 20, 2025
- ☁️ 24 °C
- Altitude: Sea level
Bahamas23°30’39” N 75°45’40” W
Ankunft auf den Exumas

Bei unserer Ankunft vormittags in der großen Bucht vor George Town auf der Insel Great Exuma saß uns der Schreck über den Verlust unseres geliebten Levante noch stark in den Knochen.
Das Ankern war problemlos, die Bucht war riesig und voller Segelboote, es erinnerte uns an Le Marin auf Martinique.
Wie betäubt fuhren wir mit dem Dinghi unter der bekannten kleinen Brücke durch zum Lake Victoria, wo am Anlegesteg vor dem Ort gleich beim Supermarkt fröhliches und geschäftiges Treiben herrschte. Das Online Formular „click2clear“ hatten wir bewältigt und mussten im Einklarierungsbüro im Wesentlichen nur die erhaltene Vorgangsnummer, den Bootsschein und unsere Pässe vorlegen.
Ein kurzer Blick in den Supermarkt zeigte, dass es hier ein kleines aber vernünftiges Angebot auch an Frischwaren zu nicht mal so horrenden Preisen wie erwartet zu kaufen gab. Der Einkauf stand aber erst tags darauf auf dem Plan. Am 3. Automaten konnten wir dann auch noch unsere ersten Bahama-Dollars ziehen und fuhren mit der Beute zurück zur Vitila.
Bis zur Ankunft meines Töchterchens waren noch 4 Tage Zeit. Diese nutzten wir um mit Herrn Sven Mohr von der Firma Oxley über die Möglichkeit einer Segelreparatur zu schreiben. Ja es gab einen ihm vertrauten Segelmacher in Miami, der sich mit dieser Art Segeln auskennen sollte. Dazu musste er aber den genauen Schaden kennen, um einen sog. „Reparaturkit“ bestellen zu können. Klar war, dass das Steuerbord- Horn des Levante komplett abgerissen war. Ob das übrige Segel, das ja längere Zeit noch im Wind geflattert und sich um die Wanten gewickelt hatte, unversehrt war, konnten wir erst an einem windarmen Tag klären, wenn wir das Restsegel zum Check entfalten konnten.
Am Abend ließen wir uns in einer netten Strandbar mit Musik trotzdem einen Sundowner sowie etwas vom Grill mit Pommes schmecken. Am Tag 2 wanderten wir über die vorgelagerte sehr schmale Insel zum Obelisken Monument und rüber zur wilden Atlantikküste.
Der Segelcheck 3 Tage später ergab erstmal keine weiteren Risse, und Herr Mohr schichte nach Versand der Rechnung den Reparsturkit auf die Reise in die USA. Da hatten wir noch Glück im Unglück gehabt. Die Stimmungskurve ging wieder leicht nach oben 🫣. Mit Herrichten der Gästekoje, Aufräumen und kleineren Reparaturen verflog die Zeit.
Vivian und ihr Frend Thomas ließen sich am 25.3. mit dem Taxi vom kleinen Inselflughafen direkt zu dem Supermarkt bringen. Nach dem Willkommensdrink begutachteten sie ihr Zuhause für die nächsten 12 Tage und zogen in ihre Kabine ein.
Leider hatten wir die nächsten 3 Tage mit Wetterverschlechterung und stärkerem Wind zu kämpfen. Es blieb eine Wanderung über die nahegelegenen Insel Lee Stocking Island, auch zum Atlantikstrand, mit Kletterpartien und unter tropischen Pflanzen.
Die bekannte aufgegebene Forschungsstation auf derselben Insel konnten wir nicht besichtigen, ein Wachmann verwehrte uns das Anlegen. Es sei Privatgelände, die Eigentümer seien im Moment da, wollten die Gebäude sanieren und wünschten keine Besucher 😢.
Wir wagten einen Sprung zur nächsten Insel Leaf Cay. Als wir mit der Vitila die Abdeckung von Lee Stocking island verließen, schlugen uns ganz schon Wind und Wellen um die Ohren. Das Ankern gelang dennoch, und der Ausflug zum Iguana Beach war das erste Highlight des Urlaubs der Beiden: Wildlebende Felsenleguane, endemisch auf diesem Eiland, kamen den Sandstrand herunter und neugierig auf uns zu. Wir hatten Kartoffeln und Karotten zum Füttern dabei, was die Tiere gerne annahmen. Da sie ja keine Zähne haben sondern die Nahrungsbrocken im Ganzen hinunterschlucken, mussten wir das harte Gemüse noch mehr zerkleinern. Keine anderen Ausflügler waren da, ganz alleine konnten wir die friedvollen Reptilien genießen.
Am nächsten Tag, einem Sonntag, ging das Segeln weiter, und auf Thomas kam die erste Bewährungsprobe zu: würde er seekrank werden, wie von ihm befürchtet? Die Tabletten hatte ich bereitgelegt. Aber er kam gut zurecht, setzte sich oben mit in den Steuerstand, wo er den Horizont gut überblicken konnte. Mehr prophylaktisch schluckte er eine unserer bewährten Stugeron Tabletten aus Ägypten. Alles ging gut. Die beiden entspannten sich allmählich, die Sonne schien warm, das Wasser war türkis, das Essen aus der Kombüse schmeckte, und ein Ankerbier war auch jederzeit verfügbar 😜. Vivian war ja schon mehrmals Segeln, auch mit auf der Vitila oder mit Jugendgruppen, und hatte natürlich besser gewusst, was auf sie zukommen würde.
Das nächste größere Ziel war Big Major Cay mit der Bucht der schwimmenden Schweine und der bekannte Staniel Cay Yachtclub. Dort wollten wir auch versuchen, eine lokale SIM Karte zu kaufen. Unser Starlink hatte nämlich am 3. Tag nach Vivians Ankunft den Geist aufgegeben. Ohne Internet konnten wir keine Wetterdaten über unsere gewohnten Apps mehr abrufen und keine Photos fanden mehr ihren Weg auf die sozialen Plattformen. Die Gäste trugen diese Einschränkung mit Geduld. Anstelle aufs Handy zu starren, wurde abends mehr gespielt, Racko, Kniffel oder Rommé. Es war spannend und lustig.
Doch von allem mehr im nächsten Beitrag.Read more